Langues et dialectes - Université de Fribourg

spectrum
DEIN MAGAZIN AN DER UNI FREIBURG / TON MAGAZINE À L’UNI DE FRIBOURG
SPONSORED BY AGEF
Langues et dialectes
Sprachen und Dialekte
an der Uni Freiburg
# 2/2014 APRIL/AVRIL
EDITORIAL
Die jungen Zungen
S
ie schnattern und schnalzen, rollen und
stossen, strecken und lecken sich – doch
wenn sie nicht gerade dabei sind, sich etwas
auf dem Rücken zergehen zu lassen, dienen sie vor
allem einem: Sie ermöglichen uns das Sprechen.
Emanuel
Hänsenberger
Die Zungen der Uni Freiburg könnten kaum
vielfältiger sein. Allein die lokalen Dialekte
fordern ihnen alles ab. Die witzigsten Ausdrücke
aus dem Senslerdeutsch und dem Bolze haben wir
euch in einem kleinen Lexikon auf S. 14–15 aufgelistet.
Noch schwieriger zu verstehen sind die Schweizer
Dialektausdrücke für unsere Kommilitonen aus
dem grossen Kanton. Deshalb lanciert unsere
deutsche Kulturredakorin Marlene Topka auf S.
20–21 eine Debatte, ob sich eine Anpassung überhaupt lohnt. Und wie viele Deutsche an der Uni
Freiburg studieren, klärt unter anderem die Grafik
auf S. 16–17.
Auch der Studi-Job hat sich dem Thema angenommen. Wusstet ihr beispielsweise, dass die Untertitel
im Fernsehen nicht eingegeben, sondern eingesprochen werden? Eine SRF-Respeakerin berichtet
auf S. 5 über die Tücken bei der mündlichen
Untertitelung von Sportsendungen.
Unipolitisch wetzt sich Spectrum an der ErasmusProblematik (S. 6–7) und an der bevorstehenden
Qualitätsüberprüfung der Uni die Zungen ab. Wie das
Quality Audit genau funktioniert, erfahrt ihr auf den
S. 8–9.
Ausserdem gibt es zu dieser Ausgabe ein kleines
Goodie: Wer immer schon wissen wollte, wie ein
Spectrum produziert wird und welche Zungen hinter
den Texten stecken, bekommt dank Unicam die
Möglichkeit, hinter die Kulissen zu blicken. Von der
Redaktionssitzung bis zur Boxenfüllung im Uniflash
vom 24. März 2014.
INHALT / SOMMAIRE
Der Studi-Job: Das Gesicht hinter den
Untertiteln des SRF, eine junge Studentin / 4
Politique universitaire: «Affaire Erasmus»:
histoire d’une tragique disparition / 7
Dossier / 11-21
> Lexikon Senslerdeutsch und Bolze / 14-15
> Les langues en chiffres, Grafik / 16-17
> Bilinguisme, choix ou obligation / 18
> Deutsche in Freiburg / 20-21
Kultur: Skelette, Cowboys und nackte Haut: Das
Fri-Son feiert Fasnacht auf seine Art / 23
Page internationale: Retour sur le «printemps
érable», ses «carrés rouge», «ses carrés verts» / 24
Cycle: Fri-mousse, une succès story qui a démarré avec des casseroles à spaghettis / 25
Kurzgeschichte: Wegen Apeirons Zorn müssen im
zweiten Teil der Geschichte die Köpfe rollen / 27
2
spectrum
6/2009
2/2014
DECEMBRE
AVRIL
Agenda März/avril 2014
Jeudi / Donnerstag 27.03.2014
Les secrets de la Freie Burg (Causerie/Plauderei
über die Anfänge Freiburgs)
Le Tunnel/20h/n|a
Samedi / Samstag 29.03.2014
Jam Session (Matthias Kolly)
La Spirale/21h/free
Samedi / Samstag 29.03.2014 –
Samedi / Samstag 05.04.2014
Internationales Filmfestival Freiburg (FIFF)
Cap Ciné, Cinéma Rex/ 13.- (une séance)
Mardi / Dienstag 01.04.2014
Souper de soutien Spectrum / Dinner Spectrum
Centre Fries/19h/6.-
Vendredi / Freitag 11.04.2014
NEUF: Cours de cuisine / Kochkurs
Centre Fries/9-12h30/free
Dimanche / Sonntag 13.04.2014
Chocolat Show (Brunch&Spectacle)
Nouveau Monde/10h/25.-
Mardi / Dienstag 15.04.2014
Happy & Holidays (deep disco house)
Fri-Son/21h/free
Jeudi / Donnerstag 17.04.2014
Discussion: expérimentation animale /
Tierversuche
Centre Fries/19h15/ free
Samedi / Samstag 19.04.2014
Jeudi / Donnerstag 03.04.2014
KALA (Hip-hop)
Le Tunnel/21h/10.-
Déscorps (vernissage d’exposition)
Espace-Nuithonie/18h/free
Vendredi / Freitag 25.04.2014
Vendredi / Freitag 04.04.2014
Jaël Malli (Lunik/Mina)
La Spirale/21h/26.-
Cours improvisé / Improvisierte Vorlesung
MIS Halle de rectorat/20h/free
Mardi / Dienstag 29.04.2014
Dimanche / Sonntag 06.04.2014
9e symphonie de Beethoven «Ode à la joie» /
“Ode an die Freude”
MIS Aula Magna/18-21h/Tickets: fribourgtourisme.ch
Mercredi / Mittwoch 09.04.2014 et
Jeudi / Donnerstag 10.04.2014
Hommage à l'Epître, journal de la petite
littérature (café littéraire)
Théâtres des Osses/19h15/free
Mozes and the firstborn (NL, lo-fi indie rock)
Fri-Son/20h/18.-
Noch mehr Veranstaltungen
auf unserer Facebook-Seite!
/ spectrumunifr
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2/2014 APRIL
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REZENSION / CRITIQUE
Isabelle Flükiger: Bestseller
A
m Anfang war ein Hund. Er steht eines
Morgens im Garten der Erzählerin. Es ist
ein Prachtshund, mit braunen Pfoten, die
an den weissen Beinchen aussehen wie Pantöffelchen. Und so wohlerzogen, dass es fast unrealistisch scheint.
Die Erzählerin und ihr „Teuerster“, wie sie ihren
Partner nur nennt, behalten den Vierbeiner. Wenn
die beiden morgens aus dem Haus gehen, bleibt der
Hund brav im Garten. Bis der Nachbar sich
beschwert. Über das Tier und über den türkischen
Untermieter der Erzählerin. Die Ausländer seien
sowieso an allem schuld, sogar an der Liberalisierung der Post, schreit er. Isabelle Flükiger, die an
der Uni Freiburg Politik- und Literaturwissenschaft studiert hat, will eine aktuelle Problematik
aufgreifen. Dass der Nachbar später verhaftet wird,
weil er ein Asylantenheim niedergebrannt hat,
treibt es auf die Spitze. Flükiger übertreibt und
klischiert bewusst. So gerät der „Teuerste“, Lateinund Französischlehrer im Probejahr, mit den gut
betuchten Eltern eines Schülers aneinander und
verliert die Nerven. Weil der Direktor in derselben
Partei ist wie der Vater des Schülers, wird der
„Teuerste“ entlassen. Die Erzählerin flieht unterdessen aus ihrem tristen Arbeitsalltag in einen
Traum, in dem sie einen Bestseller schreibt, reich
und berühmt wird. Der knappe und sehr ironische
Erzählstil Flükigers unterstreicht die Verzweiflung
der Figuren.
Verantwortlich gemacht für ihr Leid wird der
Hund. Das Tier scheint nur Unglücklichen Glück zu
bringen. So entstehen einige berührende Beziehungen. Dass er beim Scharren im Garten aber
einen Lottoschein ausgräbt, mit dem eine Nachbarin 123 Millionen gewinnt, ist fast zu viel des
Guten. Der Erzählerin, die in ihrem „Teuersten“
alles findet, was sie zum Leben braucht, bringt der
Hund aber nur Schlechtes. Sie will ihm diesen
Dämon austreiben, mit Kreuz und Knoblauch. Dies
gelingt, der Hund läuft weg, die Erzählerin bleibt
mit ihrem „Teuersten“ zurück. Zwar beide arbeitslos, aber auf eine kitschige Weise sehr, sehr glücklich.
VON MELANIE
BÖSIGER
Bestseller
Isabelle Flükiger
Rotpunktverlag, 2013
Agatha Christie: Pourquoi pas Evans?
A
lors qu’il joue au golf, Bobby Jones, remarque un homme inconscient qui est probablement tombé du haut de la falaise. Avant
de mourir, celui-ci ouvre pourtant les yeux et
prononce ces mots étranges: «Et pourquoi pas
Evans?» Dans la poche du défunt, Bobby découvre
la photo d’une femme d’une grande beauté.
Le lendemain, alors qu’il rentre de Londres en train,
Bobby rencontre Lady Frances Derwent, Frankie
pour les intimes. Piste intéressante, cette dernière
sous-entend que le pauvre homme, identifié sous le
nom d’Alex Pritchard, aurait pu être poussé de la
falaise.
Bobby est appelé à témoigner au tribunal dans cette
affaire. La sœur de Pritchard, qui a prétendument
pu être identifiée grâce la photo se trouvant dans sa
poche, est également présente. Quelle n’est pas la
surprise de Bobby quand il la voit: elle ne ressemble en rien à la photo!
Agatha Christie nous livre un roman plein de suspense et une palette de suspects dont elle a le
secret. Impossible de deviner qui est le meurtrier
avant la fin. Alors que la romancière nous avait
habitués à des héros solitaires comme Hercule
Poirot et Miss Marple, le duo Bobby-Frankie
apporte une dynamique rafraîchissante à ce roman.
Si ce dernier ne fait pas partie des incontournables
de la reine du polar, il est à (re)découvrir absolument!
Du hast aimé ces critiques littéraires? Retrouves-en
d’autres auf Deutsch oder en français sur notre
zweisprachige internet website:
www.student.unifr.ch/spectrum
PAR ÉLISE
MARION
Agatha Christie,
Pourquoi pas Evans?
éd. le masque jaune,
1983
Sylvana Ulrich, SRF-Respeakerin
INTERVIEW UND FOTO VON SIMONE FREY
S
ylvana Ulrich (21) aus
Glattfelden ZH arbeitet seit einem
Jahr für Swiss TXT, die Schweizerische Teletext AG. Angestellt ist sie
auf der Sportredaktion und untertitelt
verschiedenste Sportsendungen für das
Schweizer Fernsehen SRF. Nebenbei studiert sie Populäre Kulturwissenschaften,
Publizistik und Politikwissenschaft an
der Universität Zürich.
Sylvana, wie kamst du zu deinem Job
als Respeakerin?
Durch ein Inserat der Arbeitsvermittlung der Universität Zürich. Das Fernsehen suchte Leute für die Untertitelung
des „Sportpanoramas“. Ich wusste nicht,
was “respeaken“ bedeutet, aber es klang
interessant. Nach der Bewerbung wurde
ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und eingestellt. Alles ganz klassisch.
Was ist denn eine Respeakerin?
Wir machen Untertitel für Hörgeschädigte. Respeaker kommen nur bei LiveSendungen zum Einsatz oder wenn eine
Sendung sehr kurzfristig angesetzt worden ist.
Bei einem Spielfilm beispielsweise kann
das Team der Untertitler den Film be-
reits vor der Ausstrahlung anschauen
und untertiteln. Beim Respeaken muss
das Hören und Transkribieren der
Sendung gleichzeitig erfolgen. Daher
arbeitet man mit einem Spracherkennungsprogramm. Der Respeaker hört
also, was der Moderator sagt und wiederholt es ins Mikrofon. Dabei spricht
man auch die Satzzeichen: „Punkt“,
„Komma“, usw.
Kommst du bei den schnellen
Kommentaren überhaupt noch nach?
Am schwierigsten finde ich Bobrennen,
weil dort schnell und vielmals auch mit
Fachausdrücken gesprochen wird. Fussball finde ich dagegen sehr angenehm,
weil ich mich persönlich sehr dafür
interessiere. Je mehr man von einer
Sportart versteht, desto besser. Tennis
mag ich besonders, denn während der
Ballwechsel wird nicht gesprochen.
Musstest du schon Berichte über
Sportarten respeaken, von denen du
vor der Sendung keinen Schimmer
hattest?
Ja, beispielsweise Radball oder Short
Track Speed Skating. Da braucht es doch
etwas mehr Zeit zum Einarbeiten als bei
Eishockey oder Fussball.
Das Interessante sind aber genau diese
Sportarten. Plötzlich kennt man sich in
Bereichen aus, die man niemals im
Fernsehen geschaut hätte.
Gab es bereits Patzer, sodass man
deinen Untertitel nicht verstand?
