Erste Ein- und Ausblicke der neuen

C a s a
März 2014
www.casa-depuoz.ch
Center da scola, formaziun ed integraziun / Zentrum für Schule, Ausbildung und Integration · Via Crap Gries 1 · 7166 Trun
Erste Ein- und Ausblicke
der neuen Institutionsleitung
Die Neugier lässt uns Berge
besteigen und Täler durchforschen (Daniel Mühlemann, Naturfotograf) oder «Wer ist wohl
der neue Institutionsleiter?»
Ohne Neugier wäre unser Leben
halb so spannend – wären wir wahrscheinlich als Menschheit nicht da,
wo wir heute stehen und vor allem,
wäre das tägliche Leben nicht halb
so interessant! Ich kann mir vorstellen, die Mitarbeitenden der Casa
Depuoz waren bestimmt neugierig
auf die neue Institutionsleitung.
Vielleicht ging es Ihnen, liebe LeserInnen, ja auch so.
Ich nutze deshalb hier die Gelegenheit, mich ein klein wenig vorzustellen. Als Schulleiter mehrerer
grosser Schulen in der Ostschweiz
durfte ich mir mein Rüstzeug für
diese Funktion als Institutionsleiter aneignen. Die positive Zusage
des Vorstandes im Frühling 2013
erfüllte mich mit grosser Freude,
da die Übernahme der Institutionsleitung für mich eine berufliche
Weiterentwicklung darstellte und
ich die Möglichkeit erhielt, meinen
Lebensmittelpunkt ins Bündnerland zu meiner Partnerin zu verlegen. Dies ist auch mit einem für
mich angenehmen Nebeneffekt verknüpft, denn ich bin nun einem meiner grossen Hobbies – den Bergen,
der Natur näher. Den Ausgleich zu
meiner Arbeit darf ich jetzt in der
Surselva erleben und geniessen, sei
das bei Berg- oder Skitouren oder
Einblick in den Arbeitsalltag der Erwachsenen
ganz einfach beim Aufsaugen der
Mehrsonnenstrahlen, die im Oberland deutlich klarer vom Himmel
lachen, als ich mir vom nebligen
Unterland gewohnt bin.
Jede neue Herausforderung ist
ein Tor zu neuen Erfahrungen
(Ernst Ferstl, österreichischer
Dichter) oder «Was kommt
wohl konkret auf mich zu?»
Denken wir daran, dass die
vielleicht grösste Kraft der
Menschen in ihrer Vielfalt liegt
(unbekannt) oder «Wie begegnen wir den stetigen Veränderungen, die auf uns alle zukommen?»
Bei der Übergabe im Sommer durch
die «alte» aber junggebliebene
Institutionsleitung an mich wurde
mir nochmals bewusst, dass neben
einer vielseitigen und spannenden
Arbeit auch eine grosse Verantwortung in meine Hände gelegt wurde.
Diese nehme ich mit grosser Freude an und nach einem guten halben
Jahr in der Casa Depuoz stelle ich
fest, dass ein äusserst kompetentes
Team an meiner Seite steht und mir
den Einstieg sehr erleichterte. Daneben spüre ich viel Unterstützung
und Engagement der rund 100 Mitarbeitenden mir gegenüber und
eine hohe Identifikation ihrerseits
mit der Casa Depuoz. Hier zu arbeiten bedeutet etwas Besonderes. Für
Menschen da zu sein, neugierig auf
andere zuzugehen, das Wohlergehen und die Entwicklung der rund
80 SchülerInnen, Jugendlichen in
Ausbildung und Erwachsenen im
Wohnheim bei der täglichen Arbeit
ins Zentrum zu stellen – eine befriedigende aber auch herausfordernde
Arbeit.
Wir sehen uns in vielen Bereichen
des Lebens immer wieder vor neue
Herausforderungen gestellt. Gesellschaftspolitische Veränderungen,
neue Vorgaben im Umgang mit Finanzierungssystemen, Bedürfnisse
und Rahmenbedingungen, die sich
verändern, und vieles mehr. Das
einzig Konstante ist letztlich die
Veränderung. Daraus hat die Casa
Depuoz stets Energie geschöpft, ist
kreativ und flexibel auf diese Herausforderungen zugegangen und es
entstanden immer wieder spannende Angebote (wie z. B. der Mittagstisch für die SchülerInnen des Consorzi Sumvitg-Trun, ein erweitertes erlebnispädagogisches Berufswahlklassenangebot BWK +, usw.).
