Ausgabe Nr. 14 - Schweizer Armee

Nr. 14 | Dienstag, 27. Januar 2015
///CUMINAIVEL
Informationsmagazin für alle eingesetzten Sicherheitskräfte am WEF 2015
/// www.cuminaivel.ch /// Hotline: 081 632 16 75 /// Mail: [email protected]
Spinnennetz
Der Luftraum im Prättigau und Engadin wird während des WEF-Einsatzes auf drei Ebenen kontrolliert:
Zuoberst fliegen die F/A-18, in der
Mitte die PC-7 und in Bodennähe die
Super Pumas. Seite 3
Dienstpflicht
Manchmal treffen in den WK zwei
Welten aufeinander: einige Soldaten
starten als Hamburger mit grossen
Erwartungen, während andere ihre
letzten Stunden zählen bis es heisst:
Dienstpflicht erfüllt! Seite 4
Das Cuminaivel-Team
Tagtäglich erscheinen rund 300 gedruckte Cuminaivel-Exemplare, hinzu kommt der Auftritt in den sozialen Medien. Damit dies möglich ist,
braucht es ein eingespieltes Team. Wer
steckt dahinter? Seiten 6–7
Al WEF con Securitas
Davos
Chur
Meteo
Min / Max
Dienstag
-1° /
3°
Mittwoch
-3° /
4°
Dienstag
-7° / -4°
Mittwoch
-11° / -2°
AU
REVOIR
Bild: rmo.
Fin dagli esordi del WEF, Securitas AG è stata parte integrante
dell’apparato di sicurezza. A Thomas
Schneider chiediamo quali compiti
sono chiamati a svolgere i suoi collaboratori.
Pagina 10
2 ///
DIENSTAG, 27. JANUAR 2015
CUMINAIVEL
«Verantwortung kann
man nicht teilen»
Was macht eigentlich der Gesamt-Einsatzleiter am WEF? Bevor der
Cuminaivel-Stafettenstab in die Kiste versorgt wird, übernimmt ihn
Kommandant Walter Schlegel und lässt die vergangenen Tage aus ganz
persönlicher Sicht Revue passieren.
WEF –
e
Stafett
Dank für den Einsatz der Kräfte vor
Ort. Andererseits könne im Gespräch
aber auch eruiert werden, wo – trotz
der immensen Erfahrung, welche seine
«Truppe» aufzuweisen hat – Optimie-
«Ich weiss, dass ich
gute Leute habe.»
Walter Schlegel
rungspotenzial liegt. Die Präsenz in
der Öffentlichkeit und vor den Medien
sei «halt auch eine Verpflichtung», so
Schlegel. Obwohl er das Rampenlicht
nicht sucht, mache ihm auch dieser Teil
der Aufgabe keine Mühe. Auch diese
Art der Kommunikation ist wichtig für
das Verständnis der Arbeit am WEF.
Ist er nicht auf einem der Dispos unterwegs, so steht für den Kommandanten Büroarbeit an. Bild: rm.
dok. «Ich brauche hier noch eine Unterschrift.» Stabschef Robert Willi bittet
den Kommandanten Walter Schlegel
darum, ein Dokument zu unterzeichnen.
Diese kleine Begebenheit am Rande des
Cuminaivel-Interviews zeigt, wie gearbeitet wird. «Ich habe gute Leute um
mich herum», so Schlegel. Entscheide
werden vorbereitet, von Fachpersonen,
in Diskussionen und in einem gut eingespielten Prozess. Mit der Unterschrift,
sei das unter den Einsatzbefehl oder
andere wegweisende Dokumente trage
er die Verantwortung. «Und Verantwor-
tung kann man letztlich nicht teilen»,
so Schlegel. Damit könne er leben, weil
er wisse, dass er von guten, erfahrenen
und motivierten Mitarbeitenden umgeben sei.
Gelegenheiten für Gespräche
Nicht weniger wichtig sind für Schlegel
aber auch die Arbeiten, die scheinbar
weniger schwer aufliegen. Im Zusammenhang mit dem Besuch und der Abnahme der Dispos ist es sehr wichtig,
die Gelegenheit für Gespräche wahrzunehmen. Einerseits gehe es ihm um den
Können unter Beweis stellen
Das WEF sei auch eine Möglichkeit,
neue Technologien und Zusammenarbeitsformen im Ernstfalleinsatz zu
erproben. Da es sich beim WEF um
den grössten scharfen Einsatz in der
Schweiz handelt, könnten hier Weichen
für die Entwicklung für die gesamtschweizerische Polizeiarbeit gestellt
werden. Eine wegweisende und spannende Aufgabe nicht nur für den Kommandanten, sondern für das gesamte
Korps.