Es gibt immer wieder extrem peinliche
Fehler, weil die Spracherkennung mich
nicht richtig versteht und ich keine Zeit
zur Verbesserung habe. Zum Beispiel
beim Champions-League-Halbfinal mit
Bayern München. Der Kommentator
sagte: „Die Bayern sind im Halbfinal.“
und das Programm schrieb mir: „Die Eier
sind im Halbfinal.“ Oder beim Tennis:
„Wawrinka und Nadal haben eine gute
Bilanz.“ Da schrieb das Programm
„Afrika und Senegal haben eine gute
Bilanz.“.
Planst du auch in Zukunft beim SRF zu
arbeiten oder verfolgst du ein anderes
Ziel?
Auf jeden Fall will ich im Journalismus
bleiben, wahrscheinlich nicht ein Leben
lang als Respeakerin. Aber die Arbeit
gefällt mir, weil sie viel mit Sprache zu
tun hat und vielseitig ist. Neben dem
Studium ist es der ideale Job.
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GLOSSE / KOMMENTAR
Eine eisige Romanze
M
ir reicht‘s! Ich kann nicht mehr und will
nicht mehr auf dich warten. Ich bin das
Hin und Her leid. Weisst du, ich liebe dich
zwar, denn nur mit dir kann ich Ski fahren, Schneeschuhtouren machen und Schneemänner bauen. Nur
mit dir ist das alles möglich!
Ich habe mein spärliches Studentenbudget ausgereizt: Ich habe mir für dich neue Hosen, Pullover,
Jacken und sogar Schuhe gekauft. Ich habe jeden
Morgen Tee für dich gemacht, für den Fall, dass du
noch auftauchst. Hab mir ein zweites Paar Handschuhe angeschafft für dich. Ich hab sogar extra für
meine Mitmenschen ein Überlebenskit zusammengestellt, damit sie auch ja mit dir zurecht kommen,
wenn du dann da bist. Ja, wenn du dann da bist… Ich
hab sogar Freunden abgesagt, nur weil du dich angemeldet hast! Ich hab alles gegeben, alles – und was
bekomm ich von dir? Nichts!
Seit Anfang Dezember hast du dich nicht mehr blicken lassen. Und wenn, dann nur sehr kurz, meist für
eine Nacht! Aber nun ist Schluss. Eine Nacht reicht
mir nicht! Und ich bin es leid, auf dich zu warten und
zu hoffen, dass du bleibst! Denn das, ja, das hab ich
lange getan. Ich hatte die Hoffnung nicht aufge-
geben. Jeden Morgen bin ich voller Elan zu meinem
Fenster geeilt und hab enthusiastisch die Jalousinen
hochgekurbelt. Ich hoffte, dich zu sehen. Doch du
warst nicht da. Hab immer inständig gehofft, du würdest da doch noch still und heimlich auf mich warten.
Trotz allem, was war.
Und nun? Ja, nun ist es zu spät. Mir ist das Warten
verleidet. Und um es kurz und schmerzhaft zu
machen: Ich hab ’nen Neuen. Mitte Februar hat er
Einzug in mein Leben gehalten und mir so viel Wärme
gebracht, wie ich wirklich brauche. Er hat mir erlaubt,
meine Lederjacke anzuziehen, die ich so liebe. Ich
habe sogar bereits wieder meine sexy Sonnenbrille für
ihn rausgekramt. Ja, das mit ihm und mir, das wird
was dieses Jahr.
Aber was machst du, mein Lieber? Du meldest dich
wieder mitten in der Nacht, machst mir Hoffnungen
und bist dann trotzdem am anderen Morgen weg. Jetzt
ist aber Schluss. Ich will meine Lederjacke anbehalten
und meine Sonnenbrille tragen und die nächsten Monate den Frühling geniessen. Denn er weiss ganz
genau, was ich will, und er macht mich glücklich. Was
man von dir, mein lieber Winter, nicht behaupten
kann.
VON SELINA
ZEHNDER
Die Zahl der Dummen ist überall sehr gross
D
ie Allgemeinheit war ja wohl immer schon
der schlechteste Lehrer für das Leben und
Fühlen. Und niemals stand es so gut um die
menschlichen Dinge, dass nicht der grossen Menge
gerade das Schlechteste gefiel“, sagte einst der
Humanist Erasmus von Rotterdam. Er starb 1536 in
Basel. Erneut begraben wurde er jüngst in Bern.
Rund 300 Studierende protestierten auf dem
Bundesplatz für das Erasmus-Programm, mit einer
als Strassentheater inszenierten Beerdigung.
Spätestens seit da wusste man: Es war bei der
Abstimmung um die Wurst gegangen, zumindest für
die Studierenden. „Wer den Kern aus einer Nuss
essen will, soll die Nuss zerbrechen“, hätte der
richtige Erasmus dazu gesagt. Protestieren ist ja gut
und recht, aber im Vorhinein wäre besser gewesen.
„Der Magen ist ein lästiger Frager“, so Erasmus. Die
Schweizer überbringen jenem nun die Antwort –
eine Nuss mit Schale. Schwer verdaulich mutete den
Studierenden die Nachricht an, dass Erasmus für das
nächste Jahr auf Eis gebahrt werden solle. Keine
Strandparty in Barcelona, kein Abschleppen in
Stockholm, keine Bier in Brüssel (und in Kiew auch
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nicht). Doch doch, der Bund wird das Ganze vermutlich selber finanzieren. Ist zwar teurer, aber wir
Studierende zahlen ja auch Steuern.
Kaum ist das Auslandsemester in Gefahr, drehen wir
Studierende durch. Nun lautet aber die Frage: Warst
du abstimmen? Hast du’s vergessen oder warst zu
faul? Tja dann, selber Schuld. Hast du Nein gestimmt?
Dann hast du wenigstens versucht, den Salat
abzuwenden, und die Suppe zum Auslöffeln, die
übernimmt der Bundesrat. Oder hast du Ja gestimmt?
Wer weiss, vielleicht muss man die künftigen
Erasmus-Gesuche gleich mit der Kopie des eigenen
Stimmzettels einreichen (zum Herunterladen auf
www.admin.ch/jk). Das wäre dann Pech für dich.
„Kein Feind siegt häufiger als der, den man
verächtlich behandelt“, sagte Erasmus, also seid nett
zu mindestens jedem Zweiten, sonst passiert so etwas
nochmal. Und Erasmus meinte auch: „Die Zahl der
Dummen und Einfältigen ist überall sehr gross.“
Konklusion: Liebt Eure Nächsten, denn wer weiss, ob
ihr nochmal ins Ausland kommt und wenn doch, dann
hofft, dass sich Erasmus hierbei geirrt hat.
VON JOËL
VON MOOS
POLITIQUE UNIVERSITAIRE
Votation du 9 février, une
décision à conséquences
Le 26 février, l'Union européenne suspendait la participation suisse aux programmes Eramus+ et Horizon 2020. La nouvelle a ébranlé la communauté
estudiantine et provoqué de nombreuses inquiétudes. Mais en quoi consistent
exactement ces programmes? Que pense le corps estudiantin de leur suspension? PAR ALEXANDRE LORETAN
L
e vote favorable à l’initiative «contre l'immigration de masse» a
provoqué des nombreuses conséquences. Ainsi, le Conseil fédéral n'a
pas pu signer l'accord de libre circulation avec la Croatie, ce à quoi l'Union
européenne a répondu en suspendant les
négociations pour le programme
Horizon 2020 et en mettant fin, le 26
février, à la participation suisse à
Eramus+. La Commission européenne
justifie ces actions en affirmant que ces
deux programmes sont liés à la libre
circulation, laquelle a été remise en
question par la décision du peuple suisse
du 9 février dernier.
Étudiants dans le viseur
Le programme Erasmus+ est un système
d'échange pour les étudiants. Il est l’un
des programme en activité le plus réputé
et possède, de plus, un vaste réseau
d'universités. Une offre complète et
diversifiée pour les étudiants voulant
faire un échange dans une université
européenne. Si désormais la Suisse ne
peut plus y participer avec un statut
identique aux pays de l'Union
européenne, elle pourra néanmoins toujours y prendre part comme État tiers.
C'est du moins ce qu'indique le communiqué de la Commission européenne du
26 février dernier.
Le programme Horizon 2020 vise quant
à lui à favoriser la recherche
universitaire au niveau européen. Il est
doté d'un budget de 80 milliards d'euros
et profite entre autres à l'EPFL et l'ETH
Zurich. Les écoles polytechniques
suisses ont par exemple reçus en 2012
126,5 millions de francs de soutien. Il
s’agit de leur deuxième source de
financement, juste après le Fonds
national suisse.
Indignation des Suisses
Les réactions quant à ces décisions de
l’Union européenne ne se sont pas fait
attendre. Les associations des étudiants
de Zurich ont ainsi condamné la rupture
des négociations par le biais d’un communiqué commun. Pour eux, on «joue
avec l'avenir des étudiants» et à ce jeu,
personne n’est gagnant. Ils demandent
donc la reprise des négociations.
L'UNES (Union des Etudiant-e-s de
Suisse) a aussi pris position sur la suspension d'Erasmus+ et Horizon 2020.
Dans un communiqué daté du 26 février,
l'UNES se déclare «choquée par cette
décision». La suppression toucherait non
seulement les étudiants et chercheurs
suisses mais aussi les partenaires en
Europe. Ces derniers profiteraient en
effet du rôle de leader et d'innovateur
dont jouit la Suisse. Pour l'UNES il est
inacceptable de sacrifier la formation et
la recherche sur l'autel des négociations
politique. Elle demande donc aux
autorités suisses et européennes de
«rétablir la situation». L'UNES est
soutenue en cela par l'ESU (European
Students' Union) qui souligne également
l'importance de ces programmes pour
l'Europe et la Suisse.
Qu’en pensent les étudiants?
Quant aux étudiants eux-mêmes, ils
sont partagés sur les effets de la votation
du 9 février dernier. Bernard, qui étudie
la sociologie en dernière année de
Master, juge que la réaction européenne
était prévisible. La fin d’Horizon 2020
porte, à son avis, un coup sérieux à la
recherche et les effets devraient s’en
faire sentir surtout dans une année ou
deux, lorsque les financements actuels
seront échus. Quant à l'exclusion
d'Erasmus+, elle rendra plus difficile les
échanges en Europe mais pourrait aussi
inciter les étudiants à voyager hors du
continent. Car si Erasmus facilite beaucoup la mobilité, son absence n'empêche
pas les échanges.
Mona, étudiante en Sciences des
sociétés, des cultures et des religions, ne
compte pas voyager à l'étranger. Elle
comprend néanmoins que l'échange
puisse
être un enrichissement, et
regrette qu'Erasmus soit désormais
fermé aux étudiants suisses. D'après
elle, le Conseil fédéral devrait mieux
réfléchir avant de laisser passer une initiative devant le peuple. Ainsi de telles
situations pourraient être évitées.
Suivez l’«affaire Erasmus» sur notre site:
students.unifr.ch/spectrum
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UNIPOLITIK
Die Uni Freiburg auf ihre Qualität geprüft
Lange zeigte sich die Alma Mater wenig aufgeschlossen gegenüber der Fremdbeurteilung von Forschung und Lehre. Mit sogenannten Quality Audits versucht man
nun, hochschulübergreifend ein stärkeres Qualitätsbewusstsein zu etablieren. Vom
26. bis 28. Mai besuchen auswärtige Experten unsere Uni.
TEXT VON NIKLAS ZIMMERMANN / ILLUSTRATIONEN VON CLARISSE
AESCHLIMANN
E
in Arzt befrage seine Patienten
auch nicht, wie er sie behandeln
solle.“ Dies entgegnete ein Basler
Professor Anfang der 1990er-Jahre auf
die Forderung, die Lehrveranstaltungen
durch die Studierenden evaluieren zu
lassen. Mit diesem Beispiel aus seiner
Studienzeit illustriert Christoph Grolimund, Direktor des Organs für Akkreditierung und Qualitätssicherung der
Schweizerischen Hochschulen (OAQ),
einen Mentalitätswandel hin zu einer
stärkeren Qualitäts- und Feedbackkultur. Inzwischen kennen auch in
Freiburg alle die Fragebögen, die in den
Lehrveranstaltungen ausgeteilt werden.
Die studentische Erfahrung zeigt jedoch,
dass die Skalen von 1 bis 10 zu Bewertungen nach purem Bauchgefühl verleiten und dass es von den Dozierenden
abhängt, ob und wie sie sich die Beurteilungen zu Herzen nehmen.