Dieses flexible (re-)agieren ist eine
grosse Stärke der Casa Depuoz und
soll in erster Linie allen hier Wohnenden, Lernenden und Auszubildenden dienen. Darüber hinaus gibt
diese Flexibilität den Mitarbeitenden Sicherheit und ermöglicht Pers­
pektiven. Letztlich steht alles auch
immer unter dem Fokus der Integration und stärkt somit die Region.
Diese offene Haltung, die ich hier
in der Casa Depuoz, aber auch von
aussen her verspüre, ist für mich
ein wichtiger Pfeiler, und zudem
tern. Mit dem Erlernen eines Berufs
steigt auch das Selbstwertgefühl des
Jugendlichen und seine Integration
in die Gesellschaft erreicht eine
neue Stufe. Das Beispiel von Beat
zeigt, dass einige auch den Weg
in den ersten Arbeitsmarkt schaffen können, dass dabei aber einige
Hürden zu nehmen sind. Manchmal erkrankt leider ein Arbeitnehmer und kann nicht mehr die
von ihm geforderten Leistungen
erbringen. In Zusammenarbeit
mit der IV kann die Casa Depuoz
diesen Menschen möglichst rasch
und unbürokratisch eine Möglichkeit anbieten, sich wieder an den
Arbeitsalltag zu gewöhnen und
herauszufinden, wie belastbar sie
(noch) sind.
Diese Ausgabe der Hauszeitung
informiert Sie wie immer auch über
Aktuelles. So stellt sich unser neuer Institutionsleiter Matthias Gutmann kurz vor und formuliert seine ersten Erkenntnisse aus seiner
Arbeit in der Casa Depuoz. Wir informieren über den Stand der Arbei-
sehe ich in ihr auch eine Vision für
die Zukunft. Wir sind alle etwas Besonderes in dieser grossen Vielfalt.
Nutzen wir das als unsere Chance
und verpflichten wir uns dieser Einzigartigkeit.
Ich bin neugierig auf die zahlreichen Herausforderungen, die hier
an einer vielschichtigen und lebendigen Institution noch auf uns alle
zukommen.
Matthias Gutmann
Neugierig bleiben
Editorial
Liebe Leserin
Lieber Leser
Wir leben in einer schnelllebigen
und leistungsorientierten Welt.
Was bedeutet dies aber konkret für
einen Menschen mit einer Behinderung? Für einen Jugendlichen mit
einem Handicap, der sich überlegt,
wie er seine Zukunft sinnvoll gestalten will? Oder für einen Arbeitnehmer, der krankheitshalber aus seinem angestammten Arbeitsumfeld
ausscheiden muss?
Der Artikel über Meinrad, der im
CURTIN DILS SENNS arbeitet,
zeigt auf, dass eine sinnvolle, auf
die Fähigkeiten und Bedürfnisse
zugeschnittene Arbeit bei allen
Menschen zur Zufriedenheit und
allgemeinen Gesundheit beiträgt.
Arbeit bedeutet hier Struktur und
Orientierung im Alltag. Jugendliche,
die zuvor die Sonderschule durchlaufen haben, brauchen Zeit und
Unterstützung bei ihrer Berufswahl,
aber auch Entgegenkommen und
Verständnis von ihren Lehrmeis-
ten im CURTIN DILS SENNS und
über die Schülerverpflegung, die
wir den Schülern und Schülerinnen
des Consorzi Sumvitg-Trun anbieten. Barbara Hoffmann schliesslich
beschreibt, wie ein für die Institution zugeschnittenes Weihnachtsspiel entsteht – ein seit jeher unverzichtbares Ritual, das Struktur
im Jahreslauf bedeutet!
Maria Venzin-Marty
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März / mars 2014
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Von der Schule in die Arbeitswelt –
die Berufswahlklasse der Casa Depuoz
Um den Übergang von der ­Schu­le in die Arbeitswelt für Jugend­
liche der Sonderschule zu er­
leich­tern, ist eine gezielte Vorbe­reitung nötig. Dabei kommt der
­Berufswahlvorbereitung eine
wichtige Rolle zu.
