H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek POP® - Praxisorientierte Pflegediagnostik Springer Verlag, Wien 2009 KURZFASSUNG DER POP-PFLEGEDIAGNOSEN mit Titel und Definition, Ätiologie (mögliche Ursachen)/Risikofaktoren, Symptomen (Merkmale, Kennzeichen) und Ressourcen in alphabetischer Reihenfolge H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Angst • Erlernte negative Strategien im Umgang mit Stresssituationen Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Mangelnde Selbstreflexion Mensch durch eigenes Verhalten • Ansammeln von Gegenständen, die als Waffe (verbal, nonverbal oder körperlich) benutzt werden ein Risiko hat, anderen Menschen • Unwirksame Copingstrategien oder fremdem Eigentum Schaden • Aufregende Situationen zuzufügen. • Beeinträchtigte Denkprozesse (spezifizieren) • Gefühl der Bedrohung oder Verfolgung (Die Schädigung kann von Vernachlässigung über Misshandlung • Realitätsverkennung • Halluzinationen bis zum Tod reichen und sowohl • Verdächtigungen psychischer wie physischer Natur • Verwirrtheit sein.) • Wahnvorstellungen • Wahrnehmungsbeeinträchtigung • Erlerntes Verhalten, um Zuwendung zu bekommen • Fehlende familiäre Netzwerke • Frühere Aggression gegen andere Menschen • Frühere aggressive Drohungen • Frühere aggressive Handlungen • Soziopathische Verhaltensweisen • Hoffnungslosigkeit • Eingeschränkte intellektuelle Fähigkeiten • Intoxikation • Unterzuckerung • Erregungszustände • Konfliktreiche zwischenmenschliche Beziehungen • Konkreter Mordplan • Gefühl der Machtlosigkeit • Negative Vorbilder • Alkohol-/Suchtmittelkonsum oder -entzug • Beeinträchtigte zwischenmenschliche Beziehungen • Orientierungslosigkeit • Reizbarkeit • Geringes Selbstwertgefühl • Soziale Isolation • Spannungszustände • Verzweiflung 60081 Aggression gegen andere, Risiko SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 2 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte Wahrnehmung • Kognitive Fähigkeiten • Fähigkeit, sich körperlich/sportlich zu betätigen • Einsatz von Skills (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Bereitschaft, das eigene Verhalten aktiv zu beeinflussen • Bereitschaft, anderen zuzuhören • Kooperationsbereitschaft in Konfliktsituationen • Kennt wirkungsvolle Strategien, um Angst und Anspannung zu reduzieren • Kennt Maßnahmen, um auftretende Spannungszustände zu beeinflussen • Betreibt gerne Sport • Fähigkeit zur Selbstreflexion Soziale Ressourcen • Bezugspersonen vermitteln ein Gefühl der Ruhe und Sicherheit • Gute Beziehung zu einer Vertrauensperson • Bezugspersonen erkennen Frühzeichen von Spannungszuständen und reagieren situationsbezogen • Vertrauenspersonen können beruhigend einwirken • Integration in soziale Beziehungen • Möglichkeit, die Lebensumstände der gesundheitlichen Situation anzupassen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60091 Aggression gegen sich, Risiko ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Angst • Erlernte negative Strategien im Umgang mit Ein Pflegephänomen, bei dem ein Stresssituationen Mensch durch eigenes Verhalten • Mangelnde Selbstreflexion (verbal, nonverbal oder körperlich) ein • Ansammeln von Gegenständen, die als Waffe Risiko hat, sich selbst oder seinem benutzt werden Eigentum zu schaden. • Unwirksame Copingstrategien • Aufregende Situationen (Die Schädigung kann von • Beeinträchtigte Denkprozesse (spezifizieren) Vernachlässigung über Misshandlung • Gefühl der Bedrohung oder Verfolgung bis zum Tod reichen und sowohl • Realitätsverkennung psychischer wie physischer Natur • Halluzinationen sein.) • Verdächtigungen • Verwirrtheit • Wahnvorstellungen • Wahrnehmungsbeeinträchtigung • Erlerntes Verhalten, um Zuwendung zu bekommen • Fehlende familiäre Netzwerke • Frühere Aggression gegen sich • Frühere autoaggressive Drohungen • Frühere (auto)aggressive Handlungen • Soziopathische Verhaltensweisen • Hoffnungslosigkeit • Eingeschränkte intellektuelle Fähigkeiten • Intoxikation • Unterzuckerung • Erregungszustände • Konfliktreiche zwischenmenschliche Beziehungen • Konkreter Selbstmordplan • Gefühl der Machtlosigkeit • Negative Vorbilder • Alkohol-/Suchtmittelkonsum oder -entzug • Beeinträchtigte zwischenmenschliche Beziehungen • Orientierungslosigkeit • Reizbarkeit • Geringes Selbstwertgefühl • Soziale Isolation • Spannungszustände • Verzweiflung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 3 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte Wahrnehmung • Kognitive Fähigkeiten • Fähigkeit, sich körperlich/sportlich zu betätigen • Einsatz von Skills (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Bereitschaft, das eigene Verhalten aktiv zu beeinflussen • Bereitschaft, anderen zuzuhören • Kooperationsbereitschaft in Konfliktsituationen • Kennt wirkungsvolle Strategien, um Angst und Anspannung zu reduzieren • Kennt Maßnahmen, um auftretende Spannungszustände zu beeinflussen • Betreibt gerne Sport • Fähigkeit zur Selbstreflexion Soziale Ressourcen • Bezugspersonen vermitteln ein Gefühl der Ruhe und Sicherheit • Gute Beziehung zu einer Vertrauensperson • Bezugspersonen erkennen Frühzeichen von Spannungszuständen und reagieren situationsbezogen • Vertrauenspersonen können beruhigend einwirken • Integration in soziale Beziehungen • Möglichkeit, die Lebensumstände der gesundheitlichen Situation anzupassen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80291 Angst, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, Gefühle der Bedrohung und Unsicherheit zu erleben, deren Ursachen ihm unklar oder unbekannt sind. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigte Orientierung (zeitlich, örtlich und zur Person) • Begegnung mit Unbekanntem • Mangelnde Orientierung in Glaubensfragen • Unsicherheit (spezifizieren) • Gefühl, der Situation nicht gewachsen zu sein • Fehlen eines vertrauten sozialen Umfeldes • Gefühl der Überforderung • Geringer Selbstwert • Vertrauensmangel • Mangelnde Selbstkontrolle • Veränderte Denkprozesse • Mangelnde kognitive Fähigkeiten • Beeinträchtigte Gesundheit • Fehlendes Wissen • Informationsmangel • Fehlende Kommunikationsmöglichkeiten (spezifizieren) • Fehlende Zukunftsperspektiven • Fehlender Lebenssinn • Schwierigkeiten in privaten Beziehungen • Schwierigkeiten in beruflichen Beziehungen • Innerliche Unruhe • Ungenügende Bewältigungsformen • Unerfüllte Bedürfnisse • Suchtmittelmissbrauch • Erlerntes Verhalten • Manipulation (Übertragung oder Einfluss von außen) • Situative Krisen • Entwicklungsbedingte Krisen • Verminderte Lebensenergie • Bedrohung oder Veränderung des Gesundheitszustandes (z. B. terminale Erkrankung) • Stress • Somatische Beschwerden (spezifizieren) • Schmerzen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 4 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Geht 1 Stunde pro Tag spazieren • Führt am Morgen die Körperpflege mit Aromaöl durch Psychische Ressourcen • Spricht über eigene Gefühle • Kennt Entspannungsübungen Soziale Ressourcen • Beteiligt sich mit Begleitung der Bezugspersonen an Aktivitäten (spezifizieren) • Die Bezugspersonen erkennen Signale, die eine therapeutische Intervention notwendig machen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80292 Angst geringfügig, mäßig, ausgeprägt, panisch Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch Gefühle der Bedrohung und Unsicherheit erlebt, deren Ursachen ihm unklar oder unbekannt sind. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigte Orientierung (zeitlich, örtlich und zur Person) • Begegnung mit Unbekanntem • Mangelnde Orientierung in Glaubensfragen • Unsicherheit (spezifizieren) • Gefühl, der Situation nicht gewachsen zu sein • Fehlen eines vertrauten sozialen Umfeldes • Gefühl der Überforderung • Geringer Selbstwert • Vertrauensmangel • Mangelnde Selbstkontrolle • Veränderte Denkprozesse • Mangelnde kognitive Fähigkeiten • Beeinträchtigte Gesundheit • Fehlendes Wissen • Informationsmangel • Fehlende Kommunikationsmöglichkeiten (spezifizieren) • Fehlende Zukunftsperspektiven • Fehlender Lebenssinn • Schwierigkeiten in privaten Beziehungen • Schwierigkeiten in beruflichen Beziehungen • Innerliche Unruhe • Ungenügende Bewältigungsformen • Unerfüllte Bedürfnisse • Suchtmittelmissbrauch • Erlerntes Verhalten • Manipulation (Übertragung oder Einfluss von außen) • Situative Krisen • Entwicklungsbedingte Krisen • Verminderte Lebensenergie • Bedrohung oder Veränderung des Gesundheitszustandes (z. B. terminale Erkrankung) • Stress • Somatische Beschwerden (spezifizieren) • Schmerzen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Gefühl der Anspannung • Ungewissheit • starken Erregung • Verzweiflung • Besorgnis • Unsicherheit • Unzulänglichkeit • Unruhe • Nervosität • Hilflosigkeit • Hoffnungslosigkeit • Gefühl eines drohenden Unheils • Vermehrter Harndrang • Vermehrter Stuhldrang • Denkblockaden • Müdigkeit • Bewusstes Wahrnehmen der körperlichen Symptome • Mundtrockenheit • Bauchschmerzen • Zittern • Schlafstörungen aus der Sicht der Pflegeperson • Vermehrtes Schwitzen • Erregungszustand • Erhöhte Vorsicht, Lauern (Umherschauen, Mustern der Umgebung) • Meidet Blickkontakt • Wirkt weniger produktiv • Ziellose Betätigung • Fahrige Bewegungen • Erhöhte Reizbarkeit • Ruhelosigkeit • Zitternde Stimme • Ichbezogenheit • Vermehrtes Urinieren • Durchfall • Wiederholtes Fragen • Beeinträchtigte Aufnahmefähigkeit Seite 5 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Geht 1 Std. pro Tag spazieren • Führt am Morgen die Körperpflege mit Aromaöl durch Psychische Ressourcen • Spricht über eigene Gefühle • Kennt Entspannungsübungen Soziale Ressourcen • Beteiligt sich mit Begleitung der Bezugspersonen an Aktivitäten (spezifizieren) • Die Bezugspersonen erkennen Signale, die eine therapeutische Intervention notwendig machen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • • • • • • • • • • • Eingeschränkte Wahrnehmung Eingeschränkte Aufmerksamkeit Eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit Erschöpfung Verminderte Problemlösungs-/Lernfähigkeit Übelkeit Nausea Gewichtsverlust Zeichen der Anspannung (Muskeln, Gesicht) Erweiterte Pupillen Tachykardie Blutdruckanstieg/-abfall Flachere und schnellere Atmung Kühle Hände/Füße (Vasokonstriktion) Seite 6 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 70111 Aspiration, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, dass Sekrete, Fremdkörper, Nahrungsbestandteile und/oder Flüssigkeiten in den tracheobronchialen Raum eintreten. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Erhöhter Druck im Magen • Beeinträchtigter Bewusstseinszustand • Unsachgemäße Verabreichungen von Sondenkost durch eine gastrointestinale Sonde • Unsachgemäße Verabreichungen von Medikamenten durch eine gastrointestinale Sonde • Bestehende Tracheotomie oder endotrachealer Tubus (übermäßig oder ungenügend aufgeblasener Cuff des endotrachealen Tubus) • Verdrahteter Kiefer • Beeinträchtigtes Schluckvermögen • Gastrointestinale Sonden • Operation im Gesichts-/Mund-/Halsbereich • Trauma im Gesichts-/Mund-/Halsbereich • Verminderter Husten- und Würgereflex • Situation, in der eine erhöhte Oberkörperlagerung nicht möglich ist • Beeinträchtigtes Risikobewusstsein • Erbrechen • Essen/Trinken im Liegen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 7 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann Speichel schlucken • Kann breiige Kostformen schlucken • Hat einen Hustenreflex • Kann eine erhöhte Sitzposition halten Psychische Ressourcen • Setzt die erhaltenen Informationen betreffend Aspirationsrisiko um • Isst nur Nahrung in der empfohlenen Konsistenz • Kennt die Risikofaktoren Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen beachten das Risiko des Patienten • Die Bezugspersonen lernen das Absaugen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 10022 Atmen, beeinträchtigt ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Hyperventilation • Hypoventilation Ein Pflegephänomen, bei dem der • Psychogene Beeinträchtigung (z. B. Stress, Einatmungs- und/oder heftiges Erschrecken, Ärger) Ausatmungsvorgang eines Menschen • Angst zu einer inadäquaten Füllung oder • Schmerz Entleerung der Lunge führt. • Körpertemperatur außerhalb des Normbereiches (z. B. hohes Fieber, Unterkühlung) • Schonatmung • Verminderte Kraft (Brust-, Bauch-, Zwerchfell, Atemhilfsmuskulatur) • Beeinträchtigung der Thoraxbeweglichkeit (z. B. Verletzungen, Traumata, Anomalien, Muskelverspannungen, Rigor) • Bewusstseinsbeeinträchtigung • Übergewicht • Atmungserschwerende Körperposition (z. B. Bauch drückt gegen Thorax) • O2/CO2-Verhältnis außerhalb des Normbereiches • Beeinträchtigung des Herz-Kreislauf-Systems • Beeinträchtigte Luftqualität (z. B. Ozon, Staub, Gase, Extreme bei Lufttemperatur und -feuchtigkeit) • Atemwegshindernisse • Beeinträchtigung des Atemzentrums • Rückenmarksverletzung • Beeinträchtigte Funktionen der Atmungsorgane und -wege SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Kurzatmigkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Vermindertes inspiratorisches und expiratorisches Atemminutenvolumen • Gebrauch der Atemhilfsmuskulatur • Nasenflügelatmung • Dyspnoe • Orthopnoe • Veränderung der Brustkorbbewegungen • Veränderungen der Atemtiefe • Einnahme der 3-PunkteStellung/Kutscherstellung • Atmen mit der Lippenbremse • Vergrößerter Thoraxdurchmesser • Atemminutenfrequenz: Säugling: <25/min oder >60/min Kleinkind 1–4 Jahre: <20/min oder >30/min Kind 5–14 Jahre: <14/min oder >25/min Erwachsene >14: <11/min oder >24/min • Atemtiefe: Atemzugvolumen beim Kind 6–8 ml/kg Körpergewicht; beim Erwachsenen 500 ml in Ruhe • Verlängerte Exspirationsphase • Verminderte Vitalkapazität • Zyanose • Von der Norm abweichende arterielle Blutgaswerte Seite 8 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Ausreichende Kraft der Atemmuskulatur • Freie Atemwege • Funktionierende Atemorgane Psychische Ressourcen • Bereitschaft, eine physiologische Atmung zu erlangen • Kennt wirkungsvolle Strategien, um Angst und Anspannung zu reduzieren (z. B. autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen) • Kennt Maßnahmen, um auftretende Atemnot positiv zu beeinflussen (z. B. Medikamente, Körperhaltung, Einsatz der Atemhilfsmuskulatur) Soziale Ressourcen • Angehörige vermitteln ein Gefühl der Ruhe und Sicherheit • Möglichkeit, die Lebensumstände der gesundheitlichen Situation anzupassen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80313 Behandlungsempfehlungen, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch die Möglichkeiten für eine gewissenhafte und korrekte Durchführung von medizinischen, therapeutischen und/oder pflegerischen Behandlungsempfehlungen im Alltag stärken und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 9 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte kognitive Fähigkeiten • Ist zeitlich und räumlich orientiert • Kann den Alltag eigenständig organisieren • Versteht die Landessprache Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch nach einem verbesserten Umgang mit den Behandlungsempfehlungen • Sieht Sinn in den Maßnahmen der Behandlung • Individuelle Theorien über Gesundheit und Krankheit stimmen weitgehend mit den professionellen Sichtweisen überein • Nimmt Einrichtungen des Gesundheitswesens angstfrei in Anspruch Soziale Ressourcen • Erfährt Unterstützung durch die Bezugspersonen • Hat im Alltag eine Tagesstruktur, welche die Einhaltung der Behandlungsempfehlungen begünstigt H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80312 Behandlungsempfehlungen, Handhabung beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch beeinträchtigt ist, ein Behandlungsprogramm und seine Auswirkungen in das tägliche Leben zu integrieren, um spezifische Gesundheitsziele zu erreichen ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Misstrauen gegenüber den Behandlungsempfehlungen • Wahrgenommene geringe Behandlungschancen • Wahrgenommene Hindernisse für eine Integration der Behandlung in das tägliche Leben • Mangelnde soziale Unterstützung • Machtlosigkeit • Wissensdefizite • Fehlende Motivation • Wahrnehmung des Schweregrads der Krankheit, der Anfälligkeit / der Hindernisse • Erlerntes Rollenverhalten in Bezug auf die Gesundheitspflege • Familienkonflikt • Übermäßige Anforderungen • Wirtschaftliche Schwierigkeiten • Entscheidungskonflikte • Gesundheitssystem wird als nicht durchschaubar und zu komplex wahrgenommen • Behandlungsempfehlungen werden als zu komplex empfunden • Ernsthaftigkeit der Erkrankung und deren Spätfolgen werden nicht wahrgenommen • Fehlende Auswahlmöglichkeiten zum Handeln aus der Sicht des Patienten • Äußert, keine Maßnahmen setzen zu wollen, um Risikofaktoren für ein Fortschreiten der Erkrankung und Folgen einer Erkrankung zu verringern • Wünscht sich, mit der Therapie der Krankheit und der Prävention von Spätfolgen zurechtzukommen • Äußert Schwierigkeiten mit der Regulation/Integration von einer oder mehreren Verordnungen zur Prävention von Komplikationen und zur Behandlung der Krankheit oder seiner Symptome • Äußert, die Behandlungsempfehlungen nicht in die tägliche Routine integrieren zu können. aus der Sicht der Pflegeperson • Nichteinhalten von Vereinbarungen • Nichtwahrnehmen von Behandlungsempfehlungen • Verschlechterung der Symptome (spezifizieren) Seite 10 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann Entspannungsübungen/Therapien durchführen • Kann soziale Einrichtungen selbstständig erreichen Psychische Ressourcen • Versteht den Prozess zur Problemlösung • Kann notwendige Informationen zur Entscheidungsfindung einholen • Kann über seine Stärken und Schwächen sprechen Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen unterstützen bei der Entscheidungsfindung • Die Bezugspersonen wirken unterstützend bei der Behandlungsempfehlung (z. B. motivieren, helfen, erinnern) • Erfährt Unterstützung durch eine Selbsthilfegruppe H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40072 Belastungsharninkontinenz Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch in körperlichen Belastungssituationen, die den abdominalen Druck erhöhen, einen unkontrollierbaren Harnverlust erlebt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Schwache Beckenbodenmuskulatur und schwaches Stützgewebe • Altersbedingte degenerative Veränderungen der Beckenbodenmuskulatur und des Stützgewebes • Dauerhaft erhöhter intraabdominaler Druck (z. B. bei Adipositas, Schwangerschaft) • Schwäche des Schließmuskels (Insuffizienter Blasenschluss) aus der Sicht des Patienten • Belastungs- bzw. situationsabhängiger Harnverlust, der durch folgende Klassifikation beschrieben werden kann: Grad I: Harnverlust bei heftiger Drucksteigerung im Bauchbereich (z. B. Husten, Niesen, Lachen) Grad II: Harnverlust bei mittelstarker Drucksteigerung im Bauchbereich (z. B. Stiegensteigen, Laufen, Heben und Tragen) Grad III: Harnverlust bei geringer Drucksteigerung im Bauchbereich (z. B. Stehen, Liegen) Seite 11 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann die Blase vollständig entleeren • Kann die Beckenbodenmuskulatur bewusst anspannen Psychische Ressourcen • Erkennt das Problem und ist bereit, darüber zu sprechen • Nimmt Hilfsangebote an (z. B. Beratung, Inkontinenzhilfsmittel) • Bewusster Umgang mit Alltagsbelastungen, wie dem Tragen von Einkaufstaschen oder Kleinkindern, lange Treppenwege etc. Soziale Ressourcen • Hat ein Umfeld, welches die besonderen Bedürfnisse akzeptiert • Hat Angehörige, die bei der Beschaffung von Inkontinenzhilfsmitteln unterstützen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 50172 Beschäftigung/Arbeit, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch einen verminderten Antrieb, mangelndes Interesse oder Engagement für die Gestaltung von Freizeit und Erholung erlebt. • • • • • • • • • • • • • • • • • • Körperliche Einschränkungen Kognitive Beeinträchtigung Bettlägerigkeit Angeordnete Bettruhe Müdigkeit Erschöpfung Schmerzen Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten in der Umgebung (z. B. längerfristige Hospitalisierung) Stress durch Ortswechsel (z. B. Aufnahme in ein Pflegeheim) Situations- und entwicklungsbedingte Probleme (spezifizieren) Mangel an Ressourcen Antriebslosigkeit Niedergeschlagenheit Machtlosigkeit Hoffnungslosigkeit Fehlende soziale Kontakte Fehlendes Interesse Fehlende Informationen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Aussagen über Mangel an gewohnten Beschäftigungsmöglichkeiten, die in der Umgebung nicht ausgeübt werden können oder durch körperliche Einschränkungen erschwert sind • Aussagen über Langeweile • Aussagen über Unzufriedenheit aus der Sicht der Pflegeperson • Zurückgezogenheit • Desinteresse • Unaufmerksamkeit • Erhöhtes Schlafbedürfnis • Weinen • Feindseligkeit • Destruktives Verhalten • Fehlende Motivation • Kann sich zu keiner Beschäftigung aufraffen • Hält sich nicht an Vereinbarungen • Appetitlosigkeit • Essen als Zeitvertreib • Übermäßiger Genuss von Zigaretten • Motorische Unruhe • Ruheloses Auf- und Abgehen ohne erkennbares Ziel Seite 12 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann im Rollstuhl sitzend an Gruppenaktivitäten teilnehmen (z. B. Karten spielen) • Kann den Zeitpunkt der Aktivitäten selbst bestimmen (z. B. ein Buch aus der Bibliothek holen) • Kann mit der Fernbedienung das Fernsehprogramm selbstständig auswählen Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, selbstständig Aktivitäten durchführen zu wollen (z. B. lesen, stricken, spielen) • Interessiert sich für Veranstaltungen Soziale Ressourcen • Bezugspersonen beteiligen sich an den Beschäftigungen • Bezugspersonen wirken unterstützend bei Aktivitäten mit • Bezugspersonen stellen Utensilien zur Beschäftigung zur Verfügung • Umgebung ermöglicht Aktivitäten H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80091 Coping bei Ortswechsel, beeinträchtigt, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch im Zusammenhang mit einem Ortswechsel ein Risiko hat, körperliche, seelische und soziale Veränderungen bzw. Störungen zu erfahren. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Oberflächliche oder fehlende Vorbereitung auf den Ortswechsel (z. B. Umzug, Verlegung, Transferierung) • Unzureichende Motivation • Verdrängung des Themas „Ortswechsel“ • Persönliche Kränkung • Unwahre oder nicht vollständige Informationen über die Gründe für den Ortswechsel • Ortswechsel ist mit Verlusten verbunden (z. B. finanziell, sozial, gegenständlich) • Umgebung ändert sich wesentlich (z. B. anderer Bezirk, anderes Land, anderes Klima, von der Stadt aufs Land bzw. umgekehrt) • Kontakt mit Familie und Freunden geht verloren • Wechsel der Bezugspersonen • Negative Erfahrungen mit Ortswechseln • Unfreiwilliger Ortswechsel • Verschlechterung des Gesundheitszustands (z. B. somatisch, psychisch) • Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten • Unverständnis für Ortswechsel (z. B. wegen Sprachproblemen, Sinn wird nicht erkannt) • Verlust der eigenen Wohnung • Verlust der gewohnten Wohnqualität • Große Entfernung zum bisherigen Wohnort • Verlust der Autonomie • Beschränkungsmaßnahmen • Unzureichende Beschäftigungsmöglichkeiten in der neuen Umgebung • Geringe Zukunftsperspektiven • Geringe Anpassungsfähigkeit SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 13 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Gestaltet die neue Umgebung selbstständig • Ist in der Lage, telefonisch Kontakt mit den Angehörigen/Bezugspersonen aufzunehmen Psychische Ressourcen • Konnte sich von der persönlichen Umgebung verabschieden • Gestaltet den Tagesablauf selbstständig Soziale Ressourcen • Angehörige oder Bezugspersonen begleiten den Patienten beim Umzug • Gestaltungsmöglichkeiten der neuen Umgebung mit persönlichen Gegenständen, Möbelstücken, Bildern usw. • Kontakt mit Haustieren möglich H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80092 Coping bei Ortswechsel, beeinträchtigt ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Oberflächliche oder fehlende Vorbereitung auf den Ortswechsel (z. B. Umzug, Verlegung, Transferierung) Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Unzureichende Motivation Mensch körperliche, seelische und • Verleugnung (Verneinung) soziale Veränderungen bzw. • Persönliche Kränkung Störungen erlebt, die im • Unwahre oder nicht vollständige Zusammenhang mit ungenügend Informationen über die Gründe für den vorbereiteten Ortswechseln auftreten. Ortswechsel • Ortswechsel ist mit Verlusten verbunden (z. B. finanziell, sozial, gegenständlich) • Umgebung ändert sich wesentlich (z. B. anderer Bezirk, anderes Land, anderes Klima, von der Stadt aufs Land bzw. umgekehrt) • Kontakt mit Familie und Freunden geht verloren • Wechsel der Bezugspersonen • Negative Erfahrungen mit Ortswechseln • Unfreiwilliger Ortswechsel • Verschlechterung des Gesundheitszustands (z. B. somatisch, psychisch) • Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten • Unverständnis für Ortswechsel (z. B. wegen Sprachproblemen, Sinn wird nicht erkannt) • Verlust der eigenen Wohnung • Verlust der gewohnten Wohnqualität • Große Entfernung zum bisherigen Wohnort • Verlust der Autonomie • Beschränkungsmaßnahmen • Unzureichende Beschäftigungsmöglichkeiten in der neuen Umgebung • Geringe Zukunftsperspektiven • Geringe Anpassungsfähigkeit SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Gefühle o des Alleinseins o der Fremdheit o der Einsamkeit o der Machtlosigkeit o der Niedergeschlagenheit o der Angst (z. B. Trennungsängste, Existenzängste) o der Besorgnis o des Ärgers o der Unsicherheit o des Pessimismus o der Frustration o der Furcht • Verlust der Identität • Verlust des Selbstwert • Verlust des Selbstvertrauens • Vermehrtes Aussprechen von Bedürfnissen • Aussagen über Widerwilligkeit bezüglich der Verlegung • Aussage, bezüglich der Verlegung besorgt oder betroffen zu sein • Veränderung der Essgewohnheiten • Aussagen über gastrointestinale Störungen • Vertrauensverlust (z. B. unvorteilhafter Vergleich zwischen jetzigem und früherem Personal) • Aussagen über Abhängigkeit • Aussagen über Schlafstörungen aus der Sicht der Pflegeperson • Veränderungen im Sozialverhalten (z. B. sozialer Rückzug, sucht vermehrt Kontakt zu den Pflegenden) • Zunehmende Zeichen einer beeinträchtigten Orientierung (bei älteren Menschen) • Motorische Unruhe (z. B. ruheloses Umhergehen, nestelnde Bewegungen) • Ausdruck von Traurigkeit (z. B. Gesichtsausdruck, Körperhaltung) Seite 14 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Gestaltet die neue Umgebung selbstständig • Ist in der Lage, telefonisch Kontakt mit den Angehörigen/Bezugspersonen aufzunehmen Psychische Ressourcen • Konnte sich von der früheren persönlichen Umgebung verabschieden • Gestaltet den Tagesablauf selbstständig Soziale Ressourcen • Angehörige oder Bezugspersonen begleiten den Umzug • Gestaltungsmöglichkeiten der neuen Umgebung mit persönlichen Gegenständen, Möbelstücken, Bildern usw. • Erhält Besuch durch Haustiere H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Erhöhte Wachsamkeit • Verstärkte körperliche Symptome (z. B. Körpergewichtsveränderungen) • Verschlechterung des Gesundheitszustandes (z. B. Zunahme gastrointestinaler Beschwerden) • Zunahme von Aggressionen (z. B. verbal, physisch) Seite 15 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 90032 Coping der Familie, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Familiensystem die wirksame, angemessene und stabile Unterstützung eines hilfebedürftigen Mitglieds nicht sicherstellen kann. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Geringes Verantwortungsbewusstsein des Familienmitglieds / der Bezugsperson • Verneinung (Verleugnung) der schwierigen Aufgabe • Beeinträchtigter oder fehlender Zusammenhalt der Familie • Beeinträchtigte Anpassungsfähigkeit an veränderte Bedingungen (z. B. Rollenveränderungen) • Beeinträchtigte Kraft/Energie zur Bewältigung der täglichen Aktivitäten • Persönliche Krise eines Familienmitglieds (z. B. Scheidung, Kündigung) • Beeinträchtigte Gesundheit mehrerer Familienmitglieder • Mangelnde Offenheit und Ehrlichkeit in der Kommunikation • Mangelnder Respekt der Familienmitglieder untereinander • Beeinträchtigte Motivation zur Unterstützung des hilfebedürftigen Familienmitglieds (z. B. biografiebedingte Konflikte) • Intoleranz • Mangelnde Compliance des zu Pflegenden • Geringe Zeitressourcen • Beeinträchtigte organisatorische Fähigkeiten • Mangelnde finanzielle Ressourcen • Mangelndes Wissen um Unterstützungsmöglichkeiten (z. B. mobile Dienste, finanzielle Unterstützungen) • Geringe oder fehlende Unterstützung aus dem weiteren Familienkreis und/oder Freundeskreis aus der Sicht der Familie • Aussagen über zu wenig Fürsorge/Geduld/Aufmerksamkeit seitens des Familienmitglieds / der Bezugsperson • Aussagen über wenig Vertrauen gegenüber dem Familienmitglied / der Bezugsperson • Aussagen über geringen Zeitaufwand des Familienmitglieds in der Pflege des Angehörigen • Aussagen über allgemeine Unzufriedenheit betreffend die Betreuung durch das Familienmitglied • Aussagen, es nicht zu schaffen / mit der Rolle überfordert zu sein • Ausdruck von Frustration (z. B. weil die zu pflegende Person die Pflege zu wenig unterstützt) • Aussagen über Erschöpfung/Niedergeschlagenheit • Aussagen über Rollenkonflikte (z. B. Berufsausübung und Pflege lassen sich nicht vereinen) • Aussagen über Verständigungsschwierigkeiten • Sozialer Rückzug des Familienmitglieds / der Bezugsperson aus der Sicht der Pflegeperson • Ungenügende Versorgung der hilfebedürftigen Person bis hin zur Verwahrlosung • Aggressives Verhalten gegenüber der hilfebedürftigen Person (z. B. verbal, psychisch oder in Form von Misshandlung oder Vernachlässigung) • Unklare Zuständigkeiten zwischen den Familienmitgliedern • Anwendung unangemessener freiheitsbeschränkender Maßnahmen (z. B. Einsperren, Festbinden) • Unzureichend entlastendes Unterstützungssystem (z. B. Familie, Nachbarn, Freunde) Seite 16 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Hat die nötige körperliche Kraft • Arbeitet nach ergonomischen Prinzipien (z. B. Kinästhetik) • Verfügt über organisatorische Fähigkeiten • Integriert professionelle Leistungen in das Unterstützungsarrangement (z. B. mobile Dienste, Tageszentren, Beratung) Psychische Ressourcen • Äußert, sich an der Pflege beteiligen zu wollen • Nennt Unterstützungsmöglichkeiten • Spricht aus, Sinn in der Unterstützung des hilfebedürftigen Familienmitglieds zu sehen Soziale Ressourcen • Für schwere Hebeaktivitäten steht ein Nachbar zur Verfügung • Hat Freunde, die regelmäßig auf Besuch kommen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 90042 Coping der Familie, behinderndes Verhalten Ein Pflegephänomen, bei dem ein Familiensystem die wirksame, angemessene und stabile Unterstützung eines hilfebedürftigen Mitglieds aufgrund von schwierigen familiären Vorgängen (z. B. Streit, Uneinigkeit) nicht sicherstellen kann. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Veränderte Rollen der Familienmitglieder • Persönliche Krise eines Familienmitglieds (z. B. Scheidung, Kündigung) • Entwicklungsbedingte Krise und/oder Veränderung (z. B. Verlust oder Hinzukommen eines Familienmitglieds, hohe emotionale Belastung durch die Betreuung/Pflege eines Familienmitglieds) • Situationsbedingte Krise und/oder Veränderung (z. B. wirtschaftliche/soziale Krise) • Veränderungen des finanziellen Status der Familie • Mangelnde Gesundheit des Familienmitglieds • Biografiebedingte Beziehungsprobleme (z. B. Schwiegertochter-Schwiegermutter-Konflikt, Familienmitglied gibt an, durch die Erziehungsverantwortlichen vernachlässigt worden zu sein) • Geringes Verantwortungsbewusstsein des Familienmitglieds / der Bezugsperson • Verneinung (Verleugnung) der schwierigen Aufgabe • Unkonstruktive Konfliktaustragung • Ineffektive Kommunikation • Intoleranz • Erbschaftsstreitigkeiten • Machtwechsel in der Familie • Beeinträchtigtes Vertrauen in die Familie und/oder in einzelne Mitglieder • Mangelnde Compliance des zu Pflegenden • Mangelnde Zeitressourcen • Beeinträchtigte organisatorische Fähigkeiten • Geringes Adaptionsvermögen • Mangelnde finanzielle Ressourcen • Willkürlicher Widerstand der Bezugspersonen/Familienmitglieder gegenüber der Therapie • Bezugspersonen/Familienmitglieder, die an chronisch unterdrückten Gefühlen von Schuld, Angst, Feindseligkeit, Verzweiflung usw. leiden aus der Sicht des Patienten • Aussagen über zu wenig Fürsorge/Geduld/Aufmerksamkeit seitens des Familienmitglieds / der Bezugsperson • Aussagen über wenig Vertrauen gegenüber dem Familienmitglied / der Bezugsperson • Aussagen über geringen Zeitaufwand des Familienmitglieds in der Pflege des Angehörigen • Aussagen über wenig Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse des Patienten durch die Familienmitglieder • Aussagen über allgemeine Unzufriedenheit betreffend die Betreuung durch das Familienmitglied • Aussagen über Unzufriedenheit mit der Einsatzbereitschaft der Familienmitglieder/Bezugspersonen aus der Sicht der Pflegeperson (Familienmitglied/Bezugsperson) • Ungenügende Versorgung der hilfebedürftigen Person • Vernachlässigung der Pflege des Patienten • Vernachlässigung der Behandlung der Krankheit des Patienten • Beeinträchtigung des Familiensystems, die physischen/emotionalen/geistigen Bedürfnisse der Mitglieder zu erfüllen • Beeinträchtigte Fähigkeit der Familie, die Bedürfnisse der Familienmitglieder nach Sicherheit, Geborgenheit, Zuwendung und Unterstützung zu erfüllen • Beeinträchtigte Effektivität der Kommunikation • Vernachlässigung der Beziehungen unter den Familienmitgliedern • Beeinträchtigungen von Familienmitgliedern, das Leben für sich selbst bedeutungsvoll zu gestalten/strukturieren • Entscheidungen und Handlungen, die für das ökonomische oder soziale Wohlbefinden der Familie / von einzelnen Mitgliedern nachteilig sind Seite 17 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Hat die nötige körperliche Kraft • Arbeitet nach ergonomischen Prinzipien (z. B. Kinästhetik) • Integriert professionelle Leistungen in das Unterstützungsarrangement (z. B. mobile Dienste, Tageszentren, Beratung) • Verfügt über organisatorische Fähigkeiten Psychische Ressourcen • Äußert, sich an der Pflege zu beteiligen • Kennt Unterstützungsmöglichkeiten • Sieht Sinn in der Problembearbeitung • Arbeitet an einer gut funktionierenden Familienstruktur • Bemüht sich bei Streitfragen um Schlichtung Soziale Ressourcen • Für schwere Hebeaktivitäten steht ein Nachbar zur Verfügung • Hat Freunde, die regelmäßig auf Besuch kommen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Anhaltende Überfürsorge • Hemmung der Entwicklung von Selbstständigkeit des Patienten durch Familienmitglieder (z. B. durch anhaltende Überfürsorge) • Aufgeben von Familienmitgliedern • Familienmitglieder führen die Alltagsroutine ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse des Patienten weiter • Verhalten von Familienmitgliedern wirkt feindselig und/oder aggressiv • Intolerantes, ablehnendes Verhalten (ImStich-Lassen) gegenüber dem Patienten • Zeichen von Niedergeschlagen, Erregung, Angst bei den Familienmitgliedern • Übernehmen von Symptomen der Erkrankung des Patienten • Zeichen der Ablehnung • Psychosomatische Symptome, Somatisieren von Familienmitgliedern • Äußerungen einer verzerrten Realitätsinterpretation angesichts des Gesundheitsproblems des Patienten: Dies beinhaltet die extreme Verweigerung, die Existenz oder den Ernst der Erkrankung zur Kenntnis zu nehmen (z. B. Leugnen des Schweregrades der Erkrankung) • Familienmitglieder verlassen den Patienten • Entwicklung von Hilflosigkeit, passiver Abhängigkeit beim Patienten • Familienmitglieder lassen eigene Bedürfnisse außer Acht Seite 18 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 90033 Coping der Familie, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Familiensystem die Möglichkeiten für eine wirksame, angemessene und stabile Unterstützung eines hilfebedürftigen Mitglieds unter der Berücksichtigung eigener Bedürfnisse stärken und entwickeln will. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 19 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Respektvoller Umgang der Familienmitglieder untereinander ist vorhanden • Grenzen der einzelnen Familienmitglieder als Einzelperson werden respektiert • Verfügt über funktionierenden Zusammenhalt der Familie • Verfügt über Familienkultur, in der Gefühle oder Ängste offen angesprochen werden können • Bespricht wichtige Entscheidungen in einem „Familienrat“ • Familiäre Kommunikationsmuster werden als adäquat empfunden • Verfügt über Anpassungsfähigkeit an veränderte Bedingungen (z. B. Rollenveränderungen) • Integriert professionelle Leistungen in das Unterstützungsarrangement (z. B. mobile Dienste, Tageszentren, Beratung) • Verfügt über ausreichend Kraft/Energie zur Bewältigung der täglichen Aktivitäten • Angemessene und wirksame Unterstützung des hilfebedürftigen Familienmitglieds ist in den Alltag integriert Psychische Ressourcen • Geäußerter Wunsch, Entwicklungspotenziale zu nutzen • Ist motiviert, das hilfebedürftige Familienmitglied zu unterstützen • Zeigt Kompromissbereitschaft • Verfügt über Wissen über Unterstützungsmöglichkeiten (z. B. mobile Dienste, finanzielle Unterstützungen) Soziale Ressourcen • Hat ausreichende zeitliche Ressourcen • Erhält Unterstützung aus dem weiteren Familienkreis und/oder Freundeskreis H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80022 Coping des Betroffenen, defensiv ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Fehlende Motivation • Mangelndes Unterstützungssystem (z. B. Ein Pflegephänomen, bei dem ein durch Familie, Kollegen, Freunde) Mensch gegenüber • Unangemessene soziale Unterstützung in Lebenssituationen, die eine aktive Beziehungen Bewältigungsstrategie erfordern, eine • Negative Vorbildrolle durch Vermeidungshaltung einnimmt. Familienangehörige/Bezugspersonen • Mehrfache Änderungen der Lebensumstände • Mangelnde Konfliktbewältigungsstrategien • Mangelnde Selbstreflexionsmöglichkeiten • Mangelnde Energie für Veränderungen • Mangelndes Abstraktionsvermögen (SchwarzWeiß-Denken) • Familiäre Disposition/Veranlagung • Erziehungsfaktoren • Fehlender wahrgenommener Sinn von gesunden Bewältigungsformen • Mangelnde Anpassungsfähigkeiten • Negativer Stress (z. B. Gefühle der Angst, Anspannung) • Verdrängung (Verneinung) • Geringer Selbstwert • Größenideen • Misstrauen in persönliche Fähigkeiten • Geringe Selbstkontrolle • Unsicherheit Seite 20 SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) RESSOURCEN aus der Sicht des Patienten • Aussagen über Überheblichkeit, Grandiosität, Großartigkeit • Aussagen über Überempfindlichkeit auf Nichtbeachtung/Kritik • Aussagen über Projektion von Schuld/Verantwortung Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über ausreichend Kraft/Energie zur Bewältigung der täglichen Aktivitäten • Verfügt über Anpassungsfähigkeit an Regeln • Integriert professionelle Leistungen in das Unterstützungsarrangement (z. B. Ärzte, Pflege, Therapeuten, soziale Berufe) aus der Sicht der Pflegeperson • Herunterspielen, Ignorieren oder Vergessen von klaren Mitteilungen oder Beobachtungen • Rationalisieren von Misserfolgen • Verleugnen von offensichtlichen Problemen/Schwächen • Falsche Bezeichnung für bestimmte Ereignisse • Mangelndes Durchhaltevermögen, fehlende Teilnahme an einer Behandlung oder Therapie • Überhebliche Haltung gegenüber anderen • Feindseliges Gelächter über oder Verspotten von anderen • Schwierigkeit bei der Realitätseinschätzung • Schwierigkeiten, Beziehungen aufzubauen/aufrechtzuerhalten Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, Entwicklungspotenziale zu nutzen • Äußert, das Leben selbst in die Hand nehmen zu wollen • Äußert Verantwortung für das eigene Handeln, für Erfolge und Misserfolge tragen zu wollen • Äußert, am Selbstbewusstsein zu arbeiten • Äußert, sich zu bemühen, andere zu verstehen • Kennt Unterstützungsmöglichkeiten • Sieht Sinn in der Problembearbeitung Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung des sozialen Umfeldes • Verfügt über Bildung • Verfügt über finanzielle Ressourcen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80013 Coping des Betroffenen, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch die Möglichkeiten für eine angemessene Bewältigung von Problemen stärken und entwickeln möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 21 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über ausreichend Kraft/Energie zur Bewältigung der täglichen Aktivitäten • Verfügt über Anpassungsfähigkeit an veränderte Bedingungen (z. B. Rollenveränderungen) • Integriert professionelle Leistungen in das Unterstützungsarrangement (z. B. mobile Dienste, Tageszentren, Beratung) Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, Entwicklungspotenziale zu nutzen • Äußert, das Leben selbst in die Hand nehmen zu wollen • Verfügt über Selbstvertrauen • Kennt Unterstützungsmöglichkeiten • Sieht Sinn in der Problembearbeitung Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung des sozialen Umfeldes • Hat ein höheres Bildungsniveau • Verfügt über finanzielle Ressourcen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80012 Coping des Betroffenen, ungenügend ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Fehlende Motivation • Mangelndes Unterstützungssystem (z. B. durch Familie, Kollegen, Freunde) Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Unangemessene soziale Unterstützung in Mensch nicht über die Kompetenz Beziehungen verfügt, der Situation angemessene • Negative Vorbildrolle durch Bewältigungsstrategien zu entwickeln Familienangehörige/Bezugspersonen und umzusetzen. • Mehrfache Änderungen der Lebensumstände • Mangelnde Konfliktbewältigungsstrategien • Mangelnde Selbstreflexionsmöglichkeiten • Fehlende Kraft/Energie • Mangelnde Energie für Veränderungen • Wissensdefizite • Mangelndes Abstraktionsvermögen (SchwarzWeiß-Denken) • Familiäre Disposition/Veranlagung • Erziehungsfaktoren • Fehlender Sinn für gesunde Bewältigungsformen • Mangelnde finanzielle Ressourcen • Mangelnde Anpassungsfähigkeiten • Medikamenten- und Drogenmissbrauch • Negativer Stress (z. B. Gefühle der Angst, Anspannung) • Verdrängung (Verneinung) • Geringer Selbstwert • Misstrauen in persönliche Fähigkeiten • Geringe Selbstkontrolle • Unsicherheit • Starke, andauernde Schmerzen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußerungen über Schlafstörungen • Äußerungen über Müdigkeit/Nicht-ausgeruhtSein • Häufiges Kranksein • Verbale Äußerungen über die Unfähigkeit, zurechtzukommen oder um Hilfe zu fragen aus der Sicht der Pflegeperson • Fehlen von zielgerichtetem Verhalten und einer gesunden Problemlösung • Unfähigkeit, Informationen einzuholen • Mangelnde Nutzung sozialer Unterstützung • Anwendung von Bewältigungsformen, welche die Anpassung erschweren • Mangelnde Konzentration • Unangemessenes Problemlösungsverhalten • Unfähigkeit, Rollenerwartungen/Grundbedürfnisse zu erfüllen • Änderung der gewohnten Kommunikationsmuster • Weicht bestimmten Themen im Gespräch aus • Erhöhte Risikobereitschaft • Destruktives Verhalten gegen sich selbst und andere (z. B. Überessen, übermäßiges Rauchen/Trinken, Missbrauch von Alkohol oder verordneten Tranquilizern) Seite 22 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über ausreichend Kraft/Energie zur Bewältigung der täglichen Aktivitäten • Verfügt über Anpassungsfähigkeit an veränderte Bedingungen (z. B. Rollenveränderungen) • Integriert professionelle Leistungen in das Unterstützungsarrangement (z. B. mobile Dienste, Tageszentren, Beratung) Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, Entwicklungspotenziale zu nutzen • Äußert, das Leben selbst in die Hand nehmen zu wollen • Äußert, am Selbstbewusstsein zu arbeiten • Kennt Unterstützungsmöglichkeiten • Sieht Sinn in der Problembearbeitung Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung des sozialen Umfeldes • Hat ein höheres Bildungsniveau • Verfügt über finanzielle Ressourcen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80252 Denkprozess, verändert • • Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Mensch eine Beeinträchtigung der • kognitiven Abläufe und Vorgänge • (Situationen erfassen, verarbeiten • und zuordnen) erlebt und sich daraus • Probleme bei der Alltagsbewältigung • ergeben. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Sauerstoffmangel Beeinträchtigter Flüssigkeitshaushalt Unterzuckerung Einfluss von Alkohol Einfluss von Drogen (spezifizieren) Einfluss von Medikamenten (spezifizieren) Kopfverletzungen Beeinträchtigte Reizleitung Beeinträchtigte Gedächtnisleistungen Beeinträchtigte Sinneswahrnehmung Fehlende Reize Beeinträchtigte Bewusstseinslage Beeinträchtigte kognitive Fähigkeiten Mangelhaft vernetztes Denken Mangelnde intellektuelle Leistungsfähigkeit (spezifizieren) Schlafentzug Müdigkeit Erschöpfung Psychische Konflikte Stress Überforderung Angst Schmerz Unsicherheit Konzentrationsstörungen Beeinträchtigte Realitätswahrnehmung Fehlendes Interesse Fehlendes Abstraktionsvermögen Informationsmangel Mangelnde Selbstsicherheit SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Veränderte Wahrnehmung • Wahnvorstellungen • Paranoide Verarbeitung • Äußert Unverständnis bezüglich Vorgänge in der Umgebung • Äußert, überfordert zu sein • Spricht aus, den Inhalten nicht folgen zu können aus der Sicht der Pflegeperson • Kognitive Dissonanz (Differenz zwischen Denken und Handeln) • Kann nicht folgerichtig handeln • Anweisungen werden nicht folgerichtig ausgeführt • Wirkt abwesend • Kann dem Gespräch nicht folgen • Perseverierendes Verhalten (Grübeln, Haftenbleiben an vorher verwendeten Wörtern) • Ungenaue Interpretation der Umwelt • Ich-Bezogenheit (Ereignisse und Bedeutungen werden auf die eigene Person bezogen) • Unangemessenes soziales Verhalten • Konfabulation (Erzählung meist zufälliger Einfälle, ohne Bezug zur jeweiligen Situation) • Beeinträchtigte Fähigkeit, Gedanken nachzuvollziehen • Desorientierung bezüglich Zeit, Ort, Person, Umstände und Ereignisse • Kann Probleme nicht selbstständig lösen • Kann nicht rational denken • Fehlendes Abstraktionsvermögen • Mangelnde Fähigkeit, begrifflich zu denken • Erhöhte oder verminderte Aufmerksamkeit Seite 23 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, Energie und Kraft schonend einzusetzen • Sinnenswahrnehmungen sind intakt • Verfügt über gut funktionierende Gedächtnisleistungen • Kann sich über einen bestimmten Zeitraum konzentrieren Psychische Ressourcen • Lässt sich durch gute Argumente von Außenstehenden überzeugen • Verfügt über ein positives Selbstbild • Äußert Interesse, Neues zu lernen Soziale Ressourcen • Kann den Alltag ruhig und stressfrei gestalten • Bezugspersonen wirken beruhigend und unterstützend bei den Aktivitäten des täglichen Lebens H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40081 Drangharninkontinenz, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch ein Risiko hat, einen unkontrollierbaren Harnverlust zu erleben, der mit plötzlich auftretendem, nur schwer unterdrückbarem Harndrang einhergeht oder diesem unmittelbar vorausgeht. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Harntreibende Getränke und Lebensmittel (z. B. Alkohol, Koffein, Rettich, Schwarzwurzel) • Erhöhte Flüssigkeitszufuhr • Verkleinertes Blasenfüllungsvermögen (in der Vorgeschichte abdominale Infekte, Operationen, Harnkatheter) • Eingeschränkte Muskelfunktion in den unteren Harnwegen (z. B. aufgrund einer entzündungsbedingten Atrophie) • Überaktivität der Blasenmuskulatur mit eingeschränkter Blasenkontraktion • Unausgereifte Blase bei Kindern • Druck auf die Blase durch übervollen Darm (z. B. bei Verstopfung) • Erhöhter intraabdominaler Druck (Schwangerschaft, Traumen im Bauchbereich) • Medikamente, die zu einer vermehrten Harnausscheidung führen (z. B. Diuretika) • Chronische Reizung der Blase (z. B. nach Strahlentherapie, erhöhte Urinkonzentration) • Emotionale Belastung (z. B. Angst, Aufregung, Stress) • Keine willentliche Kontrolle über den Harnfluss im Zusammenhang mit einer fehlenden Innervation (Unterbrechung der Nervenleitung zur Blase) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 24 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, zur Toilette zu gehen • Räumliche Orientierung vorhanden Psychische Ressourcen • Erkennt den erforderlichen Unterstützungsbedarf • Äußert Bereitschaft, den Lebensrhythmus auf die Situation abzustimmen • Äußert Bereitschaft zur Durchführung von kontinenzfördernden Aktivitäten (spezifizieren) Soziale Ressourcen • Angemessene Umgebungsgestaltung (z. B. kurze Wege zur Toilette, gute Beleuchtung, erhöhte Toilettensitze für ältere Menschen) • Unterstützende Angehörige bzw. Bezugspersonen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40082 Drangharninkontinenz Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch einen unkontrollierbaren Harnverlust erlebt, der mit plötzlich auftretendem, nur schwer unterdrückbarem Harndrang einhergeht oder diesem unmittelbar vorausgeht. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Harntreibende Getränke und Lebensmittel (Alkohol, Koffein, Rettich, Schwarzwurzel etc.) • Erhöhte Flüssigkeitszufuhr • Verkleinertes Blasenfüllungsvermögen (in der Vorgeschichte abdominale Infekte, Operationen, Harnkatheter) • Eingeschränkte Muskelfunktion in den unteren Harnwegen (z. B. aufgrund einer entzündungsbedingten Atrophie) • Überaktivität der Blasenmuskulatur mit eingeschränkter Blasenkontraktion • Unausgereifte Blase bei Kindern • Druck auf die Blase durch übervollen Darm (z. B. bei Verstopfung) • Medikamente, die zu einer vermehrten Harnausscheidung führen (z. B. Diuretika) • Chronische Reizung der Blase (z. B. nach Strahlentherapie, erhöhte Harnkonzentration) • Emotionale Belastung (z. B. Angst, Aufregung, Stress) • Keine willentliche Kontrolle über den Harnfluss im Zusammenhang mit einer fehlenden Innervation (Unterbrechung der Nervenleitung zur Blase) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Dringlicher (nicht aufschiebbarer) Harndrang • Unbeabsichtigter Harnverlust nach Blasenkontraktion/Spasmus • Starker Harndrang unabhängig von der Blasenfüllung • Unkontrollierter Harnverlust • Häufiger Harndrang, verbunden mit der Ausscheidung von kleinen Harnmengen aus der Sicht der Pflegeperson • Schwierigkeiten, die Toilette rechtzeitig zu erreichen • Häufige Toilettengänge • Unruhe • Eile beim Weg zum Ort der Ausscheidung • Unvollständige Entleerung der Blase (Restharn) Seite 25 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, zur Toilette zu gehen • Kann Arme und Hände z. B. für Selbstkatheterismus einsetzen • Räumliche Orientierung vorhanden Psychische Ressourcen • Erkennt den erforderlichen Unterstützungsbedarf • Ist bereit, den Lebensrhythmus auf die Situation abzustimmen • Kenntnis über die korrekte Anwendung von Inkontinenzhilfsmitteln • Kontrolliertes Handeln bei akutem Harndrang (z. B. erst den Drang aushalten, ehe man zur Toilette eilt – überstürztes Handeln erhöht den Drang) Soziale Ressourcen • Angemessene Umgebungsgestaltung (z. B. kurze Wege zur Toilette, gute Beleuchtung, erhöhte Toilettensitze für ältere Menschen) • Unterstützende Angehörige bzw. Bezugspersonen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40032 Durchfall Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dünnen, wässrigen, ungeformten Stuhl ausscheidet. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Nahrungsmittelunverträglichkeit • Ernährungsumstellungen (z. B. bei Reisen in bestimmte Urlaubsländer) • Sondennahrung • Fehllagen der Sonden • Überessen • Vergiftungen • Verdorbene Lebensmittel • Bestrahlung • Entzug von Alkohol/Medikamenten • Nebenwirkung von Medikamenten • Missbrauch von Medikamenten • Missbrauch von Substanzen (spezifizieren) • Überdosierung • Aufregung • Stress • Angst • Furcht • Überanstrengung • Gastrointestinale Beeinträchtigungen (z. B. durch kalte Getränke, Alkohol, Bakterien) • Entzündungen • Chirurgische Eingriffe • Anatomische Veränderungen • Erhöhte Körpertemperatur • Erhöhter Stoffwechsel aus der Sicht des Patienten • Vermehrter Stuhldrang (mindestens 3-mal pro Tag) • Dünne, wässrige Stühle • Bauchschmerzen • Blähungen • Bauchkrämpfe • Übelriechender Stuhl Seite 26 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Sucht selbstständig die Toilette auf • Führt selbstständig die Intimpflege durch Psychische Ressourcen • Erkennt die ursächlichen Faktoren für den Durchfall • Äußert Interesse, die Lebensgewohnheiten/Ernährungsgewohnhei aus der Sicht der Pflegeperson ten zu verändern • Vermehrte Stuhlentleerung (mindestens 3-mal • Akzeptiert die getroffenen flüssiger Stuhl pro Tag) Therapievereinbarungen und hält sich daran • Vermehrte Darmgeräusche • Beteiligt sich an Entspannungsübungen • Farbveränderungen/Beimengungen (z. B. reiswasserähnlich, salbenartig glänzend) Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung von den Bezugspersonen • Unterstützungssysteme sind vorhanden (z. B. barrierefreie Toilette, verständliches Orientierungssystem) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60031 Einsamkeit, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, ungewollte und negativ erlebte Gefühle der Trennung und Abgeschiedenheit zu anderen Menschen zu entwickeln. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Verlust einer Bezugsperson (z. B. Tod, Scheidung) • Beeinträchtigte Mobilität (z. B. Lähmung, Amputation) • Unfähigkeit, die Wohnung zu verlassen • Unfähigkeit, gewohnte Transportmittel in Anspruch zu nehmen • Extreme Fettleibigkeit • Inkontinenz • Veränderte Sinneswahrnehmung (Beeinträchtigung des Sehens, Hörens und Fühlens) • Kommunikationsbarrieren (z. B. Sprachstörung) • Mentale Beeinträchtigungen • Armut • Arbeitslosigkeit • Hospitalismus • Pensionsschock • Soziale Isolation • Von der Gesellschaft nicht akzeptiertes Verhalten • Beeinträchtigte Realitätswahrnehmung • Anpassungsunfähigkeit • Wechsel in einen anderen Kulturkreis (z. B. unbekannte Sprache, Religion) • Missbrauch von Alkohol, Drogen, Medikamenten • Isolierte Erziehung von Kindern (z. B. überfürsorgliche, nicht integrative Erziehungsmethoden) • Beeinträchtigtes Körperbild (z. B. starke Hautveränderungen, Operationsnarben an sichtbaren Körperstellen, künstlicher Darmausgang) • Allgemeine Schwäche • Therapeutische Isolation (z. B. immunsupprimierte Patienten nach Chemotherapie, Tbc) • Vermindertes Selbstwertgefühl • Angst • Niedergeschlagenheit SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 27 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann öffentliche Verkehrsmittel benützen • Kann den angebotenen Therapieort aufsuchen • Kann die Wohnung selbstständig verlassen Psychische Ressourcen • Beteiligt sich aktiv an der Therapie • Spielt gerne Schach und besucht regelmäßig einen Klub • Kann über Risikofaktoren der Einsamkeit sprechen • Hat schon mehrmals in seinem Leben Krisen bewältigt Soziale Ressourcen • Wird einmal pro Woche von der Familie zum Essen ausgeführt • Geht einmal pro Woche in ein Tageszentrum • Unterstützung durch die Bezugspersonen bei der Bewältigung des Alltags • Kann Besuchern die Türe öffnen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Soziale und ökonomische Faktoren • Eheliche Konflikte, schwindende Zufriedenheit mit der Ehe • Missbrauch in der Anamnese Ein Pflegephänomen, bei dem die erziehende(n) Person(en) ein Risiko • Überlastung durch die (Eltern-)Rolle haben, nur unzureichend eine Umwelt • Soziale Isolation • Rechtliche Schwierigkeiten zu schaffen, zu erhalten oder • Fehlende Ressourcen wiederherzustellen, in der ein Kind optimal wachsen und sich entwickeln • Ortswechsel • Armut kann. • Fehlender Zusammenhalt der Familie • Fehlendes oder unzureichendes Vorbild für die Elternrolle • Nicht einbezogener Vater • Bekanntes missbrauchendes Verhalten • Niedrige Selbstachtung • Ungeplante oder ungewollte Schwangerschaft • Nicht angemessene Organisation der Kinderpflege • Unwirksame Bewältigungsstrategien • Änderungen im Familienverband • Arbeitslosigkeit oder Jobprobleme • Alleinerziehender Elternteil • Fehlendes soziales Netzwerk • Beeinträchtigung der erziehenden Person(en), die Bedürfnisse des Kindes vor die eigenen zu stellen 60051 Elterliche Pflege, beeinträchtigt, Risiko Wissen • Mangelndes Wissen zur Gesundheitserhaltung von Kindern • Mangelndes Wissen über die notwendigen elterlichen Fähigkeiten • Unrealistische Erwartungen an sich selbst, das Kind oder den Partner • Geringe kommunikative Fähigkeiten • Häufiger Einsatz körperlicher Bestrafung • Beeinträchtigung der erziehenden Person(en), Signale des Kindes zu erkennen und darauf zu reagieren • Kognitive Beeinträchtigung • Fehlende kognitive Bereitschaft für die Elternschaft SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 28 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Mutter übernimmt die Pflege des Kindes während des Tages • Aufteilung der Hausarbeit zwischen Elternteilen (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Interesse an Informationen zur Kindeserziehung • Kennt den Entwicklungsprozess eines Kindes • Wertschätzende Beziehung der Eltern zueinander Soziale Ressourcen • Die Großeltern unterstützen die Eltern • Bestehender stabiler Familienverband H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 Physiologisch • Physische (chronische) Krankheit • Behinderung Kindbezogen • Mehrfachschwangerschaften • Behinderung oder verzögerte Entwicklung • Krankheit • Veränderte Wahrnehmung • Kind entspricht nicht den Erwartungen der Eltern • Ungeplantes oder ungewolltes Kind • Frühgeburt • Kind hat nicht das gewünschte Geschlecht • Schwieriges Temperament • Aufmerksamkeitsdefizit, HyperaktivitätsSyndrom • Trennung von den Eltern Psychologisch • Trennung vom Kind • Große Anzahl von Kindern oder kurz hintereinander geborene Kinder • Behinderung • Schlafentzug oder Schlafstörungen • Schwierige Wehen oder Geburt • Fehlende Wertschätzung der Elternschaft • Jugendliches Alter, Prozess des Erwachsenwerdens • Niedergeschlagenheit • Mentale Krankheiten in der Anamnese • Fehlen der oder verzögerte pränatale Versorgung • Suchtmittelmissbrauch oder -abhängigkeit (Anamnese) • Störung im Aufbau der Beziehung (z. B. von Seiten der Mutter, der Eltern oder anderer Personen) • Körperlicher und psychosozialer Missbrauch der erziehenden Person(en) • Existenzielle physische/psychische Bedrohung des eigenen Lebens • Bestehender Stresszustand (finanzielle, rechtliche, kürzlich erlebte Krise, kulturelle Veränderung [z. B. Umzug aus einem anderen Land, andere Nationalität]) Seite 29 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60052 Elterliche Pflege, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem die erziehende(n) Person(en) sich beeinträchtigt fühlen, eine Umwelt zu schaffen, zu erhalten oder wiederherzustellen, in der ein Kind optimal wachsen und sich entwickeln kann. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Soziale und ökonomische Faktoren • Soziale Isolation • Fehlende Ressourcen • Schlechte Wohnverhältnisse • Fehlender Familienzusammenhalt • Arbeitslosigkeit oder Jobprobleme • Belastung/Überforderung durch Rollenanforderungen • Ehelicher Konflikt, abnehmende Zufriedenheit • Änderungen im Familienverband • Ungeplante oder ungewollte Schwangerschaft • Fehlendes oder mangelhaftes Rollenvorbild für Elternschaft • Alleinerziehender Elternteil • Mangelnde Unterstützung durch soziales Netzwerk • Missbrauch in der Anamnese • Unwirksame Bewältigungsstrategien • Armut • Beeinträchtigung der erziehenden Person(en), die Bedürfnisse des Kindes vor die eigenen zu stellen • Geringes Selbstvertrauen • Ortswechsel aus der Sicht der Eltern / des Kindes • Schlechte schulische Leistungen des Kindes • Kind äußert keine Angst vor der Trennung von den Eltern (fehlende Trennungsangst) • Zurückweisung oder Feindseligkeit gegenüber dem Kind • Äußerungen über die Beeinträchtigung, für die Bedürfnisse des Kindes zu sorgen • Äußerungen von fehlender Kontrolle über das Kind • Negative Äußerungen über das Kind • Aussagen über Probleme mit der Elternrolle und Frustration • Resignation • Unsichere oder fehlende Bindung zum Kind • Ständig geäußerte Enttäuschung über das Geschlecht oder die körperlichen Merkmale des Säuglings/Kindes • Ablehnung der körperlichen Ausscheidungen des Säuglings/Kindes • Regelmäßiges Bestrafen des Kindes • Unsichere Wohnverhältnisse Informationsbezogene Faktoren • Mangelndes Wissen zur Gesundheitserhaltung von Kindern • Mangelndes Wissen über die notwendigen elterlichen Fähigkeiten • Unrealistische Erwartungen an sich selbst, das Kind oder den Partner • Kognitive Beeinträchtigungen • Mangelndes Wissen über den kindliche Entwicklungsprozess • Beeinträchtigung der erziehenden Person(en), Signale des Kindes zu erkennen und darauf zu reagieren • Niedriger Ausbildungsstand • Geringe kommunikative Fähigkeiten • Häufiger Einsatz körperlicher Strafen aus der Sicht der Pflegeperson • Häufige Unfälle/Krankheiten • Verlassen der Familie • Häufigkeit körperlicher und psychischer Traumata, Missbräuche • Fehlende Anhänglichkeit des Kindes • Fehlen von Verhaltensweisen, die eine elterliche Bindung bezeugen • Unangemessene erzieherische Maßnahmen • Verhaltensstörungen des Kindes • Geringe soziale Kompetenz • Wachstums- und Entwicklungsverzögerung beim Kind • Unangebrachte Verhaltensweisen bei der Fürsorge (Toilettentraining, Ruhe und Schlaf, Essen eingeben) • Fehlende Flexibilität, um mit den Anforderungen des Kindes oder einer Situation zurechtzukommen • Ungenügende Fertigkeiten für die Pflege des Seite 30 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Mutter übernimmt die Pflege des Kindes während des Tages • Aufteilung der Hausarbeit zwischen Elternteilen (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Interesse an Informationen zur Kindeserziehung • Kennt den Entwicklungsprozess eines Kindes • Wertschätzende Beziehung der Eltern zueinander Soziale Ressourcen • Die Großeltern unterstützen die Eltern • Bestehender stabiler Familienverband H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 Physiologische Faktoren • Physische (chronische) Krankheit • Behinderungen Kindesbezogene Faktoren • Frühgeburt • Krankheit • Trennung von den Eltern • Unerwünschtes Geschlecht • Aufmerksamkeitsdefizit, HyperaktivitätsSyndrom • Schwieriges Temperament • Kind entspricht nicht den Erwartungen der Eltern • Ungeplantes oder ungewolltes Kind • Angeborene Einschränkungen oder Entwicklungsverzögerung • Mehrfachgeburten (z. B. Zwillinge, Drillinge) • Veränderte Wahrnehmung Psychologische Faktoren • Suchtmittelmissbrauch oder -abhängigkeit (Anamnese) • Behinderungen • Niedergeschlagenheit • Schwierige Geburt/Entbindung • Elternschaft wird nicht als Wert angenommen • Jugendliches Alter, Prozess des Erwachsenwerdens • Psychische Krankheiten in der Anamnese • Große Anzahl von Kindern oder kurz hintereinander geborene Kinder • Schlafentzug oder Schlafstörungen • Fehlende oder verzögerte pränatale Versorgung • Trennung vom Kind • Störung im Aufbau der Beziehung (z. B. von Seiten der Mutter, der Eltern oder anderer Personen) • Bestehender Stresszustand (finanzielle, rechtliche, kürzlich erlebte Krise, kulturelle Veränderung [z. B. Umzug aus einem anderen Land, andere Nationalität]) • Existenzielle physische/psychische Bedrohung des eigenen Lebens Kindes • Unzusammenhängende Pflegemaßnahmen • Kindesmisshandlungen oder böswilliges Verlassen aus der Vorgeschichte bekannt • Unzureichende Sorge, um die Gesundheit des Kindes zu erhalten • Ungenügende visuelle, taktile, auditive Reize • Wechselnde Verhaltensmuster • Vernachlässigung des Kindes • Mangelnde Liebkosungen • Ungenügende Kommunikation zwischen Eltern und Kind • Unaufmerksamkeit gegenüber den Bedürfnissen des Säuglings/Kindes • Fehlende Identifikation mit den Verhaltensmerkmalen des Säuglings/Kindes • Termine für die Gesundheitsfürsorge für sich selbst und den Säugling / das Kind werden nicht eingehalten • Kind wird von mehreren Personen betreut, ohne Rücksichtnahme auf seine Bedürfnisse Seite 31 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60053 Elterliche Pflege, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem die erziehende(n) Person(en) die Möglichkeiten für eine förderliche Umgebung, in der ein Kind oder (eine) andere abhängige Person(en) wachsen und sich entwickeln können, verbessern und erweitern wollen. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 32 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kinder oder andere abhängige Person(en) können über ihre Unzufriedenheit mit dem Umfeld zu Hause reden • Erkennbare emotionale und stillschweigende Unterstützung der Kinder oder abhängigen Person(en); sichtbare Bindung und Zuneigung • Den physischen und emotionalen Bedürfnissen der Kinder oder anderer abhängiger Person(en) wird entsprochen Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, vorhandene Entwicklungspotenziale für das elterliche Verhalten zu nutzen • Äußert realistische Erwartungen an die Kinder oder abhängige(n) Person(en) Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung bei der Erfüllung der elterlichen Aufgaben durch das soziale Umfeld • Kann Kinderbetreuungseinrichtungen in Anspruch nehmen (z. B. Kindergarten) • Verfügt über finanzielle Mittel H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60061 Eltern-Kind-Beziehung, beeinträchtigt, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem das Risiko der Unterbrechung des Interaktionsprozesses zwischen Eltern/Bezugspersonen und Kind besteht. (Die Interaktion ist für die Entwicklung einer beschützenden, fürsorglichen, wechselseitigen Beziehung erforderlich.) ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Fehlende Zeit für die Beschäftigung mit dem Kind • Mangelnde Bereitschaft der Eltern, sich mit dem Kind zu beschäftigen • Eltern nehmen das Kind nicht an (z. B. ungewollte Schwangerschaft, Kind mit Behinderung) • Ablehnung des Kindes durch das soziale Umfeld der Eltern • Dauerhafte räumliche Trennung von Eltern und Kind • Konfliktreiche Elternbeziehung • Beeinträchtigte Fähigkeit, Gefühle auszudrücken • Beeinträchtigte Kommunikationsfähigkeit • Unsicherheit im Umgang mit dem Kind • Mangelndes Wissen zum Umgang mit einem Kind • Selbstzweifel der Eltern, ob sie den Umgang mit ihrem Kind bewältigen können • Fehlende positive Vorbilder im Umgang mit Kindern • Destruktive Konfliktaustragung • Beeinträchtigte soziale Kompetenz der Eltern • Beeinträchtigung der Eltern, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen • Fehlende Privatsphäre SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 33 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Mutter übernimmt die Betreuung des Kindes während des Tages • Vater übernimmt die Betreuung des Kindes von 16 bis 19 Uhr • Das Kind äußert Wünsche Psychische Ressourcen • Beide Eltern wollen den Kontakt zum Kind bestmöglich erhalten • Die Eltern kennen den Entwicklungsprozess des Kindes • Wertschätzende Beziehung der Eltern zueinander • Beide Elternteile nehmen einen Handlungsbedarf wahr Soziale Ressourcen • Die Großeltern unterstützen die Eltern • Bestehender stabiler Familienverband • Kindergartenbetreuung wird in Anspruch genommen • Finanziell gesicherte Lebenssituation H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60062 Eltern-Kind-Beziehung, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem der Interaktionsprozess zwischen Eltern/Bezugspersonen und Kind beeinträchtigt ist. (Die Interaktion ist für die Entwicklung einer beschützenden, fürsorglichen, wechselseitigen Beziehung erforderlich.) Seite 34 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) RESSOURCEN • Fehlende Zeit für die Beschäftigung mit dem Kind • Mangelnde Bereitschaft der Eltern, sich mit dem Kind zu beschäftigen • Eltern nehmen das Kind nicht an (z. B. ungewollte Schwangerschaft, Kind mit Behinderung) • Ablehnung des Kindes durch das soziale Umfeld der Eltern • Dauerhafte räumliche Trennung von Eltern und Kind • Kind wird den Eltern von Amtswegen entzogen • Konfliktreiche Elternbeziehung • Beeinträchtigte Fähigkeit, Gefühle auszudrücken • Beeinträchtigte Kommunikationsfähigkeit • Unsicherheit im Umgang mit dem Kind • Mangelndes Wissen zum Umgang mit einem Kind • Selbstzweifel der Eltern, ob sie den Umgang mit ihrem Kind bewältigen können • Fehlende positive Vorbilder im Umgang mit Kindern • Destruktive Konfliktaustragung • Beeinträchtigte soziale Kompetenz der Eltern • Beeinträchtigung der Eltern, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen • Fehlende Privatsphäre aus der Sicht der Eltern • Eltern geben an, keinen Zugang zum Kind zu finden • Geäußerte Gefühle der Zurückweisung • Äußerungen, der Situation nicht gewachsen zu sein Körperlich-funktionelle Ressourcen • Mutter übernimmt die Betreuung des Kindes während des Tages • Vater übernimmt die Betreuung des Kindes von 16 bis 19 Uhr • Kind äußert seine Wünsche aus der Sicht des Kindes • Geäußerte Gefühle der Zurückweisung • Berichtet, sich bei anderen Betreuern wohler zu fühlen Psychische Ressourcen • Beide Eltern wollen den Kontakt zum Kind herstellen • Die Eltern kennen den Entwicklungsprozess eines Kindes • Wertschätzende Beziehung der Eltern zueinander • Beide Eltern nehmen die Überforderung und einen Handlungsbedarf war aus der Sicht der Pflegeperson • Ignorieren der Eltern, eines Elternteiles • Rückzug bei Besuch der Eltern, eines Elternteiles • Erschrecken bei Besuch der Eltern, eines Elternteiles • Ignorieren des Kindes • Kommunizieren beim Besuch miteinander, aber nicht mit dem Kind • Kein Interesse an der pflegerischen Situation des Kindes • Unbeholfenheit im Umgang mit dem Kind • Nicht kindgerechter Kommunikationsstil • Wenig Bemühen um Beziehungsaufnahme Soziale Ressourcen • Die Großeltern unterstützen die Eltern • Bestehender stabiler Familienverband • Kindergartenbetreuung wird in Anspruch genommen • Finanziell gesicherte Lebenssituation H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50021 Energie/Kraft, beeinträchtigt, Risiko ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Psychisches Ungleichgewicht (z. B. veränderter Gemütszustand) • Überforderung (Distress) Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Mangelnde Erfahrung mit der betreffenden Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, Aktivität über nicht genügend physische oder • Häufiger Wechsel von Umgebungsfaktoren (z. psychische Kraft/Energie zu verfügen, B. Ort, Bezugspersonen) um die erforderlichen und • Fehlende Stresstoleranz erwünschten Aktivitäten des täglichen • Beeinträchtigte Willenskraft Lebens ausführen/durchhalten zu • Negative Grundhaltung (fehlende Motivation) können. • Burn-out • Mangelndes Selbstvertrauen • Beeinträchtigte körperliche Ausdauer (z. B. Kreislauf-/Atemprobleme) • Perspektivlosigkeit (fehlende Zielorientierung) • Immobilität • Allgemeine Schwäche • Schlafdefizit • Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und -bedarf (Aktivität wird wegen Atemnot häufig unterbrochen) • Bewegungsarme Lebensweise (z. B. bei Adipositas) • Beeinträchtigtes Lernvermögen (z. B. Menschen mit Lernschwächen) • Erhöhter Energieumsatz (z. B. Verbrennungen, zeitweise Hyperaktivität, Fieber, große Wunden, Traumata), der das Energiepotenzial des Patienten vermindert SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 35 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, Energie und Kraft schonend einzusetzen • Mobilität, um die Aktivitäten des Lebens ausführen zu können Psychische Ressourcen • Lässt sich durch Außenstehende ermutigen • Akzeptanz für den erhöhen Zeitaufwand bei der Durchführung von Aktivitäten des täglichen Lebens Soziale Ressourcen • Unterstützung durch Angehörige oder Besuchsdienste H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50022 Energie/Kraft, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch über nicht genügend physische und/oder psychische Energie bzw. Kraft verfügt, um erforderliche und/oder erwünschte Aktivitäten des täglichen Lebens auszuführen und durchzuhalten. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Psychisches Ungleichgewicht (z. B. veränderter Gemütszustand) • Überforderung (Distress) • Mangelnde Erfahrung mit der betreffenden Aktivität • Häufiger Wechsel von Umgebungsfaktoren (z. B. Ort, Bezugspersonen) • Fehlende Stresstoleranz • Beeinträchtigte Willenskraft • Negative Grundhaltung (fehlende Motivation) • Burn-out • Mangelndes Selbstvertrauen • Beeinträchtigte körperliche Ausdauer (z. B. Kreislauf-/Atemprobleme) • Perspektivlosigkeit (fehlende Zielorientierung) • Immobilität • Allgemeine Schwäche • Schlafdefizit • Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und -bedarf (Aktivität wird wegen Atemnot häufig unterbrochen) • Bewegungsarme Lebensweise (z. B. bei Adipositas) • Beeinträchtigtes Lernvermögen (z. B. Menschen mit Lernschwächen) • Erhöhter Energieumsatz (z. B. Verbrennungen, zeitweise Hyperaktivität, Fieber, große Wunden, Traumata), der das Energiepotenzial des Patienten vermindert SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Drückt fehlende Bereitschaft und fehlendes Interesse an Aktivitäten aus • Berichtet von Müdigkeit oder Schwäche (vor, während oder nach der Aktivität) • Äußert Missbehagen oder Atemnot bei Anstrengung Seite 36 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, Energie und Kraft schonend einzusetzen • Mobilität, um die Aktivitäten des Lebens ausführen zu können Psychische Ressourcen • Lässt sich durch Außenstehende ermutigen • Verständnis für den erhöhen Zeitaufwand bei der Durchführung von Aktivitäten des täglichen Lebens aus der Sicht der Pflegeperson • Von der Norm abweichende Puls- oder Blutdruckregulation bei Aktivitäten • EKG-Veränderungen in Form von Arrhythmien • Schwacher Muskeltonus (gebeugte Soziale Ressourcen Körperhaltung) • Unterstützung durch Angehörige oder • Blässe / Zyanose / starke Gesichtsröte Besuchsdienste • Kühle und trockene Schleimhäute bei anstrengender Aktivität • Mangelnde Beteiligung an Aktivitäten des täglichen Lebens • Legt bei Belastung Pausen ein • Bricht Aktivitäten des täglichen Lebens unverrichtet ab H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80202 Energiefeld, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch auf eine Unterbrechung bzw. eine Störung der Energiefelder und Energieströme mit einer Disharmonie von Köper, Geist und Seele reagiert. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Belastende Lebenssituationen (z. B. Arbeit, Familie, Umwelt) • Große Sorgen • Übermäßiger Zorn • Übermäßige Freude • Stress • Niedergeschlagenheit • Komplizierter Trauerprozess • Angstzustände (z. B. die Zukunft betreffend, existenziell) • Anhaltende Schmerzen • Orientierungslosigkeit • Wasserader • Elektromagnetische Belastungen • Ernährungsfaktoren (spezifizieren) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten Allgemeine Symptome • Muskelverspannungen • Schmerzen (z. B. Kopf, Bauch, Brust, Gelenke) • Menstruationsbeschwerden • Beeinträchtigte Libido • Beeinträchtigter Schlaf • Beeinträchtigte Sensibilität • Beeinträchtigte Atmung • Beeinträchtigte Verdauung • Veränderte Stuhl- und Harnausscheidung • Hitzegefühle • Kältegefühle • Fühlt sich wie „gerädert“ • Druck auf der Brust • Beklemmungsgefühle • Allgemeine Mattigkeit • Äußerungen über Energielosigkeit Spezielle Symptome (exemplarisch) • Bei Yang-(Hitze-)Mangel • Klagen über Kältesymptome (z. B. kalte Füße) • Äußerungen über Mattigkeit • Verlangen nach heißen Getränken • Bei Yang-Fülle • Aussagen über Hitzegefühl • Durst auf kalte Getränke • Druck auf der Brust • Beklemmungsgefühle • Allgemeine Mattigkeit • Äußerungen über Energielosigkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Rötung des Gesichts • Bewegungsstörungen Seite 37 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, sich sportlich zu betätigen • Kognitive Fähigkeiten Psychische Ressourcen • Bereitschaft, Entspannungstechniken anzuwenden (z. B. autogenes Training) • Bereitschaft, Lebensumstände zu ändern (z. B. Stressabbau) • Wissen über die eigene Belastungsfähigkeit • Bereitschaft, Beratung in Anspruch zu nehmen • Bereitschaft für eine Nahrungsumstellung Soziale Ressourcen • Unterstützung durch Vertrauenspersonen • Wirtschaftliche Sicherheit H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Erhöhte Muskelspannung • Agitiertheit • Veränderungen an der Zunge (z. B. Farbe, Beläge, Schwellungen, Temperatur) • Pulsunregelmäßigkeiten • Verstärktes Schwitzen • Vermehrter Handschweiß • Häufig auftretende Erkältungen • Hautaffektionen entlang der Leitungsbahnen der Meridiane Seite 38 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80062 Entscheidung, Konflikt Ein Pflegephänomen, bei dem sich ein Mensch nicht für eine von mehreren Wahlmöglichkeiten entscheiden kann, deren Auswirkung noch nicht genau abschätzbar ist. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Unklare persönliche Wertvorstellungen und/oder Überzeugungen • Unklare Erwartungen • Unklare Präferenzen • Fehlen relevanter Informationen • Schwierigkeiten, unterschiedliche positive und negative Auswirkungen gegeneinander abzuwägen • Mangelnde entscheidungsrelevante Erfahrungen • Eingeschränktes Gefühl der Selbstwirksamkeit • Geringes Selbstwertgefühl • Fehlender subjektiver Sinn der Entscheidungsfindung • Eingeschränkte Fähigkeit, Informationen einzuholen • Eingeschränkte Fähigkeit, Informationen zu verstehen • Eingeschränkte Fähigkeit, Informationen zu bewerten • Differenz zwischen eigenen und fremden Werten/Erwartungen (z. B. eigene Wünsche gegenüber Erwartungen der Familie) • Erlernte Hilflosigkeit • Fehlende Konfliktbereitschaft aus der Sicht des Patienten • Aussagen über die Unsicherheit, die richtige Entscheidung treffen zu können • Aussagen über befürchtete mögliche unerwünschte Konsequenzen von Entscheidungsmöglichkeiten • Geäußerte Gefühle der Verzweiflung und/oder Infragestellung persönlicher Wertvorstellungen und Überzeugungen während der Entscheidungsfindung • Aussagen über fehlende Erfahrung in Hinblick auf die Entscheidung • Geäußerte Zweifel über die eigene Fähigkeit, die Entscheidung zu treffen • Äußerungen über Gefühle der Überforderung • Aussagen über empfundenen sozialen Druck für eine Entscheidungsmöglichkeit (z. B. Familie) aus der Sicht der Pflegeperson • Unschlüssigkeit zwischen mehreren Entscheidungsmöglichkeiten • Verzögerter Entscheidungsprozess • Laufender Wechsel zwischen zwei Entscheidungsmöglichkeiten • Körperliche Zeichen der Verzweiflung oder Anspannung (erhöhter Puls, erhöhte Muskelspannung, Unruhe usw.) beim Versuch der Entscheidungsfindung • Unangemessene Bewertung von Entscheidungsmöglichkeiten • Aussagen über Gleichgültigkeit gegenüber wichtigen Entscheidungen Seite 39 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte Kognition • Kann eigene Gedanken kommunizieren Psychische Ressourcen • Kennt relevante Informationsquellen • Ist überzeugt, letztendlich eine Entscheidung treffen zu können • Verfügt über gutes Selbstvertrauen Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung von Bezugspersonen • Hat Zugang zu Informationsquellen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 10042 Entwöhnung vom Respirator, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem sich ein Mensch nicht an ein niedrigeres Leistungsniveau der maschinellen Beatmung anpassen kann und dadurch der Entwöhnungsprozess gestört und verzögert wird. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN psychische • Nimmt Erfolglosigkeit wahr • Machtlosigkeit • Mäßige, ausgeprägte Angst • Wissensdefizit bezüglich Entwöhnungsprozess und Rolle des Patienten • Hoffnungslosigkeit • Furcht • Verminderte Motivation • Beeinträchtigtes Selbstwertgefühl • Mangelndes Vertrauen in die Betreuungspersonen situative • Unkontrollierbarer, episodisch gesteigerter Energiebedarf • Mehrere erfolglose Entwöhnungsversuche • Ungünstiges Umfeld (z. B. laute, unruhige Umgebung; negative Ereignisse im Zimmer; ungewohntes Betreuungsteam) • Beatmung länger als 4 Tage • Unangemessenes Tempo bei der Entwöhnung • Ungenügende soziale Unterstützung physische • Unzureichende Kalorienzufuhr • Beeinträchtigung der Schlafgewohnheiten • Nicht beherrschbare Schmerzen • Missbehagen • Beeinträchtigtes Freihalten der Atemwege (z. B. zähflüssiges oder vermehrtes Bronchialsekret) • Sedierung • Muskelschwäche, beeinträchtigte Kontrolle der Atemmuskulatur • Zwerchfellhochstand (z. B. Adipositas) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußerungen über Besorgnis • Äußerung über Befürchtungen • Äußerung des Gefühls eines erhöhten Sauerstoffbedarfs und einer zunehmenden Atemnot • Hitzegefühl • Fragen nach Respiratorsicherheit Seite 40 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Hat einen positiven Hustenreflex • Toleriert für eine Stunde assistierte Beatmung • Toleriert die Beatmung in Ruhephasen Psychische Ressourcen • Kennt den Entwöhnungsplan vom Respirator • Äußert sich optimistisch zur Entwöhnung aus der Sicht der Pflegeperson • Verschlechterung der arteriellen Blutgase im Soziale Ressourcen Vergleich zu den Ausgangswerten • Wird von Bezugspersonen unterstützt • Atemfrequenz ist gegenüber den Ausgangswerten deutlich erhöht • Deutliche Blutdrucksteigerung im Vergleich zum Ausgangswert • Deutliche Pulssteigerung im Vergleich zum Ausgangswert • Paradoxe Bauchatmung • Abnorme Atemgeräusche, hörbare Bronchialsekrete • Veränderungen der Hautfarbe: Blässe, Zyanose • Beeinträchtigter Bewusstseinszustand • Maximale Betätigung der Atemhilfsmuskulatur • Oberflächliche Atmung • Starke Schweißsekretion • Unkoordiniertes Atmen mit dem Respirator • Aufregung, Unruhe • Unfähigkeit, auf Anleitungen zu reagieren • Vermindertes inspiratorisches Atemgeräusch bei der Auskultation • Weit geöffnete Augen • Gesteigerte Wachsamkeit gegenüber Aktivitäten • Müdigkeit • Erhöhte Konzentration auf die Atmung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40101 Enuresis (Einnässen), Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Kind über fünf Jahre ein Risiko hat, eine unwillkürliche Blasenentleerung zu erfahren, wobei medizinisch diagnostizierte, pathophysiologische Ursachen ausgeschlossen sind. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Stressoren (spezifizieren) • Familiäre Konflikte (z. B. beeinträchtigte Elternbeziehung) • Geburt eines Geschwisters • Überforderung (z. B. Schule) • Unaufmerksamkeit • Harndrang in ungewohnter Umgebung • Mangelhafte Motivation • Nach Aufmerksamkeit suchendes Verhalten • Geringes Selbstwertgefühl • Harnwegsinfektion SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 41 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte Blasenfunktion • Das Kind kann den Harndrang mitteilen • Harndrang wird wahrgenommen Psychische Ressourcen • Altersentsprechende Entwicklung • Stabiles Selbstwertgefühl Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen unterstützen das Kind • Harmonische Eltern-Kind-Beziehung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40102 Enuresis (Einnässen) Ein Pflegephänomen, bei dem ein Kind über fünf Jahre ohne medizinisch diagnostizierte, pathophysiologische Ursache eine unwillkürliche Blasenentleerung erfährt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Stressoren (spezifizieren) • Familiäre Konflikte (z. B. beeinträchtigte Elternbeziehung) • Geburt eines Geschwisters • Überforderung (z. B. Schule) • Unaufmerksamkeit • Harndrang in ungewohnter Umgebung • Mangelhafte Motivation • Nach Aufmerksamkeit suchendes Verhalten • Geringes Selbstwertgefühl • Harnwegsinfektion • Reiz wird nicht stark genug wahrgenommen, um aufzuwachen (Kind merkt nicht, dass es einnässt) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Kindes • Berichtet über / Zeigt Episoden von unfreiwilliger Blasenentleerung (z. B. während des Schlafens, beim Spielen, in Konfliktsituationen) • Häufige Blasenentleerung in kurzen Intervallen: >7x tagsüber aus der Sicht der Pflegeperson • Unwillentliche Blasenentleerung in der Nacht • Unwillentliche Blasenentleerung (z. B. nach Stress, Ärger) • Vermindertes Selbstwertgefühl • Tiefer Schlaf – Kind ist schwer zu wecken Seite 42 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte Blasenfunktion • Das Kind kann den Harndrang mitteilen • Harndrang wird wahrgenommen Psychische Ressourcen • Altersentsprechende Entwicklung • Stabiles Selbstwertgefühl Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen unterstützen das Kind • Harmonische Eltern-Kind-Beziehung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50203 Erholung/Freizeit, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch seine Möglichkeiten für einen erholsamen Ausgleich gegenüber der Erfüllung von alltäglichen Pflichten verbessern und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 43 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Betreibt Sport • Körperliche Mobilität ist intakt • Verfügt über kognitive Fähigkeiten • Lebt in einer regelmäßigen Tagesstruktur Psychische Ressourcen • Äußert Wunsch, vorhandene Entwicklungspotenziale zu nutzen • Äußert den Wunsch nach einem ausgeglichenen Verhältnis von Pflichten und Freizeit • Äußert Interesse an bestimmten Tätigkeiten (z. B. Hobbys) • Anerkennt das eigene Recht auf Erholung Soziale Ressourcen • Verfügt über Anschluss an Gruppen von Gleichgesinnten • Verfügt über finanzielle Ressourcen für Freizeitgestaltung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 30033 Ernährung, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch die Möglichkeiten für ein ausgewogenes Ernährungsverhalten, das den körperlichen, psychischen und sozialen Bedürfnissen im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme gerecht wird, stärken und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 44 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verspürt Hunger- und Sättigungsgefühl • Nimmt regelmäßig Mahlzeiten zu sich • Konsumiert gesunde Nahrungsmittel und Getränke • Nimmt eine ausreichende Flüssigkeitsmenge zu sich (spezifizieren) • Besorgt Nahrungsmittel selbstständig • Kann Nahrungsmittel richtig lagern • Kann Speisen zubereiten Psychische Ressourcen • Drückt den Willen aus, die Ernährungsgewohnheiten zu verbessern • Kann die Namen von Lebensmitteln benennen (z. B. Gemüsesorten, Obstsorten) • Ist über gesunde Nahrungsmittel und Getränke informiert • Hat Interesse an der Zubereitung von Speisen • Ist kulinarisch aufgeschlossen Soziale Ressourcen • Hat im Tagesablauf angemessen Zeit für Mahlzeiten • Nimmt Mahlzeiten in Gesellschaft zu sich • Hat Zugang zu Lebensmitteln (z. B. erreichbares Geschäft) • Hat finanzielle Mittel, um gesunde Lebensmittel zu kaufen • Verfügt über eine Kochgelegenheit (z. B. Küche in der Wohnung oder am Arbeitsplatz) • Kocht regelmäßig mit und/oder für Bezugspersonen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50032 Erschöpfung (Müdigkeit) ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Energiemangel (durch z. B. Mangelernährung) Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Angst anhaltendes, überwältigendes Gefühl • Beeinträchtigte Motivation (z. B. für der Erschöpfung auftritt und eine Bewegung, Problembewältigung) verminderte Fähigkeit eines • Mangelnde Erholung Menschen besteht, körperliche und • Schlafprobleme geistige Arbeit auf gewohntem Niveau • Beeinträchtigte Fähigkeit, mit belastenden zu leisten. Situationen umzugehen • Überforderung • Stress • Mangelnde Unterstützung durch das Umfeld • Beeinträchtigte Bereitschaft, Hilfe anzunehmen • Beeinträchtigte Fähigkeit, Grenzen zu setzen bzw. zu erkennen • Schmerzen • Schlechte körperliche Kondition SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Gefühl der Energielosigkeit (z. B. auch nach dem Schlafen) • Wahrgenommenes Bedürfnis nach zusätzlicher Energie, um die gewohnten Pflichten zu erfüllen • Erhöhtes Schlafbedürfnis • Lethargie oder Lustlosigkeit • Schuldgefühle • Angstgefühle • Beeinträchtigtes Konzentrationsvermögen • Vermindertes Leistungsvermögen • Verminderte Libido • Erhöhtes Bedürfnis, Pausen einzulegen aus der Sicht der Pflegeperson • Bedarf an zusätzlicher Energie, um gewohnter Routine nachzugehen • Desinteresse in Bezug auf das Umfeld und an der eigenen Person • Beteiligt sich nicht an der Pflege • Passives Verhalten • Gönnt sich keine Erholung (z. B. führt berufliche Tätigkeiten weiter, übernimmt Aufgaben für Mitpatienten, Haushaltsführung, private Verpflichtungen) • Lehnt Hilfsangebote ab Seite 45 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Berichtet über erholsamen Schlaf • Beteiligt sich an der Pflege • Kann aktiv entspannen • Nutzt persönliche Energiequellen Psychische Ressourcen • Ist motiviert zu lernen, wie er sich abgrenzt • Lernt sich abzugrenzen • Ist an Unterstützungsangeboten interessiert • Kennt die persönlichen Energiequellen • Möchte die Lebensgestaltung verändern Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung durch die Bezugspersonen (spezifizieren) • Verfügt über finanzielle Mittel • Positive Beziehungssituation H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 90023 Familienprozess, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Familiensystem die Möglichkeiten für intakte Familienfunktionen stärken und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 46 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Familiäre Aufgabenverteilung entspricht den physischen, sozialen und psychologischen Bedürfnissen der Familienmitglieder • Respekt der Familienmitglieder untereinander ist vorhanden • Familiäre Kommunikationsmuster werden als adäquat empfunden • Bespricht wichtige Entscheidungen in einem „Familienrat“ • Berücksichtigt besondere Bedürfnisse einzelner Mitglieder bei Entscheidungen (z. B. erkrankter Mitglieder) • Durchgeführte Aktivitäten unterstützen Sicherheit und Wachstum/Entwicklung von Familienmitgliedern • Verwandtschaftliche Beziehungen sind grundsätzlich positiv gemeinschaftlich ausgerichtet, familiäre Aufgaben werden wahrgenommen • Familiäre Rollen sind flexibel und dem Entwicklungsstand angepasst • Die Familie passt sich Veränderungen an • Grenzen der einzelnen Familienmitglieder als Einzelperson werden respektiert • Kraft/Energie zur Bewältigung der täglichen Aktivitäten sind ausreichend • Funktionierende Balance zwischen Autonomie und Zusammenhalt Psychische Ressourcen • Geäußerter Wunsch, Entwicklungspotenziale zu nutzen • Familienmitglieder sprechen über Sorgen, Befürchtungen und Ängste • Familienmitglieder suchen aktiv nach Entwicklungsmöglichkeiten • Familienmitglieder kennen Unterstützungseinrichtungen und Selbsthilfeorganisationen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 Seite 47 Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung aus dem sozialen Umfeld (z. B. Verwandtschaft, Freunde) • Verfügt über finanzielle Ressourcen, die für Veränderungen eingesetzt werden können H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN 90021 Familienprozess, verändert, Risiko • Machtwechsel in der Familie • Rollenänderungen der Familienmitglieder (z. Ein Pflegephänomen, bei dem in B. Schwangerschaft, Pflegebedürftigkeit eines einer Familie das Risiko besteht, dass Familienmitglieds, drohender wesentliche Funktionen des Arbeitsplatzverlust) Familiensystems durch • Änderung des Gesundheitszustandes eines Veränderungen in den Beziehungen Familienmitglieds der Mitglieder und/oder durch • Situationsbedingte Krise und/oder Veränderungen in der Fähigkeit, Veränderung (z. B. wirtschaftliche/soziale Probleme zu bearbeiten, Krise) beeinträchtigt werden. • Veränderungen des sozialen Status der Familie • Veränderungen des finanziellen Status der Familie • Unkonstruktive Konfliktaustragung • Ineffektive Kommunikation • Beziehungsprobleme zwischen Elternteilen • Unausgewogenes Verhältnis von Individualität/Autonomie ihrer Mitglieder und von gemeinsamer Identität und Solidarität • Beeinträchtigtes Vertrauen in die Familie und/oder in einzelne Mitglieder • Geäußerte Zweifel, ob zukünftige Herausforderungen von der Familie gemeistert werden können SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 48 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über eine konstruktive Streitkultur • Verfügt über intakte Beziehungen/Rollendefinition zwischen Familienmitgliedern (z. B. Elternteil und Kind) Psychische Ressourcen • Die Familienmitglieder äußern Bereitschaft, Veränderungen ihrer Rollen zu akzeptieren • Die Familienmitglieder äußern Bereitschaft, Kompromisse einzugehen Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung durch soziales Umfeld (z. B. Freunde, Bekannte, Nachbarschaft, Gemeinde) • Verfügt über finanzielle Ressourcen (z. B. für Familientherapie) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 90022 Familienprozess, verändert Ein Pflegephänomen, bei dem in einer Familie Veränderungen in den Beziehungen ihrer Mitglieder und/oder Veränderungen in der Fähigkeit, Probleme zu bearbeiten, eintreten und dadurch wesentliche Funktionen des Familiensystems beeinträchtigt werden. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Machtwechsel in der Familie • Veränderte Rollen der Familienmitglieder • Änderung des Gesundheitszustandes eines Familienmitglieds • Entwicklungsbedingte Krise und/oder Veränderung (z. B. Verlust oder Hinzukommen eines Familienmitglieds, hohe emotionale Belastung durch die Betreuung/Pflege eines Familienmitgliedes) • Situationsbedingte Krise und/oder Veränderung (z. B. wirtschaftliche/soziale Krise) • Veränderungen des sozialen Status der Familie • Veränderungen des finanziellen Status der Familie • Unkonstruktive Konfliktaustragung • Ineffektive Kommunikation • Beziehungsprobleme zwischen Elternteilen • Unausgewogenes Verhältnis von Individualität/Autonomie ihrer Mitglieder und von gemeinsamer Identität und Solidarität • Beeinträchtigtes Vertrauen in die Familie und/oder in einzelne Mitglieder aus der Sicht der Familie • Veränderungen • der Machtverhältnisse • der zugewiesenen Aufgaben • der Effektivität, mit der Aufgaben erfüllt werden • der gegenseitigen Unterstützung • des Daseins füreinander • der Verhaltensmuster und Rituale • des Verhaltens zum Stressabbau • des Ausdrückens von Konflikten und/oder Isolation von den familiären Ressourcen • der somatischen Beschwerden • des Ausdrückens bei Konflikten in der Familie • Unsicherheit der Familienmitglieder, wie sie sich verhalten sollen • Gefühl, die aktuellen Schwierigkeiten nicht meistern zu können • Gefühl, dass das Selbstbild der Familie nicht mehr mit der aktuellen Situation zusammenpasst • Gefühl einer nicht erfolgreichen Anpassung an eine neue Situation • Die Familie beteiligt sich nicht an der sozialen Umgebung • Beeinträchtigter Respekt der Familienmitglieder untereinander (z. B. Anschreien, Nichtzuhören) • Beeinträchtigung, die eigenen Gefühle oder die der Familienmitglieder auszudrücken oder anzunehmen • Gefühl, dass man von anderen Familienmitgliedern nicht verstanden wird • Angst vor anderen Familienmitgliedern • Gefühle der Einsamkeit • Konflikte können nicht auf befriedigende Art und Weise bearbeitet bzw. gelöst werden • Unangemessene oder mangelhaft übertragene Familienregeln, Rituale, Symbole, Glaubenseinstellungen und Weltanschauungen Seite 49 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über eine konstruktive Streitkultur • Verfügt über intakte Beziehungen/Rollendefinition zwischen Familienmitgliedern (z. B. Elternteil und Kind) Psychische Ressourcen • Die Familienmitglieder äußern Bereitschaft, Veränderungen ihrer Rollen zu akzeptieren • Die Familienmitglieder äußern Bereitschaft, Kompromisse einzugehen Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung durch soziales Umfeld (z. B. Freunde, Bekannte, Nachbarschaft, Gemeinde) • Verfügt über finanzielle Ressourcen (z. B. für Familientherapie) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 aus der Sicht der Pflegeperson • Veränderungen • der Beteiligung an Problemlösungsprozessen • der Beteiligung an Entscheidungsprozessen • der Kommunikationsmuster • des Daseins für gegenseitige Unterstützung • der Zufriedenheit mit der Familie • Beeinträchtigung des Familiensystems, die physischen/emotionalen/geistigen Bedürfnisse seiner Mitglieder zu erfüllen • Beeinträchtigte Fähigkeit der Familie, die Bedürfnisse der Familienmitglieder nach Sicherheit, Geborgenheit, Zuwendung und Unterstützung zu erfüllen • Starre Funktionen und Rollen • Beeinträchtigte Effektivität der Kommunikation • Beeinträchtigte Fähigkeit der Familie, sich in Gemeinschaften einzufügen (z. B. Beruf, Gemeinde, Freunde, Nachbarschaft) • Beeinträchtigte Balance zwischen Nähe und Distanz zwischen den Familienmitgliedern • Nicht hinterfragte Überlieferungen in der Familie, z. B. Traditionen, Rituale (Veränderungen in der Ausführung der zugeteilten Aufgaben, Veränderungen in der gegenseitigen Unterstützung) • Beeinträchtigte Fähigkeit der Familie, sich an die veränderte Situation anzupassen oder mit der traumatischen Situation umzugehen • Beeinträchtigte Fähigkeit der Familie, angemessen Hilfe anzunehmen • Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern (z. B. Hyperaktivität, Rückzug, Aggressivität) Seite 50 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50103 Fitness, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch seine Möglichkeiten für körperliche und geistige Fitness verbessern und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 51 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Körperliche Mobilität ist intakt • Ist schmerzfrei • Verfügt über kognitive Fähigkeiten Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, vorhandene Entwicklungspotenziale zu nutzen • Schätzt Aktivitäten im Freien • Schätzt den sozialen Aspekt von Gruppenaktivitäten Soziale Ressourcen • Wird von Bezugspersonen motiviert (z. B. durch gemeinsames Training) • Verfügt über finanzielle Ressourcen für fitnessbezogene Ausgaben H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 20041 Flüssigkeitsdefizit, Risiko ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Mangelndes Durstgefühl (z. B. altersbedingt) • Flüssigkeitskarenz (z. B. bei Inkontinenz, Ein Pflegephänomen, bei dem ein Sport, Diät) Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, • Beeinträchtigte Mobilität durch erhöhten Flüssigkeitsverlust • Mangelnde Aufnahme von Flüssigkeit oder zu geringe (enteral, parenteral) Flüssigkeitssubstitution eine • Kognitive Beeinträchtigung intravasale, intrazelluläre oder eine (Hirnleistungsstörungen) interstitielle Dehydratation zu erleben. • Denkstörungen (z. B. wahnhafte Verarbeitung, Vergiftungsideen) • Bewusstseinsbeeinträchtigung (z. B. durch Medikamente, Drogen) • Wissensdefizite (z. B. zu angemessenen Trinkmengen) • Beeinträchtigter Schluckvorgang (z. B. durch anatomische Anomalien, Schmerzen, beeinträchtigte Hirnnervenfunktionen) • Schmerzhaft veränderte Mundschleimhaut • Mangelnde Motivation, Flüssigkeit aufzunehmen (z. B. bei alten Menschen) • Medikamente (z. B. Diuretika, Sedativa) • Hormonelle Dysfunktionen (erhöhter Stoffwechsel) • Beeinträchtigte Herzleistung • Beeinträchtigte Kommunikation • Stark erhöhter Flüssigkeitsverlust bei/durch • Verbrennung • Sonden • Drainagen • Blutung • Durchfall • Fisteln • Erbrechen • Schwitzen (z. B. bei Fieber, körperlicher Anstrengung, trockener und heißer Umgebung) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 52 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, bereitgestellte Flüssigkeiten selbstständig zu trinken • Mobilität, um Flüssigkeiten zu organisieren Psychische Ressourcen • Bereitschaft, Flüssigkeit aufzunehmen • Verständnis für die Notwendigkeit der Flüssigkeitsaufnahme Soziale Ressourcen • Unterstützung durch Angehörige oder Besuchsdienste H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 20042 Flüssigkeitsdefizit Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch durch erhöhten Flüssigkeitsverlust oder zu geringe Flüssigkeitssubstitution eine intravasale, intrazelluläre oder eine interstitielle Dehydratation erlebt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Mangelndes Durstgefühl (z. B. altersbedingt) • Flüssigkeitskarenz (z. B. bei Inkontinenz, Sport, Diät) • Beeinträchtigte Mobilität • Mangelnde Aufnahme von Flüssigkeit (enteral, parenteral) • Kognitive Beeinträchtigung (Hirnleistungsstörungen) • Denkstörungen (z. B. wahnhafte Verarbeitung, Vergiftungsideen) • Bewusstseinsbeeinträchtigung (z. B. durch Medikamente, Drogen) • Wissensdefizite (z. B. zu angemessenen Trinkmengen) • Beeinträchtigter Schluckvorgang (z. B. durch anatomische Anomalien, Schmerzen, beeinträchtigte Hirnnervenfunktionen) • Schmerzhaft veränderte Mundschleimhaut • Mangelnde Motivation, Flüssigkeit aufzunehmen (z. B. bei alten Menschen) • Medikamente (z. B. Diuretika, Sedativa) • Hormonelle Dysfunktionen (erhöhter Stoffwechsel) • Beeinträchtigte Herzleistung • Beeinträchtigte Kommunikation • Stark erhöhter Flüssigkeitsverlust bei/durch • Verbrennung • Sonden • Drainagen • Blutung • Durchfall • Fisteln • Erbrechen • Schwitzen (z. B. bei Fieber, körperlicher Anstrengung, trockener und heißer Umgebung) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Schwäche • Durstgefühl • Mundtrockenheit • Müdigkeit • Schwindel aus der Sicht der Pflegeperson • Verminderter Hautturgor • Trockene Schleimhaut/Zunge • Steigender Puls, verminderter Blutdruck, verminderter Pulsfüllungsdruck • Verminderte Venenfüllung • Veränderter Bewusstseinszustand • Beeinträchtigte Orientierung zur Person, zu Raum, Zeit • Verworrene Sprache • Verminderte Harnausscheidung • Zunehmende Harnkonzentration • Zunehmende Körpertemperatur • Eindickung des Blutes (erhöhter Hämatokrit) • Plötzlicher Gewichtsverlust (Ausnahme: z. B. bei Aszites oder Pleuraerguss) • Zunehmende Harnausscheidung bei Stoffwechselstörungen • Verminderte Harnkonzentration bei Stoffwechselstörungen Seite 53 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, bereitgestellte Flüssigkeiten selbstständig zu trinken • Mobilität, um Flüssigkeiten zu organisieren Psychische Ressourcen • Bereitschaft, Flüssigkeit aufzunehmen • Verständnis für die Notwendigkeit der Flüssigkeitsaufnahme Soziale Ressourcen • Unterstützung durch Angehörige oder Besuchsdienste H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 20023 Flüssigkeitshaushalt, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch die Möglichkeiten für ein ausgewogenes Verhältnis von Flüssigkeitseinfuhr und -ausfuhr sowie für einen intakten, den physischen Bedürfnissen entsprechenden Elektrolythaushalt stärken und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 54 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Beherrschung vorhandener körperlichfunktioneller Möglichkeiten • Stabiles Körpergewicht • Feuchte Schleimhäute • Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr entspricht dem Tagesbedarf • Farbe und spezifisches Gewicht des Harns sind im entsprechenden Normbereich • Guter Hautturgor • Harnausscheidung ist in Übereinstimmung mit der Einfuhr • Frei von Ödemzeichen und Zeichen einer Dehydratation Psychische Ressourcen • Äußert Bereitschaft zum Erwerb von Fähigkeiten, um einen ausgewogenen Flüssigkeitshaushalt zu erhalten • Realistische Einschätzung der eigenen Situation • Positive Grundhaltung gegenüber Veränderungen im Lebensstil • Kreativität in der Gestaltung des Umfeldes Soziale Ressourcen • Unterstützung durch Angehörige • Förderliches Lebensumfeld (z. B. Arbeitsplatz) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 20032 Flüssigkeitsüberschuss Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch durch eine Zunahme von intravasaler, intrazellulärer oder interstitieller Flüssigkeit eine erhöhte Flüssigkeitsansammlung in seinem Körper erlebt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Vermindertes Plasmaeiweiß bei Mangelernährung • Fisteln mit eiweißreichen Verlusten • Große Brandwunden • Dysfunktionen von Organen (z. B. Leber, Niere, Herz) • Erhöhte Flüssigkeitseinnahme und gleichzeitige verminderte Flüssigkeitsabgabe • Veränderungen der Natriumkonzentration im Blut • Medikamentöse Therapien (z. B. Cortison) • Hormonelle Umstellungen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Kurzatmigkeit bei körperlicher Tätigkeit • Orthopnoe aus der Sicht der Pflegeperson • Rapide Gewichtszunahme innerhalb kurzer Zeit • Bewegungsarme Lebensweise • Einfuhrmenge größer als Ausfuhrmenge • Blutdruckveränderungen, Änderung des zentralvenösen Druckes, Veränderung des pulmonalarteriellen Druckes • Ödeme (z. B. gespanntes Abdomen wegen Aszites, an den Extremitäten) • Straffe, glänzende Haut • Anasarka (Haut ist glatt und dünn) • Gestaute Halsvenen • Veränderungen der Atmung (z. B. Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit, abnorme Atemgeräusche (z. B. rasselnd), Lungenstauung (Thorax-Röntgenbild), Ergüsse des Rippenfells • Veränderte Laborwerte (z. B. Hämoglobin, Hämatokrit, erhöhte Elektrolyt-Werte, spezifisches Gewicht) • Oligurie (Veränderung der Harnausscheidung in Farbe, Menge, Geruch, Gewicht) • Azotämie (Erhöhung der stickstoffhaltigen Stoffwechselprodukte im Blut) • Änderung der Bewusstseinslage • Vermittelt Unruhe • Zeichen der Angst Seite 55 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, Energie und Kraft schonend einzusetzen • Mobilität, um die Aktivitäten des Lebens ausführen zu können • Kognitive Fähigkeiten • Versteht den Zusammenhang zwischen Ödembildung und der Erkrankung Psychische Ressourcen • Lässt sich durch Außenstehende ermutigen • Verständnis für den erhöhen Zeitaufwand bei der Durchführung von Aktivitäten des täglichen Lebens • Verständnis für die Tatsache, Pausen einplanen zu müssen • Verständnis für die empfohlene Therapie Soziale Ressourcen • Unterstützung durch Angehörige oder Besuchsdienste H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 20021 Flüssigkeitsvolumen, unausgeglichen, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem das Risiko der Verminderung, Erhöhung oder des rapiden Wechsels von intravasaler, interstitieller oder intrazellulärer Flüssigkeit vorliegt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Altersextreme • Faktoren, die den Flüssigkeitsbedarf eines Menschen beeinflussen (z. B. Fieber, trockene und heiße Umgebung, erhöhter Stoffwechsel, Genussmittel) • Erhöhte Flüssigkeitsausscheidung (z. B. bei Durchfall, Erbrechen, Schwitzen) • Flüssigkeitsverlust aufgrund von Drainagen, Sonden, Fisteln, chronischen Wunden, nach Verbrennungen etc. • Körperliche oder psychische Veränderungen (z. B. körperliche Immobilität, Bewusstlosigkeit) • Wissensdefizit bezüglich Flüssigkeitsbedarf • Medikamente (z. B. Diuretika, Sedativa) • Allergische Reaktionen • Instabile Stoffwechselsituation (z. B. bei Diabetes mellitus) • Instabile Blutkreislaufregulation • Probleme mit dem Flüssigkeitshaushalt bei vorangegangenen Eingriffen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 56 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann vorbereitete Getränke selbstständig zu sich nehmen • Dokumentiert die Flüssigkeitseinfuhr Psychische Ressourcen • Kennt den individuellen Flüssigkeitsbedarf • Benennt Zeichen von Ödembildungen Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen achten während der Besuchszeit auf die Flüssigkeitszufuhr • Die Bezugspersonen bringen Lieblingsgetränke mit H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 10012 Freihalten der Atemwege, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch Schwierigkeiten hat, seinen Respirationstrakt von Sekreten und Hindernissen frei zu halten und beschwerdefrei zu atmen. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Spasmus in den Atemwegen • Obstruktion • Entzündliche Veränderungen der Bronchialschleimhaut • Anschwellen der Bronchialschleimhaut • Sekretstau • Vermehrte Sekrete in den Bronchien • Zähflüssige Sekrete • Exsudate in den Lungenbläschen • Künstlich angelegter Atemweg (z. B. Intubation, Kanüle) • Fremdkörper in den Atemwegen • Hustenabhängiger Schmerz (z. B. bei Thoraxverletzungen) • Fehlende Kraft zum Husten • Ermüdung der Atemmuskulatur • Insuffizienz der Atemmuskulatur (z. B. durch Medikamente, mangelnde Innervation) • Bewusstseinsstörung • Rauchen • Inhalation von Rauch • Passivrauchen • Inhalation von Toxinen • Bewegungsmangel SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußerungen über Probleme bei der Atmung • Drückt Furcht aus • Drückt Erschöpfung aus • Verspürt Kurzatmigkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Dyspnoe • Tachypnoe • Orthopnoe • Apnoeattacken • Verminderte Atemgeräusche • Abnorme Atemgeräusche (z. B. Rasselgeräusche, Pfeifen, Giemen, Stridor, Keuchen) • Oberflächliches Husten (Hüsteln) • Unproduktiver Husten • Fehlender Husten • Zyanose • Schwierigkeiten beim Sprechen (Sprechdyspnoe) • Erweiterte (aufgerissene) Augen • Motorische Unruhe • Veränderungen der Atmung (Tiefe, Rhythmus, Frequenz) • Vermehrter Gebrauch der Atemhilfsmuskulatur • Einnahme der Kutscherstellung • Erstickungsanfälle • Gesteigerte Sputumproduktion • Vermehrte, zähflüssige Sekretion Seite 57 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte kognitive Fähigkeiten (spezifizieren) • Kann seine Lebensführung an die gesundheitlichen Veränderungen anpassen • Spürt beginnende Atemprobleme und versucht, rasch dagegen etwas zu unternehmen • Atmungsorgane sind intakt und es sind keine anatomisch funktionellen Veränderungen erkennbar Psychische Ressourcen • Erkennt den erforderlichen Unterstützungsbedarf • Lässt Beratung durch Fachleute zu • Akzeptiert die veränderten Lebensumstände • Kann mögliche Überforderungen richtig einschätzen Soziale Ressourcen • Hat ein verständnisvolles Umfeld für seine Atmungsprobleme (spezifizieren) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80301 Furcht, Risiko ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Geplante Untersuchungen • Beeinträchtigte Orientierung (zeitlich, örtlich Ein Pflegephänomen, bei dem ein und zur Person) Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, • Sensorische Beeinträchtigung Gefühle einer konkreten Bedrohung • Begegnung mit Unbekanntem vor einer realen oder vorausgeahnten • Mangelnde Orientierung in Glaubensfragen Gefahr zu zeigen. • Unsicherheit (spezifizieren) • Gefühl, der Situation nicht gewachsen zu sein • Fehlen eines vertrauten sozialen Umfeldes • Unvertrautheit mit der Umgebung • Gefühl der Überforderung • Geringer Selbstwert • Vertrauensmangel • Mangelnde Selbstkontrolle • Mangelnde kognitive Fähigkeiten • Natürliche oder angeborene Auslöser (z. B. plötzliche Geräusche, Höhe, Schmerz) • Beeinträchtigte Gesundheit • Drohender Verlust eines Körperteiles oder einer Körperfunktion, Invalidität • Fehlendes Wissen • Informationsmangel • Fehlende Kommunikationsmöglichkeiten (spezifizieren) • Fehlende Zukunftsperspektiven • Fehlender Lebenssinn • Schwierigkeiten in privaten Beziehungen (z. B. Scheidung, Trennung, Konflikte, Spannungen) • Schwierigkeiten in beruflichen Beziehungen • Innerliche Unruhe • Ungenügende Bewältigungsformen • Unerfüllte Bedürfnisse • Erlerntes Verhalten (z. B. Konditionierung, Prägung, Identifikation mit anderen) • Manipulation (Übertragung oder Einfluss von außen) • Situative Krisen • Entwicklungsbedingte Krisen • Bedrohung oder Veränderung des Gesundheitszustandes (z. B. terminale SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 58 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verwendet Hilfsmittel, um sensorische Defizite auszugleichen (z. B. Brille, Hörapparat) • Beteiligt sich an Entspannungsübungen Psychische Ressourcen • Spricht über vorhandene Gefühle • Kennt Entspannungsübungen Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen nehmen mit dem Patienten an Aktivitäten teil (spezifizieren) • Die Bezugspersonen erkennen Signale, die eine therapeutische Intervention notwendig machen • Die Bezugspersonen unterstützen bei Problemlösungsprozessen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 Erkrankung) • Stress • Somatische Beschwerden (spezifizieren) • Schmerzen Seite 59 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80302 Furcht Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch Gefühle einer konkreten Bedrohung durch eine reale oder vorausgeahnte Gefahr erlebt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigte Orientierung (zeitlich, örtlich und zur Person) • Sensorische Beeinträchtigung • Begegnung mit Unbekanntem • Mangelnde Orientierung in Glaubensfragen • Unsicherheit (spezifizieren) • Gefühl, der Situation nicht gewachsen zu sein • Fehlen eines vertrauten sozialen Umfeldes • Mangelnde Vertrautheit mit der Umgebung • Gefühl der Überforderung • Geringer Selbstwert • Vertrauensmangel • Mangelnde Selbstkontrolle • Mangelnde kognitive Fähigkeiten • Natürliche oder angeborene Auslöser (z. B. plötzliche Geräusche, Höhe, Schmerz) • Beeinträchtigte Gesundheit • Geplante Untersuchungen • Drohender Verlust eines Körperteiles oder einer Körperfunktion, Invalidität • Fehlendes Wissen • Informationsmangel • Fehlende Kommunikationsmöglichkeiten (spezifizieren) • Fehlende Zukunftsperspektiven • Fehlender Lebenssinn • Schwierigkeiten in privaten Beziehungen (z. B. Scheidung, Trennung, Konflikte, Spannungen) • Schwierigkeiten in beruflichen Beziehungen • Innerliche Unruhe • Ungenügende Bewältigungsformen • Unerfüllte Bedürfnisse • Erlerntes Verhalten (z. B. Konditionierung, Prägung, Identifikation mit anderen) • Manipulation (Übertragung oder Einfluss von außen) • Situative Krisen • Entwicklungsbedingte Krisen • Bedrohung oder Veränderung des Gesundheitszustandes (z. B. terminale SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Gefühl der/des o Anspannung o starken Erregung o Entsetzens o Besorgnis o Unsicherheit o Unruhe o Nervosität o Hilflosigkeit o Hoffnungslosigkeit o Panik • Gefühl eines drohenden Unheils • Kontrollverlust • Vermehrter Harndrang • Vermehrter Stuhldrang • Denkblockaden • Müdigkeit • Bewusstes Wahrnehmen der körperlichen Symptome • Mundtrockenheit • Bauchschmerzen • Zittern • Schlafstörungen aus der Sicht der Pflegeperson • Erkennt das Objekt der Furcht • Reizauslöser wird als Bedrohung empfunden • Vermehrtes Schwitzen • Erregungszustand • Impulsivität • Erhöhte Vorsicht, Lauern (Umherschauen, Mustern der Umgebung) • Meidet Blickkontakt • Wirkt weniger produktiv • Fahrige Bewegungen • Erhöhte Reizbarkeit • Erhöhte Wachsamkeit • Ruhelosigkeit • Zitternde Stimme • Ichbezogenheit Seite 60 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verwendet Hilfsmittel, um sensorische Defizite auszugleichen (z. B. Brille, Hörapparat) • Beteiligt sich an Entspannungsübungen Psychische Ressourcen • Spricht über vorhandene Gefühle • Kennt Entspannungsübungen Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen nehmen mit dem Patienten an Aktivitäten teil (spezifizieren) • Die Bezugspersonen erkennen Signale, die eine therapeutische Intervention notwendig machen • Die Bezugspersonen unterstützen bei Problemlösungsprozessen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 Erkrankung) • Stress • Somatische Beschwerden (spezifizieren) • Schmerzen • • • • • • • • • • • • • • • • • • Vermehrtes Urinieren Wiederholtes Fragen Beeinträchtigte Aufnahmefähigkeit Eingeschränkte Wahrnehmung Eingeschränkte Aufmerksamkeit Eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit Verminderte Problemlösungs-/Lernfähigkeit Durchfall Übelkeit Nausea Gewichtsverlust Zeichen der Anspannung (Muskeln, Gesicht) Flucht- oder Angriffsverhalten Erweiterte Pupillen Tachykardie Blutdruckanstieg/-abfall Flachere und schnellere Atmung Kühle Hände/Füße (Vasokonstriktion) Seite 61 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80262 Gedächtnis, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem die Fähigkeit eines Menschen, sich an bestimmte Gedächtnisinhalte zu erinnern oder bestimmte Verhaltensweisen abzurufen, beeinträchtigt ist. • • • • • • • • • • • • • • • • Müdigkeit Stress Angst Beeinträchtigte Bewusstseinslage (Wachheit) Schmerz Emotionen (z. B. Trauer, Ärger, Zorn) Schlafdefizit/Schlafstörung Kognitive Beeinträchtigung Beeinträchtigte Wahrnehmung Beeinträchtigter Flüssigkeitshaushalt Entwicklungsrückstand Negative Ereignisse Medikamentenwirkungen und Nebenwirkung Suchtmittelkonsum Drogenkonsum Vergiftungen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Berichtet über Vergesslichkeit • Äußerung über verminderte Merkfähigkeit aus der Sicht der Pflegepersonen • Zeigt Wortfindungsstörungen • Stellt wiederholende Fragen • Führt entgegen den Vereinbarungen Handlungen durch • Einschränkungen in den sozialen Fähigkeiten • Beeinträchtigte Fähigkeit … • sich an Faktenwissen zu erinnern • sich an jüngste oder vergangene Ereignisse zu erinnern • neue Verhaltensweisen oder Informationen zu behalten • sich zu erinnern, ob eine bestimmte Handlung durchgeführt wurde • ein zuvor erlerntes Verhalten auszuführen • eine Verhaltensweise zu einem festgelegten Zeitpunkt auszuführen Seite 62 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Führt die Körperpflege mit Anleitung durch • Kleidet sich selbstständig • Findet die Toilette Psychische Ressourcen • Kann die morgendlichen Abläufe zuordnen • Ist in der gewohnten Umgebung orientiert Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen besprechen täglich mit dem Patienten ein Thema der aktuellen Nachrichten • Die Bezugspersonen gestalten die Umgebung mit persönlichen Dingen (z. B. Fotos), um die Erinnerung anzuregen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50092 Gehen, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem die Fähigkeit eines Menschen beeinträchtigt ist, sich zu Fuß zu bewegen. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigte Kraft • Beeinträchtigte Ausdauer • Beeinträchtigte Beweglichkeit (auch z. B. post-OP durch Drainagen, Verbände) • Beeinträchtigte Wahrnehmung • Beeinträchtigtes Denken • Beeinträchtigte Orientierung • Beeinträchtigte Koordination • Angst (z. B. nach einem Sturz) • Schmerzen (z. B. Claudicatio intermittens) • Beeinträchtigte Motivation (z. B. bewegungsvermeidender Lebensstil; Unlust, sich zu bewegen) • Umgebungsfaktoren (z. B. Treppen, rutschiger Untergrund, Schwellen, Stolperfallen) • Verordnete Bewegungseinschränkungen • Medikamente und/oder deren Nebenwirkungen • Unzureichendes Wissen über die Vorteile von körperlicher Bewegung • Fehl- oder Mangelernährung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußert fehlende Bereitschaft zu gehen • Äußert Unvermögen zu gehen • Äußerung von Unbehagen beim Gehen • Äußerung von Schmerzen beim Gehen • Äußerung von Unsicherheit beim Gehen aus der Sicht der Pflegeperson • Beeinträchtigte Fähigkeit, • auf einer ebenen Fläche zu gehen • eine definierte Strecke zu gehen • auf einer ansteigenden oder abschüssigen Strecke zu gehen • auf einer unebenen Fläche zu gehen • Treppen zu steigen • Richtungsänderungen vornehmen zu können • Beeinträchtigte Gehgeschwindigkeit • Beeinträchtigte Gangart (spezifizieren Seite 63 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann eine definierte Strecke gehen • Kann schmerzfrei gehen • Führt Bewegungsübungen durch • Kann mit Hilfsmitteln gehen Psychische Ressourcen • Äußert Bereitschaft, das Körpergewicht zu reduzieren • Ist motiviert, sich an Aktivitäten zu beteiligen Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen unterstützen beim Gehen • Die Bezugspersonen begleiten bei Gehübungen • Umgebung, die sicheres Gehen unterstützt H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80322 Gesundheitsverhalten, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch oder ein Familiensystem Schwierigkeiten hat, angemessene Strategien und Verhaltensweisen für die Erhaltung der Gesundheit einzusetzen. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Wissensdefizit • Fehlende Information • Sinnkrise (z. B. Arbeitslosigkeit, Partnerverlust) • Fehlendes Verständnis für gesundes Verhalten • Fehlende Selbstkompetenz • Fehlende Motivation • Negative Vorbilder (Vorleben von gesundheitsschädigendem Verhalten) • Fehlende finanzielle Ressourcen • Fehlender Zugang zu Gesundheitseinrichtungen (z. B. nicht versicherte Personen, fehlende Infrastruktur) • Gesundheitsbeeinträchtigende Lebensumstände (z. B. gesundheitsgefährdender Arbeitsplatz, feuchte Wohnung) • Geringe schulische Bildung • Kognitive Beeinträchtigung • Stress • Fehlende Kontrollmechanismen • Beeinträchtigte Wahrnehmung • Mangelnde Unterstützung • Beeinträchtigte Kommunikation • Entscheidungskonflikt • Beeinträchtigte Bewältigungsformen • Überforderung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußert kein Interesse, das Gesundheitsverhalten zu verbessern • Mangel an entsprechendem Material / entsprechender Ausrüstung, finanziellen Mitteln und/oder anderen Ressourcen • Erlebt Fehlen persönlicher Unterstützungssysteme (durch die Familie oder Bezugspersonen) • Äußerung von Unbehagen • Schmerz • Kraftlosigkeit • Antriebslosigkeit • Unsicherheit in gesundheitlichen Fragen Seite 64 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte Kognition • Kann sich in seinem Umfeld sicher bewegen • Kann sein Umfeld sauber halten Psychische Ressourcen • Anerkennt Gesundheit als einen Wert • Drückt Interesse aus, das Gesundheitsverhalten zu verbessern • Ist bereit, soziale Dienste in Anspruch zu nehmen • Arbeitet aktiv an der Erstellung eines Pflegeplanes mit • Äußert Interesse an Information zu gesundheitsfördernden Maßnahmen • Spricht über Sorgen und Bedürfnisse aus der Sicht der Pflegeperson • Mangelernährung • Überernährung • Übermäßiger Konsum von Suchtmitteln (z. B. Zigaretten, Alkohol, Cannabis) • Körperliche Beeinträchtigungen werden negiert • Psychische Beeinträchtigungen werden negiert • Mangelnde Anpassung an Umgebungsveränderungen (innere/äußere) • Mitgeteilte oder beobachtete Beeinträchtigung, die Verantwortung für die Gesundheitserhaltung in einem oder allen Lebensbereichen wahrzunehmen • Mangelndes Gesundheitsverhalten in der Vorgeschichte • Geäußerte Unwissenheit in Bezug auf Grundregeln der Gesundheit • Beobachtetes Wissensdefizit in Bezug auf gesundheitsfördernde Verhaltensweisen Soziale Ressourcen • Erfährt Unterstützung durch die Bezugspersonen • Hat Zugang zum Gesundheitssystem • Verfügt über finanzielle Ressourcen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80323 Gesundheitsverhalten, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch oder ein Familiensystem aktiv nach Wegen sucht, um das Gesundheitsverhalten und/oder die Umgebungsbedingungen zu verändern, um einen besseren Gesundheitszustand zu erreichen. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 65 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Ist in der Lage, körperliche Aktivitäten durchzuführen • Verfügt über eine intakte körperliche Mobilität • Beteiligt sich an Entscheidungsprozessen Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch nach einem verbesserten Gesundheitszustand • Äußert den Wunsch nach einer anhaltenden Verbesserung der subjektiven Gesundheit • Äußert den Wunsch, Verhaltensweisen in Bezug auf die Gesundheit zu verbessern • Erkennt eigene Wissensdefizite in Bezug auf gesundheitsfördernde Verhaltensweisen • Ist motiviert, sich Wissen zur Gesundheitsförderung anzueignen • Hat Informationen zur gesunden Ernährung • Hat Informationen zum Bereich ausgewogene Bewegung • Wählt bewusst eine Umgebung, in der nicht geraucht wird • Nimmt Vorsorgeuntersuchungen wahr • Kennt und wendet Methoden zur Stressbewältigung an • Erkennt positive und negative Einflüsse der Umwelt/Umgebung auf die eigene Gesundheit Soziale Ressourcen • Erfährt Unterstützung durch Angehörige und Bezugspersonen • Erhält Anerkennung und Respekt durch soziales Umfeld • Hat Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln • Verfügt über finanzielle Ressourcen • Verfügt über Bildung • Hat Einfluss auf die Gestaltung von Umgebungsfaktoren H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80052 Gesundungsprozess, beeinträchtigt • • • • • • • Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine Beeinträchtigung beim Ausschöpfen seiner Gesundheitspotenziale in physischer, psychischer und sozialer Hinsicht erlebt. • • • • • • • • • • • • • • • Niedergeschlagenheit Apathie Energielosigkeit Erschöpfung Hoffnungslosigkeit Schmerzen Beeinträchtigte Spiritualität (nicht nur in Glaubensfragen) Ablehnung von Verantwortung Gefühl der fehlenden Kontrolle Mangelnde Motivation Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung Mangelndes Wissen Beeinträchtigte Kognition Soziale Isolation Fehlender Sinn und/oder fehlende Bedeutsamkeit im Leben Selbststigmatisierung Fremdstigmatisierung Fehlender Zugang zum Gesundheitssystem (z. B. nicht versicherte Personen) Belastende Wohnumgebung (z. B. Feuchtigkeit, Schimmel, Lärm, Kälte) Belastende Lebenssituation (z. B. drohender Arbeitsplatzverlust, Trennung) Obdachlosigkeit Fehlender Zugang zu lebensnotwendigen Gütern (z. B. sauberes Wasser, Nahrung, Medikamente) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Verlust der Lebensfreude (z. B. Essen, Sexualität, Arbeit, Familie, Freunde, Hobbys, Unterhaltungen) • Ausgedrückte Gefühle der Traurigkeit • Aussagen über Müdigkeit • Aussagen über Kräfteverlust • Aussagen über fehlende Zuversicht • Verbal ausgedrückter Wunsch zu sterben, Todessehnsucht • Aussage über Verzögerungen/Unzufriedenheit im Genesungsprozess aus der Sicht der Pflegeperson • Spricht wenig • Ungeduld • Appetitlosigkeit mit und/oder ohne Übelkeit • Nahrungszufuhr weniger als der Körperbedarf • Gewichtsverlust • Reduktion der körperlichen Funktionen (spezifizieren) • Vorhandene Erschöpfung • Dehydratation • Inkontinenz (Stuhl/Harn) • Argumentiert unschlüssig • Handelt nicht der Situation entsprechend • Vergisst, Verpflichtungen nachzukommen • Kann vermittelte Inhalte nicht wiedergeben • Sozialer Rückzug • Mangelndes Interesse an Tätigkeiten, welche früher einmal gerne durchgeführt wurden • Beeinträchtigte Selbstpflege • Vernachlässigung der Haushaltsführung (z. B. Sauberkeit, Finanzen) • Apathie • Gleichgültig in Bezug auf die normalen Aktivitäten des täglichen Lebens und der Umwelt • Hadern mit dem Schicksal • Abwendung vom Glauben Seite 66 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Beteiligt sich aktiv an den Alltagshandlungen • Kann selbstständig die Körperpflege durchführen Psychische Ressourcen • Spricht aus, einen Therapieerfolg zu wollen • Äußert konkrete Zukunftsperspektiven • Beteiligt sich an der weiterführenden Planung • Äußert Interesse am eigenen Wohlbefinden • Bereitschaft, Behandlungsempfehlungen einzuhalten Soziale Ressourcen • Angehörige, Freunde und Bezugspersonen zeigen Interesse und bieten Unterstützung an • Wohnumgebung ist behindertengerecht ausgestattet • Vorhandener Rückhalt durch den Arbeitgeber • Verfügt über finanzielle Mittel H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80053 Gesundungsprozess, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch die Möglichkeiten, seine physischen, psychischen und sozialen Gesundheitspotenziale auszuschöpfen, stärken und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 67 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Beteiligt sich aktiv an den Alltagshandlungen • Kann selbstständig die Körperpflege durchführen • Ist mobil in allen Funktionsbereichen • Hält Behandlungsempfehlungen ein Psychische Ressourcen • Spricht aus, Entwicklungspotenziale nutzen zu wollen • Äußert konkrete Zukunftsperspektiven • Beteiligt sich an der weiterführenden Planung • Äußert Interesse am eigenen Wohlbefinden • Bereitschaft, Behandlungsempfehlungen einzuhalten • Zeigt Interesse am Lernen, um eigene Ressourcen zu erweitern Soziale Ressourcen • Angehörige, Freunde und Bezugspersonen zeigen Interesse und bieten Unterstützung an • Wohnumgebung ist behindertengerecht ausgestattet • Vorhandener Rückhalt durch den Arbeitgeber • Verfügt über finanzielle Mittel H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 40122 Gewebeintegrität, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine Schädigung der Haut und der darunter liegenden Gewebeschichten bzw. der Cornea und/oder der Schleimhaut aufweist. • • • • • • • • • • • • • • Mangelernährung Adipositas Dehydratation Ödembildung Eingeschränkte körperliche Mobilität Inkontinenz Beeinträchtigte Durchblutung Reizstoffe, chemische Faktoren (z. B. Medikamente) Infektionen Verletzungen Operative Eingriffe Mechanische Faktoren (Druck, Reibung, Scherkräfte) Strahlung (einschließlich therapeutischer Bestrahlung) Thermische Faktoren (z. B. Verbrennung) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Juckreiz • Schmerz • Gefühllosigkeit im betroffenen Gebiet / in der betroffenen Umgebung • Wärme • Brennendes Gefühl • Tränen des Auges aus der Sicht der Pflegeperson • Geschädigte oder zerstörte Haut und darunter liegende Gewebeschichten • Geschädigte oder zerstörte Schleimhaut • Geschädigte Cornea Seite 68 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Führt Positionswechsel durch • Trinkt bereitgestellte Getränke • Nimmt ausreichend eiweißreiche Nahrung zu sich • Führt die Hautpflege durch • Sorgt für die Sicherheit Psychische Ressourcen • Akzeptiert die verordnete Therapie • Äußert verbal oder nonverbal Schmerzen, Juckreiz, Brennen • Akzeptiert die angebotene Zusatznahrung • Äußert, wenn ein Positionswechsel erwünscht ist • Akzeptiert die verwendeten Hilfsmittel zur Positionierung Soziale Ressourcen • Bezugspersonen achten auf Zeichen einer Wundheilungsstörung • Bezugspersonen übernehmen den Verbandswechsel • Bezugspersonen organisieren den Transport zur Kontrolluntersuchung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40062 Harnausscheidung, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine Beeinträchtigung der Harnausscheidung erfährt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Schmerz • Anatomische Beeinträchtigung der Harnausscheidungsorgane (z. B. Verengungen, Fisteln, Missbildungen) • Veränderte Harnproduktion (z. B. Diuretika, Lebensmittel, Getränke) • Defizitärer Flüssigkeitshaushalt (z. B. verminderte Aufnahme, erhöhte Transpiration, Erbrechen) • Beeinträchtigung der Blasenmuskulatur/Blasenwand (z. B. durch Entzündungen) • Harnretention • Blasenkrämpfe • Mechanisches Trauma • Unphysiologische Körperposition • Niedrige Umgebungstemperatur (Kälte begünstigt einen verzögerten Harndrang) • Künstliche Harnableitung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Harnverlust vor dem Erreichen der Toilette • Verzögerte Harnausscheidung • Häufige Harnausscheidung • Dysurie (erschwerte und/oder schmerzhafte Harnausscheidung) • Geruchsveränderung des Harns • Intermittierendes Unterbrechen des Harnflusses • Fehlender Druck beim Harnlassen • Gefühl einer vollen Blase • Harndrang aus der Sicht der Pflegeperson • • • • • • • • Inkontinenz Nykturie (vermehrter nächtlicher Harndrang) Retention (Harnverhalten) Hämaturie (Blut im Harn) Trübung des Harns Veränderung der Konzentration Restharnmengen > 100 ml Motorische Unruhe Seite 69 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann die Toilette erreichen • Spürt Harndrang • Harnausscheidungsorgane sind intakt und es sind keine anatomisch funktionellen Veränderungen erkennbar Psychische Ressourcen • Erkennt den erforderlichen Unterstützungsbedarf • Gewöhnt sich an die veränderte Umgebung / neue Situation Soziale Ressourcen • Verfügt über Intimsphäre beim Harnlassen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40063 Harnausscheidung, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch seine Möglichkeiten für eine kontrollierte und beschwerdefreie Harnausscheidung stärken und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 70 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Harnausscheidungsorgane sind intakt und es sind keine anatomisch funktionellen Veränderungen erkennbar • Verfügt über willentliche Kontrolle über die Schließmuskulatur • Kann die Position für die Blasenentleerung eigenständig einnehmen • Trinkt der gesundheitlichen Situation angemessen • Bewegt sich im Alltag (z. B. Sport, Stiegensteigen) Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, vorhandene Entwicklungspotenziale zu nutzen • Äußert das Interesse an ausscheidungsbezogenen Informationen • Äußert, notwendige Unterstützung bei der Harnausscheidung zu akzeptieren • Verfügt über Basiswissen in Bezug auf die Funktion des Urogenitaltraktes und über beeinflussende Faktoren Soziale Ressourcen • Verfügt über Intimsphäre bei der Harnausscheidung • Bekommt Unterstützung, wenn diese eingefordert wird • WC-Anlage ist in erreichbarer Entfernung • Hat Zugang zu einer behindertengerechten WC-Anlage H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40092 Harninkontinenz, funktionell Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch aufgrund von funktionellen personen- und/oder situationsbezogenen Beeinträchtigungen die Toilette nicht rechtzeitig benutzen kann und dadurch unbeabsichtigt Harn verliert. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Psychische Faktoren (z. B. Hemmung, Hilfe anzufordern oder Leibschüssel [Bettpfanne]/ Leibstuhl zu benutzen) • Fehlende Motivation, die Toilette aufzusuchen oder einen Leibstuhl zu benutzen • Beeinträchtigte Sehfähigkeit • Beeinträchtigte Kognition • Beeinträchtigtes Gedächtnis • Beeinträchtigte räumliche Orientierung • Erhöhte Muskelspannung • Starkes Zittern • Eingeschränkte Gelenksbeweglichkeit • Unbekannte Umgebung (z. B. Wechsel des Aufenthaltsortes) • Nicht interpretierbare Umgebung (z. B. unbekannte Zeichen/Sprache, schlechte Beleuchtung) • Eingeschränkte Mobilität (Unfähigkeit, das WC rechtzeitig aufzusuchen, einschließlich der Schwierigkeit, sich auszuziehen) • Beeinträchtigte Wahrnehmung des Harndrangs (z. B. zu spätes Erkennen, Nichterkennen oder Nichtbeachten des Harndrangs, Sedierung) • Erschwerter/Fehlender Zugang zur Toilette (Hindernisse, Toilette versperrt) oder zu weite Wegstrecke aus der Sicht des Patienten • Zeit, die benötigt wird, um die Toilette zu erreichen, übersteigt die Länge zwischen der Wahrnehmung des Harndrangs und dem unkontrollierten Harnabgang • Mobilisierung dauert zu lange (von Ruheposition in die Mobilposition) aus der Sicht der Pflegeperson • Harnverlust vor Erreichen der Toilette oder eines entsprechenden Auffangbehälters • Geruchsbildung • Inguinale Rötung Seite 71 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann die Blase vollständig entleeren • Verwendet Mobilitätshilfsmittel (z. B. Gehhilfe) Psychische Ressourcen • Erkennt den erforderlichen Unterstützungsbedarf • Fordert rechtzeitig Unterstützung an (z. B. Patientenruf) Soziale Ressourcen • Vorhandene Unterstützungssysteme (z. B. barrierefreie Toilette, unterstützende Angehörige und/oder Mitbewohner, verständliches Orientierungssystem) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 50162 Haushaltsführung, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch nicht über genügend Fertigkeiten und Kenntnisse verfügt, um den persönlichen Haushalt selbstständig zu führen. • • • • • • • • • • • • • Beeinträchtigte kognitive Fähigkeiten Beeinträchtigte emotionale Fähigkeiten Beeinträchtigte körperliche Mobilität Sehstörungen Krankheit oder Verletzung des Betroffenen oder eines Familienmitgliedes Unzureichende Unterstützungssysteme Mangelnde/Fehlende nachbarschaftliche Ressourcen Unzulängliche Familienorganisation oder planung Wissensmangel Unzulängliche finanzielle Mittel Fehlende Rollenbearbeitung / Fehlendes Vorbild Fehlende Motivation Entwicklungsbedingte Ursachen (spezifizieren) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten oder deren Bezugspersonen • Aussagen über die Schwierigkeit, die unmittelbare Wohnumgebung auf angemessene Art und Weise zu pflegen • Aussagen von bestehenden Schulden oder finanziellen Krisen • Aussagen über benötigte Hilfe in der Haushaltsführung aus der Sicht der Pflegeperson • Unordentliche Wohnumgebung • Ungewaschene oder nicht zur Verfügung stehende Kochutensilien, Kleider oder Bettwäsche • Ansammlung von Schmutz, Nahrung oder Abfällen • Üble abstoßende Gerüche • Unangemessene Wohnungstemperatur • Überforderte und/oder vernachlässigte Familienmitglieder (erschöpft, ängstlich, apathisch, zurückgezogen, teilnahmslos, besorgt, beunruhigt) • Überfordertes soziales Umfeld • Fehlen von notwendigen Nahrungsmitteln, Materialien und Hilfen • Vorhandensein von Ungeziefer oder Nagetieren • Wiederholte hygienische Übelstände, Verseuchungen oder Infektionen Seite 72 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann mit Hilfe eines Rollators kleine Hausarbeiten durchführen (z. B. Staub wischen, Blumen gießen) • Kann unter Anleitung kleine Tätigkeiten durchführen (z. B. Wäsche zusammenlegen) • Kann sich selbstständig das Mittagessen in der Mikrowelle wärmen • Fordert bei Bedarf Hilfe und Unterstützung an Psychische Ressourcen • Spricht aus, Hilfe zu benötigen • Akzeptiert die angebotene Unterstützung • Akzeptiert Unterstützung bei der Geldgebarung Soziale Ressourcen • Nimmt die angebotene Nachbarschaftshilfe in Anspruch • Bezugspersonen zeigen Bereitschaft, Hilfestellung zu leisten • Nimmt soziale Hilfsdienste in Anspruch (z. B. Heimhilfe, Essen auf Räder, Reinigungsdienst, Wäschedienst und Besuchsdienste) • Verfügt über finanzielle Mittel H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40132 Hautdefekt, bestehend Ein Pflegephänomen, bei dem die Haut eines Menschen ohne Beteiligung darunter liegender Gewebeschichten geschädigt ist. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Äußere Ursachen • Mechanische Faktoren (Scherkräfte, Druck, Reibung) • Körperliche Immobilität • Inkontinenz • Erhöhte Transpiration • Erhöhte und verminderte Luftfeuchtigkeit • Hypothermie • Hyperthermie • Bestrahlung • Chemische Substanzen Innere Ursachen • Veränderung des Ernährungszustandes (spezifizieren) • Mangelernährung • Veränderung des Flüssigkeitshaushaltes (Dehydratation) • Veränderung des Stoffwechsels, der Durchblutung, der Sensibilität, der Pigmentierung • Veränderung des Hautturgors (Veränderung der Elastizität) • Knochenvorsprünge • Ödeme • Immunologische Faktoren (Allergien, Immunsuppression) • Medikamente • Entwicklungsbedingte Faktoren • Psychogene Faktoren • Juckreiz SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Verbalisieren von Schmerz, Juckreiz, brennendem Gefühl, Gefühllosigkeit und Wärme im betroffenen Gebiet / in der betroffenen Umgebung aus der Sicht der Pflegeperson • Veränderung der Hautfarbe (livide Verfärbung der Haut, Rötung) • Oberflächliche Schädigung der Haut (z. B. Blasen) • Zerstörung der Hautoberfläche • Eingriff in die Körperstruktur • Nonverbale Schmerzäußerungen Seite 73 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann einen Positionswechsel selbstständig durchführen • Kann ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen • Kann die Hautpflege selbstständig durchführen Psychische Ressourcen • Äußert verbal oder nonverbal Schmerzen, einen Juckreiz, ein Brennen • Äußert, wenn ein Positionswechsel erwünscht ist • Akzeptiert die angebotene Zusatznahrung • Akzeptiert die verwendeten Lagerungshilfsmittel Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung durch Bezugspersonen durch Beschaffung von passender Bekleidung (z. B. Schuhe, Unterwäsche) • Bezugspersonen nehmen an Beschäftigung und Aktivitäten teil H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Äußere Risikofaktoren • Mechanische Faktoren (Scherkräfte, Druck, Reibung) Ein Pflegephänomen, bei dem die • Körperliche Immobilität Haut eines Menschen dem Risiko ausgesetzt ist, geschädigt zu werden. • Inkontinenz • Erhöhte Transpiration • Erhöhte und verminderte Luftfeuchtigkeit • Hypothermie • Hyperthermie • Bestrahlung • Chemische Substanzen 40131 Hautdefekt, Risiko Innere Risikofaktoren • Veränderung des Ernährungszustandes (spezifizieren) • Mangelernährung • Veränderung des Flüssigkeitshaushaltes (Dehydratation) • Veränderung des Stoffwechsels, der Durchblutung, der Sensibilität, der Pigmentierung • Veränderung des Hautturgors (Veränderung der Elastizität) • Knochenvorsprünge • Ödeme • Immunologische Faktoren (Allergien, Immunsuppression) • Medikamente • Entwicklungsbedingte Faktoren • Psychogene Faktoren • Juckreiz SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 74 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann einen Positionswechsel selbstständig durchführen • Kann ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen • Kann die Hautpflege selbstständig durchführen Psychische Ressourcen • Meldet, wenn ein Positionswechsel erwünscht ist • Akzeptiert die angebotene Zusatznahrung • Akzeptiert die verwendeten Lagerungshilfsmittel Soziale Ressourcen • Bezugspersonen nehmen an Beschäftigung und Aktivitäten teil • Bezugspersonen beteiligen sich an präventiven Maßnahmen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50112 Hemineglect Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine Körperseite / einen Körperteil weder beachtet noch wahrnimmt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigte Wahrnehmungsfähigkeit SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 75 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen aus der Sicht des Patienten • Hat das Gefühl, dass der betroffene Körperteil • Berührt den betroffenen Körperteil nicht zu ihm gehört • Wendet Techniken an, um die Wahrnehmung zu fördern aus der Sicht der Pflegeperson • Sichert den betroffenen Körperteil • Anhaltende Unaufmerksamkeit gegenüber Psychische Ressourcen Reizen von der betroffenen Seite • Schaut nicht zur betroffenen Seite • Ist motiviert, Techniken zur • Das Essen bleibt auf der betroffenen Seite auf Wahrnehmungsförderung zu lernen dem Teller liegen • Lernt, den betroffenen Körperteil zu • Beeinträchtigte persönliche Pflege schützen • Nicht entsprechende Lagerungen und/oder Vorsichtsmaßnahmen bezüglich der Soziale Ressourcen betroffenen Seite • Die Bezugspersonen sorgen für die • Transfer von Schmerzwahrnehmungen auf Sicherung des betroffenen Körperteils die nicht betroffene Seite • Die Bezugspersonen lernen Techniken, die • Ignorieren der betroffenen Seite (z. B. berührt Wahrnehmung des Patienten zu fördern die betroffene Seite nicht; gebraucht die betroffene Seite nicht ohne Aufforderung) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80173 Hoffnung, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch die Möglichkeiten für Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft stärken und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 76 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte Fähigkeit zur Kommunikation • Verfügt über Kraft und Energie • Ist orientiert • Beteiligt sich am sozialen Leben Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, vorhandene Entwicklungspotenziale zu nutzen • Ist selbstbewusst • Ist kontaktfreudig • Findet Sinn in der Religion • Hat Gestaltungsideen Soziale Ressourcen • Hat Bezugspersonen, die vermitteln, an sie/ihn zu glauben • Hat Bezugspersonen, die Sicherheit vermitteln • Erfährt Unterstützung durch andere H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80172 Hoffnungslosigkeit Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine beeinträchtigte Erwartungshaltung die Zukunft betreffend hat und nicht in der Lage ist, Handlungsalternativen oder persönliche Wahlmöglichkeiten zu erkennen und vorhandene Ressourcen für die Planung und Gestaltung der Zukunft zu nutzen. • • • • • • • • • • • • • • • • • • Schwere Krankheit Verschlechterung des körperlichen Zustandes Schlechte Prognose Aktivitätseinschränkung, die zu einer Isolation führt Einsamkeit Verlorener Glaube an grundlegende Werte/Gott (spezifizieren) Mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten/Fertigkeiten Mangel an Autonomie (Selbstständigkeit, Unabhängigkeit) Mangelnde Unterstützung durch das soziale Umfeld Längerfristiger Stress Einschneidendes Erlebnis (spezifizieren) Verlust von Fähigkeiten Verlust von Fertigkeiten Verlust von Bezugspersonen Schlechtes Zurechtkommen mit dem Altwerden Schmerz (physisch, psychisch) Angst Unsicherheit SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußert das Gefühl, aufgegeben zu sein • Verbale Hinweise (mutloser Inhalt, z. B.: „Ich kann nicht“, „Alles ist sinnlos“) • Äußert, keine Alternative mehr zu haben • Äußert, keine Ziele und Pläne mehr zu haben • Äußerungen über Appetitlosigkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Passivität • Wortkargheit • Herabgesetzte Affektivität • Seufzen • Appetitlosigkeit • Verminderte Reaktion auf Reize • Erhöhtes/Vermindertes Schlafbedürfnis • Mangel an Initiative • Teilnahmslosigkeit bei der Pflege / Passives Erdulden der Pflege • Achselzucken oder Schließen der Augen als Reaktion auf die ansprechende Person • Sichabwenden von der ansprechenden Person • Rückzug aus der Umgebung • Teilnahmslosigkeit/Desinteresse betreffend die Bezugspersonen, Kinder, Partner • Wutausbrüche Seite 77 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Beteiligt sich an Pflegemaßnahmen • Beteiligt sich an Gesprächen Psychische Ressourcen • Anerkennt erzielte Fortschritte • Spricht über Gefühle • Beteiligt sich an Entscheidungen Soziale Ressourcen • Nimmt zu Mitpatienten Kontakt auf • Die Bezugspersonen beteiligen sich an Pflegemaßnahmen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50011 Inaktivitätssyndrom, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, einen körperlichen Abbau als Reaktion auf auferlegte oder unvermeidbare Inaktivität des Bewegungsapparates zu erleben. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Starke, lang anhaltende Schmerzen • Bewusstseinsstörungen (z. B. tiefe Bewusstlosigkeit) • Hochgradige Bewegungsunfähigkeit (z. B. durch Lähmungen, körperliche Schwäche) • Verordnete Bettruhe (z. B. bei Hirnblutungen, Herzinfarkt, Verdacht auf Querschnittlähmung) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 78 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, Energiereserven zu mobilisieren • Fähigkeit, Restfunktionen des Körpers zur Erfüllung bestimmter Aktivitäten des Lebens einzusetzen • Verfügt über intakte kognitive Fähigkeiten Psychische Ressourcen • Lässt sich durch Außenstehende ermutigen • Zeigt Verständnis für den erhöhen Zeitaufwand bei der Durchführung der täglichen Pflege Soziale Ressourcen • Unterstützungssysteme (Angehörige und Freunde) sind vorhanden H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 70011 Infektion, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, von Krankheitserregern infiziert zu werden. • • • • • • • • • • • • • • • • • Invasive Eingriffe Trauma Blasenkatheter Percutane endoskopische Gastrostomie – PEG-Sonde Intubation Beeinträchtigter Allgemeinzustand Beeinträchtigter Ernährungszustand (z. B. Mangelernährung) Gewebeschäden Gesteigerte Umweltbelastung Ungenügende primäre Abwehrmechanismen (z. B. verletzte Haut, traumatisiertes Gewebe, Verminderung der Flimmerhaarbewegung, Ansammlung von Körperflüssigkeiten, Veränderung des pH-Wertes, veränderte Peristaltik) Pharmazeutische Wirkstoffe (z. B. Einnahme von Antibiotika, Immunsuppressiva) Umweltbedingte Risikofaktoren Ungenügende Kenntnisse, um sich vor pathogenen Keimen zu schützen Ruptur der Fruchtblase Ungenügende erworbene Immunität Ungenügende sekundäre Abwehrmechanismen Lebenswandel (z. B. stark wechselnde Geschlechtspartner) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 79 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann ausreichend Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen • Achtet auf den Hautzustand und erkennt Veränderungen • Hält Hygienerichtlinien ein Psychische Ressourcen • Akzeptiert Schutzmaßnahmen, um sich vor pathogenen Keimen zu schützen • Nennt die Schutzmaßnahmen Soziale Ressourcen • Bezugspersonen sind über das Risiko informiert und halten Schutzmaßnahmen ein • Bezugspersonen führen einen Verbandwechsel durch • Bezugspersonen unterstützen bei der Einhaltung der medikamentösen Therapie H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80083 Kindliche Verhaltensorganisation, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem die Eltern die Möglichkeiten ihres Säuglings für eine zufriedenstellende Anpassung der physiologischen und verhaltensbezogenen Funktionssysteme an Umgebungsreize stärken und verbessern wollen (z. B. autonomes, motorisches, organisatorisches, selbstregulierendes, Aufmerksamkeits- und Interaktionssystem). ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 80 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Klare Schlaf- und Wachzustände • Intaktes selbstregulierendes Verhalten zur Befriedigung der Grundbedürfnisse (Nahrung, Ausscheidung, Zuwendung) • Positive Reaktion auf visuelle/auditive Reize • Stabile Vitalzeichen • Physiologische Bewegungsmuster • Dem Entwicklungsstand entsprechende Aufmerksamkeit und Interaktion Psychische Ressourcen • Eltern äußern den Wunsch, vorhandene Entwicklungspotenziale zu nutzen • Eltern äußern Bereitschaft, mehr Zeit für die Entwicklung des Säuglings zu investieren Soziale Ressourcen • Unterstützung bei der Säuglingsbetreuung durch soziales Umfeld (z. B. Familie, Freunde) • Dem Entwicklungsstand des Säuglings angemessene Umgebung (z. B. Licht, Geräusche, Ruhe) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80081 Kindliche Verhaltensorganisation, unausgereift, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem bei einem Säugling das Risiko für eine Veränderung in der Integration und Anpassung der physiologischen und verhaltensbezogenen Systeme an die Umgebung besteht (z. B. autonomes, motorisches, organisatorisches, selbstregulierendes, Aufmerksamkeits- und Interaktionssystem). • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Orale/Motorische Probleme Schmerzen Invasive/Schmerzhafte Behandlungen Fehlende Geborgenheit Mangelnde Abgrenzung Frühgeburt (Unreife) Sensorische Überstimulation (z. B. durch die Umgebung) Sensorische Unterforderung Nahrungsverweigerung Mangelernährung Infektionen (prä- oder perinatal) Hyperbilirubinämie Hypothermie Anlagebedingte Beeinträchtigungen Respiratorische, neurologische, kardiale Dysfunktion Entzugserscheinungen (Sucht der Mutter) Umgebungsfaktoren (z. B. Lärm, Licht, Hantieren am Kind) Infektionen (prä- oder perinatal) Fehlinterpretation des Säuglingsverhaltens Mangelndes Wissen über die Bedeutung des Säuglingsverhaltens Nicht entsprechende physische Umwelt SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 81 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Gleichbleibend rosige Haut • Rhythmisches, kräftiges Schreien • Suchen nach einer Möglichkeit zum Saugen • Fixieren eines interessanten Gegenstandes • Körpergewicht innerhalb der entsprechenden Normbereiche • Schreit bei Hungergefühl Psychische Ressourcen • Ansätze eines Lächelns • Ruhiger Schlaf • Aktives Wachsein Soziale Ressourcen • Dem Entwicklungsstand des Säuglings angemessene Umgebung (z. B. Licht, Geräusche, Ruhe) • Die Eltern stimmen ihr Verhalten auf die Befindlichkeit des Säuglings ab • Die Eltern verstehen das Verhalten des Säuglings • Die Eltern interpretieren das Verhalten des Säuglings richtig H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80082 Kindliche Verhaltensorganisation, unausgereift Ein Pflegephänomen, bei dem bei einem Säugling eine Veränderung in der Integration und Anpassung der physiologischen und verhaltensbezogenen Systeme an die Umgebung besteht (z. B. autonomes, motorisches, organisatorisches, selbstregulierendes Aufmerksamkeits- und Interaktionssystem). • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Orale/Motorische Probleme Schmerzen Invasive/Schmerzhafte Behandlungen Fehlende Geborgenheit Mangelnde Abgrenzung Frühgeburt (Unreife) Sensorische Überstimulation (z. B. durch die Umgebung) Sensorische Unterforderung Nahrungsverweigerung Mangelernährung Infektionen (prä- oder perinatal) Hyperbilirubinämie Hypothermie Anlagebedingte Beeinträchtigungen Respiratorische, neurologische, kardiale Dysfunktion Entzugserscheinungen (Sucht der Mutter) Umgebungsfaktoren (z. B. Lärm, Licht, Hantieren am Kind) Infektionen (prä- oder perinatal) Fehlinterpretation des Säuglingsverhaltens Mangelndes Wissen über die Bedeutung des Säuglingsverhaltens Nicht entsprechende physische Umwelt SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht der Pflegeperson • Reizbarkeit • Lautes Erwachen (unruhig) • Unklare Wach- und Schlafphasen, Wechsel der Zustände, oberflächlicher Schlaf • Stilles Erwachen (starrer, abwehrender Blick) • Irritiertes oder panisches Weinen • Abnormale Reaktionen auf sensorische Reize (z. B. schwer zu beruhigen, beeinträchtigte Aufmerksamkeit) • Tonus (schlaff, erhöht, vermindert) • Gespreizte Finger, geballte Fäuste oder Hände vor dem Gesicht • Überstreckung von Armen und Beinen • Zittern, Schreckhaftigkeit, Zuckungen, Krämpfe • Veränderte Reflexe • Bradykardie, Tachykardie oder Arrhythmie • Blasse, zyanotische, fleckige oder gerötete Hautfarbe • „Time-out-Signale" (z. B. Gähnen, Schluckauf, Husten, Niesen, Seufzen, offener Mund) • Verminderte Sauerstoffsättigung • Nahrungsintoleranz (Durchfall, Erbrechen) • Abweichung von physiologischen Normalwerten (gelbe Haut und Skleren) • Unzulängliche Reaktion auf visuelle und auditive Reize • Apnoe-Attacken • Saugschwäche – Trinkunlust Seite 82 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Gleichbleibend rosige Haut • Rhythmisches, kräftiges Schreien • Suchen nach einer Möglichkeit zum Saugen • Fixieren eines interessanten Gegenstandes • Körpergewicht innerhalb der entsprechenden Normbereiche • Schreit bei Hungergefühl Psychische Ressourcen • Ansätze eines Lächelns • Ruhiger Schlaf • Aktives Wachsein Soziale Ressourcen • Dem Entwicklungsstand des Säuglings angemessene Umgebung (z. B. Licht, Geräusche, Ruhe) • Die Eltern stimmen ihr Verhalten auf die Befindlichkeit des Säuglings ab • Die Eltern verstehen das Verhalten des Säuglings • Die Eltern interpretieren das Verhalten des Säuglings richtig H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60012 Kommunikation, beeinträchtigt verbal, nonverbal (schriftlich, mimisch, gestisch, bildlich) ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigter Bewusstseinszustand (mangelnde Wachheit) • Beeinträchtigte Wahrnehmung • Beeinträchtigter Hörsinn Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Beeinträchtigter Sehsinn Mensch eine verminderte, verzögerte • Mangelnde Sprachkenntnisse einer oder fehlende Fähigkeit hat, Sprache, ortsüblichen Sprache Symbole und Zeichen der • Mangelnde Verfügbarkeit von Dolmetschern zwischenmenschlichen • Analphabetismus (fehlende Fähigkeit, zu Kommunikation zu verstehen, zu lesen und zu schreiben) verarbeiten, zu gebrauchen, • Eingeschränkte Fähigkeit, den Sinn von weiterzugeben und zu verwenden. gelesenen Texten zu verstehen (sekundärer Analphabetismus) • Medikamentenwirkung • Drogenkonsum • Alkoholkonsum • Schwächung der Skelettmuskulatur • Veränderte Auffassungsgabe • Kognitive Beeinträchtigung • Beeinträchtigtes Gedächtnis • Entwicklungs- oder altersbedingt (z. B. Kleinkind) • Fehlen wichtiger Bezugspersonen • Fehlende Reize • Physische Hemmnisse (Tracheostoma, Intubation) • Anatomischer Defekt (z. B. Gaumenspalte, Veränderungen des neuromuskulären, visuellen, auditiven oder phonetischen Systems) • Ungenügende Kenntnis bzw. Übung im Umgang mit technischen Kommunikationsmedien (z. B. Mobiltelefon, computerbasierte Kommunikationshilfen) • Kultureller Unterschied • Umweltbedingte Barrieren (z. B. Lärm) • Mangel an Information • Stress • Angst • Mangelndes Selbstwertgefühl • Gefühl der Unsicherheit SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußert Schwierigkeiten in der verbalen Kommunikation • Ersetzt die verbale Kommunikation durch nonverbale Kommunikationstechniken • Visuelles Defizit (spezifizieren) • Äußert Wortfindungsstörungen • Äußert, gestisch oder mimisch nicht verstanden worden zu sein • Äußert verbal, gestisch oder mimisch, nicht zu verstehen aus der Sicht der Pflegeperson • Spricht nicht • Spricht nur einzelne Wörter • Verwendung von Floskeln und Füllwörtern • Spricht nicht die ortsübliche Sprache (z. B. Dialekt, Fremdsprache) • Schwierigkeiten beim Formen von Wörtern oder Sätzen (z. B. Aphonie, Dysphasie, Apraxie, Dyslexie) • Undeutliche Aussprache (verwaschene Sprache) • Wendet sich ab • Unangemessene Wortwahl • Äußert sich über bestehende Schwierigkeiten beim Verbalisieren von Gedanken • Stottern • Atemnot • Fehlender Augenkontakt • Konzentrationsprobleme • Schwierigkeiten, zu verstehen und die üblichen Kommunikationsmuster beizubehalten • Kann Mimik und/oder Gestik nicht einsetzen Seite 83 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann nonverbal kommunizieren • Verwendet Kommunikationshilfen (spezifizieren) • Verfügt über einen intakten Hörsinn • Kann geschlossene Fragen mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten Psychische Ressourcen • Ist bereit, alternative Kommunikationsmethoden auszuprobieren • Möchte sich mitteilen • Akzeptiert Kommunikationshilfen Soziale Ressourcen • Bezugspersonen unterstützen den Patienten beim Kommunizieren • Dolmetscher sind verfügbar • Zeitressourcen, um geeignete Kommunikationswege zu suchen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Emotionale Zustände • Fehlende Motivation zu kommunizieren Seite 84 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60013 Kommunikation, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch die Möglichkeiten zum Informations- und Gedankenaustausch mit anderen erweitern und verbessern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 85 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte kognitive Fähigkeiten • Intakte Sinneswahrnehmung (z. B. Hören, Sehen, taktile Wahrnehmung) • Beherrscht eine Sprache, die vom sozialen Umfeld verstanden wird • Beherrscht Gebärdensprache • Kann lesen und schreiben • Verwendet und interpretiert nonverbale Zeichen • Beherrscht Umgang mit technischen Kommunikationsmitteln (z. B. Telefon, Mobiltelefon, E-Mail) • Kann Orte der Begegnung aufsuchen Psychische Ressourcen • Drückt den Willen aus, die Kommunikation zu verbessern • Interesse am Austausch mit anderen Menschen • Kreativität in der Gestaltung der Kommunikation • Akzeptiert soziale Regeln in der Kommunikation • Wunsch nach Mitteilung von Gedanken und Gefühlen Soziale Ressourcen • Wird als Kommunikationspartner wahrgenommen und akzeptiert • Erhält Anerkennung und Respekt durch das soziale Umfeld • Bezugspersonen beherrschen die Gebärdensprache • Bezugspersonen beherrschen die nonverbale Kommunikation H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80102 Körperbild, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine veränderte Sichtweise des eigenen Körpers bezüglich Erscheinung, Struktur oder Funktion erfährt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Psychosoziale Ursachen (z. B. seelisches Trauma) • Körperliches Trauma / Verstümmelung / Amputation • Unfall oder Verletzung • Chirurgischer Eingriff (z. B. ein künstlicher Darmausgang) • Erkrankung • Schwangerschaft • Körperliche oder psychische Veränderung aufgrund von biochemischen Substanzen (z. B. Medikamente) • Kognitive Beeinträchtigung • Beeinträchtigte sensorische Wahrnehmung (z. B. im Rahmen eines Querschnittsyndroms) • Beeinträchtigte Realitätswahrnehmung • Kulturelle oder spirituelle Gründe • Entwicklungsbedingte Veränderungen • Behandlungsbedingte Faktoren (z. B. Abhängigkeit von Apparaten, Chemotherapie, Bestrahlungstherapie) aus der Sicht des Patienten • Verbale Äußerung von Gefühlen, die eine veränderte Sichtweise des eigenen Körpers bezüglich Erscheinung, Struktur oder Funktion beschreiben • Verbale Äußerung von Wahrnehmungen, die eine veränderte Sichtweise des eigenen Körpers bezüglich Erscheinung, Struktur oder Funktion beschreiben • Nonverbale Reaktion auf aktuelle oder wahrgenommene Veränderungen • Vermeiden, den eigenen Körper zu beobachten und anzuerkennen • Weigerung, die tatsächliche Veränderung anzuerkennen • Ständige Sorge um die Veränderung oder den Verlust • Personalisierung des Körperteiles oder des Verlustes durch Namensgebung • Entpersonalisierung des Körperteiles oder des Verlustes durch unpersönliche Fürwörter („es“, „das da“) • Erweiterung der körperlichen Grenzen, um Gegenstände der Umgebung einzubeziehen • Verbale Äußerungen über Angst vor Ablehnung oder Reaktionen anderer • Negative Gefühle gegenüber dem eigenen Körper (z. B. Gefühl der Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit oder Machtlosigkeit) • Verbale Äußerungen über Veränderung der Lebensweise • Verbale Äußerungen über Vergleich mit früherer Kraft, Dynamik und Erscheinung • Furcht vor Ablehnung oder Reaktionen anderer • Betonung noch vorhandener Kräfte, erhöhter Leistung (z. B. Überzeichnung) • Überbetonung von erbrachten Leistungen • Verbale Äußerungen über veränderte oder negative Gefühle zum eigenen Körper Seite 86 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte kognitive Fähigkeiten (spezifizieren) • Verfügt über eine funktionierende Sinneswahrnehmung (spezifizieren) • Übereinstimmung der Handlungen mit den geäußerten Gefühlen und Gedanken • Verfügt über ein Körpergewicht innerhalb des entsprechenden Normbereichs Psychische Ressourcen • Drückt Bereitschaft aus, sich mit den Ursachen des veränderten Körperbildes auseinanderzusetzen • Drückt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aus • Drückt Akzeptanz für eigene Stärken, Schwächen und Grenzen aus • Kann persönliche Erwartungen an Veränderungen anpassen • Kann konstruktiv mit Kritik umgehen • Kann eigene Schwächen anerkennen • Ist bereit, sich selbst zu hinterfragen Soziale Ressourcen • Erhält von Bezugspersonen wertschätzende Rückmeldungen zur Person (z. B. Familie, Freundeskreis) • Erhält von Bezugspersonen kritische und aufrichtige Rückmeldungen zur Person (z. B. Familie, Freundeskreis) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 aus der Sicht der Pflegeperson • Fehlender Körperteil • Trauma in Bezug auf den nicht funktionierenden Körperteil • Bestehende Veränderung in der Erscheinung, Form und/oder Funktion des Körpers • Nichtbeachten/-berühren des betroffenen Körperteiles • Verdecken oder Entblößen des Körperteiles (bewusst oder unbewusst) • Aktuelle Veränderung von Struktur und/oder Funktion des Körpers • Veränderung der sozialen Anteilnahme • Veränderung der Fähigkeit, das Verhältnis zwischen Körper und Umgebung räumlich einzuschätzen (räumliches Orientierungsvermögen) • Unfähigkeit, innere/äußere Reize zu unterscheiden, Verlust der Ich-Grenzen • Achtet nicht auf den Körper Seite 87 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50052 Körperliche Mobilität, beeinträchtigt ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigte Kraft • Beeinträchtigte Ausdauer • Beeinträchtigte Beweglichkeit (z. B. Ein Pflegephänomen, bei dem ein postoperativ durch Drainagen, Verbände) Mensch beim Durchführen von • Beeinträchtigte Wahrnehmung eigenständigen, zielgerichteten • Beeinträchtigtes Denken Bewegungen des Körpers oder von • Beeinträchtigte Orientierung Extremitäten Einschränkungen erlebt. • Beeinträchtigte Koordination • Angst (z. B. nach einem Sturz) • Schmerzen • Beeinträchtigte Motivation (z. B. bewegungsvermeidender Lebensstil, Unlust, sich zu bewegen) • Unzureichendes Wissen über die Vorteile von körperlicher Bewegung • Fehl- oder Mangelernährung • Umgebungsfaktoren (z. B. Treppen, rutschiger Untergrund, Schwellen, Stolperfallen) • Verordnete Bewegungseinschränkungen • Medikamente und/oder deren Nebenwirkungen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußert fehlende Bereitschaft, sich zu bewegen • Äußerung von Schmerzen • Äußerung von Angst • Geäußerte Beeinträchtigungen • Geäußerter Kraftverlust Seite 88 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Geht eine definierte Strecke • Positioniert sich im Bett selbstständig • Führt Bewegungsübungen durch Psychische Ressourcen • Möchte das Körpergewicht reduzieren • Ist motiviert, sich an Aktivitäten zu beteiligen aus der Sicht der Pflegeperson • Eingeschränkte grobmotorische Fähigkeiten Soziale Ressourcen • Eingeschränkte feinmotorische Fähigkeiten • Die Bezugsperson eignet sich • Eingeschränkte Fähigkeit, sich zielgerichtet Bewegungstechniken an (z. B. Bobath, zu bewegen (unkoordinierte oder krampfartige Kinästhetik) Bewegungen) • Die Bezugsperson begleitet bei Geh- und • Tremor der Hände in Ruhe Bewegungsübungen • Bewegungsinduzierter Tremor • Schwierigkeiten beim Positionieren • Schwierigkeiten beim Halten der Körpersymmetrie • Veränderter Gang (spezifizieren z. B. Gehgeschwindigkeit, Schwierigkeiten, in Gang zu kommen, kleine Schritte, zittrige Beine, Schwanken) • Herabgesetzte Reaktionszeit • Kurzatmigkeit während der Bewegung • Bewegungsvermeidendes Verhalten • Langsame Bewegungen • Eingeschränktes Bewegungsfeld H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 70051 Körperschädigung, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko einer Körperschädigung ausgesetzt ist als Folge von umweltbedingten oder individuellen Einflussfaktoren, die mit den Anpassungsfähigkeiten und Abwehrkräften des Betroffenen in einer Wechselbeziehung stehen. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Umweltbedingte Faktoren • Gefährliche Verkehrs- und Transportmittel • Menschen oder Überträger (z. B. nosokomiale Faktoren; Personal; kognitive, affektive, psychomotorische Faktoren) • Physikalisch: Aufbau, Infrastruktur und Anordnung des Wohnortes, Bauweise von Gebäuden und Einrichtungen (z. B. im Haushalt durch Anordnung der Wohnung, Stiegen, rutschige Böden, ungesicherte elektrische Leitungen, zu wenig Beleuchtung, unaufmerksame Helfer) • Mangelernährung (z. B. Fehlen von Vitaminen, Art der Ernährung) • Biologisch (z. B. Immunisierungsgrad der Bevölkerung, Mikroorganismen) • Chemisch (z. B. Schadstoffe, Gifte, Drogen, Medikamente, pharmazeutische Mittel, Alkohol, Koffein, Nikotin, Kosmetika, Färbstoffe, Konservierungsstoffe) • Dehydratation (z. B. starkes Schwitzen im Sommer, Patient trinkt zu wenig) • Beeinträchtigung durch Medikamente (z. B. Sedativa, Diuretika, Antihypertensiva, Vasodilatatoren) • Verwendung von Gehhilfen (z. B. Krücken) und Fortbewegungsmitteln bei Behinderungen (z. B. Rollstuhl) • Lang andauernde Bettruhe • Unsichere Gehsteige • Unsicheres Schuhwerk • Vorgeschichte vorhergehender Verletzungen (z. B. Stürze, Unfälle) • Entwicklungsbedingt • Mangel an Aufsicht bei Kindern Individuelle Faktoren • Psychisch (psychomotorische Unruhe, Halluzinationen, Desorientierung, panische Angst) • Mangelernährung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 89 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Hält Sicherheitsvorschriften ein (z. B. Schutzkleidung, sichere Verwahrung von gefährlichen Gegenständen) • Kann Geräte vorschriftsmäßig bedienen • Bedient die Rufanlage, um Hilfe herbeizuholen Psychische Ressourcen • Akzeptiert und verwendet Hilfsmittel (z. B. Brillen, Hörgeräte, Gehhilfen) • Kennt die Gefahren des Konsums alkoholischer Getränke oder Drogen • Kennt eigene Grenzen • Kann sich über vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahmen informieren Soziale Ressourcen • Bezugspersonen unterstützen beim Vorbeugen gegen eine Verletzung • Verfügt über eine sichere Wohnumgebung • Verfügt über finanzielle Mittel zur sicheren Gestaltung der persönlichen Umwelt H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Extreme Blutbildveränderungen (Leukozytose/Leukopenie, veränderte Gerinnungsfaktoren, Thrombozytopenie, Sichelzellenanämie, Thalassämie, vermindertes Hämoglobin) • Immun- oder Autoimmunreaktionen • Abwehrschwäche (z. B. durch Chemotherapie, Bestrahlung) • Gewebehypoxie • Hohes Lebensalter • Neigung zu Hautläsionen (z. B. durch Cortisontherapie) • Starke Mobilitätseinschränkungen • Instabile Vitalzeichen • Starke Verbrennungen • Veränderte Sinneswahrnehmung • Ermüdung, Erschöpfung • Mangelnde motorische Koordination • Unsicherer Gang • Amputation (z. B. einer Extremität) • Anfallsleiden • Gleichgewichtsstörungen • Starke Blutdruckschwankungen • Substanzentzug (z. B. im Rahmen einer Entzugstherapie) • Kognitive Störungen • Stress Seite 90 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 70042 Körpertemperatur, erhöht Ein Pflegephänomen, bei dem die Körpertemperatur eines Menschen über dem entsprechenden Normbereich liegt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Einer heißen Umgebung ausgesetzt sein • Der Umgebungstemperatur nicht entsprechende Kleidung • Übermäßige Aktivität • Dehydratation • Mangelernährung • Eingeschränkte Fähigkeit zu schwitzen • Emotionale Erregungszustände • Veränderung des Stoffwechsels • Medikamentenwirkung und -nebenwirkung • Resorptionsfieber (z. B. nach Operationen, Verbrennungen) • Krankheit oder Verletzung, welche die Temperaturregulation beeinflussen • Postoperative Körperreaktion • Toxine SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Zunahme der Körpertemperatur über den normalen Wert • Schmerzen (Kopfschmerzen, Gliederschmerzen) • Müdigkeit, Abgeschlagenheit • Appetitverlust • Durstgefühl • Hitze- und Kältegefühl aus der Sicht der Pflegeperson • Gerötete, warme Haut • Blasse, kühle Haut • Schüttelfrost • Trockene Zunge, Schleimhäute • Erhöhte Atemfrequenz • Angst • Motorische Unruhe • Zeichen der Verwirrtheit • Verstärkte Schweißsekretion • Dehydratation, verminderte Harnausscheidung • Instabiler Blutdruck • Tachykardie • Krampfanfälle (z. B. Fieberkrämpfe bei Kleinkindern) Seite 91 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Nimmt Flüssigkeit zu sich (Menge spezifizieren) • Trägt der Temperatur entsprechende Kleidung • Passt die Aktivitäten der Temperatur an • Misst die Temperatur selbstständig Psychische Ressourcen • Beschreibt einen Temperaturanstieg und kann die Information weiterleiten • Führt ein Temperaturprotokoll • Beschreibt Maßnahmen zur Fiebersenkung Soziale Ressourcen • Bezugspersonen beteiligen sich aktiv an den Pflegemaßnahmen • Bezugspersonen sorgen für Lieblingsgetränke H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 70032 Körpertemperatur, erniedrigt Ein Pflegephänomen, bei dem die Körpertemperatur eines Menschen unter dem entsprechenden Normbereich liegt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Aufenthalt in kühler oder kalt-nasser Umgebung (z. B. feuchte Kleidung, Aufenthalt in kaltem Wasser, künstliche Hypothermie zu therapeutischen Zwecken) • Mangelernährung • Unzureichende Bekleidung • Erkrankung • Verletzung (Schock) • Alkoholkonsum • Altersextreme (Pädiatrie, Geriatrie) • Verminderter Stoffwechsel • Eingeschränkte Fähigkeit zu frösteln • Inaktivität • Ermüdung • Erschöpfung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 92 RESSOURCEN aus der Sicht des Patienten • Körpertemperatur sinkt unter den normalen Wert • Frösteln • Schmerzen an Händen, Füßen und/oder Gelenken Körperlich-funktionelle Ressourcen • Trägt eine der Temperatur entsprechende Kleidung • Nimmt die vereinbarte Nahrungsmenge zu sich aus der Sicht der Pflegeperson (vgl. Onmeda 2007, Erfrierung: Symptome) Psychische Ressourcen • Interessiert sich für vorbeugende Maßnahmen Leichte Unterkühlung 34 bis 37° C (geringe Gefahr) • Zittern, Frösteln • Tiefe Atmung • Schneller Herzschlag • Blasse Haut Mittelschwere Unterkühlung 30 bis 34° C (Lebensgefahr) • Schläfrigkeit • Langsamer Puls • Niedriger Blutdruck • Blaugraue Haut • Teilnahmslosigkeit Schwere Unterkühlung 30° C und weniger (höchste Lebensgefahr) • Bewusstlosigkeit • Flache Atmung bis Atemstillstand • Unrhythmischer Herzschlag oder HerzKreislauf-Stillstand Soziale Ressourcen • Hat an kalten Tagen Zugang zu geheizten Räumen • Hat finanzielle Mittel, um ausreichend zu heizen und warme Kleidung zu kaufen • Angehörige und Bezugspersonen beteiligen sich aktiv an den Pflegemaßnahmen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 70021 Körpertemperatur, verändert, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, die Körpertemperatur nicht innerhalb der normalen Grenzen halten zu können. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Der Umgebungstemperatur nicht entsprechende Kleidung • Wechselnde oder extreme Umgebungstemperaturen (kühl/kalt oder warm/heiß) • Beeinträchtigte Sinneswahrnehmung • Beeinträchtigte kognitive Fähigkeiten • Inaktivität oder extreme Aktivität • Dehydratation • Mangelernährung • Emotionale Erregungszustände • Eingeschränkte Fähigkeit zu schwitzen • Krankheit oder Verletzung, welche die Temperaturregulation beeinflussen • Veränderung des Stoffwechsels • Medikamente, die eine Vasokonstriktion/Vasodilatation, Stoffwechselveränderung oder Sedierung bewirken • Schwierigkeiten, die Wohnung zu heizen • Fehlen einer angemessenen Unterkunftsmöglichkeit SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 93 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Weist einen optimalen Allgemein- und Ernährungszustand auf • Intakte kognitive Fähigkeiten • Nimmt Flüssigkeiten zu sich • Misst die Temperatur • Trägt der Temperatur entsprechende Kleidung • Führt ein Temperaturprotokoll • Beschreibt Temperaturveränderungen und leitet die Information weiter Psychische Ressourcen • Passt die Aktivitäten der Temperatur entsprechend an • Wählt der Temperatur entsprechende Kleidung aus Soziale Ressourcen • Erfährt Unterstützung durch Bezugspersonen • Bezugspersonen beteiligen sich aktiv an den Pflegemaßnahmen • Verfügt über eine angemessene Unterkunft H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN 40111 Latexallergische Reaktion, Risiko • Überempfindlichkeit auf Naturlatexprodukte • Anamnestisch bekannte Reaktionen auf Latex Ein Pflegephänomen, bei dem ein (z. B. Luftballon, Kondom, Handschuhe) Mensch dem Risiko einer allergischen • Allergien auf Bananen, Avocados, tropische Reaktion durch Einwirken von Früchte, Kiwis, Kastanien etc. Naturlatex ausgesetzt ist. • Allergische Reaktionen auf milchabsondernde Pflanzen (z. B. Weihnachtssterngewächse, Gummibaum, Ficus) • Kreuzreaktionen auf Milch • Vorgeschichte von Asthma • Berufe mit täglicher Latexexposition (z. B. Gesundheitsberufe; Lebensmittelhandel, wenn Handschuhe vorgeschrieben sind) • Häufige chirurgische Eingriffe, insbesondere bei Kindern, welche sehr früh mit den Proteinen der Latexmilch konfrontiert wurden (bis zu 60 % dieser Kinder entwickeln eine Latexallergie) • Pflegerische oder medizinische Maßnahmen, durch die eine Latexexposition gegeben ist (z. B. Dauerkatheter; Saugkatheter; Beatmungsmasken, Tuben) Risiko durch den Puder in Einmalhandschuhen Puder dient allergieauslösenden Proteinen als Trägermedium, mit dem sie in die Atemluft gelangen. Das Einatmen der Partikel kann beim Allergiker schwere Immunreaktionen bis hin zu Asthma oder anaphylaktischem Schock auslösen. ACHTEN auf ein Notfallarmband oder -halskette und/oder -ausweis. SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 94 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Erkennt Erstsymptome • Kann die notwendigen Maßnahmen einleiten Psychische Ressourcen • Benennt die Risikofaktoren • Beschreibt wirksame Maßnahmen gegen allergische Reaktionen Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen informieren über das Vorliegen einer möglichen Allergie • Die Bezugspersonen beschreiben wirksame Maßnahmen gegen allergische Reaktionen • Der Patient / Die Bezugsperson informiert/informieren sich über latexfreie Alternativprodukte H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40112 Latexallergische Reaktion ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Überempfindlichkeit auf Naturlatexprodukte • Kontakt mit Naturlatex Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Berufe mit täglicher Latexexposition (z. B. Mensch eine allergische Reaktion auf Gesundheitsberufe, Lebensmittelhandel, wo Naturlatex erlebt. Handschuhe gefordert werden) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Klagen über Juckreiz, (Schmerzen), Nässen, Brennen, Hitzegefühl, Rötung, Quaddeln aus der Sicht der Pflegeperson Typ-I-Allergie Lebensbedrohende Reaktion auf Kontakt mit Naturlatex innerhalb von 5 bis 30 Minuten Seite 95 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Erkennt Erstsymptome • Kann die notwendigen Maßnahmen einleiten Psychische Ressourcen • Kennt die Ursachen • Beschreibt wirksame Maßnahmen gegen allergische Reaktionen Soziale Ressourcen Reaktionen nach Allergenaufnahme bei der Typ- • Die Bezugspersonen informieren über das I-Allergie werden in vier Schweregrade eingeteilt Vorliegen einer Allergie (Stadien nach Krogh und Maibach, zit. n. • Die Bezugspersonen beschreiben wirksame Schrüfer, 2008, net) Maßnahmen gegen allergische Reaktionen Stadium I: Lokalisierte Kontakturtikaria (im Kontaktareal) Stadium II: Generalisierte Urtikaria (inklusive Lidödeme und Lippenschwellungen) Stadium III: Urtikaria mit Schleimhautsymptomen (Rhinokonjunktivitis allergica, Asthma bronchiale allergica, orolaryngeale und gastrointestinale Symptome) Stadium IV: Urtikaria mit anaphylaktischem Schock Typ-IV-Allergie Verzögerte, schleichende (nach 6 bis 48 Stunden) Reaktion auf Kontakt mit Naturlatex • Knötchen • Bläschen • Ekzem • Reizungen • Rötung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80163 Macht, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch sein Gestaltungs- und Durchsetzungsvermögen verbessern möchte, um Dinge, Beziehungen und Situationen zu kontrollieren und in seinem Sinne zu beeinflussen. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 96 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte Fähigkeit zur Kommunikation • Verfügt über Kraft und Energie • Ist orientiert • Kann organisieren Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, vorhandene Entwicklungspotenziale zu nutzen • Ist selbstbewusst • Ist kontaktfreudig • Kann Entscheidungen treffen • Sieht Sinn in der bestehenden Situation • Hat Gestaltungsideen Soziale Ressourcen • Wird von anderen Menschen respektiert • Hat eine soziale Rolle mit Gestaltungsspielraum inne • Erhält Unterstützung durch Bezugspersonen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80162 Machtlosigkeit Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch das Gefühl hat, dass das eigene Handeln den Ausgang einer Sache nicht wesentlich beeinflusst oder eine Situation nicht kontrolliert werden kann. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Erlernte Hilflosigkeit in der Lebensweise • Hilflosigkeit in der Lebensweise (z. B. durch starke Schmerzen, Partnerverlust) • Ungeplante Rollenveränderung • Entscheidungen ohne Einbindung des Betroffenen • Kein Mitbestimmungsrecht (z. B. über Tagesprogramme, Behandlungen) • Übertriebene Überwachung durch Betreuungspersonen • Anwendung von Gewalt durch Betreuungspersonen • Behandlungsbedingte Beschränkungsmaßnahmen (z. B. in der persönlichen Freiheit) • Behandlung auf einer Intensivpflegeeinheit (z. B. Intubation, künstlicher Tiefschlaf) • Unreflektierter Gebrauch von medizinischen Fachausdrücken • Unzureichende Auskunft über die Krankheit • Vernachlässigung • Mangelnde Empathie durch das soziale Umfeld • Beeinträchtigte Kommunikationsfähigkeit • Mangelnde Intimsphäre • Mangelnde Gestaltungsmöglichkeiten • Entzug von Besitztümern • Progrediente Erkrankungen • Unvorbereitete Ortswechsel (z. B. von zu Hause in ein Pflegezentrum) • Mangelndes Selbstvertrauen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten geringfügige • Äußerungen über Verunsicherung wegen wechselnder Kraft-/Energiezustände mäßige • Äußerungen von Unzufriedenheit und Frustration über die momentane Unfähigkeit, bestimmte Handlungen und/oder Aktivitäten wie früher ausführen zu können • Geäußerte Zweifel in Bezug auf die jetzige oder zukünftige Rollenerfüllung • Angst, wahre Gefühle zu äußern • Äußerungen über die Nichtbeteiligung an Alltagshandlungen • Äußerungen über die Nichtbeteiligung an der Pflege / medizinischen Behandlung • Angst vor der Entfremdung von Pflegenden/Bezugspersonen gravierende • Verbale Äußerungen, weder die Kontrolle noch Einfluss auf die Situation, das Resultat oder die persönliche Pflege zu haben • Aussagen wie „Ich kann nichts ändern“, „Ihr macht ja doch, was ihr wollt“ • Niedergeschlagenheit aufgrund des fortschreitenden körperlichen Verfalls, der trotz Kooperation („Compliance“) des Patienten in der Therapie auftritt • Aussagen über den körperlichen Verfall • Aussagen über Todesangst aus der Sicht der Pflegeperson geringfügige • Primär passives Verhalten, das durch Anregung von außen zu Aktivität führt • Hilfesuchender oder resignierender Blick Seite 97 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Beteiligt sich an Pflegemaßnahmen • Nimmt schrittweise Aktivitäten wieder auf (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Stellt Fortschritte fest • Spricht über die Gefühle • Beteiligt sich an Entscheidungen Soziale Ressourcen • Nimmt zu anderen Personen Kontakt auf • Die Bezugspersonen beteiligen sich an Pflegemaßnahmen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 mäßige • Beteiligt sich nicht an der Pflege oder an Entscheidungen • Wirkt unzufrieden, leicht reizbar und verärgert • Unfähig, sich Informationen über die Pflege/Selbstpflege einzuholen • Hält nicht an den eigenen pflegerischen Gewohnheiten fest, wenn diese in Frage gestellt werden gravierende • Teilnahmslosigkeit (Rückzug, Resignation, Weinen, Wut) • Hält nicht an den eigenen Gewohnheiten fest, wenn diese in Frage gestellt werden • Passives, apathisches, introvertiertes Verhalten Seite 98 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 30021 Mangelernährung, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch ein Risiko aufweist, dem Körper mit der Nahrung nicht genügend Kohlehydrate, Eiweiß, Fette sowie Vitamine und Mineralstoffe zuzuführen, um den täglichen Bedarf zu decken. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Ungenügende Nahrungszufuhr im Vergleich zum Körperbedarf • Erhöhter Nährstoffbedarf (z. B. bei erhöhter Anstrengung) • Unvermögen, Nahrung zu sich zu nehmen • Schluckstörungen • Verminderter Geschmackssinn • Verminderter Geruchssinn • Beeinträchtigtes Sehen • Schmerzen • Abdominale Schmerzen im Zusammenhang mit oder ohne pathologische Veränderungen • Verdauungsstörungen • Übelkeit • Starkes/Häufiges Erbrechen • Starker Durchfall • Schmerzhafte, entzündete Mundhöhle • Muskelschwäche beim Schlucken oder Kauen • Schlechter Zahnstatus • Schlecht sitzende Zahnprothesen • Nichtvorhandensein von Nahrungsmitteln • Fehlinformation • Schwierigkeiten beim Einkaufen von Nahrungsmitteln (z. B. eingeschränkte Mobilität, fehlende Infrastruktur) • Mangelndes Wissen über Ernährung und Lebensmittel • Schwierigkeiten, nahrhafte Nahrungsmittel auszuwählen • Unfähigkeit, nahrhafte Gerichte zuzubereiten • Einseitige Ernährung • Fehlendes Interesse am Essen • Abneigung gegen das Essen • Unappetitlich zubereitete bzw. angerichtete Mahlzeiten • Mangelhafte Hilfestellung beim Essen (z. B. zu schnell, drängend, herabwürdigend) • Mangelnde Berücksichtigung von Ernährungsvorlieben • Unvermögen, Nahrung zu verdauen oder Nährstoffe zu resorbieren, aufgrund von SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 99 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann mit sanierter Zahnprothese wieder ausreichend Nahrung zu sich nehmen • Verspürt Hunger- und Sättigungsgefühl • Kann die Mundpflege selbstständig durchführen • Nimmt regelmäßig Mahlzeiten zu sich Psychische Ressourcen • Spricht aus, essen zu wollen • Kann mit den Lieblingsspeisen zum Essen motiviert werden • Trinkt gerne ein Glas Wein zum Essen • Äußert den Wunsch nach einer Schmerzmedikation Soziale Ressourcen • Bezugspersonen unterstützen bei der Veränderung der Lebens- und Essgewohnheiten • Bezugspersonen unterstützen bei der Einhaltung des Ernährungsprogrammes • Bezugspersonen organisieren gesunde Nahrungsmittel oder Lieblingsspeisen • Verfügt über Möglichkeiten, ausreichende, gesunde Nahrung zu besorgen und zuzubereiten H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • • • • • • biologischen, psychologischen oder ökonomischen Faktoren Falsche Wertvorstellungen Kognitive Einschränkungen Wahnhafte, paranoide Verarbeitung Belastende Lebensereignisse Vereinsamung Isolation Armut Gestörtes Körperbild Gestörtes Ess- und Brechverhalten Seite 100 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 30022 Mangelernährung Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Körper mit der Nahrung nicht genügend Kohlenhydrate, Eiweiß, Fette sowie Vitamine und Mineralstoffe zuführt, um den täglichen Bedarf zu decken. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Ungenügende Nahrungszufuhr im Vergleich zum Körperbedarf • Erhöhter Nährstoffbedarf (z. B. bei erhöhter Anstrengung) • Unvermögen, Nahrung zu sich zu nehmen • Schluckstörungen • Verminderter Geschmackssinn • Verminderter Geruchssinn • Beeinträchtigtes Sehen • Schmerzen • Abdominale Schmerzen im Zusammenhang mit oder ohne pathologische Veränderungen • Verdauungsstörungen • Übelkeit • Starkes/Häufiges Erbrechen • Starker Durchfall • Schmerzhafte, entzündete Mundhöhle • Muskelschwäche beim Schlucken oder Kauen • Schlechter Zahnstatus • Schlecht sitzende Zahnprothesen • Nichtvorhandensein von Nahrungsmitteln • Fehlinformation • Schwierigkeiten beim Einkaufen von Nahrungsmitteln (z. B. eingeschränkte Mobilität, fehlende Infrastruktur) • Mangelndes Wissen über Ernährung und Lebensmittel • Schwierigkeiten, nahrhafte Nahrungsmittel auszuwählen • Unfähigkeit, nahrhafte Gerichte zuzubereiten • Einseitige Ernährung • Fehlendes Interesse am Essen • Abneigung gegen das Essen • Unappetitlich zubereitete bzw. angerichtete Mahlzeiten • Mangelhafte Hilfestellung beim Essen (z. B. zu schnell, drängend, herabwürdigend) • Mangelnde Berücksichtigung von Ernährungsvorlieben • Unvermögen, Nahrung zu verdauen oder Nährstoffe zu resorbieren, aufgrund von aus der Sicht des Patienten • Aussagen über ungenügende Nahrungszufuhr • Aussagen über Schwierigkeiten, ausreichend Nahrung zu besorgen • Aussagen über Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken • Klagen über Verdauungsstörungen • Sättigungsgefühl unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme • Aussagen über beständige Appetitlosigkeit • Aussagen über fehlendes Interesse am Essen • Äußerungen über veränderten Geschmackssinn • Kritische Aussagen über die Qualität der Mahlzeiten • Abdominale Krämpfe • Ausbleiben der Menstruation Seite 101 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann mit sanierter Zahnprothese wieder ausreichend Nahrung zu sich nehmen • Verspürt Hunger- und Sättigungsgefühl • Kann die Mundpflege selbstständig durchführen • Nimmt regelmäßig Mahlzeiten zu sich Psychische Ressourcen • Spricht aus, essen zu wollen • Kann mit den Lieblingsspeisen zum Essen motiviert werden • Trinkt gerne ein Glas Wein zum Essen • Äußert den Wunsch nach einer Schmerzmedikation Soziale Ressourcen • Bezugspersonen unterstützen bei der Veränderung der Lebens- und aus der Sicht der Pflegeperson Essgewohnheiten • Gewichtsverlust • Bezugspersonen unterstützen bei der • Verminderter Body-Maß-Index und subkutane Einhaltung des Ernährungsprogrammes Fett-/Muskelmasse • Bezugspersonen organisieren gesunde • BMI bei Männern unter 20 und bei Frauen Nahrungsmittel oder Lieblingsspeisen unter 19 (laut WHO) • Verfügt über Möglichkeiten, ausreichende, • Wahrgenommene Unfähigkeit, Nahrung zu gesunde Nahrung zu besorgen und sich zu nehmen zuzubereiten • Äußerung von irrtümliche Annahmen aufgrund von Fehlinformationen • Ablehnen von Nahrung • Schwacher Muskeltonus • Müdigkeit • Erschöpfung • Kraftlosigkeit • Fehlende Ausdauer • Körperliche Beeinträchtigung/Unfähigkeit • Blasse Haut, Bindehaut und Schleimhäute • Kapillare Brüchigkeit • Durchfall und/oder Fettstühle • Ausgeprägter Haarausfall • Hyperaktive Darmgeräusche H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • • • • • • biologischen, psychologischen oder ökonomischen Faktoren Falsche Wertvorstellungen Kognitive Einschränkungen Wahnhafte, paranoide Verarbeitung Belastende Lebensereignisse Vereinsamung Isolation Armut Gestörtes Körperbild Gestörtes Ess- und Brechverhalten Seite 102 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50062 Mobilität im Bett, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem die Fähigkeit eines Menschen eingeschränkt ist, die Körperposition im Bett selbstständig zu verändern. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigte Kraft • Beeinträchtigte Ausdauer • Beeinträchtigte Beweglichkeit (z. B. postoperativ durch Drainagen, Verbände) • Beeinträchtigte Wahrnehmung • Beeinträchtigtes Denken • Beeinträchtigte Orientierung • Beeinträchtigte Koordination • Angst (z. B. nach einem Sturz aus dem Bett) • Schmerzen • Beeinträchtigte Motivation (z. B. bewegungsvermeidender Lebensstil, Unlust, sich zu bewegen) • Unzureichendes Wissen über die Vorteile von körperlicher Bewegung • Fehl- oder Mangelernährung • Verordnete Bewegungseinschränkungen • Medikamente und/oder deren Nebenwirkungen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußert fehlende Bereitschaft, die Körperposition zu verändern • Äußerung von Schmerzen • Äußerung von Unbehagen • Äußerung von Unsicherheit • Äußerung von Ungeschicklichkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Beeinträchtigte Fähigkeit, sich von einer zur anderen Seite zu drehen • Beeinträchtigte Fähigkeit, sich aus der Rückenlage aufzusetzen oder sich vom Sitzen in die Rückenlage zu begeben • Beeinträchtigte Fähigkeit, selbstständig im Bett hochzurutschen • Beeinträchtigte Fähigkeit, sich aus der Rückenlage auf den Bauch oder aus der Bauchlage in die Rückenlage zu drehen • Beeinträchtigte Fähigkeit, sich aus der Rückenlage zum Langsitz aufzurichten oder sich vom Langsitz in die Rückenlage zu begeben • Beeinträchtigte Fähigkeit, sich in eine Querbettposition zu bringen Seite 103 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann sich mit Festhalten am Bettseitenteil in die gewünschte Seitenlage drehen • Führt Bewegungsübungen durch • Positioniert sich im Bett selbstständig Psychische Ressourcen • Möchte sein Körpergewicht reduzieren • Ist motiviert, sich an Aktivitäten zu beteiligen Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen eignen sich Bewegungstechniken an (z. B. Bobath, Kinästhetik) • Die Bezugspersonen motivieren zur Bewegung im Bett • Die Bezugspersonen unterstützen die Bewegung im Bett H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50082 Mobilität im Rollstuhl, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem die Fähigkeit eines Menschen eingeschränkt ist, sich selbstständig mit einem Rollstuhl in der Umgebung zu bewegen. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigte Kraft • Beeinträchtigte Ausdauer • Beeinträchtigte Beweglichkeit (auch z. B. post-OP durch Drainagen, Verbände) • Beeinträchtigte Wahrnehmung • Beeinträchtigtes Denken • Beeinträchtigte Orientierung • Beeinträchtigte Koordination • Angst (z. B. nach einem Sturz) • Schmerzen • Beeinträchtigte Motivation (z. B. bewegungsvermeidender Lebensstil; Unlust, sich zu bewegen) • Unzureichendes Wissen über die Vorteile von körperlicher Bewegung • Fehl- oder Mangelernährung • Verordnete Bewegungseinschränkungen • Medikamente und/oder deren Nebenwirkungen • Fehlende Übung im Umgang mit dem Rollstuhl • Nicht behindertengerechte bauliche Ausstattung der Umgebung • Nicht angepasster Rollstuhl SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußert fehlende Motivation, sich fortzubewegen • Äußert Unvermögen, sich mit dem Rollstuhl zu bewegen • Äußerung von Schmerzen • Äußerung von Unbehagen • Äußerung von Unsicherheit • Äußerung von Ungeschicklichkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Eingeschränkte Fähigkeit, einen Rollstuhl zu bewegen • Eingeschränkte Fähigkeit, Richtungsänderungen mit dem Rollstuhl vorzunehmen • Eingeschränkte Fähigkeit, einen Rollstuhl zu bremsen • Eingeschränkte Fähigkeit, Höhen- und Niveauunterschiede zu überwinden • Eingeschränkte Fähigkeit, den Rollstuhl während eines Transfers zu bedienen Seite 104 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann den Transfer durchführen • Bewegt den Rollstuhl auf ebener Fläche • Kann Hindernissen ausweichen Psychische Ressourcen • Ist motiviert, sich mit dem Rollstuhl selbstständig zu bewegen • Ist motiviert, sich an Aktivitäten zu beteiligen Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen unterstützen bei der Handhabung des Rollstuhls • Die Bezugspersonen begleiten den Patienten zur Sicherheit • Die Wohnung ist rollstuhlgerecht adaptiert H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 40141 Mundschleimhaut, verändert, Risiko • • • Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Mensch ein Risiko hat, eine • Veränderung an den Lippen und/oder • der Mundschleimhaut zu erfahren. • • • • • • Flüssigkeitsdefizit Mangelernährung Beeinträchtigter Zahnstatus Mangelnde Mundhygiene Geringe Luftfeuchtigkeit Immunschwäche Infektionen Medizinische Therapien (z. B. Strahlen, Medikamente, Chemotherapie, Nahrungskarenz) Mechanische Reize (z. B. Zahnersatz, Tuben, Sonden) Thermische Reize Chemische Reize (z. B. saure Nahrungsmittel, Alkohol) Selbstverletzungsabsicht SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 105 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann die Mundhygiene durchführen • Pflegt den Zahnersatz • Trinkt die vereinbarte Flüssigkeitsmenge Psychische Ressourcen • Setzt die erhaltenen Informationen um (z. B. Vermeidung von gewürzten Nahrungsmitteln / scharfen Flüssigkeiten) • Äußert Interesse an speziellen Mundpflegetechniken • Äußert den Wunsch nach einer ausgewogenen Ernährung Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen sorgen für Lieblingskost und -getränke H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 40142 Mundschleimhaut, verändert Ein Pflegephänomen, bei dem Veränderungen an den Lippen und/oder der Mundschleimhaut auftreten. • • • • • • • • • • • • Flüssigkeitsdefizit Mangelernährung Beeinträchtigter Zahnstatus Mangelnde Mundhygiene Geringe Luftfeuchtigkeit Immunschwäche Infektionen Medizinische Therapien (z. B. Strahlen, Medikamente, Chemotherapie, Nahrungskarenz) Mechanische Reize (z. B. Zahnersatz, Tuben, Sonden) Thermische Reize Chemische Reize (z. B. saure Nahrungsmittel, Alkohol) Selbstverletzungsabsicht SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Schmerzen in der Mundhöhle • Mundtrockenheit • Wahrnehmen von Ess- und Schluckschwierigkeiten • Wahrnehmen eines üblen, veränderten oder nicht vorhandenen Geschmacks aus der Sicht der Pflegeperson • Zahnfleischrückgang • Glatte, atrophische, sensible Zunge • Belegte Zunge • Blasses Zahnfleisch oder Mucosa • Sprechschwierigkeiten • Bläschenbildung • Knötchen • Weiße Beläge • Mundgeruch • Hyperämie • Abschuppung • Blutungen • Orale Läsionen oder Geschwüre • Fissuren, Lippenentzündungen • Rötliche oder bläuliche Verfärbungen Seite 106 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann die Mundhygiene durchführen • Pflegt den Zahnersatz • Trinkt die vereinbarte Flüssigkeitsmenge Psychische Ressourcen • Setzt die erhaltenen Informationen um (z. B. Vermeidung von gewürzten Nahrungsmitteln / scharfen Flüssigkeiten) • Äußert Interesse an speziellen Mundpflegetechniken • Äußert den Wunsch nach einer ausgewogenen Ernährung Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen beteiligen sich an den Pflegemaßnahmen • Die Bezugspersonen sorgen für Lieblingskost und -getränke H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 30072 Nahrungsaufnahme des Säuglings, • Orale Überempfindlichkeit beeinträchtigt • Frühgeburt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Säugling eine eingeschränkte Fähigkeit zu saugen oder eine eingeschränkte Koordinationsfähigkeit für den Saug/Schluckvorgang erlebt. • • • • Beeinträchtigte Koordination Längerfristige Nahrungskarenz Funktionelle Beeinträchtigung Anatomische Anomalie SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 107 RESSOURCEN aus der Sicht der Mutter • Die Mutter gibt an, dass der Säugling nicht fähig ist, mit dem Saugen einzusetzen oder wirksam zu saugen • Die Mutter berichtet über häufigen Milchstau Körperlich-funktionelle Ressourcen • Das Kind kann saugen • Das Kind kann schlucken • Die Mutter kennt das Handling beim Stillen • Die Mutter betreut das Kind tagsüber aus der Sicht der Pflegeperson • Beeinträchtigung, das Saugen, Schlucken und Atmen zu koordinieren • Beeinträchtigung, mit dem Saugen einzusetzen oder wirksam zu saugen • Der Säugling nimmt kein Gewicht zu • Der Säugling weint häufig Psychische Ressourcen • Das Kind reagiert auf die Mutter mit Zuwendung • Die Mutter will stillen • Die Mutter spricht ihre Bedürfnisse aus Soziale Ressourcen • Der Kindesvater unterstützt die Mutter • Der Familienverband unterstützt die Mutter H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 30082 Nausea (Übelkeit) Ein Pflegephänomen, bei dem ein Unwohlsein (eine unangenehme Empfindung) im Rachen, Oberbauch oder im Bauch besteht, welches zum Brechreiz oder zum Erbrechen führt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Gleichgewichtsstörungen (z. B. durch schlingernde Schiffsbewegungen, Befahren kurvenreicher Straßen) • Gefühl des Ekels • Exzessive Nahrungsaufnahme • Nahrungsmittelunverträglichkeiten • Nahrungsmittelallergien • Schadstoffaufnahme (z. B. verdorbene Nahrungsmittel) • Schwangerschaft • Schmerz • Furcht • Angst • Toxische Gerüche • Toxischer Geschmack • Stress • Nachwirkungen einer Narkose • Auswirkung von Erkrankungen (z. B. Tumore, Stase der oberen Eingeweide) • Irritation des Magens / der Magenschleimhaut (spezifizieren) • Medikamente (z. B. Aspirin, nicht steroidale entzündungshemmende Medikamente, Steroide, Antibiotika, Schmerzmittel, Chemotherapie, antivirale Medikamente für HIV, Opiate) • Gastrointestinale Blutung • Toxine (z. B. nach Bestrahlungstherapie) • Sondenernährung • Psychologische Faktoren (spezifizieren) • Magenüberdehnung durch verzögerte Magenentleerung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Zunehmender Speichelfluss • Saurer Geschmack im Mund • Vermehrtes Schlucken • Brechreiz • Übelkeit • Abneigung gegenüber Essen • Geruchsempfindlichkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Blässe • Kalte, feuchte Haut • Tachykardie • Äußerungen in Bezug auf das Unwohlsein • Bauchkrämpfe • Körperhaltung (spezifizieren: z. B. zusammenkauernd) Seite 108 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Sorgt für einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Setzt die Behandlungsempfehlungen um (spezifizieren) Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen akzeptieren, dass der Patient das Essen ablehnt H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN 80231 Orientierung, beeinträchtigt, Risiko • Beeinträchtigte Sinneswahrnehmung Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch ein Risiko hat, einen Mangel an folgerichtiger Orientierung in Bezug auf Person, Ort, Zeit oder die eigene Situation zu erleben. • Beeinträchtigte kognitive Fähigkeiten • Beeinträchtigte Gedächtnisfunktion • Energieraubender ungesunder Lebenswandel (z. B. wenig Schlaf, viel Arbeit, viel Alkohol) • Schlafstörungen • Alkohol-/Drogenkonsum • Beeinträchtigte Kommunikation (spezifizieren) • Ungenügend vorbereiteter Ortswechsel – veränderte Umgebung • Subjektives Gefühl der Unsicherheit • Angst SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 109 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann das subjektive Erleben der aktuellen Situation schildern • Verfügt über intakte Sinneswahrnehmung, insbesondere visuell, auditiv, taktil • Verfügt über die nötige Körperkraft, Gelenksbeweglichkeit und Koordination, um Ortsveränderungen selbstständig vorzunehmen • Verfügt über intakte Kommunikationsmöglichkeiten Psychische Ressourcen • Nimmt von sich Kontakt mit anderen Personen auf • Nimmt Unterstützung von anderen Menschen an • Spricht über Gefühle • Kann Situationen auf mögliche Gefahren hin einschätzen Soziale Ressourcen • Ist in der näheren Umgebung bekannt • Ist in das soziale Leben eingebunden • Erhält Unterstützung durch Bezugspersonen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80232 Orientierung, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch einen Mangel an folgerichtiger Orientierung in Bezug auf Person, Ort, Zeit oder die eigene Situation erlebt. • • • • • • • • • • Beeinträchtigte Sinneswahrnehmung Beeinträchtigte kognitive Fähigkeiten Beeinträchtigte Gedächtnisfunktion Energieraubender ungesunder Lebenswandel (z. B. wenig Schlaf, viel Arbeit, viel Alkohol) Schlafstörungen Alkohol-/Drogenkonsum Beeinträchtigte Kommunikation (spezifizieren) Ungenügend vorbereiteter Ortswechsel – veränderte Umgebung Subjektives Gefühl der Unsicherheit Angst SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Beeinträchtigte Fähigkeit, sich zu konzentrieren • Verlangsamung in der Beantwortung von Fragen • Findet sich in der Umgebung nicht zurecht aus der Sicht der Pflegeperson • Räumliche/Zeitliche Orientierungseinbußen • Verhaltensauffälligkeiten (z. B. Erregbarkeit, Misstrauen, Passivität, Ängste) • Gedächtnisprobleme • Probleme, komplexe Aufgaben zu lösen • Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus • Alltagsaufgaben können nicht mehr problemlos bewältigt werden • Schnelle Erschöpfbarkeit • Gefühle der Überforderung • Beeinträchtigte Fähigkeit, einfachen Anleitungen/Anweisungen nachzukommen Seite 110 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann das subjektive Erleben der aktuellen Situation schildern • Verfügt über intakte Sinneswahrnehmung, insbesondere visuell, auditiv, taktil • Verfügt über die nötige Körperkraft, Gelenksbeweglichkeit und Koordination, um Ortsveränderungen selbstständig vorzunehmen Psychische Ressourcen • Nimmt von sich Kontakt mit anderen Personen auf • Nimmt Unterstützung von anderen Menschen an • Spricht über Gefühle • Reagiert auf schlüssige Argumentation (z. B. im Rahmen von Validation) • Kann Situationen auf mögliche Gefahren einschätzen Soziale Ressourcen • Ist in der näheren Umgebung bekannt • Erhält Unterstützung durch Bezugspersonen (z. B. Ehepartner, Mitbewohner) • Hat ein verständnisvolles Umfeld H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 70101 Perioperativ positionierte Verletzungen, Risiko • • • Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Mensch aufgrund einer erforderlichen • Operation Verletzungen erleiden kann • (Verlust von natürlichen, schützenden Reaktionen, bedingt z. B. durch Anästhesie oder Lagerung). • • • • • • • • • • • Ödeme Bestehende Hautprobleme Untergewicht Immobilität Lagerung Längere Druckausübung auf disponierte Körperstellen (z. B. Trochanter, Fersen, Steißbein) Längere Druckausübung auf periphere Nerven durch eine Druckmanschette Muskelschwäche Fettleibigkeit Beeinträchtigte Orientierung Fehlende Schutzreflexe während der Anästhesie Erhöhte Verletzbarkeit aufgrund pathophysiologischer Veränderungen durch akute und chronische Erkrankungen (z. B. Diabetes, Gefäßerkrankungen, Infektionen) Erhöhte Verletzbarkeit aufgrund von bereits vor der Operation vorhandenen Kontrakturen oder physischer Veränderungen Erhöhte Verletzbarkeit eines bestehenden Stoma durch die Lagerung Operationszeit mehr als zwei Stunden Erhöhte Verletzbarkeit durch Implantate Personenbezogene und umgebungsbezogene Risikofaktoren (Schwangerschaft, Altersextreme, kalter OP) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 111 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann den Transfer auf den OP-Tisch durchführen • Hat eine intakte Haut Psychische Ressourcen • Kennt den Ablauf des Operationstages • Kann durch die genaue Aufklärung angstfrei mit der Situation umgehen Soziale Ressourcen • Die Bezugsperson ist am Operationstag anwesend und begleitet den Patienten bis zur Schleuse in den OP H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 70121 Periphere neurovaskuläre Störung, • Mechanischer Druck (Stauschlauch, Risiko Gipsverband, Gurte, Kleidungsstücke, Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, eine Störung der Zirkulation, Sensibilität oder der Motorik einer Extremität zu erleiden. • • • • • • Fixierung, Stützapparat, Verbände) Ruhigstellung Frühere sensomotorische Beeinträchtigungen Durchblutungsstörungen Ödeme Verletzungen Postoperative Schwellung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 112 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Achtet auf sensible Beeinträchtigungen • Achtet auf die Durchblutung der Extremitäten • Achtet auf die Beweglichkeit der Extremitäten • Teilt die Zunahme von Schmerzen mit Psychische Ressourcen • Ist an Informationen interessiert • Will Komplikationen vorbeugen Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen informieren sich über präventive Maßnahmen • Erhält Unterstützung durch die Bezugspersonen bei der Prävention H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80042 Postoperativer Gesundungsprozess, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine Ausweitung der postoperativen Genesungstage benötigt, um sein Leben wieder aktiv gestalten zu können und um Gesundheit und Wohlbefinden zu erlangen. • • • • • • • • • • • • • • • Beeinträchtigter Allgemeinzustand Beeinträchtigte Wundheilung Beeinträchtigte Beweglichkeit Aktivitätsintoleranz Beeinträchtigte kognitive Fähigkeiten Inkontinenz Hoffnungslosigkeit Machtlosigkeit Schmerz Erhöhtes Infektionsrisiko Fieber Appetitlosigkeit Mangelernährung Fettleibigkeit Chronische Erkrankungen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Erschöpfung, Müdigkeit • Äußerung von Schmerz/Unwohlsein • Appetitverlust mit oder ohne Übelkeit • Wahrnehmung, dass die Rekonvaleszenzphase länger dauern wird aus der Sicht der Pflegeperson • Beeinträchtigte Selbstpflege • Fehlende Kraft • Muskelabbau • Fehlende Belastbarkeit • Fehlende Ausdauer • Fehlende Motivation • Gereiztheit • Kurzatmigkeit • Rückzug • Verlängerte Regenerations/Rekonvaleszenzphase (Wiedereinstieg in den Arbeitsprozess, die Rollenerfüllung und Wiedereingliederung in das soziale Umfeld wird verzögert) • Verzögerte Wundheilung Seite 113 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte kognitive Fähigkeiten • Nimmt ausreichend Nahrung zu sich (spezifizieren) • Nimmt verordnete Medikamente ein • Trinkt bereitgestellte Flüssigkeiten (Menge spezifizieren) • Nimmt schrittweise Aktivitäten wieder auf (spezifizieren) • Geht in Begleitung einer Pflegeperson zur Toilette • Führt die Körperpflege durch Psychische Ressourcen • Nimmt das Rehabilitationsprogramm an • Stellt Fortschritte fest • Spricht über die Gefühle • Beteiligt sich an Entscheidungen Soziale Ressourcen • Nimmt zu anderen Personen Kontakt auf • Bezugspersonen unterstützen bei Bewegungsübungen im Bett • Bezugspersonen animieren zum Essen mit Lieblingsspeisen und Getränken • Bezugspersonen vermitteln das Gefühl des „Gebraucht- und Geliebtwerdens“ • Bezugspersonen unterstützen bei der Beschaffung von Hilfsmitteln H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80281 Posttraumatische Reaktion, Risiko • Ereignisse außerhalb der üblichen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, eine anhaltende, unangemessene Reaktion auf ein traumatisches und überwältigendes Ereignis zu erleiden. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • menschlichen Erfahrung Physischer und psychischer Missbrauch Tragisches Geschehen mit Toten Rolle des Überlebenden Epidemien Plötzliche Zerstörung des eigenen Heims oder der Gemeinde Unfreiwilliges Verlassen der Heimat Aggression Kriegserfahrungen Opfer krimineller Handlungen (z. B. Folter) Terroranschläge Entführung Vergewaltigung Katastrophen Augenzeuge von Verstümmelungen Augenzeuge von gewaltsamen Todesfällen oder anderen Schreckenssituationen Schwerwiegende Bedrohung oder Verletzung der eigenen Person oder eines geliebten Menschen Arbeitsunfall Verkehrsunfall Inadäquate soziale Unterstützung Keine Unterstützung durch das Umfeld Vermindertes Selbstwertgefühl Übertriebenes Verantwortungsgefühl Hohe Intensität der persönlichen Anteilnahme am Ereignis SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 114 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kommt alltäglichen Pflichten nach • Führt regelmäßige sportliche Aktivitäten durch (z. B. Spazierengehen, Nordic Walking, Hometrainer) • Beteiligt sich an Aktivitäten (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Spricht über die Gefühle • Kennt Entspannungsübungen • Kann Hilfe annehmen • Bezieht Kraft aus der Religion Soziale Ressourcen • Verfügt über unterstützende zwischenmenschliche Beziehungen • Die Bezugspersonen nehmen mit dem Patienten an Aktivitäten teil • Die Bezugspersonen erkennen Signale, die eine therapeutische Intervention notwendig machen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80282 Posttraumatische Reaktion ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Ereignisse außerhalb der üblichen menschlichen Erfahrung Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Physischer und psychischer Missbrauch Mensch eine anhaltende Reaktion auf • Tragisches Geschehen mit Toten ein traumatisches Ereignis zeigt. • Rolle des Überlebenden • Epidemien • Plötzliche Zerstörung des eigenen Heims oder der Gemeinde • Unfreiwilliges Verlassen der Heimat • Aggression • Kriegserfahrungen • Opfer krimineller Handlungen (z. B. Folter) • Terroranschläge • Entführung • Vergewaltigung • Katastrophen • Augenzeuge von Verstümmelungen • Augenzeuge von gewaltsamen Todesfällen oder anderen Schreckenssituationen • Schwerwiegende Bedrohung oder Verletzung der eigenen Person oder eines geliebten Menschen • Arbeitsunfall • Verkehrsunfall • Inadäquate soziale Unterstützung • Fehlende Unterstützung durch das Umfeld • Vermindertes Selbstwertgefühl • Übertriebenes Verantwortungsgefühl • Hohe Intensität der persönlichen Anteilnahme am Ereignis SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Konzentrationsschwierigkeiten • Traurigkeit • Aggressive Gedanken • Überempfindlichkeit auf Sinnesreize • Herzklopfen • Ärger • Wut • Zorn • Rache • Wiederholte Träume • Albträume • Übertriebene Schreckhaftigkeit • Gefühl der Hilflosigkeit • Panikgefühle • Entfremdung • Leugnen • Entsetzen • Niedergeschlagenheit • Angst • Selbstvorwürfe • Furcht • Magenbeschwerden • Wiederkehrende Erinnerungen • Entfremdungsgefühl • Taubheitsgefühl • Anhaltendes Gefährdungsgefühl • Beeinträchtigte Intimität • Verminderte Selbstachtung • Schlafstörungen • Suizidversuche • Sprachloses Entsetzen, kann über das Ereignis nicht berichten • Vermeidung von Reizen, die mit dem Trauma in Verbindung stehen, um die dazugehörigen Gefühle nicht wieder erleben zu müssen • Innere Unruhe aus der Sicht der Pflegeperson • (Auto-)Aggressionen • Enuresis Seite 115 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kommt alltäglichen Pflichten nach • Kennt Verhaltensweisen, die die Sicherheit gewährleisten • Führt regelmäßige sportliche Aktivitäten durch (z. B. Spazierengehen, Nordic Walking, Hometrainer) • Beteiligt sich an Aktivitäten (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Spricht über die Gefühle • Kennt Entspannungsübungen • Kann Hilfe annehmen • Bezieht Kraft aus der Religion Soziale Ressourcen • Verfügt über unterstützende zwischenmenschliche Beziehungen • Die Bezugspersonen nehmen mit dem Patienten an Aktivitäten teil • Die Bezugspersonen erkennen Signale, die eine therapeutische Intervention notwendig machen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Erhöhte Wachsamkeit • Veränderte Gemütszustände • Medikamenten-, Drogen- und Suchtmittelmissbrauch • Distanzierung • Psychogene Amnesie • Reizbarkeit • Rückzug • Zwanghaftes Verhalten • Verdrängung Seite 116 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80142 Realitätswahrnehmung, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine beeinträchtigte Wahrnehmungsverarbeitung zeigt, welche von anderen als wirklichkeitsfremd erlebt wird. Dadurch können in verschiedenen Lebensbereichen Schwierigkeiten auftreten. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Massiver Stress Psychotraumen Hohes Fieber Panische Angst Beeinträchtigte Sinneswahrnehmung Beeinträchtigte Sinnesverarbeitung Stoffwechselstörungen (z. B. Unterzuckerung) Hormonelle Störungen Störung des Elektrolythaushalts Enormes Flüssigkeitsdefizit Starker Einfluss von Alkohol Einfluss von Drogen Vergiftungen Medikamentenüberdosierung Medikamentenwirkung Körperbildstörung Niedergeschlagenheit Stark erniedrigter Selbstwert (z. B. bei depressiven Menschen) Stark erhöhter Selbstwert (z. B. bei manischen Patienten oder Persönlichkeitsstörungen) Unterstimulierung Überstimulierung Hospitalismus Soziale Isolation Starke Abhängigkeit von einer Person / von bestimmten Personengruppen (z. B. Sekten) Kognitive Störungen Extreme Schmerzen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Fühlt sich unverstanden • Fühlt sich benachteiligt • Spricht über sich pessimistisch • Fühlt sich großartig aus der Sicht der Pflegeperson • Erhöhte Reizbarkeit • Hochgradige Erregungszustände • Beeinträchtigtes Denken • Kognitive Störungen • Beeinträchtigte Orientierung • Verlust der Kritikfähigkeit • Verlust der Urteilsfähigkeit • Distanzlosigkeit • Geringe Frustrationstoleranz • Festhalten an Unmöglichem (Irrealität) • Unkorrigierbarkeit • Affektlabilität • Affektinkontinenz • Wortneubildungen (Neologismen) • Geringe Vulnerabilität • Starke Antriebsverminderung • Zurückfallen in eine frühere Entwicklungsstufe (Regression) • Tachykardie • Blutdruckerhöhung • Verstärktes Schwitzen • Pessimistische Grundstimmung • Aggression gegen sich selbst • Überzogener Optimismus • Fehleinschätzung der eigenen Person • Getriebenheit • Motorische Unruhe • Einlassen auf unterschiedliche Tätigkeiten • Führt die Tätigkeiten nicht zu Ende • Sexuelle Überaktivität • Fehleinschätzen von Handlungen • Aggression gegen andere • Selbstpflegedefizite • Sozialer Rückzug Seite 117 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann das subjektive Erleben der aktuellen Situation schildern • Verfügt über intakte Sinneswahrnehmung, insbesondere visuell, auditiv, taktil • Verfügt über die nötige Körperkraft, Gelenksbeweglichkeit und Koordination, um Ortsveränderungen selbstständig vorzunehmen Psychische Ressourcen • Nimmt von sich Kontakt mit anderen Personen auf • Nimmt Unterstützung von anderen Menschen an • Spricht über seine Gefühle • Nimmt die verordneten Medikamente • Nimmt nach Aufforderung die vorbereiteten Speisen und Getränke zu sich • Kann Situationen auf mögliche Gefahren einschätzen • Lässt sich vom Wahnthema, z. B. durch Gespräche über aktuelle Ereignisse, gut ablenken Soziale Ressourcen • Die Nachbarn zeigen für die vorhandenen „Verrücktheiten“ Verständnis • Hat eine starke emotionale Bindung zu bestimmten Bezugspersonen (z. B. Ehepartner, Mitbewohner) • Hat ein verständnisvolles Umfeld H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Probleme in der sozialen Interaktion • Tendenz zur Selbstschädigung • Einnehmen von bizarren Körperhaltungen Seite 118 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Psycho-soziale Faktoren • Eingeschränkte oder fehlende Bereitschaft oder Motivation für die Übernahme von Betreuungs-/Pflegeaufgaben Ein Pflegephänomen, bei dem eine • Angst, zu versagen, wenn die Betreuungspflegende Angehörige / ein /Pflegeaufgaben nicht mehr allein bewältigt pflegender Angehöriger (informelle werden können Pflege) dem Risiko ausgesetzt ist, • Starkes Gefühl, eine Schuld durch die durch die physischen, psychischen Betreuung und Pflege der hilfsbedürftigen und/oder sozialen Belastungen der Person ausgleichen zu müssen ausgeübten Betreuungs- und/oder Pflegetätigkeiten in deren Ausführung • Starker sozialer Druck, die Betreuung und Pflege der hilfsbedürftigen Person „um jeden und/oder der eigenen Gesundheit Preis“ selbst durchzuführen beeinträchtigt zu werden. • Eingeschränkte oder fehlende Bereitschaft, negative Gefühle im Zusammenhang mit der pflegebedürftigen Person auszudrücken • Fixierung auf die Rolle der pflegenden Angehörigen als „Lebenssinn“ • Konflikte zwischen der Rolle als pflegende Angehörige und anderen Rollen, wie z. B. Rolle als Elternteil, Rolle als Ehe/Lebenspartner, Berufsrolle, Rolle als Kind/Jugendlicher • Schwierigkeiten, durch Krankheit bzw. Hilfsbedarf veränderte Rollen in der Beziehung oder Familie zu akzeptieren (z. B. bei demenziellen Erkrankungen des Ehepartners oder eines Elternteils) • Unzureichende Wahrnehmung bzw. Akzeptanz der eigenen Grenzen; Selbstüberschätzung • Eingeschränkte oder fehlende Bereitschaft, Hilfe anzunehmen • Unreflektierte, nicht bearbeitete Konflikte und Abhängigkeiten in der Beziehung zwischen pflegenden Angehörigen und hilfsbedürftiger Person bzw. in der Familie • Unrealistisch hohe Erwartungen der hilfsbedürftigen Person und/oder von Familienmitgliedern an die pflegenden Angehörigen oder durch die pflegenden 90011 Rolle als Pflegende/r, Belastung, Risiko SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 119 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Gute körperliche Fitness (Kraft, Ausdauer) Psychische Ressourcen • Bereitschaft, Hilfe anzunehmen • Bereitschaft, Gefühle auszudrücken • Akzeptanz, dass Erholung von der Betreuung und Pflege notwendig ist • Sinn in der Betreuungs-/Pflegeaufgabe sehen • Kenntnisse zu Pflegetechniken und methoden • Wissen über vorhandene Entlastungs- und Unterstützungsangebote • Nimmt eigene Grenzen wahr Soziale Ressourcen • Unterstützung durch Angehörige, Freunde, Nachbarn • Finanzielle Ressourcen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 Angehörigen selbst • Gefühl, das Leiden der hilfsbedürftigen Person nicht lindern zu können • Negative Einstellung gegenüber professionellen Angeboten (z. B. mobile Dienste, Tageszentren, stationäre Einrichtungen) Rahmenbedingungen • Unzureichende Vorbereitung auf die Betreuungs-/Pflegeaufgabe (z. B. nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus) • Zu wenig oder keine Unterstützung durch Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Nachbarn • Zunehmendes Ausmaß und steigende Intensität der Betreuungs-/Pflegeaufgaben (z. B. bei progredienten Krankheitsverläufen, wie bei demenziellen Erkrankungen) • Unvorhersehbare und/oder rasche Veränderungen des Betreuungs/Pflegebedarfs • Herausforderndes und aggressives Verhalten des hilfsbedürftigen Menschen • Zu wenig Zeit für eigene Bedürfnisse (z. B. Frisörbesuch, Arztbesuch, soziale Kontakte) • Zu wenig Zeit und Gelegenheit zur Erholung • Ungeeignete Wohnsituation für die notwendige Betreuung und Pflege • Mangelnde finanzielle Ressourcen für professionelle Unterstützung bzw. Entlastung, Pflegehilfsmittel oder Wohnraumadaptierung • Abhängigkeitsverhältnis der pflegenden Angehörigen vom Menschen mit Hilfsbedarf • Problematische Familiensituation (z. B. Alkohol- oder Drogenmissbrauch, familiäre Konflikte, gewalttätige Konfliktbearbeitung) • Zu wenig oder keine verfügbaren professionellen Unterstützungs- und Entlastungsangebote • Veränderungen der Familiensituation, z. B. Arbeitsplatzverlust oder -wechsel, wirtschaftliche Unsicherheit, Krankheit, Übersiedlung, Scheidung, Pensionierung • Große räumliche Entfernung zwischen Seite 120 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 pflegender und gepflegter Person Wissen und Fertigkeiten • Nicht ausreichender Informationsstand über Techniken (z. B. Heben) und Methoden (z. B. Validation) • Nicht ausreichende oder fehlende Übung in Techniken und Methoden • Nicht ausreichender Informationsstand über vorhandene Unterstützungs- und Entlastungsangebote (z. B. finanzielle Unterstützungen, mobile Dienste, teilstationäre Angebote, stationäre Angebote) • Nicht ausreichender Informationsstand über geeignete Pflegehilfsmittel oder mögliche Wohnraumadaptierungen Seite 121 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Psycho-soziale Faktoren • Eingeschränkte oder fehlende Bereitschaft oder Motivation für die Übernahme von Ein Pflegephänomen, bei dem eine Betreuungs-/Pflegeaufgaben pflegende Angehörige / ein • Angst, zu versagen, wenn die Betreuungspflegender Angehöriger (informelle /Pflegeaufgaben nicht mehr allein bewältigt Pflege) durch die ausgeübten werden können Betreuungs- und/oder • Starkes Gefühl, eine Schuld durch die Pflegetätigkeiten physische, Betreuung und Pflege des hilfsbedürftigen psychische und/oder soziale Menschen ausgleichen zu müssen Belastungen erlebt und dadurch in • Starker sozialer Druck, die Betreuung und deren Ausführung und/oder der Pflege des hilfsbedürftigen Menschen „um eigenen Gesundheit beeinträchtigt ist. jeden Preis“ selbst durchzuführen • Eingeschränkte oder fehlende Bereitschaft, negative Gefühle im Zusammenhang mit dem pflegebedürftigen Menschen auszudrücken • Anhaltendes Gefühl des Ekels gegenüber dem hilfsbedürftigen Menschen • Veränderung der bisherigen Lebensplanung • Fixierung auf die Rolle der pflegenden Angehörigen als „Lebenssinn“ • Konflikte zwischen der Rolle als pflegende Angehörige und anderen Rollen, wie z. B. Rolle als Elternteil, Rolle als Ehe/Lebenspartner, Berufsrolle, Rolle als Kind/Jugendlicher • Schwierigkeiten, veränderte Rollen in der Beziehung oder Familie zu akzeptieren (z. B. bei demenziellen Erkrankungen des Ehepartners oder eines Elternteils) • Unzureichende Wahrnehmung bzw. Akzeptanz der eigenen Grenzen • Selbstüberschätzung • Eingeschränkte oder fehlende Bereitschaft, Hilfe anzunehmen • Gefühl der fehlenden Anerkennung • Unreflektierte, nicht bearbeitete Konflikte und Abhängigkeiten in der Beziehung zwischen pflegenden Angehörigen und hilfsbedürftigem Menschen • Unrealistisch hohe Erwartungen der 90012 Rolle als Pflegende/r, Belastung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht der pflegenden Angehörigen • Gefühl einer andauernden, belastenden Verantwortung • Schuldgefühle im Zusammenhang mit der Betreuung und Pflege der hilfsbedürftigen Person • Zukunftsängste (z. B. davor, dass die hilfsbedürftige Person in eine stationäre Pflegeeinrichtung übersiedeln muss) • Regelmäßige Entscheidungskonflikte aufgrund von unvereinbaren Verpflichtungen aus der Rolle als pflegende Angehörige und anderen Rollen (z. B. Elternteil, Ehe/Lebenspartner, Rolle als Kind/Jugendlicher, Berufsrolle) • Schwierigkeiten, bestimmte Pflegehandlungen angemessen durchzuführen • Krisen in der Beziehung zum Ehe/Lebenspartner und/oder zu Kindern • Konflikte oder Schwierigkeiten im Berufsleben • Verlust von sozialen Beziehungen • Emotionale Überforderung durch den Krankheitsverlauf der hilfsbedürftigen Person (z. B. bei demenziellen Erkrankungen) • Gefühl, mehr in die Betreuung und Pflege zu investieren, als man zurückbekommt • Verdrängen negativ besetzter Gefühle in Bezug auf die hilfsbedürftige Person (z. B. Ekel, Scham, Zorn, Wut) • Gefühl, die Betreuung und Pflege auf jeden Fall übernehmen zu müssen • Gefühl, sich keine Erholungszeiten gönnen zu können • Gefühl, dass die Betreuungs-/Pflegesituation vom Umfeld nicht richtig verstanden wird • Konflikt- und Streitsituationen im Zusammenhang mit der Betreuungs/Pflegesituation • Gefühl der Einsamkeit • Verzicht auf die Befriedigung von eigenen Seite 122 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Gute körperliche Fitness (Kraft, Ausdauer) • Fähigkeit zur rückenschonenden Ausführung von Pflegehandlungen Psychische Ressourcen • Bereitschaft, Hilfe anzunehmen • Bereitschaft, Gefühle auszudrücken • Akzeptanz der Wichtigkeit von Erholung von der Betreuung und Pflege • Sinn in der Betreuungs-/Pflegeaufgabe sehen • Kenntnisse zu Pflegetechniken und methoden • Wissen über vorhandene Entlastungs- und Unterstützungsangebote • Wahrnehmung eigener Grenzen Soziale Ressourcen • Unterstützung durch Angehörige, Freunde, Nachbarn • Finanzielle Ressourcen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 hilfsbedürftigen Person und/oder von Familienmitgliedern an die pflegenden Angehörigen oder durch die pflegenden Angehörigen selbst • Gefühl, das Leiden des hilfsbedürftigen Menschen nicht lindern zu können • Negative Einstellung gegenüber professionellen Angeboten (z. B. mobile Dienste, Tageszentren, stationäre Einrichtungen) Rahmenbedingungen • Unzureichende Vorbereitung auf die Betreuungs-/Pflegeaufgabe (z. B. nach einer Entlassung aus dem Krankenhaus) • Zu wenig oder keine Unterstützung durch Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Nachbarn • Zunehmendes Ausmaß und steigende Intensität der Betreuungs-/Pflegeaufgaben (z. B. bei chronischen progressiven Krankheitsverläufen, wie bei demenziellen Erkrankungen) • Unvorhersehbare und/oder rasche Veränderungen des Betreuungs/Pflegebedarfs • Herausforderndes und/oder aggressives Verhalten des hilfsbedürftigen Menschen • Ablehnung von Hilfe durch den hilfsbedürftigen Menschen • Zu wenig Zeit für eigene Bedürfnisse (z. B. Frisörbesuch, Arztbesuch, soziale Kontakte) • Zu wenig Zeit und Gelegenheit zur Erholung • Ungeeignete Wohnsituation für die notwendige Betreuung und Pflege • Mangelnde finanzielle Ressourcen für professionelle Unterstützung bzw. Entlastung, Pflegehilfsmittel oder Wohnraumadaptierung • Abhängigkeitsverhältnis der informellen Pflegeperson vom Menschen mit Hilfsbedarf • Problematische Familiensituation (z. B. Alkohol- oder Drogenmissbrauch, familiäre Konflikte, gewalttätige Konfliktbearbeitung) • Zu wenig oder keine verfügbaren professionellen Unterstützungs- und • • • • • Bedürfnissen zugunsten der hilfsbedürftigen Person (z. B. Frisörbesuch, Arzttermin wegen eigener Beschwerden, Treffen mit Freunden, Entspannung) Emotional angespanntes Verhältnis zur hilfsbedürftigen Person Psychische Beschwerden (z. B. Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, Verzweiflung, Angst, Wut, vermehrte Nervosität, vermehrte emotionelle Labilität, Ungeduld, Frustration) Psycho-somatische Beschwerden (z. B. Erbrechen, Magenkrämpfe, Durchfall, Gewichtsveränderungen, Ausschläge, Hypertonie, Herz-/Kreislaufbeschwerden, Diabetes, Ermüdung, Kopfschmerzen) Körperliche Beschwerden (z. B. Rückenschmerzen) Grundsätzlich fehlendes Vertrauen in professionelle Unterstützungs- und Entlastungsangebote aus der Sicht der Pflegeperson • Rückzug vom gesellschaftlichen Leben • Veränderung der Freizeitaktivitäten • Unausgewogenheit von Betreuungs/Pflegeaufgaben und frei verfügbarer Zeit • Aggressives Verhalten gegenüber der hilfsbedürftigen Person (z. B. verbal, psychisch oder in Form von Misshandlung oder Vernachlässigung) • Ungenügende Versorgung der hilfsbedürftigen Person bis hin zur Verwahrlosung • Anwendung unangemessener freiheitsbeschränkender Maßnahmen (z. B. Einsperren, Festbinden) • Finanzielle Ausbeutung • Sexuelle Misshandlung • Unzureichend entlastendes Unterstützungssystem (z. B. Familie, Nachbarn, Freunde) Seite 123 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 Entlastungsangebote • Veränderungen der Familiensituation, z. B. Arbeitsplatzverlust oder -wechsel, wirtschaftliche Unsicherheit, Krankheit, Übersiedlung, Scheidung, Pensionierung • Große räumliche Entfernung zwischen pflegendem Angehörigen und dem hilfsbedürftigen Menschen Wissen und Fertigkeiten • Nicht ausreichender Informationsstand über Techniken (z. B. Heben) und Methoden (z. B. Validation) • Nicht ausreichende oder fehlende Übung in Techniken und Methoden • Nicht ausreichendes Wissen über Möglichkeiten für Erholung (z. B. „Urlaub für pflegende Angehörige“) • Verschlechterung des Gesundheitszustandes der Pflegenden • Nicht ausreichender Informationsstand über vorhandene Unterstützungs- und Entlastungsangebote (z. B. finanzielle Unterstützungen, mobile Dienste, teilstationäre Angebote, stationäre Angebote, Kurzzeitpflege) • Nicht ausreichender Informationsstand über geeignete Pflegehilfsmittel oder mögliche Wohnraumadaptierungen • Mangelndes oder falsches Verständnis der Bedürfnisse des hilfsbedürftigen Menschen Seite 124 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60042 Rollenerfüllung, unwirksam Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch willentlich oder unwillentlich die erwartete Funktion einer sozialen Rolle nicht erfüllt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Mangelnde Unterstützung • Prägung durch Erziehung (Eltern, Erziehungsberechtigte) • Menschenbild • Negative Grundhaltung • Mangelnde Gesundheit (körperlich, geistig, psychisch) • Kognitive Defizite • Fehlende Anerkennung • Mangelnde Energie/Kraft • Mangelnde Ausdauer • Niedrige Stresstoleranz • Stress • Konflikte • Verlegungsstress • Mangelnde Aufklärung und Information über die gesundheitliche Situation • Wissensdefizite • Fehlende Motivation • Mangelnde Zielorientierung • Fehlende soziale Unterstützung (z. B. durch Familie, Freunde, Kollegen) • Schwierigkeiten beim Übergang in andere Lebens- oder Entwicklungsphasen (z. B. Adoleszenz, Pension, Scheidung, Arbeitslosigkeit) • Armut/Verarmung • Geringer Selbstwert • Mangelnde Konfliktfähigkeit • Mangelnde Kritikfähigkeit • Fehlende Kooperationsbereitschaft • Beeinträchtigte Kommunikation • Mangelnde Selbstreflexionsfähigkeit und Selbstwahrnehmungsfähigkeit • Mangelnde Lernbereitschaft • Entscheidungskonflikte • Mangelnde Offenheit • Fehlendes Verantwortungsbewusstsein • Starke Schmerzen • Beeinträchtigte Sinneswahrnehmung • Körperbildstörung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Beschreibung von Problemen mit der Rollenerfüllung (z. B. fehlende Kraft, Unverständnis) • Äußerungen über Probleme bei der Rollenerfüllung • Beschreibung von Problemen bei der Selbstwahrnehmung betreffend die Rollenerfüllung • Beschreibung von Problemen in der Rollenverantwortung • Beschreibung von Schlafproblemen • Äußerungen, dass andere mit dem eigenen Verhalten nicht zurechtkommen • Ausdruck von Unzufriedenheit • Ausdruck von Benachteiligung • Ausdruck der Überforderung (z. B. weint, ist verzagt, zieht sich zurück) • Äußert Angstgefühle aus der Sicht der Pflegeperson • Andere Personen berichten über Schwierigkeiten bei der Rollenerfüllung des Betroffenen • Verleugnung der Rolle • Vorspielen einer Rolle • Sozialer Rückzug • Aggressives Verhalten ohne von außen nachvollziehbaren Hintergrund (z. B. leicht aufbrausend, Fremd- und Selbstvorwürfe) • Anspannung • Ausweichendes Verhalten • Äußerungen über Unzufriedenheit mit sich selbst • Äußerungen über mangelnde Unterstützung der Umwelt bei der eigenen Rollenerfüllung • Körpergewichtsveränderungen (nimmt stark zu oder ab) • Ungesunde Lebensweise • Vermittelt den Eindruck, „unglücklich zu sein“ • Niedergeschlagenheit Seite 125 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Gute körperliche Fitness (Kraft, Ausdauer) • Fähigkeit, kognitive Inhalte zu erfassen • Kann sich mitteilen und verfügt über intakte Kommunikationsformen Psychische Ressourcen • Bereitschaft, über die Situation zu sprechen • Bereitschaft, Gefühle auszudrücken • Bereitschaft, Meinungen der Mitmenschen anzuhören • Sinn in der „Rolle“ sehen • Wissen über vorhandene Entlastungs- und Unterstützungsangebote • Wahrnehmung eigener Grenzen Soziale Ressourcen • Unterstützung durch Angehörige, Freunde, Nachbarn • Akzeptanz von ungewöhnlichem Rollenverständnis • Finanzielle Ressourcen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Verneinung (Verdrängung) der derzeitigen Situation • Machtlosigkeit (z. B. Freiheitsbeschränkungen) • Angst • Unzureichende Rollenvorbereitung (z. B. Rollenwechsel, verminderte Geschicklichkeit, fehlende Bestätigung, keine Erprobung der Rolle) • Medikamenteneinfluss • Alkohol/Drogeneinfluss • Anpassungsprobleme an die Umgebung • Nichteinhalten von Therapievereinbarungen • Familienmitglieder beschweren sich über das Verhalten des Betroffenen • Krisen in der Beziehung zum Ehe/Lebenspartner und/oder zu Kindern • Kann gewohnte Verpflichtungen nicht wahrnehmen Seite 126 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80192 Ruhe innerlich, beeinträchtigt ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Stress • Überforderung (z. B. nicht „Nein“ sagen Ein Pflegephänomen, bei dem ein können) Mensch aufgrund innerlicher und/oder • Mangelnde Zeitressourcen äußerlicher Einflüsse angespannt • Reizüberflutung und/oder unruhig ist und dadurch • Einnahme von aufputschenden Substanzen seine subjektive Handlungsfähigkeit • Beeinträchtigte Reizverarbeitung beeinträchtigt ist. • Mangelnde Rückzugsmöglichkeiten • Unsicherheit • Ungewissheit • Machtlosigkeit • Angst • Furcht • Gefühl der Unzufriedenheit (situationsbedingt) • Misstrauen (Personen, Situationen) • Mangelnde Ruhephasen • Belastende Lebenssituationen (z. B. Arbeit, Familie, Krankheit) • Einschränkung von Autonomie (Fähigkeit, eigenständig zu entscheiden) • Einschränkung von Autarkie (Fähigkeit, etwas Bestimmtes zu machen) • Entscheidungskonflikt • Fremdbestimmtheit • Abweisung von Wünschen • Sich zurückgesetzt fühlen • Verbote • Nichteinhalten von Vereinbarungen • Psychisches Trauma in der Vergangenheit SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Unruhe • Gefühl, nicht atmen zu können • Brustenge • Beklemmungsgefühl • Drang zur Bewegung • Gefühl der Getriebenheit • Zittern Seite 127 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Fähigkeit, sich sportlich zu betätigen • Kognitive Fähigkeiten Psychische Ressourcen • Bereitschaft, Entspannungstechniken anzuwenden (z. B. autogenes Training) • Bereitschaft, Lebensumstände zu ändern • Bereitschaft, Beratung in Anspruch zu aus der Sicht der Pflegeperson nehmen • Sprunghafte Kommunikation (Themenwechsel • Wissen über die eigene Belastungsfähigkeit vor Antwort) • Vermittelt Unruhe (Agitation) Soziale Ressourcen • Äußerungen von innerer Anspannung • Unterstützung durch Vertrauenspersonen • Gereiztheit • Wirtschaftliche Sicherheit • Schimpfen • Lautwerden • Schreien • Eingeschränkte Konzentration • Atemfrequenz-/Puls-/Blutdruckerhöhung • Erhöhter Muskeltonus • Veränderung der Mimik (spezifizieren) • Schlafdefizit • Hängenbleiben an bestimmten Themen (Perseveration) • Einnahme von beruhigenden Substanzen (z. B. vermehrtes Rauchen, Medikamente, Alkohol) • Wiederholtes selbstschädigendes Verhalten (z. B. Schneiden, Verbrennen) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50191 Schlafen, beeinträchtigt, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch ein Risiko hat, eine beeinträchtigte Schlafqualität und/oder Schlaflosigkeit zu erleben. (Schlaf ist definiert als natürliches, periodisches Aussetzen des Bewusstseins.) ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Psychologisch • Grübeln vor dem Einschlafen • Sorgen • Kummer • Niedergeschlagenheit • Albträume • Furcht vor Schlaflosigkeit • Verhaltensmuster unter Tag (Exzessives Schlafen am Tag) • Denken an zu Hause (Heimweh) • Oftmaliger Wechsel des Wach-SchlafRhythmus (Schichtarbeit) • Unrhythmischer Lebenswandel • Ungenügende Schlafhygiene • Verwendung von Aufputschmitteln • Einsamkeit • Durch-, Überqueren von Zeitzonen (Jetlag) • Exposition gegenüber Tageslicht/Dunkelheit • Krampfhaftes Bemühen, einzuschlafen • Getrennt sein von bzw. Verlust einer Bezugsperson • Normaler Tagesablauf stimmt nicht mit Biorhythmus überein • Müdigkeit • Langeweile • Stress • Furcht • Angst • Überforderung • Inaktivität • Angst vor Dunkelheit (Kinder) • Soziale Umstände Umweltbedingt • Nicht vertraute oder unbequeme Schlafumgebung • Lärm • Licht • Üble Gerüche • Schnarchen • Berufliche Belastungen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 128 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann die Umgebung schlaffördernd gestalten (z. B. richtige Wahl von Bett, Matratze, Beleuchtung, Duftstoffen, Lärmpegel, Frischluft, Raumtemperatur) • Kann Entspannungstechniken anwenden • Kann Medikamente selbstständig einnehmen Psychische Ressourcen • Kennt den Zusammenhang zwischen körperlichem Wohlbefinden und ausreichend Schlaf • Kennt Rituale, die die Schlafgewohnheiten verbessern • Kann den Wunsch nach einem Positionswechsel äußern Soziale Ressourcen • Verfügt über einen geeigneten Schlafplatz • Erfährt Unterstützung durch Bezugspersonen, um die Schlafgewohnheiten zu verbessern • Bezugspersonen unterstützen bei Entspannungsübung • Sucht einen neuen Zimmerpartner H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • • • • • • • • • Unbequeme Betten Fehlen eines geeigneten Schlafplatzes Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit Durch andere Personen verursachtes Aufwachen Exzessive Sinnesreize Mangelnde Privatsphäre Schlafunterbrechung durch Therapien, Monitoring, Laboruntersuchungen Anhaltende, nicht angemessene Schlafkultur Anhaltende Stimulation durch die Umwelt Versorgung pflegeabhängiger Personen in der Nacht (z. B. Kinder, Angehörige) Schlafen am Tag als Nebenwirkung von Medikamenten Geringe körperliche Betätigung unter Tag Eltern-Kind-Beziehung • Wach-Schlaf-Rhythmus der Mutter • Eltern-Kind-Interaktionen • Emotionale Unterstützung für das Kind durch die Mutter • Schlafbehindernde elterliche Pflege Physiologisch • Schmerzen • Hormonelle Veränderungen, z. B. Menopause • Harndrang • Inkontinenz • Nächtliches Einnässen (Nykturie) • Fieber • Hunger und Durst • Hirnorganische Veränderungen • Nausea (Übelkeit) • Sekretstau • Kurzatmigkeit • Positionierung • Schlafapnoe • Schmerzhafte Erektion während des Schlafes • Gebrauch pharmakologischer oder diätetischer Aufputschmittel • Altersbezogener oder krankheitsbedingter Schlafphasenwechsel (Tag-Nacht-Umkehr) • Alkohol- und Drogenentzug • Durchfall Seite 129 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • Übelkeit Gastroösophagealer Reflux Körperliche Überanstrengung Muskelkrämpfe Seite 130 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50192 Schlafen, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch über längere Zeit keinen Schlaf findet und/oder eine Beeinträchtigung der Qualität des Schlafes erfährt. (Schlaf ist definiert als natürliches, periodisches Aussetzen des Bewusstseins.) ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Psychologisch • Grübeln vor dem Einschlafen • Sorgen • Kummer • Niedergeschlagenheit • Albträume • Furcht vor Schlaflosigkeit • Verhaltensmuster unter Tag (Exzessives Schlafen am Tag) • Denken an zu Hause (Heimweh) • Oftmaliger Wechsel des Wach-SchlafRhythmus (Schichtarbeit) • Unrhythmischer Lebenswandel • Ungenügende Schlafhygiene • Verwendung von Aufputschmitteln • Einsamkeit • Durch-, Überqueren von Zeitzonen (Jetlag) • Exposition gegenüber Tageslicht/Dunkelheit • Krampfhaftes Bemühen, einzuschlafen • Getrennt sein von bzw. Verlust einer Bezugsperson • Normaler Tagesablauf stimmt nicht mit Biorhythmus überein • Müdigkeit • Langeweile • Stress • Furcht • Angst • Überforderung • Inaktivität • Angst vor Dunkelheit (Kinder) • Soziale Umstände Umweltbedingt • Nicht vertraute oder unbequeme Schlafumgebung • Lärm • Licht • Üble Gerüche • Schnarchen • Berufliche Belastungen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Verbale Äußerungen über das Gefühl, nicht ausgeruht zu sein • Verbale Äußerungen über Einschlafstörungen • Verbale Äußerungen über Durchschlafstörungen • Früheres oder späteres Erwachen als erwünscht • Häufige Schlafunterbrechungen • Müdigkeit • Konzentrationsstörungen • Einschlafen während Aktivitäten • Unzufriedenheit mit der Schlafqualität • Unwohlsein • Erhöhte Schmerzempfindlichkeit • Lustlosigkeit • Spürbare Beeinträchtigungen (z. B. gestörte Körperempfindung, Wahnvorstellungen – Gefühl des Schwebens) • Angst aus der Sicht der Pflegeperson • Körperliche Zeichen von Müdigkeit (z. B. herabhängende Augenlider, leichter Tremor, dunkle Augenringe, Veränderungen der Körperhaltung, häufiges Gähnen) • Lethargie • Desorientierung • Ruhelosigkeit • Reizbarkeit • Teilnahmslosigkeit • Apathie • Verlangsamte Reaktion • Konzentrationsstörungen • Halluzinationen • Vorübergehende Wahnvorstellungen • Erregung und Aggression • Händezittern • Aufwachen am frühen Morgen • Häufiges Aufwachen in der Nacht (3x oder öfter) Seite 131 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann die Umgebung schlaffördernd gestalten (z. B. richtige Wahl von Bett, Matratze, Beleuchtung, Duftstoffen, Lärmpegel, Frischluft, Raumtemperatur) • Kann Entspannungstechniken anwenden • Kann Medikamente selbstständig einnehmen Psychische Ressourcen • Kennt den Zusammenhang zwischen körperlichem Wohlbefinden und ausreichend Schlaf • Kennt Rituale, die die Schlafgewohnheiten verbessern • Kann den Wunsch nach einem Positionswechsel äußern Soziale Ressourcen • Verfügt über einen geeigneten Schlafplatz • Erfährt Unterstützung durch Bezugspersonen, um die Schlafgewohnheiten zu verbessern • Bezugspersonen unterstützen bei Entspannungsübung • Sucht einen neuen Zimmerpartner H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • • • • • • • • • • Verminderter Anteil des REM-Schlafes (REMUnbequeme Betten Rebound, Hyperaktivität, emotionale Labilität, Fehlen eines geeigneten Schlafplatzes Agitation und Impulsivität, atypische Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit Schlafverlaufskurven) Durch andere Personen verursachtes Aufwachen Exzessive Sinnesreize Mangelnde Privatsphäre Schlafunterbrechung durch Therapien, Monitoring, Laboruntersuchungen Anhaltende, nicht angemessene Schlafkultur Anhaltende Stimulation durch die Umwelt Versorgung pflegeabhängiger Personen in der Nacht (z. B. Kinder, Angehörige) Schlafen am Tag als Nebenwirkung von Medikamenten Geringe körperliche Betätigung unter Tag Eltern-Kind-Beziehung • Wach-Schlaf-Rhythmus der Mutter • Eltern-Kind-Interaktionen • Emotionale Unterstützung für das Kind durch die Mutter • Schlafbehindernde elterliche Pflege Physiologisch • Schmerzen • Hormonelle Veränderungen (z. B. Menopause) • Harndrang • Inkontinenz • Nächtliches Einnässen (Nykturie) • Fieber • Hunger und Durst • Hirnorganische Veränderungen • Nausea (Übelkeit) • Sekretstau • Kurzatmigkeit • Positionierung • Schlafapnoe • Schmerzhafte Erektion während des Schlafes • Gebrauch pharmakologischer oder diätetischer Aufputschmittel • Altersbezogener oder krankheitsbedingter Schlafphasenwechsel (Tag-Nacht-Umkehr) • Alkohol- und Drogenentzug Seite 132 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • • Durchfall Übelkeit Gastroösophagealer Reflux Körperliche Überanstrengung Muskelkrämpfe Seite 133 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50193 Schlafen, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch die Möglichkeiten für ausreichenden und erholsamen Schlaf verbessern und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 134 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Führt tagsüber Aktivitäten aus • Betreibt Sport • Führt persönliche Rituale beim Zu-BettGehen aus (z. B. Beleuchtung, Duftstoffe, Schlummertrunk) • Kann Entspannungstechniken anwenden Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, vorhandene Entwicklungspotenziale zu nutzen • Äußert Bereitschaft, bestehende Verhaltensmuster zu hinterfragen • Verfügt über wirkungsvolle Copingstrategien im Umgang mit Stress und Belastungen • Sieht Zusammenhänge zwischen Schlaf und Schlafqualität mit dem gesamten Lebensstil Soziale Ressourcen • Verfügt über einen angemessenen Schlafplatz • Verfügt über eine regelmäßige Tagesstruktur • Verfügt über finanzielle Mittel, um für gute Voraussetzungen zu sorgen (z. B. hochwertige Matratze, hautfreundliche Bettwäsche) • Erhält Unterstützung durch Bezugspersonen, um die Schlafgewohnheiten zu verbessern H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 30042 Schlucken, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem das willentliche Schlucken von Flüssigkeiten und/oder festen Nahrungsmitteln im Zusammenhang mit strukturellen oder funktionellen Veränderungen beeinträchtigt ist. • • • • • • • • • • • • • • • • • ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Beeinträchtigtes Kauvermögen Beeinträchtigte Kraft Beeinträchtigte Ausdauer Beeinträchtigte Beweglichkeit der Kau- und Schluckmuskulatur Seitenungleichheit in der Funktionsfähigkeit betreffend Motorik und Sensibilität im Mund und Rachenraum Beeinträchtigte Wahrnehmung Beeinträchtigte kognitive Fähigkeiten Beeinträchtigter Schluckreflex Beeinträchtigter Schluckapparat Beeinträchtigte Atemwege Schmerzen Beeinträchtigte Speichelproduktion Beeinträchtigte Bewusstseinslage Stress Veränderte Mund-, Rachenschleimhaut Nicht korrekt sitzende Zahnprothese Fehlende Motivation aus der Sicht des Patienten • Gibt eine veränderte Wahrnehmung bezüglich des Schluckvorganges an • Äußert Schmerzen beim Schlucken • Gibt Behinderung beim Schlucken an • Gewichtsabnahme aus der Sicht der Pflegeperson Orale Phase • Fehlende oder beeinträchtigte Zungenbewegung • Saugschwäche (Säugling) • Unvollständiges Schließen der Lippen • Nahrung wird aus dem Mund gedrückt • Langsames Formen von Bissen • Zu frühes Schlucken des gekauten Essens • Lange Dauer der Mahlzeiten • Nasaler Reflux • Husten • Verschlucken • Würgen vor dem eigentlichen Schluckakt • Fehlendes Kauen • Nahrungsansammlung in den Wangentaschen • Gesteigerte Speichelabsonderung • Diagnostizierte Störungen bei der Videokinematographie Pharyngeale Phase • • • • • • Veränderte Kopfhaltung Nahrungsverweigerung Verzögerter Schluckvorgang Glucksende, gurgelnde, heisere, raue Stimme Nasaler Reflux Husten, Verschlucken, Würgen vor dem Schlucken • Wiederholtes Schlucken eines Bolus • Verminderter Hustenreflex Seite 135 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Schluckt den eigenen Speichel • Kann breiige Kostformen schlucken • Hat einen intakten Schluckreflex • Verfügt über eine korrekt sitzende Zahnprothese • Kann Speisen in der benötigten Konsistenz selbst herstellen Psychische Ressourcen • Setzt die erhaltenen Informationen um (z. B. über die Aspirationsgefahr) • Isst nur Nahrung in einer Konsistenz • Nimmt sich Zeit für den Schluckvorgang • Äußert den Wunsch, beschwerdefrei schlucken zu können • Äußert den Wunsch nach einer ausgewogenen Ernährung Soziale Ressourcen • Erhält Speisen in der benötigten Konsistenz • Die Bezugspersonen sorgen für Lieblingsspeisen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 Ösophageale Phase • • • • • • • Unerklärliche Reizbarkeit zur Essenszeit Erbrochenes am Kopfpolster Wiederholtes Schlucken und Kauen Erbrechen oder Aufstoßen von Mageninhalt Erbrechen von Blut Nächtliches Husten oder Aufwachen Überstrecken oder Überdehnen des Kopfes während oder nach dem Essen • Nahrungsverweigerung oder Einschränkung der Nahrungsmenge Seite 136 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 70132 Schmerzen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch plötzliche oder langsam ansteigende, unangenehme, sensorische und emotionale Wahrnehmungen von geringer bis schwerer Intensität mit einem vorhersehbaren oder nicht vorhersehbaren Ende erlebt. Diese Erfahrungen können Sekunden bis Monate dauern. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Trauma physisch (spezifizieren) Trauma psychisch (spezifizieren) Geburt Überanstrengung Überbeanspruchung Positionierung Druck Entzündlicher Prozess Verbrennung Amputation (Phantomschmerz) Behandlungsbedingte Maßnahmen (spezifizieren) Chirurgischer Eingriff Durchblutungsfehlregulation (z. B. Migräne, ischämische Schmerzen) Allergien Verspannungen Medikamente Blähungen Verstopfung Lebensmittelvergiftungen Krämpfe Wunde Psychogene Faktoren Chemische Ursachen (z. B. Verätzung) Thermische Ursachen (z. B. Hitze, Kälte) Physische Ursachen (z. B. Durchtrennung, starker Druck, Reibung) Emotionale Ursachen (z. B. psychisch, spirituell) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Verbale/Nonverbale Äußerungen über Schmerz • Veränderte Schlafgewohnheiten • Erschöpfung • Veränderte Fähigkeit, frühere Aktivitäten fortzuführen • Aussagen über weniger Appetit • Verzweifelte Suche nach möglichen Alternativen/Therapien zur Linderung/Kontrolle der Schmerzen • Furcht vor erneuter Verletzung oder Erkrankung • Zeitaufwendige Auseinandersetzung mit den Schmerzen aus der Sicht der Pflegeperson • Verbale/Nonverbale Äußerungen über Schmerz, (z. B. laut Schmerzskala, Beschreibung der Schmerzqualität: quälend, marternd, lähmend, schrecklich, heftig, stechend, drückend, brennend) • Mimik (z. B. schmerzverzerrtes Gesicht) • Schonhaltung • Schutzhaltungen • Beeinträchtigter Schlaf (z. B. gerädertes Aussehen) • Veränderter Muskeltonus (angespannte oder verkrampfte Muskulatur) • Veränderung der Nahrungsaufnahme • Beeinträchtigte Wahrnehmung • Beeinträchtigtes Denkvermögen • Veränderte Atemtiefe und Atemfrequenz • Sozialer Rückzug • Rastlosigkeit • Niedergeschlagenheit • Ablenkendes Verhalten (z. B. Herumwandern, Kontakt zu anderen Menschen und/oder Aktivitäten suchen, wiederholende Aktivitäten) • Vegetative Reaktionen (spezifizieren: z. B. kalter Schweiß, Blutdruck-, Atmungs- und Seite 137 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann Schmerzen verbal oder nonverbal äußern • Wendet selbstständig Entspannungstechniken an • Kann selbstständig eine Schon- und Schutzhaltung einnehmen • Kann Medikamente selbstständig einnehmen • Kann das Schmerzpflaster selbstständig anwenden und kennt die Wirkungsweise Psychische Ressourcen • Akzeptiert die vereinbarten Therapien • Kann ein Schmerzprotokoll führen • Kann die Intensität der Schmerzen mittels Schmerzskala definieren Soziale Ressourcen • Das soziale Umfeld nimmt Äußerungen von Schmerz ernst • Erhält Unterstützung durch die Bezugspersonen • Besucht regelmäßig eine Selbsthilfegruppe • Bezugspersonen organisieren ärztlich angeordnete Medikamente H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 Pulsänderungen, erweiterte Pupillen) • Expressives Verhalten (spezifizieren: z. B. Unruhe, Stöhnen, Weinen, Wachsamkeit, Reizbarkeit, Seufzen) Seite 138 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80123 Selbstbild, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch seine Möglichkeiten für ein stimmiges Verhältnis zwischen Selbstbild und relevanten Fremdund/oder Idealbildern stärken und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 139 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte kognitive Fähigkeiten (spezifizieren) • Verfügt über funktionierende Sinneswahrnehmung (spezifizieren) • Übereinstimmung der Handlungen mit den geäußerten Gefühlen und Gedanken Psychische Ressourcen • Drückt Bereitschaft aus, das Selbstbild entsprechend der aktuellen Lebenssituation weiterzuentwickeln • Zeigt Zufriedenheit mit den Gedanken über sich selbst, mit dem Selbstwertgefühl, der Rollenerfüllung, dem sozialen Status, dem Körperbild und der persönlichen Identität • Drückt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aus • Drückt Akzeptanz für eigene Stärken, Schwächen und Grenzen aus • Kann persönliche Erwartungen an Veränderungen anpassen • Kann konstruktiv mit Kritik umgehen • Kann eigene Schwächen anerkennen Ist bereit, sich selbst zu hinterfragen Soziale Ressourcen • Erhält von Bezugspersonen wertschätzende Rückmeldungen zur Person (z. B. Familie, Freundeskreis) • Erhält von Bezugspersonen kritische und aufrichtige Rückmeldungen zur Person (z. B. Familie, Freundeskreis) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 50182 Selbstorganisation, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch beeinträchtigt ist, den individuellen Tagesablauf selbst zu organisieren und Alltagsaktivitäten zeitgerecht durchzuführen. • • • • • • • • • • Beeinträchtigte kognitive Fähigkeiten Beeinträchtigte Orientierung Beeinträchtigte Realitätswahrnehmung Beeinträchtigte emotionale Fähigkeiten Beeinträchtigte körperliche Mobilität Beeinträchtigte Kommunikation Wissensmangel Angst Beeinträchtigtes Selbstwertgefühl Beeinträchtigte Motivation SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Aussagen über Schwierigkeiten, eine zufriedenstellende Tagesstruktur aufzubauen • Aussagen der Ablehnung einer geregelten Tagesstruktur • Aussagen über Schwierigkeiten bei der Erwerbsarbeit und/oder im Umgang mit Behörden und Gesundheitseinrichtungen • Aussagen über Unsicherheit • Aussagen über fehlende Sinnhaftigkeit • Aussagen über benötigte Hilfe und Unterstützung im Alltag aus der Sicht der Pflegeperson • Nichteinhalten von Terminen • Verpflichtungen werden nicht rechtzeitig wahrgenommen (z. B. Schriftstücke abholen, Rechnungen einzahlen, Einreichfristen) • Vorgenommene Aktivitäten werden nicht realisiert • Lässt sich im Alltag treiben Seite 140 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Findet sich in der Umgebung zurecht • Ist mobil und kann sich selbstständig fortbewegen • Holt bei Bedarf Hilfe und Unterstützung Psychische Ressourcen • Spricht aus, Unterstützung zu benötigen • Holt sich aktiv Anregung zur besseren Bewältigung des Alltages • Akzeptiert Unterstützung beim Aufbau einer Tagesstruktur Soziale Ressourcen • Verfügt über einen Freundeskreis • Bezugspersonen zeigen Bereitschaft, Hilfestellung zu leisten • Hat Zugang zu Programmen, die eine Tagesstruktur fördern (z. B. Tageszentrum, Arbeitstherapie, geschützte Werkstätte) • Nimmt die angebotene Nachbarschaftshilfe in Anspruch H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 50152 Selbstpflege Ausscheiden, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch beim Ausscheiden in seiner Selbstpflege beeinträchtigt ist. Der Zustand kann vorübergehend, bleibend oder fortschreitend sein. • • • • • • • • • • • • • • • • Beeinträchtigte Beweglichkeit Beeinträchtigte Kraft Beeinträchtigte Ausdauer Beeinträchtigte Wahrnehmung Beeinträchtigtes Denken Beeinträchtigte Kognition Beeinträchtigte Orientierung Beeinträchtigte Motivation Beeinträchtigte Koordination (beeinträchtigte körpereigene Wahrnehmung und/oder Störung des räumlichen Konzepts) Umgebungsfaktoren (z. B. kleine Toiletteanlage mit wenig Bewegungsspielraum) Fehl- oder Mangelernährung Verordnete Bewegungseinschränkungen Medikamente und/oder deren Nebenwirkungen Bewegungsabhängige Schmerzen Angst Hospitalisierung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußerungen über Schmerzen • Äußerungen über Angst • Äußerungen über fehlende Kraft • Äußerungen über die beeinträchtigte Fähigkeit, die Selbstpflege durchzuführen (spezifizieren) • Äußerungen über fehlende Bereitschaft, die im Zusammenhang mit der Ausscheidung notwendige Selbstpflege zu übernehmen • Äußerungen über mangelndes Interesse, die im Zusammenhang mit der Ausscheidung notwendige Selbstpflege zu übernehmen • Äußerungen über fehlende Motivation aus der Sicht der Pflegeperson • Eingeschränkte Durchführung der Selbstpflegemaßnahmen • Eingeschränkte grobmotorische Fähigkeiten • Eingeschränkte feinmotorische Fähigkeiten • Eingeschränkte Fähigkeit, sich zielgerichtet zu bewegen • Kurzatmigkeit während der Selbstpflege • Beeinträchtigte Selbstständigkeit (laut Klassifikation nach Jones) • Eingeschränkte Fähigkeit, … o die Toilette zu erreichen o sich auf die Toilette zu setzen und/oder sich davon zu erheben o den Leibstuhl zu erreichen o sich auf den Leibstuhl zu setzen und/oder sich davon zu erheben o die Kleidung für das Ausscheiden ausund/oder anzuziehen o die Kleidung wieder in Ordnung zu bringen o die Intimpflege durchzuführen o die Spülung zu betätigen oder den Leibstuhl zu entleeren o mit Inkontinenzhilfsmittel (spezifizieren) umzugehen o sich auf das Steckbecken hinauf- und hinunterzubewegen Seite 141 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Erreicht mittels Gehhilfe die Toilette selbstständig • Verfügt über die nötige Kraft, sich kontrolliert hinzusetzen und aufzustehen • Benützt beim Hinsetzen und Aufstehen den Haltegriff Psychische Ressourcen • Wünscht vertraute Pflegeprodukte und benützt diese • Ist über die Gründe für die Ausscheidungsprobleme informiert und akzeptiert die angebotenen Hilfsmittel Soziale Ressourcen • Die Mitmenschen verbalisieren Verständnis für die Schwierigkeiten beim Ausscheiden • Wird von den Bezugspersonen beim Kompensieren des Selbstpflegebereichs Ausscheidung unterstützt und motiviert H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50112 Selbstpflege Essen/Trinken, beeinträchtigt • • • Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Mensch beim Essen/Trinken in seiner • Selbstpflege beeinträchtigt ist. Der • Zustand kann vorübergehend, • bleibend oder fortschreitend sein. • • • • • • • • • ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Beeinträchtigte Beweglichkeit Beeinträchtigte Kraft Beeinträchtigte Ausdauer Beeinträchtigte Wahrnehmung Beeinträchtigtes Denken Beeinträchtigte Kognition Beeinträchtigte Orientierung Beeinträchtigte Motivation Beeinträchtigte Koordination (beeinträchtigte körpereigene Wahrnehmung und/oder Störung des räumlichen Konzepts) Umgebungsfaktoren (z. B. unappetitliche Aufbereitung der Mahlzeiten, ungemütliche Umgebung für Mahlzeiten) Fehl- oder Mangelernährung Verordnete Bewegungseinschränkungen Medikamente und/oder deren Nebenwirkungen Bewegungsabhängige Schmerzen Angst Hospitalisierung aus der Sicht des Patienten • Äußerungen über Schmerzen • Äußerungen über Angst • Äußerungen über fehlende Kraft • Äußerungen über die beeinträchtigte Fähigkeit zu essen / zu trinken (spezifizieren) • Äußerungen über fehlende Bereitschaft zu essen / zu trinken • Äußerungen über mangelndes Interesse zu essen / zu trinken • Äußerungen über fehlende Motivation aus der Sicht der Pflegeperson • Beeinträchtigungen beim Essen/Trinken • Eingeschränkte grobmotorische Fähigkeiten • Eingeschränkte feinmotorische Fähigkeiten • Eingeschränkte Fähigkeit, sich zielgerichtet zu bewegen • Kurzatmigkeit während des Essens/Trinkens • Beeinträchtigte Selbstständigkeit (laut Klassifikation nach Jones) • Eingeschränkte Fähigkeit, … o Speisen mundgerecht zu zerkleinern (Messer und Gabel zu benützen) o Nahrungsmittel aus einem Gefäß zum Mund zu führen (Löffel, Gabel) o Nahrung in einer sozial akzeptierten Art und Weise zu sich zu nehmen o Nahrungsmittel für die Nahrungsaufnahme zuzubereiten o mit Kochgeräten und Besteck umzugehen o Hilfsmittel einzusetzen o Speisen aus einem Gefäß auf den eigenen Teller zu portionieren o Flaschen/Dosen zu öffnen o eine sichere, verletzungsfreie Nahrungsaufnahme durchzuführen o eine Mahlzeit fertig zu essen o aus einem Glas zu trinken o ausreichend Nahrung zu sich zu nehmen o Verpackungen zu öffnen Seite 142 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Nimmt mundgerecht vorbereitete Speisen zu sich • Isst, wenn Besteck mit Griffverstärkung verwendet wird • Führt Becher mit Getränken zum Mund • Würzt Speisen nach • Trinkt, wenn das Getränk in Reichweite steht • Trinkt, wenn das Getränk im Beisein des Patienten ins Glas geschenkt wird • Trinkt morgens leichter als abends Psychische Ressourcen • Zeigt Bereitschaft zur aktiven Mithilfe beim Essen und Trinken • Akzeptiert die angebotenen Hilfsmittel (z. B. Becher mit verstärkten Griffen) • Trinkt zum Essen ein Glas Wein oder Bier Soziale Ressourcen • Wird von den Bezugspersonen während der Besuche zum Trinken motiviert • Wird durch die Gesellschaft von Mitbewohnern zur Nahrungs- und Getränkeaufnahme stimuliert • Wird von den Bezugspersonen bei der Behebung des Selbstpflegedefizits unterstützt und motiviert H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 o o o o o o o einfache Speisen zuzubereiten mit Fertiggerichten umzugehen mit Mikrowelle bzw. Elektroherd umzugehen Gebäck aufzuschneiden Brote oder Gebäck zu bestreichen bzw. zu belegen Getränke einzuschenken mit Trinkhilfen (Strohhalm/Spezialgefäßen) umzugehen Seite 143 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 50142 Selbstpflege Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung, beeinträchtigt • • • • Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Mensch beim An- und Auskleiden und • Pflegen seiner äußeren Erscheinung • beeinträchtigt ist. Der Zustand kann • vorübergehend, bleibend oder • fortschreitend sein. • • • • • • • Beeinträchtigte Beweglichkeit Beeinträchtigte Kraft Beeinträchtigte Ausdauer Beeinträchtigte Wahrnehmung Beeinträchtigtes Denken Beeinträchtigte Kognition Beeinträchtigte Orientierung Beeinträchtigte Motivation Beeinträchtigte Koordination (beeinträchtigte körpereigene Wahrnehmung und/oder Störung des räumlichen Konzepts) Umgebungsfaktoren (z. B. weiter Weg zum Kleiderschrank) Fehl- oder Mangelernährung Verordnete Bewegungseinschränkungen Medikamente und/oder deren Nebenwirkungen Schmerz Angst Hospitalisierung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußerungen von Schmerzen • Äußerungen von Angst • Beeinträchtigte Fähigkeit, die Selbstpflege durchzuführen (spezifizieren) • Äußert fehlende Bereitschaft, sich zu kleiden aus der Sicht der Pflegeperson Seite 144 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Erkennt die Kleidungsstücke • Zieht die Kleidung in der richtigen Reihenfolge an Psychische Ressourcen • Wählt Kleidung aus • Trifft der Jahreszeit gemäße Auswahl der Kleidung • Äußert Wünsche über das Erscheinungsbild in der Gesellschaft (z. B. Farbauswahl der Kleider, Modetrends) • Eingeschränkte Durchführung der Selbstpflegemaßnahmen • Eingeschränkte grobmotorische Fähigkeiten • Eingeschränkte feinmotorische Fähigkeiten Soziale Ressourcen • Eingeschränkte Fähigkeit, sich zielgerichtet • Wird von den Bezugspersonen in allen zu bewegen Defiziten der Selbstpflege unterstützt und • Kurzatmigkeit während der Selbstpflege motiviert • Beeinträchtigte Selbstständigkeit (laut Klassifikation nach Jones) • Eingeschränkte Fähigkeit, … o sich an- und auszukleiden o sich in der richtigen Reihenfolge an- und auszukleiden o Zippverschluss und Knöpfe aufund/oder zuzumachen o Kleider bei Bedarf zu wechseln o den Oberkörper bzw. Unterkörper anzukleiden o passende Kleidung auszusuchen o Hilfsmittel zu verwenden o Unterwäsche, Socken oder Strumpfhose an-/auszuziehen o ein zufriedenstellendes Erscheinungsbild zu wahren o Schuhe an- und auszuziehen o Schuhbänder zu knüpfen / Klettverschlüsse zu schließen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 50132 Selbstpflege Waschen/Sauberhalten, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch beim Waschen und Sauberhalten in seiner Selbstpflege beeinträchtigt ist. Der Zustand kann vorübergehend, bleibend oder fortschreitend sein. • • • • • • • • • • • • • • • • Beeinträchtigte Beweglichkeit Beeinträchtigte Kraft Beeinträchtigte Ausdauer Beeinträchtigte Wahrnehmung Beeinträchtigtes Denken Beeinträchtigte Kognition Beeinträchtigte Orientierung Beeinträchtigte Motivation Beeinträchtigte Koordination (beeinträchtigte körpereigene Wahrnehmung und/oder Störung des räumlichen Konzepts) Umgebungsfaktoren (z. B. nicht den Fähigkeiten angemessene Ausstattung des Badezimmers) Fehl- oder Mangelernährung Verordnete Bewegungseinschränkungen Medikamente und/oder deren Nebenwirkungen Bewegungsabhängige Schmerzen Angst Hospitalisierung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußerungen über Schmerzen • Äußerungen von Angst • Äußerungen über fehlende Bereitschaft, sich zu pflegen • Äußerungen über mangelndes Interesse, sich zu pflegen • Äußerungen über die beeinträchtigte Fähigkeit, die Selbstpflege durchzuführen (spezifizieren: z. B. Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer) • Äußerungen über fehlende Ausstattung aus der Sicht der Pflegeperson • Eingeschränkte Durchführung der Selbstpflegemaßnahmen • Eingeschränkte grobmotorische Fähigkeiten • Eingeschränkte feinmotorische Fähigkeiten • Eingeschränkte Fähigkeit, sich zielgerichtet zu bewegen • Kurzatmigkeit während der Selbstpflege • Beeinträchtigte Selbstständigkeit (laut Klassifikation nach Jones) • • Eingeschränkte Fähigkeit, … o sich den Körper oder Körperteile, wie z. B. Hände und Gesicht, zu waschen o die Intimpflege durchzuführen o sich Wasser zu beschaffen oder zur Wasserquelle zu gelangen o Temperatur oder Fließgeschwindigkeit zu regeln o Badezusätze/Shampoo bereitzustellen, zu öffnen bzw. zu dosieren o sich abzutrocknen o in das Badezimmer zu gelangen o selbst zu entscheiden, in angemessenen Zeitabständen oder bei Bedarf zu baden Seite 145 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Wäscht Gesicht, Hände und Brust • Nimmt die Zahnprothese selbstständig aus dem Mund und legt sie in ein Glas Psychische Ressourcen • Zeigt Bereitschaft zur aktiven Mithilfe beim Waschen und Sauberhalten • Möchte gut gepflegt wirken (spezifizieren) • Äußert Wünsche über das Erscheinungsbild in der Gesellschaft (z. B. schminken, Frisörbesuch, Schmuck tragen) Soziale Ressourcen • Wird von den Bezugspersonen in allen Defiziten der Selbstpflege unterstützt und motiviert • Verfügt über geeignete räumliche Voraussetzungen und Ausstattung (z. B. ausreichend großes, an die Bedürfnisse angepasstes Badezimmer) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 o o o o o o o o o o in die Badewanne/Dusche zu steigen bzw. zu gelangen aus der Wanne/Dusche zu steigen sich die Haare zu waschen und zu trocknen sich zu frisieren sich nass/trocken zu rasieren sich die Zähne zu putzen mit Zahnprothesen umzugehen (Aufbewahrung, Reinigung, Einsetzen) die Nagelpflege durchzuführen die Hautpflege durchzuführen sich zu schminken Seite 146 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60101 Selbstschädigung, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch einem Risiko ausgesetzt ist, sich selbst ohne Selbstmordabsicht Schaden zuzufügen. Die mögliche Selbstschädigung wird dabei als Instrument zum Erreichen eines Zieles eingesetzt: z. B. zum Spannungsabbau, um sich selbst wahrzunehmen oder um Druck auf andere auszuüben. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Imperative Stimmen • Unerträglich empfundene Spannungszustände • Unfähigkeit, Spannung verbal auszusprechen • Erlernte Strategie zur Spannungslösung (aus der Vorgeschichte bekannt) • Missbrauch in der Kindheit (z. B. sexuell) • Gewalt zwischen Erziehungspersonen (Eltern) • Verlust von Bezugspersonen (z. B. Scheidung der Eltern) • Substanzmissbrauch der Eltern (z. B. Alkohol, illegale Substanzen) • Familiäre Vorgeschichte von selbstzerstörenden Verhaltensweisen • Isolierung/Absonderung von Gleichaltrigen • Perfektionismus • Eigener Substanzmissbrauch (z. B. Alkohol, illegale Substanzen) • Gleichaltrige, die sich selbst verletzen • Mangel an positiv erlebten Beziehungen • Unbewältigte Enttäuschungen • Sexuelle Identitätskrise • Mangelnde Selbstachtung • Stimmungsschwankungen • Unfähigkeit, Lösungen zu planen oder langfristige Folgen abzusehen • Empfundener Mangel an Zuwendung und Aufmerksamkeit • Belastende zwischenmenschliche Beziehungen • Erlebte Depersonalisation/Entfremdung • Unwiderstehlicher Drang nach Selbstschädigung • Bedürfnis nach sofortigem Spannungsabbau • Posttraumatische Reaktion auf Erlebnisse (Flashback) • Soziale Verwahrlosung • Beeinträchtigte Kommunikation mit Bezugspersonen • Fehlen einer Vertrauensperson SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 147 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann sich sportlich betätigen (intakte Mobilität) • Kann erlernte Skills adäquat einsetzen (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Äußert Interesse an alternativen Methoden zur Spannungsverminderung/-lösung • Nimmt psychotherapeutische Beratung in Anspruch • Beteiligt sich an Selbsthilfegruppen • Beteiligt sich an Skills-Gruppen Soziale Ressourcen • Hat eine stabile Beziehung • Verfügt über eine Vertrauensperson • Pflegt Freundschaften • Die Familie ist an einer Familientherapie interessiert bzw. ist in familientherapeutischer Betreuung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60102 Selbstschädigung Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch sich selbst ohne Selbstmordabsicht Schaden zufügt. Die Selbstschädigung wird dabei als Instrument zum Erreichen eines Zieles eingesetzt: z. B. zum Spannungsabbau, um sich selbst wahrzunehmen oder um Druck auf andere auszuüben. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Imperative Stimmen • Unerträglich empfundene Spannungszustände • Unfähigkeit, Spannung verbal auszusprechen • Erlernte Strategie zur Spannungslösung • Missbrauch in der Kindheit (z. B. sexuell) • Gewalt zwischen Erziehungspersonen (Eltern) • Verlust von Bezugspersonen (z. B. Scheidung der Eltern) • Substanzmissbrauch der Eltern (z. B. Alkohol, illegale Substanzen) • Familiäre Vorgeschichte von selbstzerstörenden Verhaltensweisen • Isolierung/Absonderung von Gleichaltrigen • Perfektionismus • Eigener Substanzmissbrauch (z. B. Alkohol, illegale Substanzen) • Gleichaltrige, die sich selbst verletzen • Mangel an positiv erlebten Beziehungen • Unbewältigte Enttäuschungen • Sexuelle Identitätskrise • Mangelnde Selbstachtung • Stimmungsschwankungen • Unfähigkeit, Lösungen zu planen oder langfristige Folgen abzusehen • Empfundener Mangel an Zuwendung und Aufmerksamkeit • Belastende zwischenmenschliche Beziehungen • Erlebte Depersonalisation/Entfremdung • Unwiderstehlicher Drang nach Selbstschädigung • Bedürfnis nach sofortigem Spannungsabbau • Posttraumatische Reaktion auf Erlebnisse (Flashback) • Soziale Verwahrlosung • Beeinträchtigte Kommunikation mit Bezugspersonen • Fehlen einer Vertrauensperson SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht der Pflegenden • Eingeengte Wahrnehmung • Schnittwunden • Kratzer am Körper • Manipulieren an Wunden • Selbst zugefügte Verbrennungen (z. B. Zigaretten) • Selbst zugefügte Verletzungen (z. B. subkutane Injektionen mit gewebeschädigenden Substanzen) • Einatmen gefährlicher Substanzen • Schlucken gefährlicher Substanzen • Schlucken von Gegenständen • Substanzmissbrauch • Sich selbst beißen • An den eigenen Haaren reißen • Abschürfungen • Einführen von Gegenständen in Körperöffnung(en) • Sich selbst schlagen • Abschnüren eines Körperteiles • Mangelernährung • Essstörung • Bewusstes Zerstören von Beziehungen • Bewusstes Herbeiführen eines eigenen Nachteils (spezifizieren) Seite 148 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann sich sportlich betätigen (intakte Mobilität) • Kann erlernte Skills adäquat einsetzen (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Äußert Interesse an alternativen Methoden zur Spannungsverminderung/-lösung • Nimmt psychotherapeutische Beratung in Anspruch • Beteiligt sich an Selbsthilfegruppen • Beteiligt sich an Skills-Gruppen Soziale Ressourcen • Hat eine stabile Beziehung • Verfügt über eine Vertrauensperson • Pflegt Freundschaften • Die Familie ist an einer Familientherapie interessiert bzw. ist in familientherapeutischer Betreuung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 70062 Selbstschutz, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem die Fähigkeit eines Menschen herabgesetzt ist, sich vor bedrohlichen Situationen zu schützen. • • • • • • • • • • • • • • • • Mangelernährung Flüssigkeitsdefizit Beeinträchtigte Bewusstseinslage Einwirkung von Alkohol, Medikamenten, Suchtmitteln Kognitive Beeinträchtigung Schlafentzug Erschöpfung Stress Überforderung Übermüdung Schwäche Ungenügende Energie und Kraft Überschätzen der eigenen Fähigkeiten Unterschätzen von Gefahren Mobilitätsbeeinträchtigung Beeinträchtigte Sinneswahrnehmung (z. B. visuell, akustisch, olfaktorisch, taktil) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Verbale Äußerungen, weder die Kontrolle noch Einfluss auf die Situation, das Resultat oder die persönliche Pflege zu haben (subjektiv fehlende Selbstwirksamkeit) • Niedergeschlagenheit • Unsicherheit • Schmerzen • Angst • Misserfolge (spezifizieren) • Überzeugung, allen Situationen gewachsen zu sein aus der Sicht der Pflegeperson • Nicht adäquate Verhaltensweisen (spezifizieren) • Verringertes Anpassungsvermögen • Beeinträchtigte Bewältigungsstrategien (spezifizieren) • Beeinträchtigte Orientierung • Unterschiede in der Selbst- und Fremdwahrnehmung (z. B. Einschätzen des Gefahrenpotenzials einer Situation) • Unachtsamkeit • Unruhe • Verzögerte Wundheilung • Atemnot • Geschwächte Abwehrkraft • Schwitzen • Unterkühlung • Verletzungen • Hautdefekte Seite 149 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte Mobilität • Funktionierende Sinneswahrnehmung (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Äußert Interesse an alternativen Methoden zur Steigerung der individuellen Sicherheit • Äußert Bereitschaft, bestehende Verhaltensmuster zu hinterfragen • Nimmt therapeutische Beratung in Anspruch • Beteiligt sich an Selbsthilfegruppen • Beteiligt sich aktiv an Informationsgesprächen • Plant Ruhe und Entlastungsphasen selbstständig ein • Kann persönliche Grenzen erkennen (spezifizieren) Soziale Ressourcen • Hat ein stabiles familiäres Umfeld • Verfügt über eine Vertrauensperson • Die Familie beteiligt sich an Informationsgesprächen zur Erhöhung der Sicherheit im sozialen Umfeld • Lebt in risikoarmer Umgebung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80111 Selbstwertgefühl, gering, Risiko ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Entwicklungsbedingte Krisen (z. B. Phase der Pubertät, Adoleszenz, Midlife-Crisis) Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Frühkindliche Vernachlässigung Mensch das Risiko hat, eine negative • Erziehungsbedingte Überanpassung, Selbsteinschätzung oder negative Unterordnung Gefühle in Bezug auf die eigene • Überfürsorge durch Person oder die eigenen Fähigkeiten Erziehungsverantwortliche zu entwickeln. • Funktionelle Beeinträchtigung (z. B. Behinderungen) • Verlust eines Körperteiles • Verlust einer Körperfunktion • Entstellung (spezifizieren, z. B. Trauma, Operation, Verletzungen) • Mangelnde Informationen über bevorstehende körperliche oder soziale Veränderungen • Starke Zu- und/oder Abnahme des Körpergewichts • Mangelnde Reflexionsfähigkeiten • Mangelnde Anerkennung • Mangelnde Belohnung • Mangelndes Lob • Erlernte geringe Selbstachtung • Mangelndes Selbstvertrauen • Geringe Wertschätzung durch andere • Gehäufte ungerechtfertigte Kritik • Verminderter Sozialstatus • Persönliche Verletzlichkeit • Gehäufte Misserfolge • Ungenügende Bewältigungsformen (z. B. Alkohol-, Drogenprobleme) • Häufige Zurückweisungen • Benachteiligung • Erlebtes Mobbing • Ausgrenzung (z. B. wegen der Hautfarbe, anderer Kultur) • Misserfolg bei wichtigen Ereignissen im Leben (z. B. Arbeitsplatzverlust, finanzielle Verluste, Scheidung, Misserfolge in der Schule) • Frühpensionierung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 150 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte kognitive Fähigkeiten (spezifizieren) • Verfügt über funktionierende Sinneswahrnehmung (spezifizieren) • Übereinstimmung der Handlungen mit den geäußerten Gefühlen und Gedanken Psychische Ressourcen • Drückt Bereitschaft aus, das Selbstbild entsprechend der aktuellen Lebenssituation weiterzuentwickeln • Drückt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aus • Drückt Akzeptanz für eigene Stärken, Schwächen und Grenzen aus • Kann persönliche Erwartungen an Veränderungen anpassen • Kann konstruktiv mit Kritik umgehen • Kann eigene Schwächen anerkennen • Ist bereit, sich selbst zu hinterfragen Soziale Ressourcen • Erhält von Bezugspersonen wertschätzende Rückmeldungen zur Person (z. B. Familie, Freundeskreis) • Erhält von Bezugspersonen kritische und aufrichtige Rückmeldungen zur Person (z. B. Familie, Freundeskreis) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Abgeschoben werden (z. B. von zu Hause ins Pflegeheim) • Häufiges Im-Stich-gelassen-Werden • Einsamkeit • Schwierigkeiten bei der Sinnfindung • Grundsätzlich negative Lebenseinstellung Seite 151 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80112 Selbstwertgefühl, gering Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine negative Selbsteinschätzung oder negative Gefühle in Bezug auf die eigene Person oder die eigenen Fähigkeiten zeigt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Entwicklungsbedingte Krisen (z. B. Phase der Pubertät, Adoleszenz, Midlife-Crisis) • Frühkindliche Vernachlässigung • Erziehungsbedingte Überanpassung, Unterordnung • Überfürsorge durch Erziehungsverantwortliche • Funktionelle Beeinträchtigung (z. B. Behinderungen) • Verlust eines Körperteiles • Verlust einer Körperfunktion • Entstellung (spezifizieren: z. B. durch Trauma, Operation, Verletzungen) • Mangelnde Informationen über bevorstehende körperliche oder soziale Veränderungen • Starke Zu- und/oder Abnahme des Körpergewichts • Mangelnde Reflexionsfähigkeiten • Mangelnde Anerkennung • Mangelnde Belohnung • Mangelndes Lob • Erlernte geringe Selbstachtung • Mangelndes Selbstvertrauen • Geringe Wertschätzung durch andere • Gehäufte ungerechtfertigte Kritik • Verminderter Sozialstatus • Persönliche Verletzlichkeit • Gehäufte Misserfolge • Ungenügende Bewältigungsformen (z. B. Alkohol- oder Drogenprobleme) • Häufige Zurückweisungen • Benachteiligung • Erlebtes Mobbing • Ausgrenzung (z. B. wegen der Hautfarbe, anderer Kultur) • Misserfolg bei wichtigen Ereignissen im Leben (z. B. Arbeitsplatzverlust, finanzielle Verluste, Scheidung, Misserfolge in der Schule) • Frühpensionierung SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Rationalisiert positive Rückmeldungen weg / lehnt sie ab und übertreibt Rückmeldungen zur eigenen Person ins Negative • Selbstentwertende Äußerungen • Äußerungen von Scham-/Schuldgefühlen • Äußerungen über Schlafstörungen • Beurteilt sich als unfähig, mit Ereignissen umzugehen Seite 152 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte kognitive Fähigkeiten (spezifizieren) • Verfügt über funktionierende Sinneswahrnehmung (spezifizieren) • Übereinstimmung der Handlungen mit den geäußerten Gefühlen und Gedanken Psychische Ressourcen • Drückt Bereitschaft aus, das Selbstbild entsprechend der aktuellen Lebenssituation weiterzuentwickeln • Drückt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aus • Drückt Akzeptanz für eigene Stärken, Schwächen und Grenzen aus • Kann persönliche Erwartungen an Veränderungen anpassen • Kann konstruktiv mit Kritik umgehen • Kann eigene Schwächen anerkennen • Ist bereit, sich selbst zu hinterfragen aus der Sicht der Pflegeperson • Zögern, neue Dinge/Situationen kennen zu lernen • Fehlender Augenkontakt • Unsicheres Auftreten • Wirkt bei Sozialkontakten unsicher • Häufig mangelnder Erfolg bei der Arbeit oder anderen wichtigen Lebensereignissen • Übermäßige Suche nach Bestätigung • Lässt anderen Personen immer wieder den Vortritt • Übertrieben angepasst, abhängig von Meinungen anderer Soziale Ressourcen • Entscheidungskonflikte • Erhält von Bezugspersonen wertschätzende • Unentschlossenheit Rückmeldungen zur Person (z. B. Familie, • Sozialer Rückzug Freundeskreis) • Erlebt bei Sozialkontakten Spannungsgefühle • Erhält von Bezugspersonen kritische und • Emotionale Überreaktionen aufrichtige Rückmeldungen zur Person (z. • Selbstschädigung B. Familie, Freundeskreis) • Unzureichende Körperpflege • Ungepflegte Kleidung • Vornübergebeugte Körperhaltung • Gesenkter Blick • Trauriger Gesichtsausdruck • Häufiges Seufzen • Häufiges Grübeln H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Abgeschoben werden (z. B. von zu Hause ins Pflegeheim) • Häufiges Im-Stich-gelassen-Werden • Einsamkeit • Schwierigkeiten bei der Sinnfindung • Grundsätzlich negative Lebenseinstellung Seite 153 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 60123 Sexualität, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch die Möglichkeiten, Sexualität zu leben (z. B. sexuelle Aktivität mit individuellem Lustgewinn, Fortpflanzungsfähigkeit, Rollenerfüllung) stärken und verbessern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 154 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Organische Voraussetzungen sind intakt • Intakte körperliche Mobilität • Hat intakte Sinneswahrnehmungen (Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken) Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, Entwicklungspotenziale zu nutzen • Bereitschaft, Zeit und Energie für die Entwicklung der Ressourcen aufzuwenden • Verfügt über ein positives Selbstbild • Hat eine positive Einstellung zur Sexualität Soziale Ressourcen • Lebt in einer Beziehung, die Vertrauen und Zärtlichkeit ermöglicht • Verfügt über Intimsphäre • Hat eine Vertrauensperson, um Fragen der Sexualität zu besprechen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 60121 Sexualität, verändert, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, negative Veränderungen in seinem Sexualerleben und -verhalten (z. B. in den Bereichen sexuelle Entwicklung, sexuelle Aktivität, Fortpflanzungsfähigkeit, Partnerschaft) zu erfahren. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Wissensdefizit Mangelnde Aufklärung Fehlinformation Wertekonflikte (soziale, kulturelle oder religiöse Normen) Rollenerfüllung beeinträchtigt Negatives Selbstbild Fehlende Empathie Fehlende Partner Partnerverlust Fehlende Intimsphäre Veränderte Körperstruktur oder -funktion (z. B. Schwangerschaft, kurz zurückliegende Geburt, Operationen, Anomalien, Verletzung, Bestrahlung, frühzeitige Ejakulation, Genitalverstümmelung, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, trockene Scheide) Hormonelle Veränderungen Pflegeabhängigkeit Harninkontinenz Luftnot Motorische Schwäche Einschränkung der körperlichen Mobilität Mangelernährung Überernährung Chirurgische Eingriffe Nebenwirkung von Medikamenten Extreme sportliche Aktivitäten Genussmittelmissbrauch Medikamentenbissbrauch Extremer beruflicher Stress Niedergeschlagenheit Negative Gefühle (z. B. Schuldgefühle) Seelische Konflikte Hemmungen Angst Furcht Beeinträchtigte Sinneswahrnehmungen (z. B. Geruchs-, Geschmacks-, Tast-, Seh- und Gehörsinn) Fehlende Stimuli SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 155 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte körperliche Mobilität • Kann Sinnesorgane adäquat einsetzen (spezifizieren) • Organische Gesundheit ist vorhanden Psychische Ressourcen • Äußert Interesse an alternativen Methoden zur Erfüllung eines erfüllten Sexualverhaltens • Nimmt therapeutische Beratung in Anspruch • Beteiligt sich an Selbsthilfegruppen • Beteiligt sich aktiv an Informationsgesprächen zum Thema Sexualität • Plant Ruhe und Entlastungsphasen selbstständig ein • Positives Selbstbild (spezifizieren) • Liebe zum Partner Soziale Ressourcen • Aufrechte Beziehung vorhanden • Verfügt über eine Vertrauensperson • Aufrechterhaltung einer Intimsphäre ist möglich • Kann von sich aus soziale Kontakte aufrechterhalten H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • • • • • • Nichtwahrnehmen von erogenen Zonen Lustlosigkeit Routine in Alltag und Pflege Stark abweichende sexuelle Interessen zwischen den Partnern Unklarheit über sexuelle Orientierung (Hetero, Bi-, Homosexualität) Unklarheit über sexuelle Identität (z. B. Transsexualität, Crossdressing) Traumatisierende Ereignisse in der Vergangenheit (spezifizieren) Missbrauch im Kindesalter Vergewaltigung Seite 156 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 60122 Sexualität, verändert Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch negative Veränderungen in seinem Sexualerleben und -verhalten (z. B. in den Bereichen sexuelle Entwicklung, sexuelle Aktivität, Fortpflanzungsfähigkeit, Partnerschaft) erfährt. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Wissensdefizit Mangelnde Aufklärung Fehlinformation Wertekonflikte (Soziale, kulturelle oder religiöse Normen) Rollenerfüllung beeinträchtigt Negatives Selbstbild Fehlende Empathie Fehlende Partner Partnerverlust Fehlende Intimsphäre Veränderte Körperstruktur oder -funktion (z. B. Schwangerschaft, kurz zurückliegende Geburt, Operationen, Anomalien, Verletzung, Bestrahlung, frühzeitige Ejakulation, Genitalverstümmelung, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, trockene Scheide) Hormonelle Veränderungen Pflegeabhängigkeit Harninkontinenz Luftnot Motorische Schwäche Einschränkung der körperlichen Mobilität Mangelernährung Überernährung Chirurgische Eingriffe Nebenwirkung von Medikamenten Extreme sportliche Aktivitäten Genussmittelmissbrauch Medikamentenmissbrauch Extremer beruflicher Stress Niedergeschlagenheit Negative Gefühle (z. B. Schuldgefühle) Seelische Konflikte Hemmungen Angst Furcht Beeinträchtigte Sinneswahrnehmungen (z. B. Geruchs-, Geschmacks-, Tast-, Seh- und Gehörsinn) Fehlende Stimuli SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Wahrgenommene Veränderungen im Sexualverhalten oder bei sexuellen Aktivitäten • Wahrgenommene Veränderungen beim Erlangen der sexuellen Befriedigung • Wahrgenommene Einschränkungen • Wahrgenommene Unzufriedenheit bei der Befriedigung von sexuellen Bedürfnissen • Unfähigkeit, die erwünschte Zufriedenheit im Bereich der Sexualität zu erlangen • Unsicherheit • Mangelndes Interesse am eigenen Körper • Körperliche Veränderungen (z. B. Muskelverkrampfung, Schmerzen beim Sexualakt, keine oder unvollständige Erektion, zu trockene Vagina) aus der Sicht der Pflegeperson • Zurückweisen von sozialen Interaktionen, Abbruch von Beziehungen • Hält den Partner auf körperlichen Abstand • Vermeidung von Berührungen • Emotionale Reaktionen und/oder verändertes Verhalten (Ärger, regressives Verhalten, Niedergeschlagenheit, Verweigerung von Therapien, aggressiv) • Rückzug • Ablehnende Haltung • Fehlendes Interesse am sozialen Umfeld • Veränderung in der Beziehung zum Partner • Spricht über Veränderungen im Sexualverhalten oder bei sexuellen Aktivitäten • Spricht über wahrgenommene Einschränkungen: „Ich habe keine Lust auf Sex“, „Die Erektion funktioniert nicht“, „Es klappt nichts mehr“, „Bei uns läuft nichts mehr“ • Distanzlosigkeit • Nichteinhalten von Grenzen in der Interaktion mit anderen (spezifizieren) • Sexuelle Belästigung Seite 157 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte körperliche Mobilität • Kann Sinnesorgane adäquat einsetzen (spezifizieren) • Organische Voraussetzungen sind intakt Psychische Ressourcen • Spricht über vorhandene Schwierigkeiten und Beeinträchtigungen • Äußert Interesse an alternativen Methoden zur Erfüllung eines erfüllten Sexualverhaltens • Nimmt therapeutische Beratung in Anspruch • Beteiligt sich an Selbsthilfegruppen • Beteiligt sich aktiv an Informationsgesprächen zum Thema Sexualität • Plant Ruhe und Entlastungsphasen selbstständig ein • Positives Selbstbild (spezifizieren) • Liebe zum Partner Soziale Ressourcen • Aufrechte Beziehung vorhanden • Verfügt über eine Vertrauensperson • Aufrechterhaltung einer Intimsphäre ist möglich • Kann von sich aus soziale Kontakte aufrechthalten H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • • • • • • Nichtwahrnehmen von erogenen Zonen Lustlosigkeit Routine in Alltag und Pflege Stark abweichende sexuelle Interessen zwischen den Partnern Unklarheit über sexuelle Orientierung (Hetero, Bi-, Homosexualität) Unklarheit über sexuelle Identität (z. B. Transsexualität, Crossdressing) Traumatisierende Ereignisse in der Vergangenheit (spezifizieren) Missbrauch im Kindesalter Vergewaltigung Seite 158 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80152 Sinneswahrnehmungen, beeinträchtigt visuell, auditiv, vestibulär, olfaktorisch, gustatorisch, taktil, kinästhetisch Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch verminderte oder veränderte Fähigkeiten aufweist, sensorische Reize zu empfangen und zu interpretieren, begleitet von einer verminderten, übermäßigen, verzerrten oder beeinträchtigten Reaktion auf diese Reize. Das visuelle System – der Sehsinn Das auditive System – der Hörsinn Das vestibuläre System – der Gleichgewichtssinn Das olfaktorische System – der Geruchssinn Das gustatorische System – der Geschmackssinn Das taktile System – der Tastsinn Das kinästhetische System – der Bewegungs- und Stellensinn • • • • • • • • • • • • Veränderte sensorische Wahrnehmung Kognitive Beeinträchtigung Organische Beeinträchtigung Psychische Beeinträchtigung Beeinträchtigtes Körperbild Extremer Stress Angst Behandlungsbedingt (z. B. Isolierung, Intensivpflege, Bettruhe, Extension, Inkubator) Sozial bedingt (z. B. Institutionalisierung, monotone Umgebung, monotone Arbeitsbedingungen, übermäßiger Lärmpegel, Entzug von Zuwendung) Medikamenteneinfluss Exzessive Umweltstimuli Ungenügende Umweltreize SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Aussagen über Angstgefühle • Hinweis auf ein verändertes Körperbild • Aussagen über eine Veränderung der Sinnesschärfe (z. B. Lichtempfindlichkeit, Hypo-/Hyperästhesien, verminderter/veränderter Geschmackssinn, Unfähigkeit, die Lage der Körperteile wahrzunehmen, Hörstörungen) • Schmerzen aus der Sicht der Pflegeperson • Eingeschränktes Konzentrationsvermögen • Einschränkungen der Wahrnehmung • Veränderung der gewohnten Reaktion auf Reize (emotionale Reaktion) • Motorische Unruhe • Erhöhte Reizbarkeit • Desorientierung bezüglich Zeit, Ort, Person • Verändertes Problemlösungsverhalten, Verhaltensmuster, Kommunikationsmuster • Halluzinationen (vgl. PD Realitätswahrnehmung, beeinträchtigt) • Veränderung der Körperhaltung • Veränderung des Muskeltonus • Motorische Fehlkoordination • Veränderter Gleichgewichtssinn (z. B. wankender Gang) • Apathie • Niedergeschlagenheit Seite 159 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Führt mit Sehhilfe (Brille) die Körperpflege unter Anleitung durch • Kleidet sich selbstständig • Nutzt ein Hörgerät bei der Kommunikation mit anderen Psychische Ressourcen • Kann die Reize zuordnen • Kann Anzeichen von Stress erkennen und diesem mit Entspannungstechniken entgegenwirken Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen informieren sich gemeinsam mit dem Patienten über Behandlungsmethoden der Verhaltenstherapie • Die Bezugspersonen nehmen gemeinsam mit dem Patienten am Kurs für Meditation teil H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 60022 Soziale Interaktion, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch in ungenügender, übermäßiger, inadäquater oder unwirksamer Art an sozialen Kontakten beteiligt ist. • • • • • • • • • • • • • • • • • • Eingeschränkte körperliche Mobilität Veränderte Denkprozesse Beeinträchtigte Realitätswahrnehmung Nichterkennen von persönlichen Grenzen Aggressives Verhalten Mängel in der sozialen Anpassung Fehlen von Bezugspersonen Umweltbedingte Einschränkungen (z. B. Wohnverhältnisse, Verlust des Arbeitsplatzes) Kommunikationsbarrieren Störung des Selbstbildes Extreme Ichbezogenheit Extreme Einstellung zu bestimmten Lebensfragen Körperliche Entstellung (z. B. Verbrennungsnarben) Soziokulturelle Barrieren/Unterschiede Wissensdefizit oder beeinträchtigte Fähigkeit, die Möglichkeiten zu nutzen, welche die Teilnahme an der Gemeinschaft fördern Therapeutische Isolation (z. B. Bestrahlung, Quarantäne) Angst Verweigerung von Kontakten durch die soziale Umwelt (z. B. Stigmatisierung, Diskriminierung) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Aussagen über die Unfähigkeit, ein zufriedenstellendes Gefühl der Zugehörigkeit, der Anteilnahme, des Interesses zu erleben • Spricht über Unbehagen/Unsicherheit in sozialen Situationen • Aussagen der Familie über veränderte Interaktionsgewohnheiten • Aussagen über die Unfähigkeit der anderen, sich auf ihn einzustellen • Aussagen über die Weigerung von anderen, zu kommunizieren Seite 160 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann den Therapieort erreichen • Kann Malutensilien benützen • Kann für ein Tier sorgen Psychische Ressourcen • • • • • Kann eigene Probleme verbalisieren Nimmt das Angebot des Rollenspieles an Kann Therapietermine einhalten Spricht über eigene Ängste Hört anderen Menschen zu Soziale Ressourcen aus der Sicht der Pflegeperson • Bezugspersonen unterstützen/beteiligen • Beobachtete Anwendung erfolgloser sich an der Familientherapie Verhaltensweisen bei sozialen Interaktionen • Verfügt über frei gestaltbare Zeit • Beeinträchtigte Interaktion mit Freunden, Familie und/oder anderen Personen • Erkennen von Unbehagen in sozialen Situationen • Beobachtete Unfähigkeit, ein zufriedenstellendes Gefühl der Zugehörigkeit, der Anteilnahme, des Interesses zu erleben • Ablehnendes, ausweichendes Verhalten gegenüber den Mitpatienten • Distanzloses Verhalten • Nichteinhalten der Intimsphäre • Verbal inadäquates Verhalten (spezifizieren) • Unangemessenes Verhalten in der Kommunikation • Äußerungen von anderen werden nicht wahrgenommen • In sich gekehrtes Verhalten • Sozialer Rückzug • Wird von anderen nicht angesprochen • Wird von anderen ausgegrenzt H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80213 Spirituelles Wohlbefinden, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch die Möglichkeiten, in seinem Leben Sinn und Bestimmung zu erleben, stärken und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 161 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte kognitive Fähigkeiten (spezifizieren) • Drückt Gefühle kreativ aus (z. B. durch Malen, Musizieren, Schreiben) Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, mehr Klarheit über Bedeutung und den Sinn von Beziehungen, Ereignissen, Körperzuständen, Dingen, Werten im eigenen Leben zu erlangen • Spricht über Gedanken zum Sinn und zur Bedeutung der aktuellen Situation, von Teilbereichen des Lebens oder über das Leben insgesamt • Verfügt über eine positive, lebensbejahende Grundhaltung • Verfügt über ein positives und realistisches Selbstbild • Kann eigene Schwächen anerkennen • Kann eigene Stärken sehen und annehmen • Will mit sich selbst und mit anderen in Frieden leben • Fühlt sich einer Religion oder Weltanschauung zugehörig • Interessiert sich für Kunst und Kultur (z. B. Literatur, Musik, Theater) Soziale Ressourcen • Erhält von Bezugspersonen wertschätzende Rückmeldungen zur eigenen Person (z. B. Familie, Freundeskreis) • Verfügt über Gesprächspartner, die aktiv zuhören • Hat Zugang zu religiösen Veranstaltungen • Hat Zugang zu Kunst- und Kulturveranstaltungen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 10032 Spontanatmung, beeinträchtigt Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch in der Aufrechterhaltung der lebenssichernden Atmung beeinträchtigt ist. • • • • • ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Erschöpfung der Atemmuskulatur Fremdkörper/Hindernisse in den Atemwegen Medikamenteneinfluss Toxine Stoffwechselfaktoren aus der Sicht des Patienten • Aussagen über erschwertes Atmen / Atemnot • Ausdruck von Sorge über zu wenig Luft aus der Sicht der Pflegeperson • Erhöhte Stoffwechselrate • Erhöhter PCO2 • Vermehrte körperliche Unruhe • Tachykardie • Verminderung des Atemzugvolumens • Erniedrigter PO2 • Verminderte SaO2 (HbO2) • Vermehrter Einsatz der Atemhilfsmuskulatur Seite 162 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Hat einen intakten Hustenreflex • Kann nonverbal mittels Kopfschütteln/nicken auf Fragen antworten Psychische Ressourcen • Akzeptiert die Beatmung, auch bei Pflegemaßnahmen (inkl. Umpositionierung des Tubus), wenn diese nach Basaler Stimulation eingeleitet wird Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen sind bereit zur Mitwirkung an der Pflege • Die Bezugspersonen können mit der Situation umgehen und motivieren den Patienten, aktiv bei den Maßnahmen mitzumachen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 30052 Stillen, beeinträchtigt ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Fehlende Unterstützung vom Partner / von der Familie Ein Pflegephänomen, bei dem eine • Frühgeburt Mutter oder ein Säugling • Früherer Misserfolg beim Stillen Unzufriedenheit oder Schwierigkeiten • Angst der Mutter beim Stillvorgang erleben. • Ambivalenz der Mutter • Unterbrechen des Stillens (durch Krankheit der Mutter oder des Säuglings) • Geringer Saugreflex des Säuglings • Wissensdefizit • Schmerzhafte Brustwarzen / Schwellung der Brust / Rhagaden • Säugling erhält zusätzliche Nahrung mit dem Fläschchen • Anomalie des Säuglings • Anomalien der Mutterbrust • Vorangegangene Brustoperation SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 163 RESSOURCEN aus der Sicht der Mutter Körperlich-funktionelle Ressourcen • Nicht zufriedenstellender Stillvorgang • Kann das Atmen, Saugen und Schlucken • Anhaltend wunde Brustwarzen in der ersten koordinieren Woche des Stillens • Zeigt Hungerzeichen und meldet sich • Ungenügendes Entleeren der Brüste beim regelmäßig zur Mahlzeit Stillen • Die Mutter kennt das Handling beim Stillen • Wahrgenommener unzureichender Milchfluss • Kennt die Ursachen der wunden Brustwarzen und kann die Pflege aus der Sicht der Pflegeperson durchführen • Unterbrochenes Saugen des Säuglings an Psychische Ressourcen der Brust • Beeinträchtigung des Säuglings, die • Reagiert auf das Kind mit Zuwendung Brustwarze zu fassen • Die Mutter äußert den Wunsch, zu stillen • Erkennbare Zeichen einer zu geringen • Die Mutter äußert Interesse an Stillberatung Nahrungsaufnahme des Säuglings (Gewichtsverlust) Soziale Ressourcen • Der Säugling schreit und sträubt sich gegen • Der Kindesvater unterstützt die Mutter das Anlegen • Der Familienverband unterstützt die Mutter • Der Säugling ist unruhig und weint innerhalb der ersten Stunde nach dem Stillen und ist nicht zu beruhigen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 30053 Stillen, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem eine Mutter Zufriedenheit mit der Erfahrung des Stillens erlebt und der Säugling genug Nahrung durch den Stillvorgang erhält. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 164 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Gestationsalter des Neugeborenen mehr als 34 Wochen • Normale Entwicklung des Mund/Rachenraumes beim Neugeborenen • Regelmäßiges und anhaltendes Saugen/Schlucken an der Brust • Altersentsprechendes Gewicht des Säuglings • Zufriedenheit des Säuglings nach dem Stillen • Altersentsprechendes Ausscheidungsverhalten des Säuglings • Die Mutter legt den Säugling so an, dass er saugen kann • Normaler Aufbau der Brust Psychische Ressourcen • Selbstvertrauen/Zuversicht der Mutter • Vorhandenes Basiswissen zum Stillen • Äußerung der Mutter, Beratung und Unterstützung anzunehmen Soziale Ressourcen • Zufriedenstellende Mutter-KindKommunikation • Unterstützung durch soziales Umfeld (z. B. Familie, Freunde) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 30062 Stillen, unterbrochen Ein Pflegephänomen, bei dem das Stillen aufgrund von Problemen der Mutter oder des Säuglings unterbrochen wird. • • • • • • Berufstätigkeit der Mutter Krankheit der Mutter Krankheit des Säuglings Frühgeburt Wunde Brustwarzen Kontraindikationen für das Stillen (z. B. Drogen-/Medikamentenkonsum, Infektionen/AIDS) • Enormer Stress der Mutter (z. B. traumatisierende Ereignisse, Verlust des Partners) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht der Mutter • Säugling erhält keine oder zu wenig Nahrung von der Brust • Fehlende Kenntnisse bezüglich Abpumpen und Aufbewahren der Muttermilch • Schmerzen beim Stillen aus der Sicht der Pflegeperson • Trennung von Mutter und Kind Seite 165 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Der Säugling kann Atmen, Saugen und Schlucken koordinieren • Der Säugling zeigt Hungerzeichen und meldet sich regelmäßig zur Mahlzeit • Die Mutter kennt die Ursachen der wunden Brustwarzen • Die Mutter kann die Pflege durchführen Psychische Ressourcen • Die Mutter reagiert auf das Kind mit Zuwendung • Die Mutter äußert den Wunsch zu stillen • Die Mutter äußert Interesse an Stillberatung Soziale Ressourcen • Der Kindesvater unterstützt die Mutter • Der Familienverband unterstützt die Mutter H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40053 Stuhlausscheidung, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch seine Möglichkeiten für eine angemessene und subjektiv zufriedenstellende Stuhlausscheidung stärken und erweitern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 166 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über willentliche Kontrolle des Schließmuskels • Verfügt über ausreichende Kraft der Bauchmuskeln • Trinkt der gesundheitlichen Situation angemessen • Nimmt der gesundheitlichen Situation angemessen Ballaststoffe zu sich • Bewegt sich im Alltag (z. B. Sport, Stiegensteigen) Psychische Ressourcen • Äußert den Wunsch, vorhandene Entwicklungspotenziale zu nutzen • Äußert das Interesse an ausscheidungsbezogenen Informationen • Äußert, notwendige Unterstützung bei der Stuhlausscheidung zu akzeptieren • Verfügt über Basiswissen in Bezug auf die Funktion des Verdauungssystems, die Stuhlausscheidung und über beeinflussende Faktoren • Akzeptiert den künstlichen Darmausgang als notwendige Maßnahme Soziale Ressourcen • Verfügt über Intimsphäre bei der Stuhlausscheidung • WC-Anlage ist in erreichbarer Entfernung • Hat Zugang zu einer behindertengerechten WC-Anlage • Bekommt Unterstützung, wenn diese eingefordert wird H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 40042 Stuhlinkontinenz Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch seinen Stuhlabgang oder seine Darmgase nicht kontrollieren kann und eine unwillkürliche Entleerung des Darminhaltes erfolgt. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten Kotstau • Beeinträchtigung/Einschränkung, die Durchfall Defäkation zu verzögern Kolonrektale Verletzung • Unwillkürliche Stuhlentleerung Dammriss, z. B. bei der Geburt • Unvollständige Stuhlentleerung Abszesse • Stuhldrang und unmittelbare Darmentleerung Fisteln • Unfähigkeit, den Stuhldrang zu spüren Hämorrhoiden • Unkontrollierbare Entweichung von Überdehnung durch HYPERLINK Darmgasen "http://de.wikipedia.org/wiki/Obstipation" \o • Äußerung, den Stuhldrang nicht wahrnehmen "Obstipation" Obstipation zu können Verlust der Sphinkterkontrolle • Äußerung, den Stuhldrang wahrnehmen zu Abnorm hoher abdominaler Druck oder können, aber unfähig zu sein, geformten Stuhl intestinaler Druck ausscheiden zu können Generelle Abnahme des Muskeltonus Wahrnehmungsstörungen aus der Sicht der Pflegeperson Bewusstseinsstörungen • Konstanter Verlust von Stuhl Selbstpflegedefizit – Toilettenbenützung Umweltfaktoren (z. B. unzugängliche Toilette) • Fäkalgeruch • Fäkale Spuren auf der Kleidung/Bettwäsche Immobilität • Gerötete perianale Haut Stress • Unvollständige Stuhlentleerung Konflikte mit Betreuungspersonen Rückfall in kleinkindliche Verhaltensweisen Reaktion auf bestimmte Medikamente Nebenwirkungen von Medikamenten Laxantienabusus Ernährungsgewohnheiten Magen-Darm-Störung Künstlicher Darmausgang Seite 167 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Sucht die Toilette selbstständig auf • Führt die Intimpflege selbstständig durch • Spürt den Stuhldrang • Führt die vereinbarte Beckenbodengymnastik durch Psychische Ressourcen • Äußert Interesse, die Lebensgewohnheiten/Ernährungsgewohnhei ten zu verändern • Hält sich an die Therapievereinbarungen • Erkennt die ursächlichen Faktoren der Stuhlinkontinenz Soziale Ressourcen • Erhält Unterstützung und Akzeptanz von den Familienangehörigen/Bezugspersonen • Unterstützungssysteme sind vorhanden (z. B. barrierefreie Toilette, unterstützende Angehörige/Mitbewohner/Bezugspersonen, verständliches Orientierungssystem, Hilfsmittel) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 70071 Sturz, Risiko ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Sturzgeschehen in den vergangenen 6 Monaten Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Angst (insbesondere vor einem neuerlichen Mensch ein Risiko hat, zu Boden oder Sturz) auf ein anderes Höhenniveau zu • Verminderte Muskelkraft und Muskelleistung stürzen. in den Beinen • Beeinträchtigtes Gehen (z. B. beeinträchtigte kontrollierte Fortbewegung im Raum) • Beeinträchtigte Haltungskontrolle (Balance) • Unsicheres Aufstehen von Bett, Toilette, Stuhl (spezifizieren: z. B. verliert die Kontrolle, benötigt mehrere Versuche, fällt auf die Sitzfläche) • Sprachliche Barrieren • Kognitive Beeinträchtigung (spezifizieren: z. B. beim Verwenden der Rufanlage) • Konzentrationsmangel (spezifizieren) • Keine bzw. nicht korrekte Verwendung von empfohlenen Hilfsmitteln (z. B. Gehhilfen, Hüftprotektoren) • Nichtbeachten von empfohlener Bekleidung und Schuhwerk • Nichtbeachten von empfohlenen Verhaltensregeln (spezifizieren) • Beeinträchtigte Sehfähigkeit (subjektiv) (spezifizieren: z. B. an einem Auge deutlich schlechter sehen) • Beginnende Kontrakturen an den unteren Extremitäten • Synkopen (spezifizieren) • Schmerzen, insbesondere an Hüfte, Knie oder Fuß (spezifizieren) • Blutdruckschwankungen • Flüssigkeitsdefizit • Getriebenheit/Rastlosigkeit (insbesondere in der Nacht) • Kontinenzprobleme, insbesondere in der Nacht (z. B. verstärkter Harndrang) • Einnahme von mehr als vier unterschiedlichen Medikamenten • Nebenwirkung von Medikamenten SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 168 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Ist mit der Gehhilfe mobil • Verwendet geeignetes Schuhwerk • Verwendet die vorhandenen Haltegriffe • Kann die angegebene Flüssigkeitsmenge zu sich nehmen • Kann den Notruf / die Rufanlage betätigen • Kann selbstständig Blutzuckermessungen durchführen • Führt selbstständig Blutdruckmessungen durch Psychische Ressourcen • Akzeptiert angebotene Hilfsmittel (z. B. Hüftprotektor, Rollator, Gehstock) • Akzeptiert die notwendige Begleitperson • Akzeptiert die angebotene Unterstützung bei den Selbstpflegedefiziten • Akzeptiert die Adaptierung der Wohnung • Erkennt den Unterstützungsbedarf Soziale Ressourcen • Bezugspersonen begleiten den Bewohner zu Aktivitäten und Veranstaltungen • Bezugspersonen unterstützen beim Einkauf von Lebensmitteln • Eltern unterstützen Kinder bei Gehübungen • Finanzielle Ressourcen für die Adaptierung der Wohnung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 (insbesondere subjektive Aussagen von Patienten) • Mangelernährung (spezifizieren: z. B. Gewichtsabnahme und BMI) Seite 169 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 60111 Suizid, Risiko • • • • • • Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch dem Risiko ausgesetzt ist, sich in Verbindung mit Selbstmordgedanken eine lebensbedrohliche Körperschädigung zuzufügen. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Überforderung (spezifizieren) Ausweglosigkeit Hoffnungslosigkeit Niedergeschlagenheit Fehlender Lebenssinn Verlust der Selbstkontrolle (Fremdbestimmtheit, Machtlosigkeit) Ängste Verfolgung (z. B. politisch, rassistisch, Mobbing) Partnerschaftliche Probleme Soziale Isolation Ausgeprägte Schuldgefühle Bedrohung durch imperative Stimmen Manipulation und Suggestion Alkohol- und Suchtmittelgebrauch und missbrauch Schmerzen (nicht ertragbar) Suizidversuche in der Anamnese Suizid in der Familie Psychischer Hospitalismus Posttraumatische Reaktion (z. B. Missbrauch) Identitätskrisen Hohes Lebensalter in Verbindung mit Vereinsamung schwerer Krankheit Verlust von Fähigkeiten und Fertigkeiten dem Gefühl des „Nicht-mehr-gebrauchtWerdens“ Verlust des Arbeitsplatzes (z. B. Kündigung, ungewollte Pensionierung) Veränderung der Lebensumstände, z. B. Aufnahme in einem Pflegeheim ohne eigenes Bestreben Wirtschaftlicher Ruin Finanzielle Unsicherheit Einschneidende Erlebnisse (z. B. Scheidung, Todesfall) Hinweise, die auf die PD Suizid, Risiko deuten können • Kauf einer Schusswaffe SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 170 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann sich sportlich betätigen (intakte Mobilität) • Kann erlernte Skills adäquat einsetzen (spezifizieren) Psychische Ressourcen • Äußert Interesse an alternativen Methoden zur Spannungsverminderung/-lösung • Nimmt psychotherapeutische Beratung in Anspruch • Beteiligt sich an Selbsthilfegruppen • Beteiligt sich an Skills-Gruppen Soziale Ressourcen • Hat eine stabile Beziehung • Verfügt über eine Vertrauensperson • Pflegt Freundschaften • Die Familie ist an einer Familientherapie interessiert bzw. ist in familientherapeutischer Betreuung H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • Sammeln von Medikamenten Verfassen oder Abänderung eines Testaments Weggeben von Eigentum oder Besitztümern Plötzliche euphorische Genesung nach einer Niedergeschlagenheit • Markante Veränderung des Verhaltens, der Einstellung, der schulischen Leistungen • Droht, sich selbst zu töten • Äußert, sterben zu wollen, allem ein Ende zu setzen Seite 171 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50072 Transfer, beeinträchtigt ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigte Kraft • Beeinträchtigte Ausdauer Ein Pflegephänomen, bei dem die • Beeinträchtigte Beweglichkeit (z. B. Fähigkeit eines Menschen postoperativ durch Drainagen, Verbände) eingeschränkt ist, sich unabhängig • Beeinträchtigte Wahrnehmung zwischen zwei Flächen, z. B. vom • Beeinträchtigtes Denken Bett zum Rollstuhl, Nachtstuhl oder in • Beeinträchtigte Orientierung die Badewanne, zu bewegen. • Beeinträchtigte Koordination • Angst (z. B. nach einem Sturz) • Schmerzen • Beeinträchtigte Motivation (z. B. bewegungsvermeidender Lebensstil; Unlust, sich zu bewegen) • Unzureichendes Wissen über die Vorteile von körperlicher Bewegung • Fehl- oder Mangelernährung • Umgebungsfaktoren (z. B. rutschiger Untergrund, Niveauunterschiede) • Verordnete Bewegungseinschränkungen (z. B. Bettruhe) • Medikamente und/oder deren Nebenwirkungen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußert fehlende Bereitschaft, einen Transfer durchzuführen • Äußert fehlende Fähigkeit, einen Transfer durchzuführen • Äußerung von Schmerzen • Äußerung von Unbehagen • Äußerung von Angst Seite 172 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Hilft beim Transfer mit • Kann das Bein / die Beine belasten • Führt ein Training für den Muskelaufbau durch Psychische Ressourcen • Ist motiviert, sich am Transfer zu beteiligen • Ist motiviert, den Transfer selbstständig durchzuführen aus der Sicht der Pflegeperson • Eingeschränkte Fähigkeit, sich zwischen unterschiedlichen Höhenniveaus zu bewegen Soziale Ressourcen • Eingeschränkte Fähigkeit, sich von einem zu • Die Bezugspersonen lernen, den Transfer einem anderen Sitzplatz (z. B. vom Sessel durchzuführen zum Rollstuhl) zu bewegen • Die Bezugspersonen unterstützen beim Transfer • Die baulichen Merkmale und die Ausstattung der Umgebung unterstützten die Durchführung eines Transfers H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80272 Trauern, komplizierter Verlauf ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Tod von nahestehenden Menschen (z. B. Partner, Eltern, Kinder, Freunde) Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Trennung bzw. Scheidung Mensch den Schmerz über einen • Art der Beziehung zum verlorenen Menschen erlittenen Verlust lang anhaltend nicht (spezifizieren, z. B. Abhängigkeitsverhältnis, in eine funktionierende Alltags- und gegenseitige Ergänzung) Lebensbewältigung integrieren kann • Traumatisierende Ereignisse (z. B. Unfall, und dadurch gesundheitliche operative Eingriffe, Mitteilung über eine Probleme erlebt. lebensbedrohliche Erkrankung) • Art und Weise der Todesumstände (z. B. Suizid, Mord, leidvoller Tod, nicht auffindbarer Leichnam, plötzlicher und unerwarteter Verlust) • Mangelnde soziale Unterstützung bzw. Netzwerke • Mehrfache Verluste • Verlusterfahrungen und/oder Traumatisierung in der Vorgeschichte • Erlerntes Coping, z. B. Vermeidungsverhalten • Veränderte psychische Prozesse (z. B. aufgrund einer psychischen Erkrankung) • Veränderte körperliche Prozesse (z. B. aufgrund einer körperlichen Erkrankung) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Quälende wiederkehrende Erinnerung an die verstorbene Person oder den Verlust • Sehr intensives Verlangen nach der Anwesenheit der verlorenen Person • Vermeiden von Aktivitäten und Situationen, die an die verlorene Person bzw. an den Verlust erinnern • Starke Gefühle von • Wut • Zorn • Hass • Angst • Schuld • Panik • Hoffnungslosigkeit • Gefühlsüberflutung • Gedankenleere • Gedankenrasen • Kreisende Gedanken, die nicht nachlassen • Aufleben zurückliegender Erinnerungen, mit unvermindertem Erleben der Trauer • Ausdruck von Schuldzuweisungen • Will den Verlust nicht wahrhaben • Äußert Schwierigkeiten beim Aufbau neuer Beziehungen • Äußert Schwierigkeiten beim Finden neuer Interessen • Äußert Probleme nach dem Verlust, das eigene Leben neu zu gestalten • Niedergeschlagenheit über einen langen Zeitraum • Ausgeprägte Reizbarkeit • Schlafstörungen • Innere Leere • Empfundene allgemeine Sinnlosigkeit • Sozialer Rückzug bzw. Isolation • Veränderungen der Gewohnheiten beim Essen, Schlafen und Träumen, des Aktivitätsgrades, der Libido, der Konzentration und/oder im Erfüllen der täglichen Pflichten Seite 173 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kommt alltäglichen Pflichten nach • Führt regelmäßige sportliche Aktivitäten durch (z. B. Spazierengehen, Nordic Walking, Hometrainer) • Führt am Morgen mit Aromaöl oder eigenen Pflegemitteln die Körperpflege durch • Beteiligt sich mit Begleitung der Bezugspersonen an Aktivitäten Psychische Ressourcen • Wünscht sich, mit der Trauer zurechtzukommen • Spricht über eigene Gefühle und die eigene Lebenssituation • Kann Hilfe annehmen • Kennt Entspannungsübungen • Sieht Sinn in religiösen Ritualen Soziale Ressourcen • Verfügt über unterstützende zwischenmenschliche Beziehungen • Ist Teil einer intensiven Austauschkultur in der Familie oder im Freundeskreis • Die Bezugspersonen erkennen Signale, die eine therapeutische Intervention notwendig machen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 aus der Sicht der Pflegeperson • Apathie • Hysterie • Suche nach Betäubung (z. B. durch Alkohol, Suchtmittel, Medikamente) • Suche nach extensiven Reizen • Psychosomatische Beschwerden (z. B. Verstopfung, Durchfall, Schmerzen) • Selbstschädigendes Verhalten • Essstörungen • Motorische Unruhe • Erhöhte Anfälligkeit für Infektionskrankheiten • Verzögerte emotionale Reaktionen • Vernachlässigung von sozialen Beziehungen • Soziale Isolation • Vernachlässigung von beruflichen und privaten Verpflichtungen • Anhaltende Beeinträchtigungen der Aktivitäten des täglichen Lebens • Unwirksame Verhaltensweisen zum Aufbau einer neu ausgerichteten stabilen Lebenssituation Seite 174 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 30011 Überernährung, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem das Risiko besteht, dass ein Mensch seinem Körper über die Nahrung mehr Energie zuführt, als dieser benötigt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Unausgewogene Ernährung (z. B. hoher Fettanteil in der Nahrung, Süßspeisen, zuckerreiche Getränke) • Essen während anderer Aktivitäten • Bewegungsmangel • Wissensdefizite über gesunde Ernährung • Wissensdefizite über die Menge der notwendigen Kalorien • Emotionale Unausgeglichenheit • Anerzogenes Fehlverhalten (Übergewicht bei einem oder beiden Elternteilen) • Stress • Unregelmäßige Nahrungszufuhr • Übertriebene Sorge, zu wenig Essen zu erhalten • Hormonelle Veränderungen • Fehlender Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln • Stoffwechselstörungen • Beschleunigtes Wachstum im Verhältnis zu statistischen Daten bei Säuglingen oder Kindern (Adoleszenz) • Beschriebenes/Beobachtetes höheres Basisgewicht zu Beginn einer Schwangerschaft SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 175 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Absolviert täglich ein Bewegungsübungsprogramm • Kann sich Nahrung selbstständig zubereiten Psychische Ressourcen • Ist motiviert, das Gewicht zu halten • Kann ein Ernährungsprotokoll führen • Hält die vereinbarte Tageskalorienaufnahme ein Soziale Ressourcen • Wird von Bezugspersonen in der Veränderung der Lebens- und Essgewohnheiten unterstützt • Verfügt über ausreichende finanzielle Mittel, um gesunde Lebensmittel einzukaufen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 30012 Überernährung Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch seinem Körper über die Nahrung mehr Energie zuführt, als dieser benötigt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Unausgewogene Ernährung (z. B. hoher Fettanteil in der Nahrung, Süßspeisen, zuckerreiche Getränke) • Essen während anderer Aktivitäten • Bewegungsmangel • Wissensdefizite über gesunde Ernährung • Wissensdefizite über die Menge der notwendigen Kalorien • Emotionale Unausgeglichenheit • Anerzogenes Essverhalten (Übergewicht bei einem oder beiden Elternteilen) • Stress • Unregelmäßige Nahrungszufuhr • Übertriebene Sorge, zu wenig Essen zu erhalten • Hormonelle Veränderungen • Fehlender Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln • Stoffwechselstörungen • Beschleunigtes Wachstum im Verhältnis zu statistischen Daten bei Säuglingen oder Kindern (Adoleszenz) • Beschriebenes/Beobachtetes höheres Basisgewicht zu Beginn einer Schwangerschaft SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Aussagen über problematisches Essverhalten: • Ständiges Essen und dennoch Hungergefühle • Essen als Reaktion auf äußere auslösende Momente (z. B. Tageszeit, soziale Situation) • Essen als Reaktion auf innere auslösende Momente außer Hunger (z. B. Angst, Stressund Konfliktsituationen, Langeweile) • Nahrungsaufnahme in Verbindung mit anderen Aktivitäten • Konzentrierte Nahrungszufuhr am Abend • Übermäßige Zufuhr von hochkalorischen Nahrungs- und Genussmitteln • Müdigkeit • Erschöpfung • Fehlende Ausdauer • Kraftlosigkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Erhöhtes Körpergewicht, Körperfett und erhöhter Body-Mass-Index • Beobachtetes problematisches Essverhalten • Beobachtung, dass Essen als Belohnung oder als Trost verwendet wird • Beeinträchtigtes Ausscheidungsverhalten (z. B. Obstipation) Seite 176 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Absolviert täglich ein Bewegungsübungsprogramm • Kann sich beschwerdefrei bewegen • Kann selbstständig einkaufen gehen Psychische Ressourcen • Ist motiviert, das Gewicht zu reduzieren • Kann ein Ernährungsprotokoll führen • Kann sich Wissen über gesunde Ernährung aneignen Soziale Ressourcen • Wird von den Bezugspersonen in der Veränderung der Lebens- und Essgewohnheiten unterstützt • Bezugspersonen unterstützen beim Bewegungsprogramm H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 50042 Umhergehen, ruhelos • • Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Mensch wiederholt bzw. anhaltend, • ohne ein von außen erkennbares Ziel, • ruhelos herumgeht, und dabei treten • Sicherheitsprobleme auf. • • • • • • • • • • • • • • • • • ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Kognitive Beeinträchtigung Beeinträchtigte räumliche Orientierung Beeinträchtigte zeitliche Orientierung Fremde Umgebung Gefühl der Unsicherheit Gefühl, nicht am richtigen Ort zu sein Fehlendes Gefühl der Geborgenheit Fehlendes Vertrauen zur Umwelt Fehlende Bezugspersonen Gefühl der räumlichen Enge Spannungszustände Innere Getriebenheit Angst Stress Nebenwirkung von Medikamenten Überstimulierende Umgebung Unterstimulierende Umgebung Fehlende Tagesstruktur Hunger Durst Schmerz Harndrang Obstipation SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 177 RESSOURCEN aus der Sicht des Patienten • Äußert unsicheres Gefühl • Äußert fehlendes Vertrauen • Äußert Bewegungsdrang • Äußert das Gefühl von Spannungszuständen, von innerer Anspannung Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte kognitive Fähigkeiten • Kann das subjektive Erleben der aktuellen Situation schildern • Verfügt über intakte Sinneswahrnehmung, insbesondere visuell, auditiv, taktil aus der Sicht der Pflegeperson • Macht kaum Ruhepausen • Lässt sich nicht aufhalten • Überwinden von Barrieren (z. B. Türen, Balkon, Gartenzaun) • Lang andauerndes Herumgehen ohne erkennbares Ziel • Vernachlässigt die persönliche Sicherheit • Findet scheinbar keinen Ort der Ruhe • Schweifendes, suchendes Herumgehen • Auf- und Abgehen • Häufiges Suchen nach dem betroffenen Menschen nötig • Hyperaktivität • Erschöpfung Psychische Ressourcen • Ist kontaktfreudig • Nimmt Unterstützung von anderen Menschen an • Reagiert auf schlüssige Argumentation (z. B. im Rahmen von validierender Pflege) • Kann Situationen auf mögliche Gefahren einschätzen Soziale Ressourcen • Ist in der näheren Umgebung bekannt • Hat starke emotionale Bindung zu bestimmten Bezugspersonen (z. B. Ehepartner, Mitbewohner) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 70081 Vergiftung, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch ein erhöhtes Risiko hat, sich mit Medikamenten oder gefährlichen Substanzen in toxischen Dosen zu vergiften (willentlich oder nicht willentlich). ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Äußere (umweltbedingte) Faktoren • Fremde, nicht vertraute Umgebung • Fehlen von Sicherheitshinweisen und Sicherheitsbestimmungen • Nichtwahrnehmung von Anwendungshinweisen • Ungeschützter Kontakt mit Schwermetallen oder Chemikalien • Gefährliche Substanzen, die in Reichweite von Kindern oder wahrnehmungsbeeinträchtigten Personen aufgestellt und aufbewahrt oder in nicht gekennzeichneten Gebinden gelagert werden (z. B. Reinigungsmittel in Limonadenflaschen) • Vorhandensein giftiger Pflanzen, Pilze • Vorhandensein von Luftschadstoffen • Farbe, Lack usw. in schlecht belüfteten Bereichen oder ohne sicheren Schutz • Abbröckelnde, abblätternde Farbe, Gips, Schimmel in der Nähe von kleinen Kindern • Chemische Verseuchung von Nahrungsmitteln und Wasser • Konsum von illegalen Drogen, die möglicherweise mit giftigen Zusätzen versetzt sind • Größere Mengen von chemischen Substanzen im Haus • Medikamente und andere potenziell gefährliche Produkte, die in nicht verriegelten Kästen für Kinder oder desorientierte Personen zugänglich sind • Verklebte oder verschmutzte Medikamentenbehälter Innere (individuelle) Faktoren • Beeinträchtigte Sinneswahrnehmung (Geschmacks-, Seh-, Tast-, Gehör-, Geruchssinn) • Kognitive Beeinträchtigung (z. B. erkennt den Sinn von Warnhinweisen nicht) • Beeinträchtigtes Denken SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 178 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Intakte Sinneswahrnehmungen (spezifizieren) • Intakte kognitive Fähigkeiten (spezifizieren) • Fähigkeit, bereitgestellte Sicherheitsvorrichtungen zu verwenden Psychische Ressourcen • Bereitschaft, Sicherheitsrichtlinien einzuhalten • Verständnis für die Einhaltung von Sicherheitsvorkehrungen, -hinweisen • Wissen über mögliche Vergiftungsgefahren (z. B. Unterscheidung von Gift- und Speisepilzen) Soziale Ressourcen • Unterstützung durch Angehörige oder Besuchsdienste • Sicheres Umfeld (z. B. gefährliche Substanzen in verschlossenen Kästen) H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • • • • • • • • Emotionale Beeinträchtigung Suizidgedanken Beeinträchtigte Bewusstseinslage Mangelnde(s) Wissen/Information Analphabetismus Reduzierte Konzentration Fehlende Genauigkeit/Achtsamkeit Nahrungsmittelunverträglichkeiten Allergien Mangelnde finanzielle Mittel Aussage über fehlende Schutzmaßnahmen am Arbeitsort • Mangelhafte Sicherheitserziehung oder Medikamenten-/Drogenaufklärung • Fehlen von korrekten Vorsichtsmaßnahmen • Mangel an Aufsicht bei Kindern Seite 179 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 70091 Verletzung, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch ein Risiko hat, eine unbeabsichtigte Körperverletzung (z. B. Wunde, Verbrennung, Fraktur) zu erleiden. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN Äußere (umweltbedingte) Faktoren • Ungewohnte/Unbekannte/Neue Umgebung • Befreiungsversuche aus Fixationen • Rutschige Böden (Nässe, Unebenheiten oder zu viel gewachst) • Ungesicherte/Verstellte Gehwege • Unangepasste Rufmöglichkeit für bettlägerige Patienten • Hohes Bettniveau • Mechanische Faktoren (Scherkräfte, Reibung) • Badewanne ohne Handgriffe oder Gleitschutz • Baden in sehr heißem Wasser (z. B. unüberwachtes Baden von kleinen Kindern) • Gebrauch wackeliger Leitern oder Stühle • Unbefestigte elektrische Leitungen • Abfall oder Flüssigkeit am Boden / im Treppenhaus • Pfannen, deren Stiele die Frontseite des Herdes überragen • Ungeschützt aufbewahrte Messer • Falsche Aufbewahrung brennbarer Stoffe oder Korrosionsmittel (z. B. Streichhölzer, ölige Lappen, Laugen) • Leicht entflammbare Kinderspielsachen oder Kleidung • Kein oder falscher Gebrauch von Sicherheitsgurten • Zu lange Exposition in Sonne, Solarium, Radiotherapie • Spielen oder Arbeiten in der Nähe von Fahrwegen (z. B. Einfahrten, kleine Straßen, Bahngeleise) • Betreten verdunkelter Räume • Spielen mit Feuerwerk oder Schießpulver • Kontakt mit rasch rotierenden Maschinenteilen, Förderbändern oder Rollen • Kinder, die mit Streichhölzern, Kerzen, Zigaretten, scharfkantigem Spielzeug spielen • Kinder, die ohne Schutzgitter oberhalb einer Treppe spielen • Kinder, die ohne geeignete Sicherung mit SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 180 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann die Rufanlage bedienen, um Hilfe herbeizuholen • Kann das Gerät vorschriftsmäßig bedienen • Kann Sicherheitskleidung anziehen Psychische Ressourcen • Akzeptiert und verwendet eine Gehhilfe • Kennt die Gefahren des Konsums von alkoholischen Getränken oder Drogen • Kann sich über vorgeschriebene Sicherheitsmaßnahmen informieren Soziale Ressourcen • Bezugspersonen unterstützen beim Vorbeugen einer Körperverletzung • Verfügt über notwendige finanzielle Mittel, um die Wohnumgebung sicher zu gestalten H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 dem Auto mitfahren • Verspätete Zündung des Gasbrenners oder Ofens • Kontakt mit extremer Kälte • Fettreste auf dem Herd • Fahren nach Konsum alkoholischer Getränke / von Drogen / Medikamenten • Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit • Experimentieren mit Chemikalien oder Benzin • Umgang mit gefährlichen Maschinen • Defekte Stecker, ausgefranste elektrische Kabel oder defekte Geräte • Kontakt mit Säuren oder Basen • Wackelndes oder fehlendes Treppengeländer • Gebrauch von gesprungenem Geschirr / gesprungenen Gläsern • Tragen von Plastikschürzen oder wallender Kleidung in der Nähe von offenen Flammen • Nicht abgeschirmte Feuerstellen oder Heizkörper • Unsicherer Fensterschutz in Wohnungen mit Kleinkindern • Kein oder falsches Tragen von Helmen bei motorisierten Zweiradfahrern oder bei Kleinkindern auf Fahrrädern • Explosionsgefahr bei Gaslecks • Rauchen im Bett • Rauchen in der Nähe von Sauerstoff • Schnee oder Eis auf Treppen, Gehsteigen • Nicht befestigte Teppiche • Fahren ohne notwendige Sehhilfen • Fehlende Ausbildung in Sicherheitsbelangen • Fehlende Sicherheitsvorkehrungen • Unzureichende finanzielle Mittel, um Sicherheitsausrüstungen zu kaufen oder Reparaturen durchzuführen Innere (individuelle) Faktoren • Beeinträchtigte Mobilität (z. B. Muskelschwäche, Lähmungen, Schwindel) • Verminderte grob- und feinmotorische Koordination (z. B. Schwierigkeiten bei zielgerichteten Bewegungen, Tremor) • Sensorische Einschränkungen (Sehsinn, Gehörsinn, Tastsinn, Lagesinn, Seite 181 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 Temperatursinn) • Kognitive oder emotionale Schwierigkeiten • Vorgeschichte vorhergehender Verletzungen (z. B. Stürze, Unfälle) • Beeinträchtigte Compliance (z. B. hält sich nicht an Behandlungsempfehlungen) Seite 182 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80032 Verneinung (Verleugnung) Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch bewusst oder unbewusst seine Erkrankung/Situation oder deren Bedeutung verleugnet bzw. verdrängt, um Angst und Furcht und die damit verbundenen Spannungsgefühle zu vermindern. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) • Erhöhte persönliche Verletzlichkeit • Persönliche Bedürfnisse bleiben unerfüllt • Vorhandensein von überwältigenden, Angst erzeugenden Gefühlen/Situationen • Länger durchgeführte Behandlung ohne positive Ergebnisse • Kulturelle Faktoren • Spirituelle Faktoren (z. B. hängt stark am Glauben) • Erlernte Bewältigungsstrategien • Schamgefühle • Möchte andere nicht belasten • Unerträglichkeit der Situation • Probleme mit der Selbstreflexion • Strategie führte in der Vergangenheit kurzfristig zum Erfolg • Kommt mit Drucksituationen schlecht zurecht • Stress • Müdigkeit / Fehlende Energie aus der Sicht des Patienten • Verharmlosung von Symptomen, Projizierung von Symptomen auf andere Ursachen • Aussagen über Angst (z. B. vor dem Tod oder einer Invalidität) • Aussagen, mit den Krankheitsauswirkungen und mit den damit verbundenen möglichen Veränderungen nicht zurechtzukommen • Vom „Thema“ nichts wissen wollen und davon ablenken aus der Sicht der Pflegeperson • Verzögerung oder Ablehnung von Gesundheitsfürsorge zum Schaden der eigenen Gesundheit • Nichtwahrnehmung der persönlichen Tragweite der Symptome oder der Gefahr • Gefühlsäußerungen, die nicht der Situation entsprechen • Abweisende Gesten oder Bemerkungen in Gesprächen über besorgniserregende Ereignisse • Minimieren der Symptome („Es wird schon langsam besser!“) • Selbstbehandlung in Form von Hausmitteln zur Symptomlinderung • Ausdruck von Misstrauen gegenüber standardisierten Heilmethoden • Aggressionsbereitschaft, wenn es um das „Thema“ geht Seite 183 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte kognitive Fähigkeiten (spezifizieren) • Verfügt über eine funktionierende Sinneswahrnehmung (spezifizieren) • Hat eine gutes Bildungsniveau • Übereinstimmung der Handlungen mit den geäußerten Gefühlen und Gedanken Psychische Ressourcen • Drückt Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aus • Drückt Akzeptanz für eigene Stärken, Schwächen und Grenzen aus • Kann persönliche Erwartungen an Veränderungen anpassen • Bemüht sich, konstruktiv mit Kritik umzugehen • Ist grundsätzlich bereit, sich selbst zu hinterfragen Soziale Ressourcen • Hat Bezugspersonen, deren Rat vom Patienten geschätzt wird H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40011 Verstopfung, Risiko Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch ein Risiko hat, eine Veränderung der normalen Stuhlgewohnheiten zu erfahren, welches durch eine Abnahme der Entleerungshäufigkeit und/oder Ausscheiden von hartem, trockenem Stuhl gekennzeichnet ist. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Ungewohnte Umgebung • Gewohntes Unterdrücken oder Ignorieren des Stuhldrangs • Mangel an Intimsphäre • Stark herabgesetzte körperliche Aktivität • Unregelmäßige Ausscheidungsgewohnheiten • Unphysiologische Ausscheidungsposition (z. B. liegend) • Schwache Bauchmuskulatur • Niedergeschlagenheit • Erhöhter Stress • Postoperativer Ausscheidungsdruck • Entzündliche Veränderungen im unteren Dickdarmbereich • Schwangerschaft • Passagehindernisse im Dickdarm • Verengungen im Dickdarm • Vergrößerung der Prostata • Postoperative Obstruktion • Fettleibigkeit • Ballaststoffarme Kost • Fehlende Darmperistaltik • Herabgesetzte Darmperistaltik • Unzureichende Verdauung der Speisen und Getränke • Unzureichende Nahrungs/Flüssigkeitsaufnahme • Veränderung der üblichen Nahrungs- und Essgewohnheiten • Dehydratation • Unzureichende Kautätigkeit • Nebenwirkung von Medikamenten (z. B. Opiate) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 184 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Absolviert regelmäßig ein Bewegungsübungsprogramm • Kann eine erhöhte Flüssigkeitsmenge zu sich nehmen Psychische Ressourcen • Ist motiviert, die Ernährungsgewohnheiten umzustellen • Ist an Informationen zur Verdauung interessiert • Kann ein Stuhlprotokoll führen Soziale Ressourcen • Erfährt Unterstützung durch Bezugspersonen, um seine Essgewohnheiten zu verändern • Verfügt über Möglichkeiten, sich gesund zu ernähren H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 40022 Verstopfung, subjektiv Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch bei sich selbst eine Verstopfung diagnostiziert und den täglichen Stuhlgang mit Hilfe von Abführmedikamenten, Einläufen und Suppositorien sicherstellt. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN • Beeinträchtigte Denkprozesse • Fehleinschätzung der Situation (z. B. hat das Gefühl, mit Stuhl überfüllt zu sein) • Angelerntes Verhalten • Möglicher Lustgewinn • Angst/Furcht (z. B. vor gesundheitlichen Folgen durch eine längere Verstopfung) • Spezielle kultur- und familienbedingte Einstellungen, Ansichten zum Thema Gesundheit • Braucht „Stuhlweichmacher“ wegen Beschwerden beim Absetzen von härterem Stuhl • Hilfe beim Stuhlgang wird als Zuwendung erlebt SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Erwartungshaltung bezüglich eines täglichen Stuhlganges mit daraus folgendem übermäßigem Gebrauch von Abführmedikamenten, Einläufen und Suppositorien • Stuhlgang wird täglich zur selben Zeit erwartet • Ausgedrückte Sorge wegen verzögerter Stuhlausscheidung aus der Sicht der Pflegeperson • Gesteigerter Ausdruck von Sorge betreffend des täglichen Stuhlganges • Zentriertes Interesse an Abführhilfen Seite 185 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Absolviert regelmäßig ein Bewegungsübungsprogramm • Kann eine erhöhte Flüssigkeitsmenge zu sich nehmen Psychische Ressourcen • Ist an Informationen zur Verdauung interessiert • Kann über sein Ängste und Sorgen sprechen • Äußert Interesse, die Ernährungsgewohnheiten zu verändern Soziale Ressourcen • Erfährt Unterstützung durch Bezugspersonen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 40012 Verstopfung Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch eine Veränderung der normalen Stuhlgewohnheiten erfährt, die durch Abnahme der Entleerungshäufigkeit und/oder Ausscheiden von hartem, trockenem Stuhl gekennzeichnet ist. • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Ungewohnte Umgebung Gewohntes Unterdrücken des Stuhldrangs Ignorieren des Stuhldrangs Mangel an Intimsphäre Stark herabgesetzte körperliche Aktivität Unregelmäßige Ausscheidungsgewohnheiten Unphysiologische Ausscheidungsposition (z. B. liegend) Schwache Bauchmuskulatur Niedergeschlagenheit Erhöhter Stress Postoperativer Ausscheidungsdruck Entzündliche Veränderungen im unteren Dickdarmbereich Schwangerschaft Passagehindernisse im Dickdarm Verengungen im Dickdarm Vergrößerung der Prostata Postoperative Obstruktion Fettleibigkeit Ballaststoffarme Kost Fehlende Darmperistaltik Herabgesetzte Darmperistaltik Unzureichende Verdauung der Speisen und Getränke Unzureichende Nahrungs/Flüssigkeitsaufnahme Veränderung der üblichen Nahrungs- und Essgewohnheiten Dehydratation Unzureichende Kautätigkeit Nebenwirkung von Medikamenten (z. B. Opiate) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Äußerungen über veränderte/erschwerte Stuhlausscheidung • Schmerzen beim Stuhlgang • Verminderung der gewohnten Stuhlmenge • Anstrengung beim Stuhlgang • Abnahme der gewohnten Entleerungshäufigkeit • Abdominaler Schmerz • Kopfschmerzen • Rektales Druck-/Völlegefühl • Unfähigkeit der Stuhlentleerung • Starke Blähungen • Bauch-/Rückenschmerzen • Appetitstörungen • Pressen beim Stuhlgang • Allgemeine Müdigkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Veränderung der Darmgeräusche • Geblähter Bauch • Übelkeit und/oder Erbrechen • Vorhandensein von weichem, salbenartigem (schmierigem) Stuhl im Rektum • Trockener, harter, geformter Stuhl • Tastbare rektale Masse • Tastbare abdominale Masse • Gespanntes Abdomen mit oder ohne tastbare Muskelanspannung • Untypisches Befinden von älteren Menschen (z. B. Veränderung des Bewusstseinszustandes, Harninkontinenz, unerklärliche Stürze, erhöhte Körpertemperatur) Seite 186 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Absolviert regelmäßig ein Bewegungsübungsprogramm • Kann eine erhöhte Flüssigkeitsmenge zu sich nehmen Psychische Ressourcen • Ist motiviert, die Ernährungsgewohnheiten umzustellen • Ist an Informationen zur Darmfunktion interessiert • Kann ein Stuhlprotokoll führen Soziale Ressourcen • Erfährt Unterstützung durch Bezugspersonen, um seine Essgewohnheiten zu verändern • Verfügt über Möglichkeiten, sich gesund zu ernähren H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80242 Verwirrtheit Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch Störungen der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, der Auffassung, des Gedächtnisses, des Denkens, der Persönlichkeit, der Orientierung erlebt, die entweder plötzlich einsetzend auftreten (akute Verwirrtheit) oder irreversibel, lang andauernd und/oder fortschreitend mit einer Verschlechterung von Intellekt und Persönlichkeit einhergehen (chronische Verwirrtheit). ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Zu wenig Flüssigkeit • Gefühle • Mangelernährung o der Angst • Elektrolytstörungen (z. B. durch Durchfall, o der Fremdheit Diuretika) o der Vernachlässigung • Unterzuckerung o der Leere • Hormonelle Dysfunktionen o alles falsch zu machen • Medikamentennebenwirkungen o des „Nicht-geliebt-Werdens“ • Medikamentenintoxikationen o der Anspannung • Drogeneinfluss o der Bedrohung • Alkoholabusus o des Genierens • Starker Sauerstoffmangel o der Wertlosigkeit • Starker Blutdruckabfall o der Unsicherheit • Extremer Blutdruckanstieg o des Selbstzweifels • Hirndruck außerhalb der Normbereiche o des „Nicht-ernst-genommen-Werdens“ • Zustand nach Operationen o der Hilflosigkeit • Psychosozialer Stress (z. B. o der Machtlosigkeit Verlegungsstress) o der Ausgrenzung • Veränderungen der Integrität von Hirngewebe o der Bevormundung (z. B. Verletzungen, Entzündungen, o der Hoffnungslosigkeit Durchblutungsstörungen, metabolische o der Unzufriedenheit Störungen, Abbau, Degeneration) o der Wut o der Verzweiflung o der Abhängigkeit und des Autonomieverlusts o der Desozialisation o des Identitätsverlustes o des Verlustes von Geborgenheit und Vertrautheit o der Bedrohung des Selbstkonzepts o des verstärkten Misstrauens o paranoider Ideen o der Trauer o der Apathie o der Orientierungslosigkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Selbstpflegedefizite (Essen/Trinken, Waschen, Kleiden, Ausscheiden) • Tag-Nacht-Umkehr • Geringeres Schlafbedürfnis Seite 187 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Kann das subjektive Erleben der aktuellen Situation schildern • Verfügt über intakte Sinneswahrnehmung, insbesondere visuell, auditiv, taktil • Verfügt über die nötige Körperkraft, Gelenksbeweglichkeit und Koordination, um Ortsveränderungen selbstständig vorzunehmen Psychische Ressourcen • Nimmt von sich Kontakt mit anderen Personen auf • Nimmt Unterstützung von anderen Menschen an • Spricht über seine Gefühle • Reagiert auf schlüssige Argumentation (z. B. im Rahmen von speziell validierender Pflege) • Kann Situationen auf mögliche Gefahren einschätzen Soziale Ressourcen • Ist in der näheren Umgebung bekannt • Hat starke emotionale Bindung zu bestimmten Bezugspersonen (z. B. Ehepartner, Mitbewohner) • Hat ein verständnisvolles Umfeld H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • Tagesmüdigkeit • Ruheloses Umhergehen (vorwiegend nachts) • Beeinträchtigte Haushaltsführung (verminderte Konzentrationsfähigkeit, leicht ablenkbar, kann Anweisungen nicht folgen) • Gedächtnisstörungen • Sprachstörungen • Erkennt bekannte Dinge nicht mehr (Agnosie) • Beeinträchtigte Urteilsfähigkeit • Störung von Handlungsabläufen (Apraxie) • Umherirren, Weglaufen • Gegenstände/Orte/Menschen suchen • Motorische Unruhe • Fehleinschätzung gefährlicher Situationen • Beeinträchtigte Orientierung (zeitlich, örtlich, zur Person) • Vergesslichkeit (beeinträchtigte Fähigkeit, Informationen vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis zu transportieren) • Beeinträchtigte Fähigkeit, Neues zu lernen • Verlangsamte Gedanken (kann bei bestimmten Gesprächen nicht mehr folgen) • Gedächtnisabbau • Aggression, greift Umgebung verbal und körperlich an • Einsichtsmangel, nicht zugänglich für Argumente, streitsüchtig • Verdrängen der Wahrheit • Vertrauensverlust, Misstrauen • Soziale und verbale Isolation • Traurigkeit, Weinen, Niedergeschlagenheit • Vermindertes Selbstwertgefühl • Auftreten von Missverständnissen • Wortfindungsstörungen • Verlust von sozialen Fertigkeiten und Verhaltensregeln • Wortschatzverlust • Desorientierung bezüglich nahestehender Personen • Verstorbene Personen „zum Leben erwecken“ • Desorientierung hinsichtlich neu kennen gelernter Personen • Verlust von Autonomie, Kontrolle • Verweigerungshaltung • Vergiftungsängste Seite 188 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 • • • • • • • • • • • • • Zeichen des Bestehlungswahns Zeichen des Eifersuchtswahns Enthemmung Verlust der Schamgrenze Verstärkte Reizbarkeit „Vor-sich-hin-Starren“ Forderndes Verhalten Zunehmend verminderte Stresstoleranz Affektlabilität (kann Stimmungslage nicht halten) Verlust der persönlichen Identität Interessenlosigkeit Apathie Lethargie Seite 189 H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80182 Verzweiflung (seelisches Leiden) Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch beeinträchtigt ist, Sinn und Bestimmung im Leben zu erkennen und zu erleben. • • • • • • • • • • • • • Selbstentfremdung Einsamkeit Soziale Entfremdung (Todes-)Angst Soziokulturelle Entbehrung Tod und Sterben von anderen Schmerzen Einschneidende Veränderungen im Leben Eigene chronische oder terminale Erkrankung oder im sozialen Umfeld Trauma Verlust (spezifizieren) Überforderung Lang andauernder Stress SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Spricht über Mangel an • Hoffnung • Sinn und Zweck des Lebens • Frieden/Ruhe • Akzeptanz • Liebe • der Fähigkeit, sich selbst vergeben zu können • zufriedenstellendem Streben nach dem Zusammenhang der Dinge im Leben • Glück • Mut • Ärger • Weinen • Schuldgefühle • Schwäche in der Bewältigung • Unfähigkeit, sich mitzuteilen • Lehnt Interaktionen mit geistlichen Führungen ab • Lehnt Interaktionen mit Freunden, Familie ab • Spricht über die Trennung von Unterstützungssystemen • Drückt Entfremdung aus • Beeinträchtigung, die bisherige Kreativität zum Ausdruck zu bringen (Singen, Malen, Schreiben) • Äußert, keinen Sinn erkennen zu können • Unfähigkeit zu beten • Unfähigkeit, an religiösen Aktivitäten teilzunehmen • Drückt aus, sich von Gott abgewendet zu haben oder auf ihn zornig zu sein • (Plötzliche) Veränderung des spirituellen Handelns • Unfähigkeit zur inneren Einkehr • Drückt aus, ohne Hoffnung zu sein aus der Sicht der Pflegeperson • Rückzug • Soziale Isolation Seite 190 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Berichtet über erholsamen Schlaf • Drückt Gefühle kreativ aus (z. B. durch Malen, Musizieren, Schreiben) • Beteiligt sich an Pflegemaßnahmen Psychische Ressourcen • Spricht über Gefühle • Beteiligt sich an Gesprächen • Beteiligt sich an Entscheidungen • Stellt Fortschritte fest Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen pflegen die Beziehung • Intakte Eltern-Kind-Beziehung • Verfügt über Gesprächspartner, die aktiv zuhören H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80072 Wachstum und Entwicklung, verändert • • • Ein Pflegephänomen, bei dem ein • Mensch Abweichungen in Bezug auf • Wachstum oder Entwicklung von den • Normen seiner Altersgruppe aufweist. • • Erzwungene Abhängigkeit Trennung von Bezugspersonen Mangelnde Umgebungsreize Mangelnde Anregungen Auswirkungen einer Behinderung Unzureichende Aufsicht Unzureichende Förderung Unzulängliche Fürsorge (körperliche/seelische Vernachlässigung und/oder Missbrauch) • Wechselnde Betreuungspersonen SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) aus der Sicht des Patienten • Niedergeschlagenheit • Angst • Lustlosigkeit • Einsamkeit aus der Sicht der Pflegeperson • Verzögerung oder Schwierigkeiten bei der Ausübung von Tätigkeiten, die für die Altersgruppe typisch sind (motorische, soziale, expressive) • Beeinträchtigte Fähigkeit, dem Alter entsprechende Aktivitäten in Bezug auf persönliche Pflege oder Selbstkontrolle auszuüben • Verlust bereits erworbener Fähigkeiten; verfrühtes oder beschleunigtes Aneignen von Fähigkeiten • Verändertes körperliches Wachstum • Wenige Gefühlsregungen • Verminderte Reaktionen • Begrenzter Blick- und Sozialkontakt Seite 191 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Wäscht sich mit vorbereiteten Utensilien • Nimmt vorbereitete Mahlzeiten zu sich Psychische Ressourcen • Nimmt an Unterhaltungen teil • Reagiert mit Zuwendung auf die Bezugspersonen Soziale Ressourcen • Die Bezugspersonen kennen den Entwicklungsprozess und fördernde Maßnahmen • Bezugspersonen beteiligen sich an pflegetherapeutischen Maßnahmen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN TITEL und DEFINITION 80222 Wissen, beeinträchtigt • • Ein Pflegephänomen, bei dem einem • Menschen die Informationen in Bezug • auf spezielle Themen fehlen oder mangelhaftes Verstehen von Informationen vorliegt. • • • • • • • • • Beeinträchtigte Sinneswahrnehmung Kognitive Einschränkung Mangelndes Erinnerungsvermögen Mangelnde Vertrautheit mit den Informationsquellen Kein Zugang zu Informationen Fehlinterpretation von Informationen Fehlerhafte oder falsche Informationen Fehlende Klientenorientierung Mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten Unzureichende Übungsmöglichkeiten Verständnisschwierigkeiten wegen kultureller Unterschiede Fehlendes Interesse am Lernen Unfähigkeit, Informationsunterlagen und quellen zu nutzen (kulturelle und/oder sprachliche Probleme; Analphabetismus) SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 192 RESSOURCEN aus der Sicht des Patienten • Spricht über mangelnde Wissensgrundlage • Äußert Mangel an Informationen • Fragt nach Informationen • Äußert Gefühl der Unsicherheit Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte Sinneswahrnehmung • Verfügt über intakte Kognition • Verfügt über intaktes Gedächtnis • Kann kommunizieren aus der Sicht der Pflegeperson • Ungenaue Durchführung einer Anleitung • Falsche Wahrnehmung des derzeitigen Gesundheitszustandes • Äußert Fehlinterpretation oder Missverständnis • Falsches Ausführen von Tätigkeiten • Wenig Reaktion auf Information • Fehlende Integration des Behandlungsplanes in die täglichen Aktivitäten • Kann bestimmte Aufträge/Aufgaben nicht erfüllen • Wirkt ratlos • Schlechte Ergebnisse bei Intelligenztests Psychische Ressourcen • Hat Interesse am Thema • Sieht Sinn im Erwerb von Informationen • Zeigt grundsätzlich Lernbereitschaft Soziale Ressourcen • Die Angehörigen unterstützen den Patienten beim Schulungsprogramm • Verfügt über Zeit für die Teilnahme an Schulungen • Verfügt über finanzielle Mittel, um an kostenpflichtigen Schulungen teilzunehmen • Hat Zugang zu Informationsquellen und Bildungsprogrammen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80223 Wissen, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch, eine Familie oder eine Gemeinschaft den Wissensstand und die Möglichkeiten für Informationssammlung, -aufbereitung und Verständnis zu einem bestimmten Thema entwickeln und erweitern möchte, um gesundheitsbezogene Ziele zu erreichen. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 193 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Verfügt über intakte Sinneswahrnehmung • Verfügt über intakte Kognition • Verfügt über intaktes Gedächtnis • Kann kommunizieren • Übereinstimmung von geäußertem Wissen und Verhalten • Beschreibt Erfahrungen, die mit dem Thema zusammenhängen • Hat Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichen Wissensquellen Psychische Ressourcen • Äußert Wunsch nach einem erweiterten Wissen und Verständnis • Formuliert konkrete Gesundheitsziele Soziale Ressourcen • Verfügt über Bildung • Hat Zugang zu Informationsquellen und Bildungsprogrammen • Erhält Unterstützung durch Bezugspersonen • Verfügt über Zeit für die Teilnahme an Schulungen • Verfügt über finanzielle Mittel, um an kostenpflichtigen Schulungen teilzunehmen H. Stefan, F. Allmer, J. Eberl, R. Hansmann, E. Jedelsky, A. Michalek, R. Pandzic, K. Schalek, D. Tomacek, POP-Praxisorientierte Pflegediagnostik, Springer Verlag, Wien 2009 TITEL und DEFINITION 80133 Wohlbefinden, Entwicklung der Ressourcen Ein Pflegephänomen, bei dem ein Mensch seine Möglichkeiten für das subjektive allgemeine Wohlbefinden erweitern und verbessern möchte. ÄTIOLOGIE (mögliche Ursachen) oder RISIKOFAKTOREN SYMPTOME (Merkmale, Kennzeichen) Seite 194 RESSOURCEN Körperlich-funktionelle Ressourcen • Ist frei von Schmerz • Kann alltäglichen Bedürfnissen nachkommen Psychische Ressourcen • Äußert Wunsch nach einer anhaltenden Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens • Sieht Sinn im Leben • Fühlt sich sicher • Fühlt sich angenommen und geliebt Soziale Ressourcen • Erhält Anerkennung und Respekt durch soziales Umfeld • Hat regelmäßigen Kontakt zu den Familienmitgliedern • Erhält regelmäßig Besuch von Freunden und Bekannten
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