Kein Hochschulranking
Grolimund sagt: "Natürlich ist es gut,
wenn evaluiert wird. Entscheidend ist
jedoch, was nachher geschieht." Dabei
kommen die „Quality Audit“ genannten
Qualitätsüberprüfungen des OAQ ins
Spiel. Wie schon 2003/2004 und 2007/
2008 liess man im vergangenen Herbstsemester die Schweizer Universitäten
zunächst eine Selbstbeurteilung durchführen, bevor im Frühling eine auswärtige Expertengruppe einen Augenschein
vor Ort nimmt und das OAQ gestützt
auf Selbsteinschätzung und Expertenbesuch einen Schlussbericht verfasst.
Ziel ist gemäss Grolimund, gemeinsam
mit den Universitäten einen Prozess zur
Verbesserung der Qualitätskultur zu
lancieren. Wert legt der OAQ-Direktor
darauf, dass die Quality Audits keinen
Vergleich und schon gar kein Ranking
darstellen. Vielmehr motivierten sie die
Hochschulen, sich anhand der Selbsteinschätzung weiterzuentwickeln. Denn die
fünfköpfige Expertengruppe kann während zweieinhalb Tagen vor Ort unmöglich alles überprüfen, was in der
Selbstbeurteilung steht.
Zurückhaltende Kritik
Zwar sind die Qualitätsüberprüfungen
eine formale Verpflichtung für den weiteren
Zugang zu Bundesmitteln.
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Grolimund räumt aber ein, dass man
bewusst eher zurückhaltend agiere, da
eine zu starke Kritik die Universitäten
nur unnötig vor den Kopf stosse. Ein
Blick in den 2009 veröffentlichten
OAQ-Schlussbericht zur Uni Freiburg
zeigt, dass es sich nicht um ein
Kreuzverhör handelte. Neben dem positiven Fazit zur Lehre und zur Integration
der Studierenden wurde auch die "herzliche und angenehme Atmosphäre"
während der Vor-Ort-Visite erwähnt.
Anlass zur Kritik bot hingegen die
Qualitätssicherung in der Verwaltung.
Auf die Frage nach den seitherigen Verbesserungen verwies Désirée Donzallaz
von der Freiburger Dienststelle für Evaluation und Qualitätsmanagement auf
das Projekt „Univers 15“, das bis 2015
schrittweise Reformen in der Verwaltung umsetzt. Zum Inhalt des neusten
Selbstbeurteilungsberichts, welcher am
21. März dem OAQ vorgelegt wird,
wollte Donzallaz vorab nichts kommunizieren.
In den Dienst der Studierenden stellen
In ihren Qualitätskriterien fordert die
OAQ von den Universitäten, den Mitarbeitenden und Studierenden Abläufe
und Ergebnisse der Qualitätsüberprüfungen bekannt zu machen. Tatsächlich könnte man das ganze Verfahren noch stärker in den Dienst der
Studierenden stellen. Eine offensivere
Kommunikation jeglicher Evaluationsergebnisse würde einerseits vielen bei
der Wahl der richtigen Universität weiterhelfen. Andererseits könnte mit fundierten aber gleichzeitig gut lesbaren
Qualitätsbeurteilungen auch den oberflächlichen Hochschulrankings der Wind
aus den Segeln genommen werden.
UNIPOLITIK
Du und das Quality Audit
Alle sieben Jahre wird die Universität Freiburg von einer Expertengruppe evaluiert.
Im Mai ist es wieder soweit. Und du kannst ein Wörtchen mitreden! Denn es soll auch
eine Gruppe von kritischen Studierenden aus Freiburg befragt werden.
VON MARC MICHA HÄMMERLING
W
ährend du diese Zeilen liest,
steuert das Quality Audit an
der Universität Freiburg
schon auf seine finale Phase zu. In den
letzten Monaten hat die Universität
Freiburg eine Selbstevaluation erstellt,
der Bericht dazu wurde am 23. Februar
vom Senat verabschiedet. Nun wartet
man auf die externe Expertengruppe,
welche die Universität näher unter die
Lupe nehmen soll. Zwischen dem 26.
und dem 28. Mai wird diese externe
Expertengruppe verschiede Gruppen an
der Universität Freiburg befragen um
festzustellen, wie die Qualitätssicherung
an der Universität Freiburg funktioniert
(siehe auch Artikel von Niklas Zimmermann links).
Du willst Verbesserungsmöglichkeiten
diskutieren
Hier kommst du ins Spiel, denn eine
dieser Gruppen wird aus Studierenden
unserer Universität bestehen. Die
Gruppe hat bisher erst drei Mitglieder:
Bastien Nançoz, Tatiana Armuna und
Yahsmina Coutaz. Die Gruppe wird im
April einen Workshop veranstalten, um
die Studierenden ausführlich über das
Quality Audit zu informieren. Zudem
sollen die Punkte thematisiert werden,
welche dich konkret betreffen:
beispielsweise
die Bewertungen
von Vorlesungen
durch die Studierenden. Welchen Einfluss
haben sie auf
die Lehre und
die Didaktik?
Tatiana
Armuna betont, dass
alle Studierenden willkommen sind. Das genaue Datum steht
noch nicht fest, wird aber auf der AGEFWebsite bekanntgegeben und den
Studierenden in einer Email mitgeteilt
werden. Wer nicht an diesem Workshop
teilnehmen kann, kann auch die derzeitigen Mitglieder direkt kontaktieren, um
Verbesserungsvorschläge einzubringen
([email protected] ; tatiana.
[email protected] ; yahsmina.coutaz@
unifr.ch ). So soll sichergestellt werden,
dass diese Studierendengruppe die
Interessen aller Studierenden vertreten
kann.
Du willst dich beteiligen
Nach dem Workshop haben die Teilneh-
menden auch die Möglichkeit, in die
bestehende Gruppe aufgenommen zu
werden. Die Entscheidung darüber, wer
definitiv mitmachen darf, fällt der
Studierendenrat. Dein benötigtes Profil
beschreibt der Verband der Schweizer
Studierendenschaften (VSS) mit den
Prädikaten „ehrlich, selbst- und hochschulkritisch“ und „sich nicht scheuen,
Probleme anzusprechen.“
Bastien Nançoz, Mitglied des Vorstands
der AGEF, hofft, dass diese Gruppe nicht
nur aus Studierenden bestehen wird, die
schon aktiv in den unipolitischen Organen der AGEF vertreten sind. Ziel sei es,
auch Studierende zu gewinnen, die nicht
in diesen Organen vertreten sind.
Qualitätskriterien, nach welchen sich die Expertengruppe und die Gruppe der Studierenden u. a. richten sollen:
· Die universitäre Hochschule fördert die Laufbahnplanung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
· Die universitäre Hochschule verfügt über ausreichende und angemessene Mittel und Infrastrukturen, um den Lernprozess der Studierenden zu unterstützen. Sie überprüft diese Mittel und Infrastrukturen periodisch.
· Die universitäre Hochschule fördert und evaluiert die Chancengleichheit und die Gleichstellung der Geschlechter.
· Die Qualitätssicherungsprozesse sind festgelegt und sehen die Mitwirkung aller Angehörigen der universitären Hochschule sowie insbesondere der Studierenden vor. Die Verantwortlichkeiten für Qualität und Qualitätssicherung sind
transparent und werden klar zugewiesen.
(Quality Audit 2013/14, Leitfaden vom 7. November 2012)
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CULTURE
Crédit photos: Musée d’Histoire Naturelle
Les poussins de retour à Fribourg
Du 22 mars au 27 avril 2014 a lieu la 29ème édition de l’exposition des
poussins du Musée d’histoire naturelle de Fribourg. Zoom sur une tradition fribourgeoise. PAR BLAISE FASEL
«
Des
générations
de
petits
Fribourgeois sont passés par là!»
s’exclame André Fasel, les yeux
rieurs. Directeur du Musée d’histoire
naturelle depuis 41 ans, il est l’instigateur et le méticuleux organisateur de la
traditionnelle exposition des poussins,
un événement devenu emblématique à
Fribourg. La 29ème édition sera sa
dernière, puisqu’il part à la retraite en
mai. Pour Spectrum, il revisite la genèse
et l’histoire de l’exposition.
Une première édition en 1982
Lorsqu’André Fasel devient directeur du
Musée d’histoire naturelle de Fribourg
en 1973, il n’a que 22 ans. Il découvre un
musée en mauvais état, qui n’attire pas
les foules. Une situation à laquelle le
jeune directeur compte bien remédier.
En réorganisant l’institution et en créant
des expositions temporaires, André
Fasel espère intéresser davantage la population fribourgeoise. L’occasion d’une
exposition des poussins se présente en
10
spectrum
2/2014 AVRIL
1982, lorsque le Musée d’histoire
naturelle rachète 50 poussins mâles
promis à la destruction dans un élevage
de poules-pondeuses. Le succès de l’exposition, attisé par le bouche-à-oreille,
est immédiat.
Une immense réussite
Dès l’année suivante, le Musée installe
une couveuse de démonstration et un
enclos dans le galetas du bâtiment, aménagé pour l’exposition. Les visiteurs
affluent pour observer l’éclosion des
poussins et leur rapide croissance.
Jusqu’en 2001, les enfants ont même la
possibilité de caresser les volatiles.
Le succès de l’événement ne se dément
pas. Plus de 30'000 personnes ont visité
l’exposition lors de son édition 2013.
«C’est notre fonds de commerce» se
réjouit André Fasel. Le directeur évoque
fièrement la satisfaction du public et la
joie des enfants à la vue des poussins. Il
lui arrive ainsi d’accueillir des enfants
handicapés dans le cadre d’une
zoothérapie. Transfigurés par leur rencontre avec les petits volatiles, ces
derniers parviennent à améliorer leurs
capacités de contact et d’apprentissage.
Une organisation minutée
Du côté des étudiants
L’exposition nécessite une organisation
minutée. «Aujourd’hui, nous n’achetons
plus de poussins, mais des œufs»
explique André Fasel. Le Musée se les
procure auprès de divers producteurs du
canton. Les œufs sont installés dans la
couveuse de démonstration 21 jours
avant le début de l’exposition. Ainsi les
poussins
sont
prêts
à
éclore
lorsqu’arrivent les premiers curieux.
«Nous comptons 20 éclosions par jour,
durant six semaines» affirme le
directeur. Au total, ce sont donc plus de
800 poussins qui voient le jour au Musée
d’histoire naturelle sur toute la durée de
l’événement. Chaque poussin demeure
environ 10 jours au Musée, avant d’être
envoyé à sa prochaine destination: des
homes pour personnes âgées ou des fermes-avicoles. En plus des poussins, l’exposition comporte également des poules
et un coq, ainsi que plusieurs ateliers
pour les enfants et des animations pour
les familles.
Si des générations de petits Fribourgeois
sont passés par cette exposition emblématique, qu’en est-il des étudiants de
l’Université originaires des autres cantons? En réalité, ceux-ci ne connaissent
pas forcément cette offre du Musée
d’histoire naturelle. Alexandre, étudiant
en droit de 22 ans, admet ainsi ne jamais
en avoir entendu parler. «Mais l’idée
d’une exposition de poussins me paraît
intéressante» explique-t-il. «C’est une
super occupation pour les familles, et ça
peut amuser les enfants» poursuit-il,
promettant de s’y rendre lors de la
prochaine édition. Une bonne résolution, qu’il pourra mettre en pratique dès
la fin du mois de mars.
Exposition des poussins:
Du 22 mars au 27 avril
Tous les jours de 14h-18h
Entrée libre
...
Sprachen und Dialekte
an der Uni Freiburg
Gluxi, Higgi und Höschi - wenn
Germanisten Mundart erforschen
12
Senslerdeutsches Wörterbuch
Dictionnaire du bolze
14
Les langues en chiffres
Die Sprachen in Zahlen
16
Bilinguisme, choix ou obligation?
18
Un romanche rayonnant
19
Verstahsch mich?