Die Berufswahlklasse in Trun kann
von Jugendlichen der Sonderschule
besucht werden, die sich nach Beendigung der obligatorischen Schulzeit für eine berufliche Tätigkeit
interessieren und sich vertieft mit
einzelnen Berufen auseinandersetzen wollen. Neben allgemeinbildenden und lebenspraktischen Fächern
wird den Jugendlichen Praxiserfah-
rung in verschiedenen internen und
externen Arbeitsfeldern geboten
und an der Arbeitshaltung, Ausdauer und Eigenverantwortung gearbeitet. Es werden mehrere Schnupperwochen ermöglicht. Am Ende der
ein- bis zweijährigen Schulzeit in
der Berufswahlklasse wird in enger Zusammenarbeit mit der IVBerufsberatung nach einer beruflichen Anschlusslösung gesucht. Die
Jugendlichen wohnen in Trun intern
mit dem Ziel, nach Beendigung der
Schulzeit ein möglichst eigenständiges Leben führen zu können.
Die Jugendlichen der Berufswahlklasse können das Schuljahr nut-
zen, um ihre schulischen Kenntnisse weiter zu verbessern und sich
auf die Berufsbildung und auf die
Anforderungen der Berufswelt vorzubereiten. Damit erhöhen sich ihre
Chancen auf eine möglichst qualifizierte Berufsbildung und längerfristig auf eine mögliche Arbeitstätigkeit im ersten Arbeitsmarkt. Ziel
des Berufswahlklassenjahres ist es,
Jugendliche bei der Berufswahl zu
unterstützen und sie auf die Berufsausbildung vorzubereiten. Interessen und Stärken werden in Erfahrung gebracht und die Jugendlichen
erwerben erste Kenntnisse und Fertigkeiten in Theorie und Praxis.
Die Schnupperlehre in der Küche gibt Aufschluss
über die Anforderungen der Arbeiten in der Küche.
Den Schnupperlehren kommt im
Rahmen der Berufsorientierung
eine wichtige Bedeutung zu. Sie
bieten den Jugendlichen die Möglichkeit, einen oder mehrere Ausbildungsbetriebe zu besuchen und
einen Einblick in die Arbeitswelt zu
bekommen. Durch Zuschauen, Fragenstellen und Mitarbeiten können
die Jugendlichen den gewählten Beruf und den Arbeitsalltag im Betrieb
kennen lernen. In enger Zusammenarbeit mit der Berufswahlklassenlehrperson und dem Arbeitgeber
In der Schule wird das Thema Berufswahl vertieft behandelt.
können die Jugendlichen abklären,
ob ihre Berufsvorstellungen der
Realität entsprechen, der Beruf aufgrund ihrer Interessen und Fähigkeiten tatsächlich der richtige ist und
der Betrieb als Ausbildungsbetrieb
in Frage kommt. Die Bereitschaft der
Betriebe, Schnupperlehren durchzuführen, trägt wesentlich zur Qualität des Berufswahlprozesses bei.
Einen Beruf authentisch in einem
Betrieb kennen zu lernen, ist für die
Jugendlichen daher wichtig.
Martina Marazzi Mall
La lavur ella gruppa Curtin
Ils 29 da settember 2012 ei
stau l’avertura da nies CURTIN
DILS SENNS ed en gliez connex
ei naschiu ina nova gruppa el luvratori. Quella ha survegniu il
num «gruppa Curtin». Ils conluvrers da quella gruppa han surpriu lavurs en curtin e lavurs
ordaviert.
Il Meinrad ei in conluvrer da quella
gruppa Curtin. Per el ei igl esser
giu­
ado fetg impurtonts. Semover
el li­
ber munta per el esser libers. Nus numnein nossas structuras el di era temps da lavur, mo
per nus munta la lavur occupaziun ed integraziun. Nus vein lavurs sco incarica mo senza squetsch
e pressiun da produc­ziun. Per nus
eis ei fetg impurtont che nos cussadents sesentien bein el mintgadi.
Il di da lavur dil Meinrad entschei-
va cun ina cuorta spassegiada. Nus
mein naven dalla Casa Depuoz encunter la Casa s. Martin tochen sin la
via encunter Schlans e lu puspei anavos. Quella spassegiada ei impurtonta per il Meinrad: in ritual che dat
segirtad. Quella drova el en siu mintgadi. Sin quella spassegiada entupein nus savens convischins e selegrein d‘in bien di ed in per plaids.