WEF-Stafette
Im «Cuminaivel»-Staffellauf wurden
Akteure von Seiten der Polizei sowie
der Armee in einem Portrait wechselweise vorgestellt. Wer den Stafettenstab abgab, konnte seinem Nachfolger
eine Frage mitgeben, die dieser in der
nächsten Folge beantworten musste.
CUMINAIVEL
/// 3
DIENSTAG, 27. JANUAR 2015
Anche fra le nuvole
esistono frontiere
Il mantenimento della sovranità aerea e la protezione dello spazio aereo da
intrusioni non autorizzate: questi in sintesi sono i compiti del servizio di polizia
aerea (SPA). Se la minaccia è grave, può arrivare la chiamata del capo del DDPS.
Questo può significare un ordine di abbattimento dell’aereo non autorizzato.
su. / lr. In questi giorni, chi guarda il
cielo si rallegra soprattutto per il bel
tempo. La calma invernale è interrotta unicamente dallo sporadico rumore
dei motori a reazione o dai rotori di un
aereo di passaggio. Questo idillio è tuttavia ingannevole: il cielo sopra Davos,
assomiglia infatti in questi giorni a una
fitta, quanto invisibile ragnatela. I settori più alti sono pattugliati da F/A-18
armati, nel mezzo da velivoli PC-7, mentre a bassa altitudine da elicotteri Super
Puma. «Come ulteriore modalità di intervento disponiamo della difesa contraerea media», rileva Mariano Spada,
capo flotta del trasporto aereo nello Stato maggiore delle Forze aeree. L’impiego del servizio di polizia aerea al WEF è
diverso da quello abitale. «La topografia
della Prettigovia e dell’Engadina, esigono particolari doti tecniche dal pilota.
Le valli strette e tortuose possono infatti
essere ben sigillate da entrambe le parti.
Un elicottero straniero pilotato da un pilota esperto, può passare inosservato al
radar se vola a bassa quota, utilizzando
la morfologia circostante come schermatura». Per prevenire un’eventualità di
questo genere prima ancora di entrare
nello spazio aereo limitato attorno a Davos ogni aereo viene monitorato e identificato. «Chi poi si appresta ad accedere
senza autorizzazione viene immediatamente intercettato dal servizio di polizia
aerea», assicura Spada.
Intercettare e dissuadere
Il servizio di polizia aerea sorveglia lo
spazio aereo ristretto giorno e notte. «Intercettare i velivoli in volo, identificarli,
prendere contatto visivo con il pilota e
ordinargli via radio di cambiare rotta.
Questa è la modalità di intervento standard, riconosciuta a livello internazio-
Pronti all’impiego in pochi minuti: un elicottero del servizio di polizia aerea. nale», riferisce Spada che poi prosegue:
«Se il pilota non reagisce all’ordine di
virata, viene sparato un colpo d’avvertimento. Nel peggiore dei casi l’aereo non
autorizzato viene abbattuto». Ad ogni
modo l’applicazione di tali misure coercitive è sempre ordinata dalla Centrale
d’intervento della difesa aerea. A sua
volta, quest’ultima, deve attendere l’ordine d’impiego della forza da parte del
Consigliere Federale Ueli Maurer, capo
del Dipartimento della difesa della protezione della popolazione e dello sport
(DDPS). Ogni intervento del servizio di
polizia aerea lascia naturalmente tutti
sulle spine. Fortunatamente fino ad oggi
l’allarme è sempre rientrato prima che
fosse necessario aprire il fuoco. «Ciò
dimostra che il dispositivo di sicurezza
approntato adempie il suo scopo e che i
piloti rispettano lo spazio aereo limitato», conclude Spada.
Foto: zvg.
