1164 –2014 Verehrung Zum 850. Todestag des sel. Hartmann Hartmann wurde um 1090 in Oberpolling bei Passau geboren und trat ins Augustiner-Chorherrenstift St. Nikola in Passau ein. Bereits in jungen Jahren galt er als vorbildlicher und tüchtiger Ordensmann. So wurde er 1122, nach Beendigung des Investiturstreits, vom Salzburger Fürsterzbischof Konrad I. an die Spitze des Salzburger Domkapitels berufen. Dort sollte er die Domherren ins Leben nach der Augustinusregel einführen. Bereits sechs Jahre später, 1128, begegnet Hartmann als Propst des neu errichteten Augustiner-Chorherrenstiftes HerrenChiemsee. Doch auch hier sollte Hartmann nicht lange Zeit verweilen: 1133 wurde ihm die Leitung des Stiftes Klosterneuburg bei Wien übertragen, das nunmehr in ein Augustiner-Chorherrenstift umgewandelt werden sollte. Innerhalb kurzer Zeit gelang es Hartmann, im Stift für ein mustergültiges Klosterleben zu sorgen sowie dessen rechtliche Absicherung durch einen päpstlichen Schutzbrief und eine Bestätigung der Privilegien durch den Bischof von Passau zu stärken. 1140 wurde Hartmann, dessen guter Ruf auch nach Tirol vorgedrungen war, zum Bischof von Brixen gewählt: Er sollte die Reformbestrebungen seines Vorgängers Reginbert fortsetzen und den Brixner Klerus zu neuem Aufschwung verhelfen. Es ist nicht überliefert, warum Hartmann nicht nach dem Vorbild Salzburgs die Domherren selbst zu einem Leben nach der Augustinusregel verpflichtete, sondern stattdessen bereits zwei Jahre nach seiner Amtseinführung nur wenige Kilometer von seinem Bischofssitz entfernt ein neues Kloster gründete: Neustift. Am Sonntag vor Allerheiligen 1142 weihte er die neu errichtete Stiftskirche. Zugleich erfolgte auch die erste Ausstattung des Stiftes mit Gütern durch Reginbert von Säben und dessen Frau Christina. Im Frühjahr des darauffolgenden Jahres stellte Papst Innozenz II. eine Bestätigungs- und Schutzbulle für Neustift aus; 1157 nahm auch Kaiser Friedrich I. Barbarossa, dessen Beichtvater Hartmann war, das Kloster unter seinen Schutz. Hartmann stand bis zu seinem Tod am 23. Dezember 1164 der Brixner Diözese vor und zeichnete sich bis an sein Lebensende durch eine asketische Lebensweise und tiefe Frömmigkeit aus. Oberpolling Passau Herren-Chiemsee So soll er während seiner Zeit als Propst in Klosterneuburg seine Mitbrüder rechtzeitig vor dem Einsturz eines Hauses gewarnt haben, indem er das gemeinsame Gebet unterbrach, aufsprang, ins Freie eilte und alle Mitbrüder aufforderte, es ihm gleichzutun. Kaum waren alle im Freien, stürzte das Gebäude ein. Auch als Bischof von Brixen soll Hartmann mehrere Wunder gewirkt haben: In Lengstein auf dem Ritten soll eine Frau mit einem stark geschwollenen Gesicht darauf bestanden haben, sich mit demselben Wasser zu waschen, mit dem Hartmann sich vorher die Hände gereinigt hatte. Daraufhin habe sie völlige Heilung erlangt. Anlässlich der Weihe der Stiftskirche in St. Lamprecht (Steiermark) im Jahr 1164 sollen sich gleich drei wunderbare Begebenheiten ereignet haben. U. a. soll es Hartmann gelungen sein, den Verschlussstein des Reliquiengrabes im Altar genau einzufügen, obwohl er eigentlich viel zu groß für die Öffnung gewesen sei. Mehrere Legenden erzählen, dass Hartmann Brunnen bzw. Quellen gesegnet haben soll: Bei einer Reise ins Fassatal habe er beispielsweise auf der Welschnofner Alm in der Nähe des Karerpasses eine Quelle sprudeln lassen. Noch heute erinnert hier ein Hartmannsbrunnen an dieses Ereignis. Eine weitere Quelle soll auf Fürsprache des Bischofs in Antholz entsprungen sein, wo er sich vor der Verfolgung durch adelige Kirchenräuber eine Zeit lang versteckt hielt. Eine dritte Quelle soll bei der Kirche in Aufhofen bei Bruneck entsprungen sein. Hartmann wurde bereits kurz nach seinem Tod als „beatus“ (selig) bezeichnet und an den verschiedenen Stätten seines Wirkens, insbesondere in Brixen und in Neustift, verehrt. Erstmals ist vom „beatus Hartmannus“ in der Einleitung zum sogenannten Traditionsbuch von Neustift (um 1170) zu lesen. 