Anavos ella Casa Depuoz semettein
alla lavur. Il Meinrad sepeina per ir
giuado a luvrar. Era leu ha ei ina
structura. El va per siu resti da lavur
e lai segidar da sevestgir sco ei drova.
El tila en caultschas da lavur, cal­zers aults, tenor basegns giacca e ca­petscha. Quei ei in ritual per el ed
­aschia s’orientscha el. Midar il restida temps liber en caultschas da lavur munta per el ir a luvrar.
El curtin e contuorn dat ei differentas
Il Meinrad lavura bugen el CURTIN DILS SENNS.
Il Meinrad vid la lavur.
lavurs che nus savein exequir. Per
exempel: la primavera segar il pastget, semnar e cultivar flurs ed jarvas. La stad eis ei da bugnar las flurs,
far fein e rimnar materials dalla
natira per far lavurs pintgas da
macort’aura en luvratori. Rimnar
materials dalla natira munta per exempel: crappa, cuschas, tschuttas e
caglias che nus cumbinein sin nossas spassegiadas ni purtein da nies
plaz da lavur extern enta Rensch.
Gl’atun raschlein nus la feglia en
curtin e segidein cun cavagliar lenna. Nossa lavur ei da cavagliar lezza
en bargia. Igl unviern segidein nus da
rumiar la neiv, sco pudein e savein.
Raschlar e dustar feglia igl atun ei
ina engrazieivla lavur. Sco quei che
nus savein persequitar fa il Meinrad
fetg bugen quella lavur. Cu el vesa
ils uaffens pinai ella carretta pren
el beinspert tala e va en curtin. El
transportescha lu la feglia culla carretta al compost. Si e giu, si e giu. El
dat il tempo e pren la via ch’el vul. Il
sesentir bein el mintgadi, ella lavur,
ella structura ed integraziun ein per
tuts fetg impurtont. Igl ei bien che
mintga cussadent sa far la lavur ch’el
fa bugen e che va tguntsch per el.
­Aschia dat la lavur era in senn e buna
cuntentientscha. «Jeu s’ audel vitier,
jeu portel mia part cun mes agens
mauns ed ensemen crescha in project e nus exequin il pensum da ­lavur».
Lisa Bearth, Gruppa Curtin
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März 2014
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Integrationsmassnahme
in der Casa Depuoz
Versicherte, die seit mindestens sechs Monaten zu mindestens 50 Prozent arbeitsunfähig
(Art. 6 ATSG1) sind, haben
Anspruch auf Integrationsmassnahmen zur Vorbereitung auf
die berufliche Eingliederung (Integrationsmassnahmen), sofern
dadurch die Voraussetzungen
für die Durchführung von Massnahmen beruflicher Art geschaffen werden können.
Dies ist ein Teil der Gesetzgebung
der Invalidenversicherung (IV). Die
Casa Depuoz setzt im Auftrag der IV
solche Integrationsmassnahmen um
und bietet Aufbau-, Belastbarkeitsund Arbeitstrainings an. Diese werden von Menschen in Anspruch
genommen, welche durch eine physische oder psychische Erkrankung
oder durch die Folgen eines Unfalls
nicht mehr in der Lage sind, an ihrem angestammten Arbeitsplatz zu
arbeiten. Der betroffenen Person
wird eine temporäre Arbeitsstelle
angeboten, um sie möglichst schnell
in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit
an ein höchstmögliches Niveau heranzuführen. Eine Grundvoraussetzung, um dieses Ziel zu erreichen,
ist die Motivation der Person.
Arbeit im steilen Gelände.
In der Regel meldet sich ein Mitarbeiter der IV für ein Erstgespräch
mit einer versicherten Person bei
uns. Dabei wird besprochen, in welchem Arbeitsumfeld das Training
absolviert werden soll. Es wird festgehalten, dass dieses Training nicht
einer Ausbildung ­
gleichzusetzen
ist. Es geht nicht in erster Linie um
die Qualität der ausgeführten Arbeit, sondern um die Arbeitstechnik
und Zuverlässigkeit. Im Zentrum
steht die Person und wie es ihr bei
den verschiedenen Arbeiten ergeht.