20
Et sur le site, un article sur le Centre de
langues:
students.unifr.ch/spectrum
Zunge: Yvonne Niklas
Foto: Emanuel Hänsenberger
2/2014 APRIL
spectrum
11
Gluxi, Higgi und Höschi – wenn
Germanisten Mundart erforschen
St.Galler, Zürcher, Walliser, Berner, Thurgauer – an der Uni Freiburg mischen
sich Studierende aus allen Teilen der Deutschschweiz. Manchen gefallen gewisse Dialekte nicht, andere freuen sich über die Vielfalt. Und die Germanisten
gehen das Thema wissenschaftlich an. VON MELANIE BÖSIGER
S
mit einem etwas grösseren Ansturm
schätzt an ihrer Arbeit unter anderem
eit gut vier Jahren bietet die Gergerechnet, vor allem wegen des attrakdie Vielseitigkeit. Nach der Konzeption
manistik in Freiburg neben dem
tiven Praktikums. Aber auch Germanisdes Forschungsdesigns ist das Team
allgemeinen linguistischen Master
ten mit anderen Studienschwerpunkten
momentan daran, in dreistündigen
zusätzlich einen sprachwissenschaftlikommen an der DialektoInterviews rund 60 Probanden zu ihrem
chen Master mit Schwerlogie kaum vorbei. Als
Dialekt zu befragen. Inhaltlich fliessen
punkt Dialektologie an.
einer der Schwerpunkte
neben linguistischen auch psychologisDies ist in der Schweiz
der Linguistik prägt sie das
che, soziologische und geographische
einzigartig. Initiiert hat
Vorlesungsangebot an der
Fragestellungen ins Projekt ein.
den Studiengang Helen
Uni Freiburg. Wer nur ein
Schiesser sagt: „Das ist eine HerausforChristen, Professorin der
Minimum
an
Kreditderung, im positiven Sinne.“ Die Ausgermanistischen Linguispunkten aus der Sprachwertungen werden bis ca. 2015 abgetik. Die Idee dahinter war
wissenschaft
beziehen
schlossen sein.
unter anderem, einen pramöchte, kann mit etwas
xisorientierten Master zu
Schweizerdeutsch in der Romandie
Planung die Dialektologie
schaffen. Die Studierenden
umgehen. Sobald die LinDass Freiburg nur halb deutschsprachig
besuchen nicht nur Kurse
guistik aber vertieft wird,
ist, stellt für die Forschung an Deutschan der Uni, sondern absolstehen auch Kurse mit diaschweizer Mundarten keinen Nachteil
vieren auch ein Praktikum
Helen Christen
lektologischen Themen auf
dar. Einerseits wird Germanistik an der
beim Schweizerischen IdiProfessorin
dem Studienplan. „Der
Uni Freiburg ohnehin mehrheitlich von
otikon (siehe Infokasten).
Germanistische
Dialektologie-Master glieDeutschschweizern studiert. AndererAlexandra Schiesser hat an
Linguistik
dert
sich
seits ist das Bewusstsein
der Uni Freiburg Dialeknahtlos in das Vorlesungsfür die eigene Sprache bei
tologie studiert und war vom Praktikum
angebot der Germanistik
den Deutschfreiburgern
angetan. Die Redaktoren haben ihr einen
ein.“, erklärt Christen.
gerade
wegen
der
vielseitigen Einblick in ihre tägliche ArZweisprachigkeit im Kanbeit gegeben und ihr auch gezeigt, dass
Dialektologie, und dann?
beim Idiotikon nicht nur im stillen
ton gross und die RoNach dem Master können
Kämmerlein gearbeitet wird. Interesmands, die Germanistik
Studierende etwa in der
sierte können Fragen zu einzelnen Wörstudieren, sind meist sehr
Lexikographie
arbeiten
tern stellen, die von der Redaktion
interessiert an den dialekoder redaktionelle Arbeiten
beantwortet werden. Und auf Radio SRF
talen Verhältnissen im
für wissenschaftliche Texte
laufen regelmässig von der Idiotikondeutschen Sprachraum.
übernehmen. Mit diesem
Redaktion aufgenommene Sendungen,
Die Dialektologie werde
spezifischen Master stehen
etwa mit Informationen zur Herkunft
manchmal von AussenAlexandra Schiesser
ihnen
aber
dieselben
von Familiennamen.
stehenden etwas beläDiplomassistentin
Möglichkeiten offen wie
chelt, ärgert sich Christen.
Germanistische
Ein bisschen Dialektologie für alle
mit anderen GermanistikDabei spielt es für die LinLinguistik
Abschlüssen: Die bisheriNach wie vor absolvieren die meisten
guistik keine Rolle, ob
gen Absolventen arbeiten unter anderem
Germanisten an der Uni Freiburg ihren
eine Standardsprache oder eine Mundart
als Gymnasiallehrer oder auf einem
Master in einem der drei Hauptgebiete
untersucht wird. Methoden und
Bundesamt. Alexandra Schiesser ist an
(Linguistik, Literatur, Mediävistik),
Arbeitsweise sind genau gleich, unabder Uni Freiburg im aktuellen Länderendeutlich weniger wählen den Dialektohängig von der untersuchten Sprachlogie-Studiengang. Helen Christen hat
form.
Projekt engagiert (siehe Infokasten). Sie
12
spectrum
2/2014 AVRIL
Länderen: Die Urschweiz als
Sprach(wissens)raum
Im Rahmen des Projekts der Uni Freiburg wird der
Dialekt des Kantons Unterwalden untersucht.
Dazu werden an verschiedenen Orten in den Halbkantonen Ob- und Nidwalden Personen zu ihrem
Dialekt befragt. Es werden spezielle Dialektwörter,
aber auch die Aussprache und bestimmte grammatikalische Eigenheiten erforscht. Die so gewonnenen Daten werden abgeglichen mit den Daten im
Sprachatlas der deutschen Schweiz (siehe Infokasten), damit ein allfälliger Dialektwandel aufgezeigt werden kann.
Weiter wird untersucht, welches Wissen und
welche Meinungen befragte Personen über ihren
Dialekt und denjenigen an anderen Orten haben.
Hier soll erforscht werden, wo die Befragten
Dialektgrenzen bilden, und ob diese mit kulturellen und politischen und Grenzen übereinstimmen.
Idiotikon – Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache
Im Schweizerischen Idiotikon wird die schweizerdeutsche
Sprache dokumentiert – und zwar die Sprache seit dem 13.
Jahrhundert. Das erste Heft wurde 1881 gedruckt. Ursprünglich sollte das Werk vier Bände umfassen und bis 1900
fertiggestellt sein. Tatsächlich wird heute noch am Idiotikon
gearbeitet. Der 17. und letzte Band wird frühestens 2020
publiziert werden.
In den ersten Bänden beschränkte sich das Idiotikon darauf,
Wörter zu verzeichnen, die nur in schweizerdeutschen Dialekten vorkommen. Später wurde der Anspruch gestellt, das
gesamte in der Schweiz gebräuchliche Vokabular zu dokumentieren (also auch Begriffe, die in der Standardsprache
identisch lauten).
Studierende der Uni Freiburg mit Schwerpunkt Dialektologie
absolvieren in der Redaktion des Idiotikons ein Praktikum
von 200 Stunden (rund fünf Wochen Vollzeit oder studienbegleitend). Bestandteile des Praktikums sind unter anderem
die Arbeit mit den Quellen, das Erstellen von Wörterbuchartikeln und Öffentlichkeitsarbeit.
Sprachatlas der deutschen Schweiz (SDS)
Der SDS bildet in acht Bänden 1548 Schweizer Karten ab. Auf jeder wird
für mehr als 500 Orte angegeben, wie ein bestimmtes Phänomen im
Dialekt umgesetzt wird. Es geht um einzelne Wörter, um die Aussprache und um grammatikalische Besonderheiten.
Für den SDS haben Rudolf Hotzenköcherle und sein Team während 18
Jahren Schweizer zu ihrem Dialekt befragt und die Antworten festgehalten. Der Fragenkatalog umfasste 2500 Fragen, die einzelnen Interviews dauerten jeweils mehrere Tage! Die Daten wurden zwischen 1939
und 1957 erhoben, der letzte Band erschien 1997.
Helen Christen, Elvira Glaser und Matthias Friedli haben 2010 den
Kleinen Sprachatlas der deutschen Schweiz herausgegeben, an dem
auch Freiburger Studierende als Lektoren und Korrektorinnen mitgearbeitet haben. Der Atlas zeigt ausgewählte Karten aus dem SDS in neuer
Aufmachung, versehen mit eigens verfassten Kommentaren. Dank
farblicher Markierung sind die Karten übersichtlicher als im SDS und
auch für dialektinteressierte Nicht-Linguisten einfach zu verstehen.
(siehe Bild)
Bild: Christen, Helen / Glaser, Elvira / Friedli, Matthias (Hrsg.):
Kleiner Sprachatlas der deutschen Schweiz. Huber, 2. Aufl. 2010.
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Senslerdeutsches Wörterbuch
VON SIMONE FREY UND ANDRÉ PERLER
Seislertütsch, n. (kein Pl.): Senslerdeutsch ist der Dialekt,
der im Freiburger Sensebezirk und der Stadt Freiburg
gesprochen wird. Wie das Berneroberländer- und
Walliserdeutsch ist er ein sogenannter höchstalemannischer Dialekt. Stärker als alle anderen Deutschschweizer
Dialekte ist das Senslerdeutsch vom Französischen beeinflusst.
ay: hinunter
Brägù, m. (Pl.: Brägle): Rösti (Häpperebrägù, m. = Kartoffelrösti)
karysyere: flirten
Kùndi, m. (Pl.: Kùndeni): Trottel
Mooumääü! (Ausruf): Nicht schlecht! (wörtlich: Wohl
Mehl!)
Nundeblû; de tschû: Ausruf
„De tschû, isch das abggange nächti, hey“:
Verdammt, war das eine Riesenparty gestern
Abend, hey.
ommi: wieder
Bränta, m. (kein Pl.): Rausch
choo: werden
„I chume nächschti Wucha zwenzg“:
Ich werde nächste Woche zwanzig.
Piiti, n. (Pl.: Piiteni): Insekt
Fageta, f. (Pl.: Fagete): Hosentasche
Rään, m. (kein Pl.): Regen
Hagaff, m. (kein Pl.): Schimpfwort für einen Mann
„Üsa früscha Mitbewohner isch a wäüts Hagaff“:
Unser neuer Mitbewohner ist ein Riesendepp.
Rubett, n. (kein Pl.): Sofa
Häppera, f. (Pl.: Häppere): Kartoffel
„Ufe Häppereblätz ga Chnüdere fùngge“:
Auf den Kartoffelacker Erdklumpen (zer)treten
gehen.
Häppöri, n. (Pl.: Häppöreni): Erdbeere
Hûnti, n. (Pl.: Hûnteni): Himbeere
Hûûti, n. (Pl.: Hûûteni): Heidelbeere
jùscht: richtig (auch bekannt als eine Biersorte: „As
Jùschts“)
„Nûmschu no as Jùschts?“:
Nimmst du auch noch ein Jùscht-Bier?
kachlet: sturzbetrunken
Deklination: är isch kachleta, si isch kachleti, äs
isch kachlets
kane: (etwas oder sich) bereit machen
„Tue dier kane, wier wii z Mäss“:
Mach dich bereit, wir wollen in die Messe gehen.
14
Pärisoù, m. (Pl.: Pärisole): Regenschirm (aus dem
Französichen: parasol = Sonnenschirm)
spectrum
2/2014 AVRIL
Schyba, f. (Pl.: Schybe): Eine sehr schöne, junge Frau (auch
Mann).
„Simù isch ommi mitera Schyba am karysyere“:
Simon flirtet wieder mit einer schönen Frau.
Sougodi, m. (Pl.: Sougodeni): Schmutzfink
Tumms Flaag, n. (kein Pl.): Schimpfwort für eine Frau
„Du büsch itz würk as tumms Flaag“:
Du bist also wirklich eine dumme Kuh.
wuy: hinauf
„Wier gange zersch wuy u nay ommi ay“:
Wir gehen zuerst hinauf und dann wieder hinunter.
û = Laut zwischen ö und ü
ù = Laut zwischen o und u
i = Laut zwischen e und i
y = Deutsches i
Dictionnaire du bolze
PAR CORALIE GIL
guguer (v.): regarder
Bolze (n. m.): un langage plutôt inconnu pour la plupart des
non-fribourgeois. On peut dire bolz ou bolze car il existe
en fait deux variétés de ce langage selon la langue de base
– le français ou l’allemand - appelée langue matrice. Enfin,
deux, c'est un minimum, puisque le dialecte est quasi-particulier à chaque personne, et de manière très variable.
Le bolze est né dans les quartiers pauvres de Fribourg, en
Basse-Ville, dans le courant du 19ème siècle. À l'époque,
des familles nombreuses s'établissent dans des espaces
extrêmement étroits. Les échanges langagiers sont alors un
mélange de mots, principalement issus du français et de
l'allemand, mais passant aussi par le patois. Les règles et
les normes linguistiques sont souples, l'écriture n'est que
très peu pratiquée, le but est étant avant tout de communiquer. La langue se développe donc dans un contexte
social tout particulier.
On peut alors définir le bolze comme une langue, certes,
mais surtout comme une identité. Une appartenance à la
ville de Fribourg, et en particulier à la Basse. Mais attention, il ne suffit pas de parler un français aux bribes alémaniques pour pratiquer le dialecte!