CUMINAIVEL
/// 4
DIENSTAG, 27. JANUAR 2015
Die Einsatzzentrale
gibt den Rhythmus vor
In der Einsatzzentrale des Einsatzverbandes Boden laufen wortwörtlich alle Drähte
zusammen. Mit Hilfe des FIS Heer dirigiert der Einsatzstab in Thusis das militärische Sicherheits-Orchester im Raum Graubünden. Bisher stimmt die Musik.
cb. Warum brauchen die Musiker einen
Dirigenten, wenn sie ihn ja gar nicht anschauen? Diese Frage hat sich bestimmt
jeder schon gestellt. Auch der gewöhnliche AdA im Feld hat kaum mit der Einsatzzentrale (früher TOC) in Thusis zu
tun, denn die Noten sind verteilt und die
Musiker bestens instruiert. Ohne die Koordination der Einsatzzentrale würde allerdings wenig funktionieren. Hier werden alle wichtigen Daten zu Standorten,
Truppenverschiebungen sowie unerwartete Ereignisse erfasst und analysiert. «Wir
sind mit allen Partnern vernetzt, sei es
der Polizei, dem Bevölkerungsschutz und
der Politik», sagt Oberst i Gst Francesco
Piffaretti. Die technische Infrastruktur ist
demensprechend beeindruckend: Auf vier
Leinwänden sieht man Listen und Karten
mit den Truppenbewegungen. Wenn man
nun denkt, dass sich hier nur Obersten
Alles im Blick: Dank des FIS Heer behält der Einsatzstab den Überblick.
tummeln, hat man sich getäuscht: In der
Einsatzzentrale sitzen einfache Soldaten.
«Sie übernehmen sehr viel Verantwortung
und zeigen persönliches Engagement»,
lobt sie Piffaretti. Sie leisten Dienst zu-
Bild: rmo.
gunsten wichtiger Personen, die eigentlich kaum Zeit haben. Wenn sie versagen,
könnte der Überblick gefährdet sein. Bisher hat alles gut funktioniert – die Musik
spielte ohne Unterbruch.
Drei Fragen an Sdt Pascal Dietrich
Sdt Pascal Dietrich ist einer der zuständigen AdA für die Triage aller Informationen.
Cuminaivel hat mit dem Glarner kurz nach seiner Schicht gesprochen.
Bild: rmo.
weiter und antworte anschliessend. So
gesehen bin ich ein Sekretär (lacht).
Wie würdest du deinen Job beschreiben?
Alle Informationen, seien es Unfälle
oder besondere Vorkommnisse kommen zu uns. Ich leite diese Informationen an Oberst i Gst Piffaretti und Div
Cantieni als Entscheidungsgrundlage
Schätzt du die Informationen auch
ein?
Nein, dafür fehlen mir die dicken Balken (lachend). Ich muss die Informationen aber strukturieren und koordinieren.
Gab es bisher stressige Situationen
oder Zwischenfälle?
Bisher lief alles gut, wir hatten keine
grösseren Zwischenfälle. Auch die Informatiksysteme funktionieren. Aber
wenn gleichzeitig das Telefon heiss
läuft, die Mailbox voll ist und Oberst
i Gst Piffaretti etwas braucht, wird es
schon stressig.
Würdest du diese spezielle Aufgabe
wieder übernehmen?
Schon letztes Jahr war ich mit dieser Aufgabe betraut und fand es sehr
spannend. Sie ist zwar anstrengend
und man trägt eine grosse Verantwortung, aber sie erlaubt auch gewisse
Freiheiten. Der letzte WEF-Tag ist
allerdings gleichzeitig mein letzter
Diensttag.
5 ///
DIENSTAG, 27. JANUAR 2015
CUMINAIVEL
Importante presenza
di Securitas al WEF
Fin dalla prima riunione annuale del WEF, negli anni settanta, la società di
sicurezza privata Securitas AG è stata parte integrante del dispositivo di sicurezza
al Forum. Direttore regionale della regione San Gallo, della quale fa parte anche il
Canton Grigioni, Thomas Schneider si è occupato dell’impiego di Securitas in loco.
dz. / lr. «Per Securitas occuparsi della sicurezza del WEF è ogni anno una
sfida entusiasmante. L’impiego alla manifestazione richiede il dispiego di un
grande numero di nostri effettivi», spiega
Schneider, rimanendo intenzionalmente
vago quanto al numero esatto di collaboratori impiegati. Egli prosegue riferendo
che il periodo in cui ha luogo il WEF è
ideale per Securitas, che può garantire
il pieno adempimento dell’incarico affidatole: «Alla fine di gennaio, di regola,
non vi sono altre grandi manifestazioni
dove possiamo impiegare tutto il nostro
personale, al quale comunque continuiamo a versare lo stipendio». D’altro canto
i compiti di cui si occupa Securitas, non
sono pregiudicati dall’incarico al WEF.
«È decisamente il momento ideale per
impegnarsi in questo importante evento», afferma Schneider.