Zur Auswahl stehen Arbeiten in
den Bereichen Hauswartung, Hauswirtschaft, Küche und teilweise
dem Sekretariat. Dafür sind keine
Vorkenntnisse oder spezielle Fähigkeiten nötig. Bei sämtlichen Arbeiten können über verschiedene
Fähigkeiten, wie zum Beispiel das
Stehen während mehrerer Stunden,
die Verrichtung von körperlicher
Arbeit, die Fertigkeit bei feinmotorischen Arbeiten, die Konzentra-
tion oder die Selbständigkeit klare
Aussagen gemacht werden. Parallel
zum kontinuierlichen Aufbau der
Arbeiten wird die Erhöhung der Anwesenheitszeit angestrebt. So entsteht in den ersten drei Monaten ein
umfassendes Bild über die Arbeitsfähigkeit und Stärken der Person.
Mit diesen Rückmeldungen kann
der Mitarbeiter der IV gemeinsam
mit der versicherten Person eine
Anschlusslösung planen. Sollte sich
bereits jetzt die Möglichkeit für ei-
nen Arbeitsplatz im ersten Arbeitsmarkt abzeichnen, kann ein Praktikum angestrebt werden. Ansonsten
besteht die Möglichkeit das Training in der Casa Depuoz um weitere
drei Monate zu verlängern und mit
der Suche nach einem möglichen
Arbeitsplatz zu verbinden. Es ist uns
bereits oft gelungen, Personen, die
als Integrationsmassnahme bei uns
arbeiteten, einem Arbeitgeber auf
unkomplizierte Art zu ­vermitteln.
Matthias Hildering
Schritte in den ersten Arbeitsmarkt
Beat Fitze, aufgewachsen in
Chur, absolvierte nach seiner
Schulzeit 2007 ein Jahrespraktikum (berufliche Vorbereitung)
bei uns in der Casa Depuoz. Er
konnte in verschiedenen Bereichen schnuppern: im Technischen Dienst, in der Hauswirtschaft und in der Küche. Beat
lebte von Anfang an zusammen
mit anderen Jugendlichen seines Alters auf einer betreuten
Wohngruppe in der Casa D
­ epuoz.
Die Ablösung vom Elternhaus erwies sich für Beat als schwierig.
Heimweh plagte ihn und es brauchte viel Zeit und Geduld, bis sich
Beat auf die neue Situation einstellen konnte.
Im August 2008 begann Beat eine
zweijährige Lehre als Hauswart-
Beat Fitze
praktiker in unserer Institution. Zu
dieser Ausbildung gehörten auch
verschiedene Praktikumsplätze, so
zum Beispiel im Volg in Rabius, bei
der Firma Degonda Fensterbau in
Cumpadials, im Alters- und Pflegeheim in Ilanz, sowie beim Tiefbauamt Graubünden in Trun. Beat sammelte so viele neue und wichtige
Erfahrungen in den verschiedenen
Arbeitsangeboten, die ihm später
den Start ins Erwerbsleben vereinfachten. Diese Situationen verlangten viel Geduld und Durchhaltevermögen, da Beat immer Zeit brauchte,
um sich an die neuen Herausforderungen und Menschen anzupassen.
Im Sommer 2010 schloss er erfolgreich seine Lehre in der Casa Depuoz ab. Wieder kam viel Neues auf
ihn zu. Beat konnte beim Tiefbauamt Graubünden in Trun ein halbjähriges Praktikum absolvieren. Danach fand er unterstützt von seinem
Betreuer eine neue Stelle als Garagenhilfe bei der Firma Hoffmann in
Chur. Von da an lebte Beat alleine in
einer Wohnung in Chur. Punktuell
wurde er von uns BetreuerInnen begleitet und betreut, damit Beat auch
diesen Meilenstein mit Bravur meistern konnte. Beat blieb dann mehr
als zwei Jahre in seinem neuen
­Betrieb.
Im Oktober 2013 wagte Beat einen
weiteren Schritt in seinem Leben.
Er trat eine neue Stelle bei der Garage Steingruber in Walzenhausen an.
Als Garagenmitarbeiter fühlt sich
Beat an seiner neuen Arbeitsstelle
sehr wohl. Er wohnt alleine in der
kleinen Ferienwohnung seiner Mut-
Beat bei der Arbeit.
ter und im Ort hat Beat Anschluss
gefunden. Der Neustart und der
Umzug ins Unterland hätten ihm zu
Anfang schon Mühe bereitet, doch
nun sei alles «TIP-TOP», so Beat.