1237, anlässlich der Weihe des nach einem Brand neu errichteten Domes zu Brixen, sollen seine Gebeine erhoben worden sein. 1241 ist eine Hartmannskapelle im Dom zu Brixen urkundlich belegt, 1321 gab es einen gemeinsamen Altar der Bistumspatrone Albuin und Ingenuin sowie Hartmann. Bildliche Darstellungen des 15. Jahrhunderts belegen, dass Hartmann schon bald in die Reihe der Diözesanheiligen aufgenommen wurde. So mag es nicht verwundern, dass der Todestag des Brixner Bischofs seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert auch in den lokalen liturgischen Büchern verzeichnet ist. Den Höhepunkt erreichte die Verehrung im 17. und 18. Jahrhundert: 1603 wurden unter Fürstbischof Christoph Andreas von Spaur die Reliquien neu bestattet; sein Nachfolger, Karl von Österreich, ließ die Gebeine, ebenso wie jene des Ingenuin und Albuin, erneut Reliquienkästchen aus Antholz erheben, einfassen und in reich verzierte mit der Geißelkette des sel. Reliquiare verschließen. Zwischen 1648 und Hartmann, um 1650 1760 sollen bei nicht weniger als 65 Altarweihen Reliquien-Partikelchen verwendet worden sein. In jene Zeit fallen auch erste Bemühungen um eine historische Erforschung des Lebens von Bischof Hartmann, nicht zuletzt um in Rom seine Seligsprechung zu erwirken. Den Anstoß dazu gab das vom Neustifter Chorherrn Philipp Neri Puell 1768 veröffentlichte Werk „Heiligmäßiger Lebenswandel des seligen Hartmanni, Bischofen zu Brixen in Tyrol“. Noch im selben Jahr reichten das Brixner Ordinariat sowie die Augustiner-Chorherrenstifte Neustift und Klosterneuburg die entsprechenden Gesuche in Rom ein. Bereits ein Jahr später erhielt Christoph Unterberger den Auftrag, ein Altarblatt mit dem sel. Hartmann für die neu gestaltete barocke Stiftskirche in Neustift zu malen. Am 11. Februar 1782 bestätigte Papst Pius VI. schließlich offiziell die Verehrung des sel. Hartmanns in der Diözese Brixen. Ab 1819 wurde die feierliche Verehrung auch in Klosterneuburg gestattet, 1943 folgte die Erlaubnis für die übrigen Häuser der österreichischen Chorherrenkongregration. Der sel. Hartmann gilt als Schutzpatron aller Schwangeren und wird insbesondere um einen guten Ertrag bei der Weinernte angefleht. Hartmannskapelle Bischof Hartmann soll sich in Kloster Neustift ein Zimmer in unmittelbarer Nähe zur Kirche eingerichtet haben. Es wird vermutet, dass die südlich an die Stiftskirche angebaute Kapelle, die der Brixner Bischof Konrad von Rodank am 14. Mai 1212 zu Ehren des hl. Nikolaus geweiht hat, an diesen Raum erinnert. Das Patrozinium verweist indirekt auf Hartmann, der Chorherr des Stiftes St. Nikola in Passau war. 1507 wurde die Kapelle unter Propst Christoph Niedermayr eingewölbt, am 19. September desselben Jahres erneut zu Ehren des hl. Nikolaus geweiht. Knapp 150 Jahre später ließ Propst Markus Hauser den inzwischen auch als Propstei- oder Hofkapelle bezeichneten Raum erneut umgestalten. Heute präsentiert sich die Kapelle als kleines Rokokojuwel: Im Zuge der Neugestaltung der Stiftskirche ab 1736 wurde auch dieser Raum mit Fresken von Matthäus Günther geschmückt. Das Deckengemälde zeigt das Letzte Abendmahl in einer Scheinkuppel. An den Seitenwänden sieht man in reichen Stuckrahmen den hl. Nikolaus und den sel. Hartmann mit Bischofsstab und Osterlamm. Die für Besucher normalerweise nicht zugängliche Kapelle wurde 1999 von der Messerschmitt-Stiftung restauriert. Um den sel. Hartmann ranken sich seit jeher zahlreiche Legenden; in der um 1200 verfassten „Vita beati Hartmanni“ werden ihm viele Wundertaten zugeschrieben. Klosterneuburg Salzburg www.kloster-neustift.it Brixen „Vita beati Hartmanni“, um 1200 Stiftsbibl., Cod, 293, Bl. 9v–10r Deckengemälde von Matthäus Günther in der Hartmannskapelle, 1736 Il beato Hartmann Fondatore dell’Abbazia di Novacella 1164 –2014 Devozione Per gli 850 anni dalla morte Hartmann nacque intorno al 1090 a Oberpolling presso Passau in Baviera ed entrò, ancora giovane, nel convento