Mescolles (pr.): moi je
Muttre (n. f.): mère, Maman
Schlaguée (n. f.): bordée
schnaquer (v.): ramper
Wägelè (n. m.): petite charrette
bougiere (v.): bouger
Caissa (n. f.): caisse
melangsche (adj.): mélangé
patiniere (v.): patiner
Piscina (n. f.): piscine (emprunt des alémaniques aux francophones)
sich trumpiere (v.): se tromper
Quant aux familles bolzes, elles se sont éparpillées dans la
ville à partir des années soixante avec la construction de
nouveaux logements aux loyers plus abordables. La population de Basse-Ville se rénove en même temps que l'endroit... Désormais il existe encore certains bistrots typiquement fribourgeois où l'on parle le bolze et quelques
familles et cercles d’amis, qui par tradition, ont gardé
l'habitude d'utiliser ledit dialecte ; mais avec la nomination en 1857 du français et de l’allemand en tant que
langues officielles, et avec le déclin des patois, leur nombre
se réduit toujours davantage...
Remarque:
Dans la base allemande, presque tout est possible: phrases
entières en français dans un récit allemand, parties de
phrases, mots isolés intégrés, mots isolés non intégrés en
français.
Article rédigé avec les explications de Madame Claudine
Brohy, membre du Comité d'experts de la Charte
européenne des langues régionales ou minoritaires du
Conseil de l'Europe et lectrice de linguistique et d’allemand
langue étrangère à l'Université de Fribourg. Elle-même
parle le bolze.
Patinoira (n. f.): Patinoire
Caissa (n. f.): Caisse
Vattr (n. m.): Papa (se prononce Fatre)
Wörm (n. m.): Ver de terre
Chatz (n. m.): chat
2/2014 APRIL
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15
15
Les langues en chiffres
Petit aperçu des langues et lieux d’origine des
étudiants en Bachelor, Master, Doctorat et DEEM
à l’Université de Fribourg durant le SP 2014
PAR LISE-MARIE PILLER
Bilingue D/F
60
33,3%
Bilingue
155
95
Bilingue F/D
1,5%
33,3%
162
Romandie
3’385
172
480
1’222
7,2%
0,2%
128
Ticino
567
= 2’731
Zoom sur les francophones
originaires de Suisse romande
733
21,4%
Selon lieu d’origine
TOTAL: 10
16
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2/2014 AVRIL
Selon les informations de Christophe Codourey, analyste-program
Die Zungen in Zahlen
Kleine Übersicht der Sprachen und Herkunftsorte der
Bachelor- und Master-Studierenden, der Doktorandinnen
und der auszubildenden Lehrer an der Universität Freiburg
VON FABIAN SEILER
40
28
83
64
296
235
42
36
= 2’799
143
Deutschschweiz
24
3’491
251
330
75
28
25
932
3%
27
35
105
Zoom auf die deutschsprachigen
Studierenden aus der Deutschschweiz
Europe
Deutschland
France
Italia
Others
Rumantsch
23
507
202
184
795
202
1’688
,2%
127
Foreign
students
2’162
0’164
139
6
Exchange
students
215
grammeur au departement Direction IT de l’Université de Fribourg
2/2014 APRIL
spectrum
17
Bilinguisme, choix ou obligation?
L’Université de Fribourg brandit fièrement son étandard multilingue. Mais si
certains domaines offrent des cours en allemand et en français, d’autres
imposent le bilinguisme. PAR ÉLISE MARION
Edwige, 22 ans, médecine
Teresa, 24 ans, étudiante en lettres
Spectrum: Tu fais des études
bilingues de médecine à Fribourg.
Est-ce par choix?
Spectrum: Tu fais des études
bilingues d'histoire à Fribourg.
As-tu choisi d'étudier en bilingue?
Edwige: Oui, parce que j'étais déjà
en bilingue au gymnase intercantonal de la Broye et que je trouvais
dommage de ne pas continuer à
exercer mon allemand.
Teresa: Oui. Pendant mon Bachelor
en histoire générale j'avais déjà fait
presque tous les CTC en français.
Comme cela se passait bien, je me
suis inscrite en bilingue pour le
Master.
S.: Est-ce difficile d’étudier en
deux langues?
E.: Cela peut être compliqué au
début, mais on s'y habitue et on ne
remarque presque plus la différence.
Il faut préciser qu'en médecine nous
pouvons répondre aux examens
dans la langue de notre choix.
S.: Le recommanderais-tu à
d’autres étudiants?
E.: Oui, à 100%! L'allemand est dans
notre région une langue essentielle.
En avoir une bonne connaissance
permet d'échanger avec des
étudiants germanophones. Après, il
faut aussi voir l'utilité et l'emploi
qu’on en fera dans son futur métier.
S.: Cela apportera-t-il des avantages au niveau professionnel?
E.: Beaucoup! Une bonne compétence linguistique permet une
meilleure compréhension et un dialogue réel entre le médecin et le
patient. La communication est la
base de toute chose. On évite bien
des malentendus en étant capable de
s'exprimer correctement dans la
langue étrangère.
18
spectrum
2/2014 AVRIL
S.: Pourquoi ce choix?
T.: Je suis passionnée par les
langues. De plus, j’ai grandi à
Fribourg, ville bilingue.
S.: Est-ce difficile d'étudier en
deux langues?
T.: Du point de vue de la langue, ce
n’est pas trop difficile. Cependant,
du point de vue organisationnel, les
choses se corsent un peu. La
communication ne fonctionne pas
toujours entre les sections allemandes et françaises en histoire. D'une
langue à l'autre, les exigences
changent.
S.: Le recommanderais-tu à
d'autres étudiants?
T.: Oui. Étudier, c'est aussi regarder
au-delà de son propre horizon.
Quelle meilleure façon de nouer des
amitiés de l'autre côté du
Röschtigraben?
S.: Quels avantages cela peut-il
t'apporter au niveau professionnel?
T.: C'est toujours un atout d'avoir
un diplôme universitaire bilingue.
En tant que future journaliste cela
me permet ainsi de me distinguer de
la concurrence en Suisse alémanique.
Pauline, 19 ans, étudiante en pharmacie
Spectrum: Tu fais des études
bilingues de pharmacie à Fribourg.
As-tu choisi d'étudier en bilingue?
Pauline: Pas vraiment. J'ai choisi
Fribourg pour la proximité et la
pharmacie n'existait qu'en bilingue,
alors je me suis lancée.
S.: Est-ce difficile d'étudier en
deux langues?
P.: Je trouve que oui, car j’apprends
mieux visuellement et en allemand,
ce n’est pas si simple. Mais c’est un
joli défi.
S.: Le recommanderais-tu à
d'autres étudiants?
P.: Oui, car je pense que cela permet
de progresser rapidement.
S.: Quels avantages cela peut-il
t'apporter au niveau professionnel?
P.: L’allemand étant une langue
nationale, je pense que cela ouvre de
plus larges horizons dans mon futur
métier.
Un romanche rayonnant
Si l’enseignement du romanche avait bien failli disparaître de l’offre universitaire, la Chaire est à nouveau bien installée dans le paysage fribougeois. Zoom.
PAR ALESSANDRO RATTI / ILLUSTRATION PAR CLARISSE AESCHLIMANN
L
e romanche et l’Université de
Fribourg, c’est une histoire qui
remonte à la fondation de
l’Université. Caspar Decurtins, éditeur
des treize volumes de la Rhätoromanische
Chrestomathie, a par exemple été professeur d’histoire culturelle de 1905 à
1913. L’histoire se poursuit, et il devient
bientôt évident qu’une Chaire faisait
encore défaut; un problème qui ne
manque pas d’être soulevé en 1942 par
l'union d'étudiants «CA-Rezia» chargée
de promouvoir la langue. Ces derniers
obtiennent finalement gain de cause, et
la Chaire est montée en 1967 avec la
nomination de l'enseignant Alexi
Decurtins au poste de Professeur. Puis
en 1991, Georges Darms prenait la
relève.
Une branche à succès
À l'heure actuelle, la Chaire de romanche
bénéficie d’un nouveau Professeur titulaire, signe que Fribourg, grâce à la collaboration
avec
l'Institut
du
Plurilinguisme, continue d’exercer une
forte attraction sur le romanche, tant au
niveau des études universitaires pour les
étudiants grisons que sur le plan de pôle
de
diffusion
de
connaissances
linguistiques pour les intéressés. En
effet, nous confie l'assistante Barbla
Etter: «Il y a toujours un groupe «d'amateurs des Grisons» qui suivent les cours.
Au semestre d'automne 2013 ils étaient
à 23. Presqu'autant que les romanches
étudiant leur littérature, au nombre de
25. Ceux-ci viennent des cinq coins de la
Rumantschia, même si la région
catholique de Surselva (Oberland grison) reste à la première place. Hors de
leur vallée, les romanches peuvent
mieux se connaître et intégrer ainsi plus
aisément les cercles estudiantins.»
Entretien avec le Professeur Matthias Grünert, récemment nommé à la
Chaire de romanche
Spectrum: Avec quel esprit avezvous appris votre nomination?
Prof. M. Grünert: Il s'agit pour moi
d'un grand défi. Le public universitaire
est très diversifié, et je m'efforcerai de
maintenir une étude du romanche
intéressante pour les locuteurs natifs
et abordable pour ceux qui ne s'y connaissent pas. Suivant cette ouverture,
je souhaite rendre cette langue plus
attractive pour plus de monde et
aimerais contribuer à la constitution
d'un espace de dialogue constructif et
interactif.
S.: Comment avez-vous été initié au
romanche?
M.G.: J'avais entrepris des études de
romanistique à Berne, et c’est la Prof.
Ricarda Liver qui m'a ouvert la fenêtre
sur le paysage romanche. Avant, je ne
connaissais les Grisons qu'à travers un
bref séjour en Haute-Engadine et mon
service militaire en Surselva. Mes études
ont joué le rôle de catalyseur dans une
approche qui s’est renforcée de fil en
aiguille: par exemple, ma thèse de doctorat a porté sur un aspect de la grammaire du sursilvan.
S.: Qu'est-ce qui vous fascine dans le
romanche?
M.G.: Au début, il y avait surtout une
grande curiosité. C'était un monde à la
fois proche et lointain. Proche, car le
romanche est une langue nationale
suisse et fait partie d'un savoir et d'une
culture commune. Lointain, car en tant
que Bernois on n'est pas forcément
amené à entrer en contact avec celle-ci.
Après, on s'aperçoit des particularités
linguistiques. Je trouve aussi l'histoire
et l'évolution politique des Grisons
passionnantes: cet espace réduit contient une diversité foisonnante.
S.: Vous innovez, en tant que premier professeur de langue non
maternelle romanche à Fribourg…
M.G.: Je relativiserais la donne. C'est
un processus rare qui doit tenir en
compte des disponibilités. Je pense
avoir été favorisé par la situation du
moment. Plus tôt ou plus tard, l'opportunité aurait pu être saisie par
quelqu'un d'autre. Je jetterais aussi un
œil sur une certaine discontinuité qui
a caractérisé l'enseignement du
romanche à Fribourg. / AR
2/2014
APRIL
DEZEMBER
6/20096/2009
DEZEMBER
spectrum
19
Verstahsch mich?
Schweizerdeutsch ist mehr als nur Hochdeutsch mit Schweizer Akzent – das
lernen wir Deutschen schnell, wenn wir in die Schweiz kommen. Was wir nicht
so schnell lernen, ist das Schweizerdeutsche an sich. Aber müssen wir das
überhaupt?
TEXT VON MARLENE TOPKA / ILLUSTRATION VON CLARISSE AESCHLIMANN
S
chweizerdeutsch ist, anders als der
Ausdruck vielleicht impliziert,
kein Dialekt des Deutschen, sondern eher eine eigene Sprache. Wortschatz, Satzbau und Aussprache unterscheiden sich oftmals deutlich vom
Deutschen und man gewinnt schnell den
Eindruck, als sollten sie das auch. Dass
es kein einheitliches offizielles Schweizerdeutsch gibt, sondern viele regionale
Unterschiede, macht das Erlernen nicht
gerade einfacher. Dennoch versuchen
dies viele Deutsche. Mal mehr, mal
weniger erfolgreich. Dabei sind wir in
unserem eigenen Land den heimischen
Dialekten gegenüber eher kritisch eingestellt. Ein weit verbreitetes Vorurteil
hält Dialektsprecher zwar für nett, aber
eher dumm. Wissenschaftlern zufolge
kategorisieren wir nämlich andere Menschen anhand ihrer Sprache hinsichtlich
Sympathie, Hierarchie und Status. Wer
perfektes Hochdeutsch spricht, wird
dabei viel eher als einflussreicher
Akademiker wahrgenommen. Dialektsprecher hingegen werden oftmals als
hinterwäldlerisch belächelt. Vielleicht
ein Grund dafür, dass immer weniger
Menschen in Deutschland Mundart
sprechen.
Hochdeutsch ist nicht gleich
Hochdeutsch
Diese Entwicklung weg von regionalen
Dialekten hin zu einer normierten Einheitssprache ist jedoch nicht ganz neu.