Wir ehemalige Betreuende merken
dies auch, denn seine Telefonanrufe auf der Gruppe sind seltener
geworden. Ein gutes Zeichen. Beat
ist stolz, sein Leben alleine zu meistern. Trotzdem freuen wir uns immer
wieder auf seine Stimme am Telefon und auf seine eventuell neuen
Schritte in der Arbeitswelt.
Katrin Wiestner
Voranzeige: 1. Juni 2014
Weitere Infos unter: www.casa-depuoz.ch
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mars 2014
www.casa-depuoz.ch
Giug da Nadal ella Casa Depuoz
Gia igl uost hai jeu entschiet a patertgar vid il giug da Nadal. Tgei historia lein giugar uonn? Duein prender la historia da Nadal ni in’autra
che va a prau cun il temps da Nadal?
Uonn sun jeu sedecidida per la historia dalla steila da Nadal da Marcus Pfister. Quella historia semeglia
la historia da Nadal, igl ei ina part
dalla historia enconuschenta. Ella
pren sia entschatta cura ch’ ils pasturs han intervegniu ch’ in affon sei-
gi naschius buca lunsch naven dad
els. Els lessen ir a visitar il nievnaschiu, san denton buca en tgei direcziun ch’els han dad ir. Sche nus
mo savessen mirar da surengiu! Las
steilas enconuschessen segiramein
il liug dalla naschientscha. E sco
las steilas havessen udiu il giavisch
dils pasturs, sefuorman ellas alla
gronda steila da Nadal. Quella semuenta plaunsiu sur il tschiel e muossa aschia la via tier il niev retg als
pasturs. Ed era ils retgs digl orient
ed ils animals han observau la steila
e suondan quella glisch tut speciala.
Beinspert eis ei stau clar che
quei giug hagi liug el CURTIN
DILS SENNS. La steila da Nadal che munta il coc dalla historia, duei sgular sur il tschiel
ed el ver senn dil plaid mussar a tuts
la via tier Jesus. Jeu hai fatg in plan
e proponiu quel alla Maria Venzin.
Ensemen vein nus fatg la planisa­-
Ils pasturs silla via tier il bambin.
Ils treis rechts Melcher, …
Baltasar …
e Casper.
ziun fina. Nus vein decicidiu da giugar uonn cun raquintaders. Jeu hai
adattau quei raquent ad in toc da
teater cun in text fetg sempel. Ils
scolars dalla classa d’elecziun da
professiun surprendan las rollas da
text, nos clients tut tschellas. Giugar
giuadora ei fetg bi e drova vuschs
fetg fermas ch’ils aspectaturs capeschien enzatgei. Dieter Follack, in
conluvrer dalla partiziun dils giu­
venils surpren ils indrez da tun e
glisch. Las lavurs pli pretensiusas
digl indrez da schar sgular la steila vein nus surdau als conluvrers
dall’economia. Il davos resta ei d’
exercitar husliamein e la speronza
che tut gartegi. Engraziel fetg a tuts
che fan part e che segidan per quei
eveniment nunemblideivel.
Barbara Hoffmann
Meisa da miezdi ella Casa Depuoz
La salata ei pinada.
Jeu habiteschel a Trun-Zinzera cun
mia famiglia. Per il niev onn da scola
che ha entschiet ils 19 d’uost 2013
ha nies team da cuschina surve­
gniu l’incarica da cuschinar per ils
scolars da nossa regiun. Els arrivan
da Sumvitg, Cumpadials, Surrein,
Rabius, Campliun, Trun, Darvella,
Zignau e Schlans. Sper il cuschinar
per la Casa Depuoz e per la Spitex
ei vegniu vidlunder ina nova sfida.
Tut ensemen vegn ussa cuschinau
circa 130 gentars a di. Grazia alla
buna planisaziun ed organisaziun
vein nus contonschiu in bien resultat ed ei funcziuna bein. 43 scolaras e scolars ein s’annunziai; ed
intragliauter vegnan 30 scolars
a quater dis ad jamna duront il
temps da scola alla meisa da miezdi.