agostiniano di St. Nikola a Passau. Presto si distinse come valido esempio e modello di vita canonicale. Nel 1122, terminata la lotta per le investiture, il principe vescovo di Salisburgo Corrado I lo chiamò a presiedere il capitolo del duomo, per convincere i canonici a vivere secondo la regola di Sant’Agostino. Sei anni più tardi, Hartmann è prevosto del convento agostiniano di Herren-Chiemsee, fondato poco prima. Ma anche lì Hartmann non rimase a lungo: nel 1133 lo troviamo a capo dell’abbazia di Klosterneuburg, che trasformò in un convento agostiniano. Entro breve tempo Hartmann riuscì a migliorarne la vita conventuale e a consolidare i diritti della Comunità, grazie sia ad una lettera papale sia alla conferma dei privilegi da parte del vescovo di Passau. Hartmann, la cui fama aveva raggiunto anche il Tirolo, venne eletto nel 1140 vescovo di Bressanone; ci si aspettava che continuasse e perfezionasse le riforme del clero iniziate dal suo predecessore Reginbert. Non è stato tramandato perché Hartmann rinunciò ad obbligare i canonici del duomo a vivere secondo la regola di Sant’Agostino, come aveva fatto a Salisburgo, ma già due anni dopo la sua elezione fondò a breve distanza dalla sede vescovile, a ca. due chilometri a nord di Bressanone, un nuovo convento: Novacella. Lo stesso anno, esattamente la domenica prima di Ognissanti, procedette alla consacrazione della nuova chiesa abbaziale. Allo stesso tempo Reginbert da Sabiona e sua moglie Christina dotavano il convento di beni. Nella primavera dell’anno seguente papa Innocenzo II firmò la bolla di conferma e protezione per la nuova fondazione. Nel 1157 anche l’imperatore Federico I Barbarossa, il cui confessore era lo stesso Hartmann, concesse a Novacella la sua protezione. Fino alla sua morte, avvenuta il 23 dicembre 1164, Hartmann guidò la diocesi di Bressanone distinguendosi per vita ascetica e profonda religiosità. Oberpolling Passau Herren-Chiemsee Già poco tempo dopo la sua morte Hartmann venne venerato come beato e la sua devozione si diffuse nei luoghi in cui aveva operato, specialmente a Bressanone e a Novacella. Nell’introduzione al cosiddetto “Liber Traditionum” di Novacella, scritto intorno al 1170, leggiamo per la prima volta del “beatus Hartmannus”. Nel 1237, in occasione della consacrazione del duomo di Bressanone, ricostruito dopo un incendio, furono esposte le sue reliquie. Nel 1241 è attestata l’esistenza di una cappella nel duomo di Bressanone, nel 1321 esisteva un altare in onore dei patroni della diocesi Albuin, Ingenuin e Hartmann. Rappresentazioni pittoriche del XV secolo testimoniano che Hartmann venne ascritto nella cerchia dei santi diocesani. Così non deve sorprendere che il giorno della commemorazione della morte del vescovo brissinese sia già registrato nei libri liturgici locali. L’apice del suo culto viene raggiunto nel XVII e nel XVIII secolo: nel 1603 le sue reliquie vennero solennemente ricomposte nel sepolcro per ordine del principe vescovo Christoph Andreas von Spaur, il suo successore Karl von Österreich dispose una Stipo da Anterselva con la catena nuova esumazione delle stesse, insieme a del beato Hartmann, ca. 1650 quelle di Albuin ed Ingenuin e le fece collocare in sfarzose urne. Fra il 1648 e il 1760, si stima che siano stati utilizzati frammenti di reliquie per la consacrazione di non meno di 65 altari. Nello stesso periodo si registrano anche i primi sforzi per ricostruire con validità storica la vita di Hartmann, al fine di ottenere da Roma la conclusione del suo processo di beatificazione. L’impulso fu dato dal canonico neocellense Philipp Neri Puell, attraverso la pubblicazione nel 1768 del suo “Heiligmäßiger Lebenswandel des seligen Hartmanni, Bischofen zu Brixen in Tyrol” (Vita santa del beato Hartmann, vescovo di Bressanone in Tirolo). Sempre nello stesso anno fu inoltrata a Roma una supplica al Santo Padre, da parte sia dell’ordinariato brissinese, sia dalle abbazie di Klosterneuburg e Novacella. Un anno più