Zwar galt zu Martin Luthers Lebzeiten
(16. Jh.) Sächsisch beispielsweise noch
als vorbildliche Sprache. Dennoch gab es
bereits seit dem Mittelalter in Deutschland Bemühungen, eine normierte
20
spectrum
2/2014 AVRIL
Standardsprache zu etablieren, die im
gesamten deutschsprachigen Raum verstanden werden konnte. Einen bedeutenden Aufschwung erhielt diese Idee
allerdings erst viele Jahre später durch
Dichter und Denker wie Friedrich
Schiller oder Johann Wolfgang von
Goethe. Das Hochdeutsch, das wir heute
kennen, entwickelte sich schliesslich ab
dem 19. Jahrhundert im Raum Hannover.
Doch auch viele Jahre später ist Hochdeutsch nicht gleich Hochdeutsch. Auch
in Deutschland nicht. Auch dort gibt es
viele regionale Unterschiede, die bei der
Bevölkerung mehr oder weniger beliebt
sind. Luthers geliebtes Sächsisch belegt
Umfragen zufolge heutzutage den letzten Platz. Andere Dialekte wie Bairisch,
Berlinerisch und Schwäbisch schneiden
deutlich besser ab. Das Bundesland
Baden-Württemberg wirbt gar mit dem
Slogan „Wir können alles, ausser Hochdeutsch“.
Schweizerdeutsch als Teil der
Schweizer Identität
Anders als in der Schweiz spielen
deutsche Dialekte im Alltag aber eher
eine untergeordnete Rolle (ausser vielleicht in Baden-Württemberg?). Schweizerdeutsch hingegen ist als Teil der
Schweizer Identität allgegenwärtig.
Auch als Ausländer in der Schweiz ist
man besser dran, wenn man Schweizerdeutsch zumindest einigermassen versteht, vom Sprechen einmal abgesehen.
Doch auch damit tun sich Fremde
schwer. Manche Ausländer sind gar der
Meinung, dass man Schweizerdeutsch
gar nicht erlernen kann. Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist dies
jedoch nicht ganz richtig. Ein Mensch ist
nicht von Geburt an dafür prädestiniert,
eine bestimmte Sprache zu erlernen.
Zwar können vier Tage alte Säuglinge
bereits ihre Muttersprache aufgrund von
prosodischen Merkmalen unterscheiden.
Die Fähigkeit, Lautunterschiede auch in
fremden Sprachen zu differenzieren,
bleibt allerdings bis zu einem Alter von
rund sechs Monaten bestehen. In dieser
Zeit lernt ein Schweizer Baby genauso
gut Chinesisch wie Schweizerdeutsch
und andersherum. Ab der Pubertät und
speziell im Erwachsenenalter wird es in
der Tat komplizierter. Einschlägige Studien zeigen, dass es nach der Pubertät
deutlich schwieriger wird, eine Fremdsprache auf dem Niveau einer Muttersprache zu erlernen.
Die Universität Freiburg als dialektfreie Zone?
Um an der Uni Freiburg zu studieren,
muss man des Schweizerdeutschen aber
nicht mächtig sein. Vorlesungen, Seminare und Vorträge finden auf Hochdeutsch statt. Nicht wenige der Professoren und Dozenten stammen sogar aus
dem deutschsprachigen Ausland. Die
meisten Kommilitonen allerdings nicht,
und wer wirklich das Gefühl haben will,
ein bisschen dazuzugehören, der kommt
um das Schweizerdeutsche nicht herum.
Fast alle Deutschen in der Schweiz sind
übrigens der Meinung, dass sie sich
anpassen und Schweizerdeutsch zumindest verstehen sollten. Über allzu selbstbewusste Sprechversuche urteilen sie
dann fast noch kritischer als die Schweizer selbst.
In der Regel lernt man die Basics in den
ersten Semestern recht schnell. Für
besonders eifrige Lerner gibt es an der
Uni zwei Möglichkeiten: Die Couragierten und Organisierten unter uns
mögen sich im Sprachenselbstlernprogramm UNITandem versuchen
(http://www.unifr.ch/unitandem/). Wer
hingegen eher auf Schule steht und den
wöchentlichen
Frontalunterricht
„Schweizerdeutsch verstehen I und II“
erfolgreich ein Semester lang belegt,
bekommt dafür sogar noch ECTSPunkte. Spätestens wenn die Schweizer
Freunde dann nicht mehr ins Hochdeutsche wechseln, sondern einfach
drauflosreden, fühlt sich das für einen
Fremden an wie ein Ritterschlag. Und
allen, die zwischenzeitlich frustriert ans
Aufgeben denken, sei gesagt: Dialekte
sind etwas ganz Natürliches. Nicht nur
bei Schweizern und ihren deutschen
Nachbarn, sondern auch in der Tierwelt.
Vögel zum Beispiel pfeifen auch in
Dialekten. Vogelkenner hören am Gesang von Buchfinken, aus welcher Region des Landes sie kommen.
Das sagen die Schweizer:
Das sagen die Deutschen:
„Die Deutschen sollten auf jeden Fall
Schweizerdeutsch verstehen lernen!
Aber da jeder Schweizer Deutsch
versteht, muss man Deutsche sicher
nicht verpflichten, Schweizerdeutsch zu sprechen!“ Clarissa
„Wenn man nicht versucht, Schweizerdeutsch zu verstehen, finde ich
das ignorant. Aber wenn man nicht
einmal "Grüezi" korrekt über die
Lippen bringt, dann sollte man das
Sprechen lieber lassen.“ Angelika
„Es kommt immer sympathisch
rüber, wenn Deutsche Schweizerdeutsch lernen, und es ist für uns
vielleicht auch lustig, da so die Rollen mal umgedreht werden.“ Mara
„Es kostet Mut und viele Lacher,
wenn man sich als Deutscher am
Schweizerdeutsch versucht. Die
Betonung liegt auch immer auf einer
anderen Silbe, sodass ich mich ab
und zu dabei ertappe, wie ich das
plötzlich übernehme.“ Anna
„Wenn Deutsche mich auf Hochdeutsch ansprechen, antworte ich
immer in der Standardsprache, auch
wenn sie Schweizerdeutsch verstehen. Ich empfinde es meist als unangenehm, wenn in einem Gespräch
mehrere Sprachen gesprochen werden.“ Emanuel
„Ich empfinde es als angenehm wenn
mein Gegenüber mit mir Schweizerdeutsch spricht. Nur dann kann
ich auch lernen es zu verstehen.“
Ann-Kathrin
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CULTURE
FIFF,
le festival qui va faire trembler Fribourg!
Pour cette 28ème édition, le Festival International du Film de Fribourg (FIFF)
revient combler les attentes fiévreuses de tous les amateurs de cinéma! Rencontre
avec Thierry Jobin, directeur artistique du festival. PAR FLORIAN MOTTIER
“ Nous tentons de restaurer un
peu de diversité dans le paysage
cinématographique ”
Crédit photo: FIFF
D
u 29 mars au 5 avril, ce seront
plus de 110 films de 40 pays différents qui seront projetés.
Cette année, le FIFF mettra également les
courts métrages à l’honneur en les intégrant à la Compétition internationale. 18
«courts» y concourront, renouant avec
l’une des sections historiques du festival
fribourgeois qui laissait une large place à
ce type de production. Or, avec plus de
35'000 spectateurs attendus, le FIFF est
sans conteste l’un des rendez-vous
majeurs de vie culturelle fribourgeoise.
Spectrum: Pourquoi avoir choisi le
thème des films catastrophes pour
cette édition?
Thierry Jobin: Lorsque je suis allé à
Cannes, je me suis rendu au Marché du
film, un espace réservé à l’industrie. On
y trouve plus de 5'000 films et projets à
divers stades de développement. J’ai
procédé de manière empirique en faisant
un listing par genre et par thème de ce
qui se produit de bien de par le monde.
Le thème du film catastrophe m’a paru
particulièrement adapté car il est très
bien représenté et contient souvent une
critique, franche ou déguisée, du système. Cela permettait également de mettre à l’honneur la Corée du Sud qui en a
produit une grande quantité. C’est
22
spectrum
2/2014 AVRIL
intéressant de voir comme la production
cinématographique d’un pays en dit long
sur ses préoccupations. Je pense vraiment que toutes les productions sont
politiques en un sens…
Comment gérez-vous la ligne historique du festival et les nécessaires
innovations à apporter ?
Mon prédécesseur, Edouard Waintrop,
avait déjà ouvert des portes en examinant la notion de «films du Sud» qui
portait un regard complaisamment
intéressé sur la production des pays en
voie de développement. On s’est rendu
compte que le FIFF avait également pour
vocation de mettre à l’honneur tous les
films de qualité dont la distribution
grand-public ne serait jamais assurée,
faute de rentabilité. Cela implique aussi
des productions beaucoup plus proches
de nous, allemandes et anglaises par
exemple. Nous tentons de restaurer un
peu de diversité dans ce paysage cinématographique.
Cette année, nous avons choisi de mettre
l’accent sur les courts métrages dont on
n’entendait plus tellement parler. Ce
sont de véritables investissements sur le
futur! Les faire connaître aide de jeunes
réalisateurs sans beaucoup de moyens à
gagner un peu de lumière. C’est ainsi que
nous avons choisi de mettre le cinéma
malgache en avant par exemple.
Comment se passe la collaboration
avec les autres festivals de films tels le
NIFF, le LUFF ou Visions du Réel?
Il y a 15 ans, les directeurs de festivals se
parlaient très peu. De nos jours, nous
sommes en dialogue constant. Je signale
très vite les films qui m’intéressent et
nous décidons ensemble de la place
qu’ils devraient avoir. Je n’ai jamais été
partisan de l’exclusivité à tout prix pour
un film. Ce sont les festivals qui doivent
mettre les films en valeur, non l’inverse.
Pourquoi recommanderiez-vous le
FIFF aux étudiants?
La section Décryptage est très liée au
monde universitaire. Cette année, les
étudiants en économie devraient être
comblés car il y aura un débat sur la crise
et les salaires ainsi qu’une masterclass
des Dardenne sur leur métier de producteur. Mais ce festival s’adresse vraiment
à tout le monde. Ces films sont une
manière d’apprendre et de résister à
l’emprise des grosses productions tout
en s’amusant, ainsi que de s’ouvrir à des
cinémas méconnus et extrêmement
intéressants!
KULTUR
Musikalische Freakshow aus Amerika
Eine Frau im Skelett-Einteiler mit Blumenkranz um den Kopf, ein Cowboy in
weisser Jeans und Oberteil mit immensen Rüschenärmeln, dazu ein hyperaktiver Sänger in durchsichtigem Hemd und mit asymmetrischer Frisur. Doch es
war nicht Fasnacht, sondern Of Montreal auf der Bühne im Fri-Son.
VON NICOLE ULRICH
Foto: Jean-Marc Ayer
D
ie Vorfreude auf Of Montreal ist
gross, denn neben der Musik
sind auch die Bandmitglieder ein
Grund, an der Band interessiert zu sein.
Dies wird spätestens klar, als die sechs
Musiker die Bühne betreten.
Drei ganz in weiss gekleidete Herren
erscheinen als erste auf der Bühne, das
Outfit-Konzept scheint somit klar. Doch
nun kommt einer mit braunem Cowboyhut und wirft die schnell entdeckte Regel
wieder über den Haufen. Die Überraschung geht weiter, als Sängerin
Rebecca als Skelett mit Blumenkranz
hinter ihr Mikrofon tritt und schlussendlich Sänger Kevin Barnes die Bühne
bespringt in sehr tiefgeschnittener
weisser Hose mit Schlag und leicht
durchsichtigem, nicht ganz zugeknöpften Hemd. Die Freakshow kann beginnen.
Wo das Bier zu überschwappen droht
Der Schlagzeuger gibt den Takt vor, die
anderen steigen ein und kein Fuss im
Saal bleibt wo er ist. Gespielt werden vor
allem Songs des aktuellen Albums
„Lousy with Sylvianbriar“. Vorwiegend
rhythmische Rocksongs, die das
Publikum immer wieder von Neuem
begeistern, aber auch ruhige, melodische
Balladen haben ihren Platz und werden
mit Applaus gewürdigt. Das „Lousy with
Sylvianbriar“-Set ist gespickt mit
älteren Nummern wie „Coquet Coquette“, die mit ihrem hymnischen Refrain
auch jeden Unter-der-Dusche-Sänger
zum Mitsingen bringt. Man wird mitOf Montreal wurde 1997 von
Frontmann Kevin Barnes gegründet und nach einer gescheiterten
Romanze mit einer Frau aus Montreal benannt. Als Barneser nach
Athens, Georgia, zog, traf er auf
Derek Almstead und Bryan Poole
und nahm mit ihnen die ersten
zwei Alben auf. Bandmitglieder
kamen und gingen, verschiedene
Musikstile wurden ausprobiert. Of
Montreal ist ein Kollektiv des
ständigen Wandels. Das aktuelle
Album „Lousy with Sylvianbriar“
wurde mehrheitlich dem IndieRock verschrieben, Einflüsse aus
Blues und Folk bleiben aber
wichtige Bestandteile.
gerissen von den riffigen Gitarren und
den treibenden Drums, die vom Synthesizer unterstützt werden. Und nicht
zuletzt von den farbenfrohen Visuals, die
nicht nur auf der Leinwand, sondern
auch auf den weiss gekleideten BacklineMusikern flimmern. Panoramabilder mit
Bergen, herumwuselnde Maden unter
einem Mikroskop und farbige Hypnosebilder, die Auswahl ist gross und abwechslungsreich. Die Aufmerksamkeit
gehört aber zweifelsfrei Sänger Kevin: Ist
er nicht gerade der Verstärkung halber
ans Mikrofon gebunden, tanzt er irgendwo auf der Bühne herum. Kaum ein Fleck
wird nicht von ihm bestampft. Nach gut
einer Stunde Show verlässt er die Bühne
und lässt die anderen weiterspielen.