Occorre controllare le entrate
«I controlli all’entrata degli edifici, in
particolare al Kongresshaus, costituiscono la principale mansione attribuita a Securitas», chiarisce Schneider.
Può tuttavia accadere che Securitas sia
incaricata di eseguire dei controlli anche per degli eventi esterni. «Il servizio di direzione del traffico costituisce
un’ulteriore sfida: esso va condotto con
qualsiasi condizione meteorologica, ma
nonostante i possibili disagi i nostri collaboratori devono sempre mantenere
un comportamento esemplare, gentile e
coerente. Nei controlli d’accesso viene
verificato se il badge appartiene effettivamente alla persona che lo indossa»,
spiega Schneider precisando che il controllo si estende pure agli effetti personali e ai bagagli che la persona trasporta.
La collaborazione con la Polizia è mol-
Un collaboratore di Securitas a un controllo di accesso. to intensa e caratterizzata da stima reciproca. Schneider è dell’opinione che in
assenza di un elevato grado di sicurezza, la presenza di personalità di spicco
potrebbe essere compromessa. Anche se
le circostanze richiedono controlli rigorosi, occorre ricordare che l’ospitalità e
un’accoglienza amichevole sono altrettanto importanti. In passato Schneider è
stato a sua volta impiegato come operativo al WEF. «Ho trovato sempre molto
emozionante il fatto di poter vedere da
vicino personalità che normalmente si
vedono soltanto in televisione o sui giornali», ricorda Schneider a proposito
di quel periodo. Oggi il compito suo e
del team con il quale da anni collabora, è quello di accertarsi che l’impiego
Foto: rm.
di Securitas avvenga senza intoppi e che
il dispositivo di sicurezza sia rispettato
al 100%.
Retrospettive positive
Con il WEF ormai giunto al termine, è
tempo di bilanci per Schneider, che si
dice soddisfatto dell’impiego di Securitas: «Anche quest’anno, fortunatamente,
siamo stati risparmiati da gravi incidenti o da particolari azioni di disturbo. La
missione per cui siamo stati impiegati
al WEF può dunque dirsi compiuta con
successo. Altrettanto positiva è stata la
collaborazione con tutti gli altri attori
impegnati a garantire la sicurezza della
manifestazione», conclude soddisfatto
Schneider.
6 ///
DIENSTAG, 27. JANUAR 2015
CUMINAIVEL
Das «Cuminaivel»-Team
Betrieb
Kantonspolizei Graubünden
sig. Vom Cuminaivel wurden dieses Jahr
täglich etwa 300 Exemplare gedruckt, er
wurde in über zehn Hotels verteilt, man
fand ihn aufgehängt an Planungswänden
der Kp und aufliegend in den Pausenräumen der eingesetzten Truppen. Über Facebook konnte darüber hinaus auch der
mediale Auftritt verstärkt und ein grösseres Publikum erreicht werden. Kurz:
aus dem einstigen «Newsflash» ist eine
beachtliche Zeitschrift hervorgegangen,
die alle eingesetzten Sicherheitskräfte am
WEF auf dem aktuellsten Stand hält. Das
Informationsmagazin berichtet tagesaktuell, informativ, manchmal ironisch und
stets unterhaltsam über Dinge rund ums
WEF. Und alles auf hohem Niveau. Damit
dies gelingt, braucht es ein starkes Team
im Hintergrund. Ein Team in dem jeder
seine Rolle kennt und nur selten davon abkommt. Dieses Team setzt sich zusammen
aus Fotografen, Journalisten, Fachleuten
für das Layout und natürlich den beiden
«Chefs», Oberst Marco La Bella (Militär)
und Thomas Hobi (Polizei), die die Fäden
im Hintergrund ziehen. Das gesponnene Garn steht denn auch sinnbildlich für
das Wort «Cuminaivel»: es vereinigt die
militärische sowie die polizeiliche Seite
zu einer Einheit. Es bleibt nun einerseits
die Wehmut über den Redaktionsschluss
dieses Jahres. Andererseits blickt man mit
Vorfreude voraus: auch 2016 werden Sie,
verehrte Leserinnen und Leser, wieder
einen Cuminaivel in den Händen halten
können. Versprochen!