tardi, Cristoforo Unterberger ricevette l’incarico di dipingere una pala di altare dedicata al beato Hartmann, da collocare nella basilica di Novacella nella sua nuova veste barocca. L’11 febbraio 1782, papa Pio VI dichiarò ufficialmente concluso il processo di beatificazione del Nostro nella diocesi di Bressanone. Dal 1819, il culto di Hartmann venne festeggiato solennemente a Klosterneuburg e nel 1943 l’autorizzazione venne estesa agli altri conventi agostiniani appartenenti alla Congregazione austriaca. Il beato Hartmann è il patrono delle donne in gravidanza e viene inoltre invocato come protettore del raccolto durante la vendemmia. Cappella dedicata al beato Hartmann La stanza del beato Hartmann si trovava probabilmente nelle immediate vicinanze della chiesa. Si presume che la cappella a sud della basilica, che il vescovo di Bressanone Konrad von Rodank consacrò il 14 maggio 1212 in onore di San Nicola, ricordi proprio la stanza del Nostro. La dedicazione rimanda indirettamente ad Hartmann, che fu canonico nel monastero di St. Nikola a Passau. Nel 1507, durante la prepositura di Christoph Niedermayr, la cappella venne dotata di volte, il 19 settembre dello stesso anno venne di nuovo consacrata a San Nicola. Meno di 150 anni dopo, il prevosto Markus Hauser fece rinnovare un’altra volta la cappella, chiamata ai tempi anche “Cappella del Prevosto” o “Cappella della Corte”. Oggi la cappella si presenta come un piccolo gioiello in stile rococó. Durante la barocchizzazione della basilica, anche quest’ultima venne affrescata da Matthäus Günther. Gli affreschi sul soffitto mostrano l’Ultima Cena in una finta cupola. Alle pareti sono invece collocate, in preziose cornici, tele raffiguranti San Nicola ed il beato Hartmann con il pastorale e l’Agnello Pasquale. La cappella, normalmente non accessibile ai visitatori, è stata restaurata grazie all’intervento della fondazione Messerschmidt nel 1999. Intorno alla figura del beato Hartmann aleggiano numerose leggende; nella “Vita beati Hartmanni”, redatta attorno 1200, gli furono attribuiti diversi miracoli. Klosterneuburg Salisburgo Bressanone Così nel periodo che trascorse a Klosterneuburg in qualità di prevosto, avvertì in tempo i confratelli del crollo di un edificio, interrompendo la preghiera comune, fuggendo all’esterno ed esortando gli altri a fare altrettanto. Appena usciti, la casa cedette di schianto. Si racconta inoltre che scongiurò con le sue preghiere un naufragio sul Danubio nei pressi di Klosterneuburg. Anche da vescovo brissinese fu protagonista di diversi miracoli. A Longostagno sul Renon, una donna con il viso tumefatto guarì completamente dopo essersi lavata nella stessa acqua utilizzata poco prima da Hartmann per pulirsi le mani. Durante la consacrazione della chiesa del convento di St. Lambrecht (Stiria) nell’anno 1164 sembra siano accaduti contemporaneamente tre eventi prodigiosi: uno fra questi narra che il beato Hartmann sarebbe riuscito ad inserire nell’incavo delle reliquie dell’altare la pietra di chiusura, nonostante la pietra stessa fosse molto più grande dell’apertura. Molte leggende raccontano che Hartmann benedisse fontane e sorgenti: per esempio, durante un viaggio in Val di Fassa, presso l’alpe di Nova Levante vicino al passo di Carezza, una nuova fonte prese a zampiliare dopo il suo passaggio e ancora oggi la cosiddetta “fontana di Hartmann” ricorda proprio questo miracolo. Una ulteriore sorgente sembra sia attribuibile ad un prodigio del Nostro presso Anterselva, dove si era rifugiato per sfuggire alla persecuzione di nobili briganti nemici della Chiesa. Ed infine, una terza sorgente si trova a Villa Santa Caterina presso Brunico. “Vita beati Hartmanni”, ca. 1200 Bibl. conv., Cod. 293, fol. 9v–10r www.abbazianovacella.it Affresco di Matthäus Günther sulla finta cupola nella cappella dedicata al beato Hartmann, 1736 Der sel. Hartmann Gründer des Augustiner-Chorherrenstiftes Neustift
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