Miu pensum ei da controllar cun la
gliesta tgi ch’ei presents, da gidar
a survir sil ta­glier la maglia e da
segidar dapertut nua ch’ei fa basegns. Jeu erueschel preferenzas
e giavischs specials e damondel
in resun. Era els as­tgan giavischar
da metter ensemen il menu che
secumprova. Il menu da treis plats
vegn survius entuorn mesa l’ ina
e cuozza biabein ina mes’ura. Magari san ins buca gartegiar a scadin
il gust dil menu. Jeu prendel bugen encunter laud e critica dalla
spisa per saver seme­
gliurar. Ils
scolars ein cuntents cun il gentar, cun l’atmosfera dil local, cun
il persunal dalla Casa Depuoz ed
era cun nossa infrastructura. Bugen
prendan els era temps per passentar in pign mument en nies bi Curtin Dils Senns. Quei fa zun
grond plascher, aschia ch’ins vesa
e senta ch’els vegnan pli e pli da
casa ella Casa Depuoz. Ei descha
a nus dat engraziar grondamein als
geniturs, allas scolas, alla suprastonza ed al persunal dalla Casa
Depuoz per la buna collaboraziun,
construiu sur la via da spassegiar in
tunnel cun caglias salisch, sco era
ina seiv da lattas al cunfin dil curtin.
Quei di da lavur e gentar communabel cun nos cussadents ha procurau per enqual biala sentupada che
vegn a restar a nus en buna memoria.
In’ulteriura sentupada ha ei dau
cun las dunnas dalla «gruppa da
caltschiel» da Glion. Ellas han
spon­surau a nus ina ballabeina per
suppias da rodas. Quella ballabeina
ei concepida aschia, ch’ina persuna en suppia da rodas ha ensemen
cun duas ulteriuras persunas la
pusseivladad da far experientschas
dils senns primars duront far balla.
En cuort selegrein nuss d’astgar
tschentar en nies curtin in element
C a s a
Impressum
Herausgeberin:
Casa Depuoz
Center da scola,
formaziun ed integraziun
Zentrum für Schule,
Ausbildung und Integration
Via Crap Gries 1, 7166 Trun
Telefon 081 920 21 31
Telefax 081 920 21 32
e-Mail: info @ casa-depuoz.ch
da far musica sponsurau dalla medema gruppa.
In ulteriur punct culminont ei la colligiaziun dalla via dil CURTIN DILS
SENNS cun la casa da tgira s. Martin stada. Sur quella via pon persunas cun suppias da rodas e carrs
da spassegiar contonscher senza
problems nies curtin multifar. Bein
enquala da nossas vischinas attempadas ha fatg ina viseta e gudiu ils
radis dil sulegl sin in baun sut ina
plonta, il schulitgar dils utschals ni
semplamein igl emperneivel ruaus
e la survesta sur flurs, plontas e ca­
glias che flureschan e derasan ina
odur emperneivla.
Gieri Duff
Graziella Demont
La suppa ei caulda.
Novitads dil Curtin dils senns
Sco Vus haveis legiu egl artechel
«La lavur en la gruppa Curtin», porscha nies CURTIN DILS SENNS
era plazs da lavur per persunas
cun grevs impediments. Cun quels
plazs da lavur purschin nus a nossas cussadentas pusseivladads da
far experientschas; «jeu sai enza­
tgei», «mia lavur vegn schazegiada
dils auters». Als giuvenils che fan
emprendissadis tier nus, porscha il
curtin lavurs per recaltgar habilitads en lur veta professiunala.
Per possibilitar talas experien­
tschas havein nus amplificau il
curtin cun inslas da flurs da tuttas
colurs e cun diversas plontas. Cun
ina delega­ziun da commembers dil
club KIWANIS Surselva havein nus
per igl engaschi e la confidonza.
Redaktion:
Matthias Hildering,
Fredy Lagger,
Maria Venzin-Marty,
Katrin Wiestner
Auflage: 12 500 Ex.
Layout und Druck:
stampa Spescha Luzzi, 7130 Ilanz
Mitgliederbeitrag
Einzelmitglied Fr. 20.–
Kollektivmitglied Fr. 50.–
Commembers dil Kiwanis
alla lavur.
Spendenkonto:
90-796006-6
IBAN:
CH24 0900 0000 9079 6006 6