Anita Senti
Thomas Hobi
Dorothe Kienast
Raphaela Meyer
Oberst Marco La Bella
Oberstlt Markus Ming
Major Luca Petraglio
Sdt Fabio Theus
Daniel Zinsli
Redaktion
Fach Of Mathias Kaufmann
Sdt Christian Brändli
Sdt Pascal Bösiger
Layout
Sdt Patrick Boog
Sdt Raphael Sigrist
Sdt André Murer
Sdt Christian Kempter
Oblt André Jelicic
Obgfr Christoph Widmer
Sdt Patrick Grau
Sdt Fabio Peyer
Sdt Damiano Radice
Sdt Luca Rossi
Sdt Raphael Moser
Luftwaffe
Fotografie
Übersetzung und Internet
Fach Of Kevin Suter
Delphine Allemand
Wm Patrick Suvada
Sdt Mark Wyss
CUMINAIVEL
/// 8
DIENSTAG, 27. JANUAR 2015
Freiheit nicht
grenzenlos
Wahrung der Lufthoheit und Schutz des eingeschränkten Luftraums vor
unautorisierten Flugzeugen: Das sind die Aufgaben des Luftpolizeidienstes (LPD).
Im schwersten anzunehmenden Ernstfall klingelt das Telefon beim Chef VBS.
Bei ihm liegt die Kompetenz, einen Abschuss anzuordnen.
su. Wer dieser Tage gen Himmel schaut,
wird sich vor allem ob des schönen
Wetters erfreuen. Öfters unterbrechen
die Düsentriebwerke eines vorbeiziehenden Flugzeuges oder das Knattern
von Rotorblättern die winterliche Ruhe.
Doch die Idylle täuscht: der Himmel
über Davos gleicht einem unsichtbaren, dicht gewobenen Spinnennetz. Die
höchste Ebene wird von bewaffneten
F/A-18 Jets überwacht, auf der mittleren kreisen PC-7-Flugzeuge und die unterste Ebene wiederum ist das Einsatzgebiet der Super Pumas. «Als weitere
Interventionsmöglichkeit haben wir am
Boden noch die Effektoren der mittleren Fliegerabwehr», ergänzt Oberstleutnant Mariano Spada, Flottenchef
Lufttransport im Luftwaffenstab. Der
Einsatz der Luftpolizei am WEF habe
schon seine Besonderheiten. «Die Topografie im Prättigau und Engadin
stellt hohe Ansprüche an die Piloten.
Die engen, verwinkelten Täler lassen
sich zwar sehr gut zu beiden Seiten abriegeln. Ein fremder Helikopter mit einem geübten Piloten kann sich die Natur aber auch zunutze machen und im
Tiefflug unter dem Radar abtauchen.»
Um dies zu verhindern habe man bei
der Luftwaffe vorgesorgt. Schon weit
vor dem eingeschränkten Luftraum
wird der Himmel überwacht und jeder
Flug identifiziert. «Wer unautorisiert in
diese Zone eindringt, wird sofort vom
LPD abgefangen», versichert Spada.
Kein Einsatz ist ein guter Einsatz
Der Luftpolizeidienst überwacht den
Luftraum Tag und Nacht «Den Flug-
Innert Minuten einsatzbereit: Ein Helikopter des Luftpolizeidienstes in Davos. körper in der Luft abfangen, sich als
Luftpolizei erkennbar machen, Blickkontakt zum Piloten aufnehmen und
per Funk zum Abdrehen auffordern»,
dies sei das internationale Standardprozedere, so Spada. «Reagiert der Pilot
nicht, gibt es einen Warnschuss und im
Worstcase darf sogar geschossen werden.» Über solche Restriktionsmassnahmen entscheide aber immer die EZ
LUV, die Einsatzzentrale Luftverteidigung. Der Befehl zum Einsatz von
Schusswaffen obliegt dem Chef VBS.
Jede Intervention lasse natürlich den
Puls höher schlagen und man sei froh
darüber, dass alles im grünen Bereich
verlaufen sei. «Es zeigt, dass unser Dispositiv die gewünschte Wirkung erzielt
und die Piloten den eingeschränkten
Luftraum respektieren.»
Bild: zvg.
CUMINAIVEL
/// 9
DIENSTAG, 27. JANUAR 2015
Les bulletins
d’avalanches
Le centre d’étude des avalanches est une invention de l’armée. Aujourd’hui cette
étroite collaboration a pris une forme différente. La proximité du WEF reste –
mais la relation est différente.