Sex sells?
Nach einem kurzen Moment steht er
wieder da. Diesmal in Glanzleggins,
mintgrünen Stiefeletten und einem
aufgeknöpften Hauch von etwas Stoff.
Das anstössige Outfit wird mit den
passenden Bewegungen und knutschenden Frauen auf der Leinwand ergänzt.
Den einen gefällts, den anderen ist es too
much. Einen bleibenden Eindruck wird
diese Show aber bei allen Besuchern hinterlassen.
Nach zwei Zugaben ist endgültig
Schluss, auch der nicht endende Applaus
holt die Musiker mehr auf die Bühne.
Sobald dies akzeptiert wird, drehen sich
die Leute mit einem Lächeln auf dem
Gesicht zur Bar um.
2/2014 APRIL
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PAGE INTERNATIONALE
Le «printemps érable»
Le Québec, printemps 2012. Les étudiants se mettent en grève contre la hausse
des taxes universitaires. On parle de «printemps érable». Qu’en est-il deux ans
plus tard? Faisons le point avec Mathieu, 23 ans, étudiant en éducation à
l’Université de Sherbrooke. PAR ÉLISE MARION
A
u moment de la grève, Mathieu
n’était pas un «carré rouge», un
étudiant en faveur de la grève.
Au contraire, il était un «carré vert».
«Personnellement je trouvais que le coût
humain de la grève (temps perdu à ne pas
être en classe, professeurs payés «pour
rien») était beaucoup plus significatif
que la hausse des frais universitaires»
explique-t-il. L’aspect le plus contrariant de cette grève étant en effet l’obligation de ne pas aller en cours. «Même si je
respectais ceux qui avaient choisi d’être
«carré rouge», j’étais totalement opposé
à la grève, poursuit l'étudiant. Me faire
refuser l’accès à mes cours sur le
principe que cela avait été «voté» (alors
que le taux de participation aux votes
était de moins de 40% des étudiants) me
posait vraiment problème.»
Un aspect politique
Comme Mathieu étudie l’enseignement
de l’anglais en langue seconde , la plupart
de ses camarades de cours étaient du
même avis que lui vis-à-vis de cette
Mathieu, 23 ans. étudie à l’Université de
Sherbrooke, à Québec.
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2/2014 AVRIL
grève. Car celle-ci était en effet dotée
d’un aspect plus politique qu’on ne le
pense. «Je crois que ce printemps érable
est né d’une renaissance du mouvement
séparatiste* parmi les jeunes Québécois,
explique l’étudiant. Je dis ceci sans
fondement bien sûr, mais les étudiants
en enseignement de langue française
étaient presque tous des «carrés
rouges». Je devais donc faire attention
avec mes amis étudiants en enseignement du français, qui étaient en faveur
de la grève.»
Deux ans après…
Pour Mathieu, le printemps érable a eu
plus d’aspects négatifs que positifs. La
grève a duré presque tout le semestre, et
les professeurs se sont arrangés pour
faire réussir leurs étudiants sans qu’ils
n'aient acquis toutes les connaissances
nécessaires. De plus, il a l’impression
que les politiciens ont cédé en ne haussant pas les taxes, afin de calmer la
violence des jeunes, ce qu’il trouve dommage. «Je ne pense pas que la violence
soit un moyen de se faire entendre,
surtout lorsqu’il est question d’une simple hausse des frais de scolarité». En
outre, Mathieu n’a pas l’impression que
les choses ont beaucoup changé depuis.
Beau joueur, il reconnaît néanmoins que
ce mouvement a servi à montrer la
relève et l’engagement des jeunes, et
qu’il témoigne du désir d’information
des étudiants concernant leurs droits.
«Je crois que c’est toujours encourageant
de voir la jeunesse s’impliquer, même si
elle a tort».
*Mouvement politique visant l’indépendance du Québec.
ANNONCE
CYCLE
Fri-Mousse, le visage de la vraie
bière fribourgeoise
Fri-Mousse contribue à l’un des plaisirs de la vie: déguster une bière du cru sur
la terrasse d’un café, face à une vue imprenable sur la ville. Présentation de
cette enseigne artisanale qui n’a rien à envier aux brasseries étrangères.
PAR MARIE TORELLO / PHOTO PAR AUDREY MOLLIET
L
’histoire pour le moins atypique de
Fri-Mousse débute en 1993,
lorsqu’une bande d’amis décide
d’ouvrir un bar privé dans le quartier de
Beauregard. Animés par l’envie de donner vie à ce lieu de rencontre
estudiantin, ils décident d’y produire de la
bière artisanale et de la vendre. Le terme
«artisanal» prend ici tout son sens,
puisque celle-ci est alors brassée dans
des casseroles à spaghettis! Malgré des
résultats très variables lors des premiers
essais, la machine est lancée.
Du houblon, une cocotte-minute et un
chauffe-eau
Ces premières bières ne tardent pas à
rencontrer un vif succès, de telle
manière que la production devient
insuffisante. Les jeunes étudiants
songent alors à construire une cuve de
brassage. S’ils disposent de peu de
moyens financiers, ils ne manquent pas
d’idées. Pour preuve, leur première cuve
est fabriquée à partir d’objets récupérés
dans différentes décharges de la région
(notamment une cocotte-minute et un
chauffe-eau!). Au fil des années, le cercle
des consommateurs s’élargit, à tel point
que les brasseurs peinent à satisfaire la
demande croissante. «Au départ, nous
nous étions lancés un peu naïvement et
avons mis le doigt dans l’engrenage, sans
prévoir le succès que rencontrerait notre
projet», confesse Alain Morand, l’un des
fondateurs de Fri-Mousse.
Conséquence de cet engouement du
public, la «Brasserie artisanale de
Fribourg» ouvre officiellement ses
portes en 1999 rue de la Samaritaine. Si
depuis l’enseigne a été rebaptisée, elle
n’a rien perdu des valeurs qui ont forgé
son succès, animée avant tout par la passion d’amateurs de bière invétérés.
Une alternative aux bières industrielles
La dernière décennie a vu l’expansion
des petites brasseries artisanales telles
que Fri-Mousse. Cette alternative aux
bières blondes industrielles séduit de
plus en plus de consommateurs. Alain
Morand affirme d’ailleurs ne pas être
inquiété par la concurrence de grandes
firmes étrangères. «Pour moi il y a deux
catégories de consommateurs: ceux qui
veulent simplement boire et ceux qui
aiment déguster et découvrir diverses
sortes de bière. C’est cette deuxième
catégorie qui nous intéresse.» expliquet-il. Point de doute que cet intérêt trouve écho auprès de la clientèle, puisque ce
ne sont pas moins de six variétés que
propose l’enseigne Fri-Mousse, parmi
lesquelles la Barberousse, la Old Cat ou
encore la Dzodzet, disponibles dans la
plupart des commerces de la ville. La
brasserie est également présente sur le
marché le samedi matin, mais si vous
êtes pris d’une irrépressible envie de FriMousse en semaine, ne vous inquiétez
pas: elle est commercialisée depuis peu
dans les magasins Coop.
Amateurs de bières, la brasserie vous
donne rendez-vous ce printemps pour une
exposition rétrospective!
ANNONCE
CULTURE
Les Salons de Modeste, rencontres
d’un autre type
La marquise de Rambouillet doit se retourner dans sa tombe! Loin des salons
littéraires parisiens d’autrefois, la ville de Fribourg initie depuis 19 ans une
nouvelle forme de rencontre pour le moins insolite: les Salons de Modeste.
TEXTE ET PHOTOS PAR INÈS RADERMECKER
L
e principe est simple. Des inconnus de la ville de Fribourg (et environs) ouvrent la porte de leur salon
à d’autres inconnus. La date tombe en
février – le 21 du mois, cette année - et
la manifestation se déroule en soirée. Le
jour J, tous les intéressés sont alors
invités à feuilleter la presse locale (comprenez La Liberté) pour découvrir les
adresses proposées et les critères de
sélection. Pour cette édition, la règle
voulait que chaque salon soit associé à
deux genres de musiques. Amateurs de
Bach et de Jefferson Airplane, partez à la
rencontre de vos alter ego mélomanes!
Pour vos rédacteurs, le choix se porta sur
Grace Jones et Pomplamoose (et accessoirement un appartement sis dans la
vieille ville). Arrivés dans la rue, le cœur
palpite légèrement; (allons-nous tomber
sur le prochain serial killer de la ville de
Fribourg?) Les amateurs de séries gores
seront vite déçus… Deux jeunes femmes
nous accueillent à la porte de l’immeuble. Chaleureuses et conviviales, elles
seront nos hôtesses pour la soirée.
naissent vont se retrouver au même
endroit par hasard!» nous confie un
habitué. Au début, la conversation
tourne surtout autour du concept du
salon des modestes. Le nom singulier de
la manifestation remonte à sa première
édition. Édition qui se tint un vendredi
24 février 1995, jour de la st-Modeste!
«C’est un joli pied-de-nez aux salons
ultra-selects de la noblesse parisienne
d’autrefois!» nous explique Pablo, qui
tente les salons pour la première fois.
Aujourd’hui ce sont des personnes de
tout âge et de tout horizon qui se
côtoient
l’espace
d’une
soirée.
Graphistes, architecte, étudiants, informaticien, juristes ou projectionniste
dans un vieux cinéma, la richesse des
rencontres est éblouissante. La soirée
passe comme un éclair. A 21h30, l’hôte
nous explique la suite des évènements;
une fête est organisée pour tous les participants dans un endroit insolite de la
ville. Cette année, le choix s’est porté sur
l’ancienne Brasserie Cardinal. Chacun
s’y rend quand il veut et pour combien
de temps il veut.
Ainsi, pour reprendre les mots de l’organisateur; «si vous êtes curieux, si vous
êtes modeste, si vous avez envie de passer une belle soirée, rendez-vous l’année
prochaine pour la 20e édition des Salons
de Modeste!»
Dans l’appartement, de la musique et un
apéritif gargantuesque nous accueillent.
Sur une fenêtre, s’inscrit en majuscule
«Ici on se dit tu». Le ton de la soirée est
donné.
Les autres «invités» arrivent. Des têtes
inconnues mais aussi de vieilles connaissances se croisent. «C’est là aussi
tout le plaisir du jeu, on peut être sûr
qu’au moins deux personnes qui se con26
spectrum
2/2014 AVRIL
Durant les Salons de Modeste, les portes des inconnus s’ouvrent pour vous...
KURZGESCHICHTE
Der Zorn des Apeiron - Teil II
TEXT VON JOËL VON MOOS / ILLUSTRATION VON SALOME EGGLER
„Nicht, wartet! Lasst ihn am Leben!“ Apeiron hielt inne, die
Klinge erhoben, bereit dem Jungen, der zu seinen Füssen kniete, den Kopf abzuschlagen. Schnaubend wandte er den Blick zur
Empore, wo die Stimme hergekommen war. Ein Raunen ging
durch die Halle, als die Prinzessin hervortrat und sich zu erkennen gab. „Haltet ein, Vater! Zügelt euren Zorn. Der Junge hat
keine Schuld an den Taten des Mischlings“, sprach die
Prinzessin. Ihre Schönheit war die eines Engels. Langes, dunkles Haar umrahmte ihr fein gezeichnetes Gesicht. Die grünbraunen Augen funkelten magisch, ihre weiche Erscheinung
schimmerte durch das weisse Seidengewand. Ihre Stimme war
zart und klar. „Lasst den Jungen gehen.“
Die Klinge blitzte in Schulterhöhe, den Jungen hielt er noch
immer am Schopf gepackt. Apeiron sah zu seiner Tochter.