Thomas Stucki (à gauche) fait le point de la situation dans la salle d’alerte d’avalanche.
zvg. / da. Un hélicoptère bruyant
s’approche. Thomas Stucki regarde par
la fenêtre. Pendant le WEF, la place
d’atterrissage se trouve à 100 mètres de
son bureau au WSL Institut pour l'étude
de la neige et des avalanches SLF. Il est
responsable des prévisions d’avalanches et fait partie des 140 collaborateurs du SLF. Depuis 1936, les nivologues sont «à la maison» à Davos. Il
y a 60 ans, ils étaient au Weissfluhjoch
«Dommage que la collaboration avec l’armée ne
soit plus la même.»
Thomas Stucki
et ont déménagé les bureaux, les laboratoires de recherche, les ateliers et la
centrale d’alarme d’avalanche à Davos.
Au Weissfluhjoch, on y trouve encore
les anciens bâtiments de l’Institut avec
les systèmes de mesure et le laboratoire. Le SLF avalanche fait aussi des recherches dans la protection des avalan-
ches, le permafrost et les écosystèmes
montagnards mais propose aussi des
services dans leur domaine de compétence. Le plus connu est certainement
le bulletin d’avalanche qui parait deux
fois par jour. Actuellement, le SLF
annonce des dangers d’avalanches importants mais il ne constitue pas une
situation critique pour les participants
au WEF et les forces de sécurité.
Les prévisions d’avalanches
Le service de prévision d’avalanches
de la Suisse a été créé en 1940 par
l’armée – en vue de la signification
miliaire stratégique des Alpes suisses
pendant la Deuxième Guerre mondiale.
Le militaire travaillait alors en étroite
collaboration avec les chercheurs du
Weissfluhjoch. Ces dernier ont transmis leur savoir sur les avalanches aux
cadres militaires. En 1945 à la fin de la
guerre, le SLF a pris la responsabilité
des prévisions d’avalanches et a construit le service de prévision d’avalan-
Photo: zvg.
che. Aujourd’hui, trois employés de
Stucki analysent quotidiennement les
données des 180 stations de mesure
automatique, les informations des 200
postes de montagne de Suisse, les combinent avec les prévisions météo ainsi
que d’autres informations et à partir
de là, en déduisent le niveau de danger
pour les prochains jours. «Il y a encore
2 ans, les spécialistes de montagne de
l’armée ont, pendant le WEF, en collaboration avec nous, mené une étude
sur les couches de neige dans la région de Davos et au centre des Grisons.
Une des rares activités communes entre le SLF et le militaire de nos jours»,
explique Stucki. «C’était utile pour le
bulletin d’avalanche et pour notre collaboration. Dommage que cela ne soit
plus pareil». Le prochain hélicoptère
s’approche. Stucki se concentre à nouveau sur les données de neige et de
météo. Avec ou sans le WEF, le bulletin d’avalanche doit sortir tous les jours
de manière ponctuelle.
10 ///
DIENSTAG, 27. JANUAR 2015
CUMINAIVEL
Gli specialisti delle
guardie di confine
A Davos vengono impiegati anche collaboratori del Corpo delle guardie di
confine (Cgcf). Quali sono i compiti del più grande organo civile di sicurezza del
paese al WEF? Come si organizzano le guardie di confine durante l'evento?
Cuminaivel si è informato.
incaricati di controllare persone e oggetti per evitare che venga introdotta
droga ed esplosivi nella Kongresshaus
di Davos. Grazie all’uso dello Ion Trap
Mobility Spectroscopy (ITMS) il controllo è rapido e le sostanze proibite sono
facilmente identificate. Per eseguire la
verifica bisogna dapprima raccogliere i campioni con un’apposita striscia
di campionatura dalla superficie. Gli
specialisti addetti all’utilizzo di questo
strumento sono a disposizione su chiamata in tutta Davos, esattamente come
i loro colleghi conduttori di cani detettori d’esplosivo. Quest’ultimi, quando
non sono chiamati a intervenire per un
bagaglio dimenticato in un luogo pubblico, procedono alle abituali ronde di
perlustrazione.
La guardia di confine Daniela Looser può riconsegnare il bagaglio al suo proprietario.
as. / lr. Al posto di controllo Grüenbödeli un poliziotto chiede al conducente
di un minibus con sei occupanti a bordo
di accostare. «Buongiorno, documenti
prego!». Sotto i bagagli si riesce a scorgere del materiale per una dimostrazione:
Cartelloni e sostegni. «Dovrei controllare
queste due valigie», chiede Peter Piller,
un agente delle Guardie di confine. Per
procedere al controllo ricorre a un apparecchio radiografico portatile, nel quale,
esattamente come in aeroporto, vengono
inseriti i bagagli. Daniela Looser osserva
Foto: as.
con occhio allenato lo schermo, al fine di
individuare eventuali oggetti sospetti. Si
accorge così della presenza di un oggetto
oblungo, somigliante a un manganello.
La valigia viene aperta e, fra biancheria
intima e scarpe, l’oggetto sospetto risulta essere il cavalletto di una telecamera.
Cessato allarme.
Droga ed esplosivi
Mentre a Grünenbödeli il contenuto dei
bagagliai viene passato ai raggi X, altri agenti delle guardie di confine sono
Più personale al fronte
A Davos, le guardie di confine operano al servizio della Polizia cantonale dei Grigioni. Infatti la gestione dei
valichi di passaggio resta in ogni caso
di loro esclusiva competenza. «A causa degli attentati terroristici di Parigi,
quest’anno abbiamo adottato una serie
di provvedimenti che hanno permesso
l’impiego di personale supplementare»,
ci spiega Andrea Schmid, addetto stampa del Comando della Regione guardie
di confine III. Anche il suo superiore a
Berna, Roland Bratschi si trova a Davos per il WEF. Bratschi, che è membro
dello Stato maggiore di coordinazione
intercantonale SMCI, ci riferisce: «Teniamo d’occhio quanto accade al di fuori del WEF e coordiniamo le riserve».
Trovandosi a Davos, egli ha inoltre colto
l’occasione per uno scambio di opinione
con i collaboratori delle guardie di confine presenti in loco.
11 ///
DIENSTAG, 27. JANUAR 2015
CUMINAIVEL
Erster vs. Letzter:
Deine Tage sind gezählt
Einige AdA am WEF schauen auf eine bewegte militärische Vergangenheit zurück und sind letztmals eingerückt, andere sind frisch aus der RS. Obwohl beide
zur Familie der AdA gehören, sind die Verhaltens- und Denkweisen recht unterschiedlich. Cuminaivel hat je ein Exemplar pro Gattung befragt.
Isaak Müller (links) und Peter Riederer im Gespräch mit Cuminaivel.
Hamburger Sdt Isaak Müller
cb. Sdt Isaak Müller sitzt in der Kanzlei
des Geb S Bat 6 und ist sofort bereit für
ein Gespräch. Seine RS als Führungsstaffelsoldat hat Sdt Isaak Müller erst im
August 2014 abgeschlossen und schon ist
er am WEF – am «einzigen richtigen Einsatz in der Schweiz». «Ich war gespannt
auf das WEF, aber hier in der Kanzei in
Thusis kriegt man etwas wenig mit vom
Geschehen in Davos», erklärt er ernüchtert. In der Kanzlei des Geb S Bat 6 stehen
einige erfahrenen AdA kurz vor dem militärischen Ruhestand. Nachwuchs ist deshalb dringend gesucht. «Ich werde von den
Älteren gut eingearbeitet und kann von
ihrer Erfahrung profitieren», sagt Müller,
der im Zivilen als Polymechaniker arbeitet. Der Unterschied zur RS spüre er vor
allem im Umgang unter den AdA und mit
den höheren Tieren: Man sei freundlicher,
lockerer und es gebe mehr Platz für Humor. «Hier im WK scheint die Hierarchie
durch die Kameradschaft ersetzt», meint
der Zürcher Unterländer. Auch der Drill
existiere so nicht mehr. Über die Hambur-
ger-Taufe habe er zuvor schon Verschiedenes gehört, meistens müsse man wohl ein
komisches Gebräu aus dem Kampfstiefel
trinken. Obwohl erst seit ein paar Tagen
im WK, ist Müller überzeugt: «Wenn man
motiviert ist, kann man eine gute Zeit haben, vor allem mit so netten Leuten». Wir
heissen Isaak Müller herzlich willkommen und wünschen ihm in seiner noch
langen WK Zeit viel Erfüllung.
Abtretender Gfr Peter Riederer
Peter Riederer sitzt im Wachlokal und
liest den Blick. Freundlicherweise nimmt
er sich aber Zeit, mit Cuminaivel zu sprechen. Den Grad als Gfr habe man ihm mit
einem Trick verliehen, stellt er sogleich
klar. Dank der vielen KVK hat der Fahrer nach fünf WK die ganze Dienstpflicht
erfüllt. Den Unterschied zwischen RS und
WK erklärt er so: «Im WK ist man freier:
Wir hatten längere Fahraufträge und waren einfach mal einen Tag weg.» Auch die
«huara Zeremonie» bezüglich Ausgang
und AbV falle weg. «Im WK muss der
Dienstbetrieb laufen, in der RS hingegen
Bilder: rmo.
sind Prinzipien wichtig», meint der Maienfelder, der zivil als Bauleiter arbeitet.
Er ist froh, wenn das «Militärzeugs» mal
fertig ist. Ein wenig Wehmut ist aber auch
dabei, denn er hat alle WK mit denselben
Fahrern geleistet. Die Kameradschaft hat
er in guter Erinnerung. Abschliessend gibt
er den Hamburgern auf den Weg, dass
man im WK einfach seinen Job machen
müsse, dann könne man sich auch mal
etwas leisten. «Allerdings habe ich mir
am Samstag etwas zu viel geleistet, sonst
wäre ich jetzt in meiner letzten Woche
nicht als Wache eingeteilt», lacht er. Wir
lernen von Gfr Peter Riederer, dass sich
auch alte Hasen noch erwischen lassen
und wünschen ihm für den militärischen
Ruhestand alles Gute.
Tipp der Redaktion
Wie viele Diensttage hast du noch?
Frage nach: personelles.fsta@vtg.
admin.ch (AHV Nummer angeben!)
oder per Telefon: 031 381 25 25.
CUMINAIVEL
/// 12
DIENSTAG, 27. JANUAR 2015
Kopf des Tages: Timmy Huber, ICT
Jetz han i !
g
Feria nöti
Illustration: han.
Bild: rm.
fb.com/cuminaivel
Bild des Tages
dok. Die IT-Versorgung für einen
Bürokomplex mit über 80 ComputerArbeitsplätzen ist keine kleine Sache.
Erst recht nicht, wenn diese für nur
gerade gut eine Woche eingerichtet
werden muss. Zum zweiten Mal ist
Timmy Huber am WEF. Seit Samstag
ist er zusammen mit seinen Teamkollegen mit dem Abbau beschäftigt. Die
Kisten stehen bereit, in die Tastaturen, Mäuse, Bildschirme, Steckleisten und die unterschiedlichsten Kabel versorgt werden. Anschliessend
kommt das ganze Material auf Palette
und dann dürfen sie sozusagen den
«Sommerschlaf» antreten: Das gesamte IT-Material wird in Chur eingelagert und wartet auf den nächsten
WEF-Einsatz. Für Timmy Huber ist
der Einsatz am WEF ein freudiges
Wiedersehen mit seinem ursprünglichen Job in der IT der Kantonspolizei
Graubünden. Heute arbeitet er in der
Einsatzleitzentrale als Einsatzleiter
und im Datencenter. «Mir gefällt das
– ich bin zurück mitten unter allen
Leuten, das habe ich bei meinem Alltagsjob nicht mehr», so Huber.
Impressum
Herausgeber: Gemeinschaftsproduktion der
Kantonspolizei Graubünden und
der Schweizer Armee
Redaktion:
Kapo GR, EVB, EVL, FUB, LBA
E-Mail:
[email protected]
Team
Oberst La Bella Marco (mlb.), Oberstlt Ming Markus
(mm.), Fach Of Kaufmann Mathias (mk.), Fach Of Suter Kevin (ks.), Oblt Jelicic André (aj.), Obgfr Widmer
Christoph (cw.), Sdt Boog Patrick (pb.), Sdt Bösiger Pascal (pbo.), Sdt Brändli Christian (cb.), Sdt Grau Patrick
(pg.), Sdt Kempter Christian (ck.), Sdt Moser Raphael
(rm.), Sdt Murer André (am.), Sdt Peyer Fabio (fp.), Sdt
Radice Damiano (dr.), Sdt Rossi Luca (lr.), Sdt Sigrist
Raphael (sig.), Sdt Theus Fabio (ft.), Allemand Delphine
(da.), Hobi Thomas (th.), Kienast Dorothe (dok.), Meyer
Raphaela (rm.), Rüegg Roman (rr.), Senti Anita (as.), Zinsli Daniel (dz.)
Verantwortliche
Thomas Hobi, C Kommunikation Kapo GR
Oberst Marco La Bella, C Komm WEF Ter Reg 3
Ausgaben: Erscheint vom 14. 01. - 27. 01. 2015
Thusis, 26.01.2015, 11:28 News im Web täglich auf:
www.cuminaivel.ch