Milde lag in seinem Blick. Es war still in der Halle, bis auf den
Regen, der unablässig auf das Dach niederprasselte. Ruckartig
stiess Apeiron den Jungen von
sich, ergriff das Schwert mit
beiden Händen und hieb dem
Jungen mit einem abrupten
Schlag den Kopf ab.
Dumpf landete der Scheitel des
Jungen auf dem steinernen
Grund, die Augen halb geöffnet.
Apeiron stand die Zornesröte im
Gesicht. Speichel triefte in seinen Bart, als er vor Anstrengung
ächzte. Er blickte die Prinzessin
an. Betroffen starrte sie zurück,
um Fassung ringend. Ihre Augen
waren feucht geworden und ihre
Lippen zitterten, um sich plötzlich weit voneinander los zu
reissen und einem gellenden
Schrei die Freiheit zu schenken.
Augenblicklich drehte sich
Apeiron zu dem Jungen um. Eine
blutüberströmte, kopflose Gestalt taumelte von der Treppe
weg auf die schweigende Heerschar zu, die Arme ausgestreckt.
Die Wachen machten dem Geschöpf Platz, das Heer blieb eisern stehen. Nach wenigen Schritten ging auch der Leib des
Jungen leblos zu Boden.
„Vater“, stockte die Prinzessin, „was habt Ihr getan?“ Apeiron
fuhr sich mit dem Handrücken über den schaumigen Mund. Er
wirkte gefasst. „Du kennst das Gesetz“, sagte er ruhig, „er war
des Mischlings Sohn, der uns entehrte.“ „Vater“, sagte die
Prinzessin, „er war auch Euer Sohn.“ „Du redest wirr!“ Die
Prinzessin trat jetzt an die Balustrade. „Ich kannte den
Mischling, der jüngst geflohen war.“ „Unfug, du musst dem
Wahn verfallen sein“, entgegnete Apeiron. „Ihr täuscht Euch,
Vater. So hört mich an. Vor zwölf Wintern, als die Rebellen
unsere Stadt angriffen, war ich voller Sorge. Die Stadt stand
in Flammen, das Rebellenheer rückte näher, Scharen von
ihnen. Ich ging mit den Wachen, es hiess, wir seien in Gefahr. Zwei Dutzend Rebellen verfolgten uns. Die Wachen
warfen sich vor mich, es starb einer nach dem anderen. Und
da sah ich –“, die Prinzessin stockte. „Was hast du gesehen?
Sprich!“
„Der Mischling. Er kam wie aus dem Nebel. Er war schwer
bewaffnet, und er rannte. Er rannte auf mich zu, schoss sich
den Weg frei. Er nahm mich bei der Hand und brachte mich
zum verborgenen Tor. Wir trafen auf eine Schar von Frauen
und Kindern. Er wählte den Weg durch das Dorf. Er nahm
die Frauen und Kinder mit. Die Rebellen waren auf der
anderen Seite, er glaubte uns in entgegengesetzter Richtung
sicher. Das Dorf war wie ausgestorben. Hinter uns hörten
wir Schüsse und Explosionen, Mauern die einstürzten.
Schreie von Männern, Frauen,
Kindern, ja selbst das Jaulen
von Hunden, denen das Fell
angesengt worden war. Wir
gingen weiter.“ Die Prinzessin
machte eine Pause, die niemand zu unterbrechen wagte.
„Dann kamen sie. Ein halbes
Dutzend Rebellen, eine Elitetruppe. Sie waren uns gefolgt.
Nun versperrten sie den Weg.
Wir Frauen versteckten uns,
ebenso die Kinder. Der
Mischling nahm seine Waffe
und schoss gezielt. Er traf vier
von ihnen, doch die Munition
ging ihm aus. Er nahm den
Flammenwerfer, doch die
Rüstungen der Rebellen waren
zu robust gefertigt. Er überwältigte den fünften mit blosser Manneskraft und entriss ihm seine Waffe. Die übrigen
drängte er in eine Seitengasse. Nach einiger Zeit trat er aus
der Seitengasse hervor, nahm mich bei der Hand und führte
unsere Gruppe fort. Er sicherte uns ein Haus, wo wir die
Nacht verbrachten. Am nächsten Morgen hatten die
Rebellen das gesamte Dorf besetzt. Er führte uns auf
Schleichwegen bis vor die östliche Festung. Seither habe ich
ihn nie wieder gesehen. Doch dieselben Augen schauten
mich an, als ich noch im gleichen Jahr einen kleinen Jungen
gebar. Dieses Fleisch, das da in seinem eigenen Blut liegt,
war mein Sohn. Er war Euer Enkel.“
Apeiron stand da, ungerührt. „Findet den Mischling! Ich will
ihn lebend.“
2/2014 APRIL
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27
CULTURE
Les graffitis ont envahi les murs de Doël
(Belgique), une ville devenue le terrain de
jeux de l’artiste Bansky et de ses disciples.
L’Urban Exploring consiste à visiter des lieux abandonnés difficiles d’accès. Villes, industries, hôtels, hôpitaux… Petit voyage dans une passion faite de constants défis, qui ne lésine
pas sur les frissons et qui fleurit sur le net. TEXTE ET PHOTOS PAR OMAR CARTULANO
L’appareil photo dans une main, une bonne dose de courage dans l’autre, l'explorateur se lance à l'assaut de villes fantômes. Il
faut dire que pénétrer dans des lieux abandonnés depuis plusieurs années n’est pas à la portée du premier venu: ne s’improvise
pas qui veut «explorateur urbain»! Vitres brisées, fers rouillés, portes et meubles cassés, plafonds effondrés. Les yeux ne sont pas
les seuls à en prendre plein la vue; très souvent, il faut aussi faire face à des odeurs que le mot «nauséabondes» peine à décrire.
La moisissure et les objets pourris sont également à l’ordre du jour et mieux vaut ne pas se demander ce qui est encore caché sous
les tas de décombres…
Des lieux bruissant de souvenirs
Au-delà des perceptions sensorielles, c’est à travers son cerveau et son imagination que l’explorateur en herbe voyage. C’est
comme un jeu: tenter de deviner les détails de la vie quotidienne des gens qui ont occupé telle ou telle maison. Peu à peu, le photographe a l’impression de voir se dessiner devant lui, comme dans un film, des ouvriers des années 20 travaillant aux chaînes de
montage; il s’imagine des enfants jouant dans tel coin, touche des outils qui témoignent d’anciennes activités. La réalité s’évanouit alors que l’artiste pénètre dans le souvenir.
Vivre l’expérience de l’Urban exploring, c’est en effet
se plonger dans un monde qui a fini de courir, un
monde qui s’est arrêté alors que, tout autour de lui, la
vie a continué son cours. Chaque lieu abandonné a sa
propre histoire, ancrée dans la configuration spatiale
et dans l'architecture. Cette histoire transpire des
murs, se lit à travers les photos abandonnées ça et là,
qui rappellent les grandes heures du passé.
C’est dans cette vieille clinique psychiatrique de
Mombello qu’est probablement mort le fils illégitime de
Mussolini et que Napoléon créa la République Cisalpine.
C’est également là que la sœur de ce dernier épousa en
1797 le général Leclerc. Beaucoup de malades y
subirent des soins «à l’ancienne».
28
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2/2014 AVRIL
CULTURE
Pas un art de tout repos
L’explorateur urbain s’intéresse à l’histoire, à l’architecture et à la culture d’une société, mais il est surtout doté d’une curiosité
irrépressible. Tantôt explorant sans prendre de photos, tantôt figeant les reflets du passé sur la pellicule, il suit des règles de
base propres aux passionnés de cette activité. Il faut respecter les lieux visités, sans rien détruire ou modifier et n’emmener
aucun objet hors de la ville abandonnée. Car attention, l'Urban Exploring et ses méditations rêveuses ne sont pas qu’un long
fleuve tranquille: les périls guettent à chaque coin de rue. Les bâtiments abondent de trous, les sols peuvent s'affaisser et il faut
également s’informer sur les substances que l'on risque d’inhaler ou de toucher. Les dangers ne se limitent pas à l’intégrité
physique mais comprennent en outre les questions légales, car en entrant dans des propriétés privées, même abandonnées, on
s’expose aux risques d’une violation de domicile. Il faut donc si possible toujours essayer de demander une autorisation officielle pour une visite. En dernier lieu, il convient de se préparer aux rencontres imprévues avec les gens souvent peu recommandables qui vivent là. En effet, les voleurs et les vandales «aiment» aussi ces lieux abandonnés et peuvent causer leur
«deuxième» mort. Un groupe, «Urbexer against vandalism», se bat ainsi sur internet contre ces destructeurs. Quant à l'explorateur, il doit prendre garde à ne pas donner les coordonnées de ces villes fantômes à n'importe qui.
Piste de réflexion
Et si l'on s'interroge sur l'abandon de ces lieux transfigurés en terreau artistique, on retombe invariablement sur des raisons
économiques, dans le cadre d’une modernisation qui se base toujours plus sur l’efficacité et la technologie. On peut également
s'interroger sur la responsabilité des privés, ainsi que sur celle des gouvernements régionaux ou nationaux, qui permettent que
des structures publiques se détériorent...
Le petit village de
Consonno (Italie) a été
détruit dans les années 60
pour permettre la construction d’une sorte de «Las
Vegas de la Lombardie». Un
projet majestueux qui n’a
jamais abouti et a laissé des
structures extravagantes
assorties d’un désastre
naturel.
Le village de Doël,
aujourd’hui un «ghost
town», victime de la
volonté expansionniste
du Gouvernement flamand. De nombreuses
maisons ont été détruites et les habitants ont
été poussés à abandonner leurs maisons.
Montage par Sebastian Espinosa
BRÈVES JUBILÉ125
Anatomie Freiburg
Neugierige Blicke willkommen
Bereits in der Steinzeit (ab ca. 5000 v.
Chr.) sollen Menschen aneinander
Operationen vorgenommen haben. Ohne
zu wissen, was sie erwartet, schnitten
die Neandertaler mit Feuersteinklingen
einfach darauf los. Heute, tausende Jahre
später, sind wir um viele Erfahrungen
reicher. Auch wenn wir in vielen
Bereichen immer noch nicht ganz genau
verstanden haben, wie unsere Körper
eigentlich funktionieren, so wissen wir
immerhin, was uns beim Aufschneiden
innen erwartet. Wunderschöne Präparate, verständlich und anschaulich
dargestellt, können jetzt in der Anatomie
Freiburgs bestaunt werden. / MT
AGEF-Zone
Nr
.
14
AGEF-ZONE
30
spectrum
6/2009
6/2009
2/2014
DECEMBRE
DECEMBRE
AVRIL
Les opérations chirurgicales remontent
probablement à l’âge de pierre (dès
5000 av. J-C). Sans savoir ce qu’ils faisaient, les Hommes de Néandertal
découpaient déjà la peau avec du silex.
Aujourd’hui, plus de mille ans plus
tard, nous avons beaucoup progressé
dans le domaine chirurgical. Même si
nous n’avons toujours pas exactement
compris la manière dont certaines parties de notre corps fonctionnent, nous
savons à quoi nous attendre en passant
par le billard. Tous ces thèmes sont
présentés dans une magnifique exposition qui vulgarise à merveille un thème
plutôt pointu. / LMP
La cellule géante
L'exposition itinérante "la Cellule"
permet aux visiteurs d'entrer dans l'unité de base de tout organisme et d'en
observer les différentes composantes.
Appareil de Golgi et autres réticulums
sont agrandis 300 000 fois; c'est à peu
près le même rapport qu'entre le globe
terrestre et une petite montgolfière...
La maquette voyage régulièrement en
Suisse / AM
Plus d'infos / mehr Infos: www.diezelle.ch
CONCOURS / WETTBEWERB
Concours / Wettbewerb
Répondez à la question ci-dessous et soyez peut-être les heureux gagnants!
Beantworte die untenstehende Frage und gewinne tolle Preise!
2x2 tickets pour le concert Mozes & The Firstborn, le mardi 29 avril 2014 à 20h00
2x2 Tickets für das Konzert von Mozes & The Firstborn, Freitag den 29. April 2014, um 20 Uhr
Question / Frage: Amburger or Amsterdam?
Réponses admises jusqu’au 26.04.2014 / Sende die richtige Antwort bis zum 26.04.2014
à/an [email protected]
re
off
m
d’e
plo
Conditions de participation: Ouvert à tous les étudiants
Teilnahmeberechtigt sind alle Studierenden der
de l’Uni de Fribourg. Seules seront prises en compte les
Universität Freiburg. Die Gewinnbestätigung er-
réponses envoyées par des adresses @unifr.ch.
folgt nur auf eine @unifr.ch-Adresse.
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#2/2014
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Fabian Seiler / Audrey Molliet, Sebastian Espinosa
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Niklas Zimmermann, Melanie Bösiger, Simone Frey
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www.unifr.ch/spectrum (Responsable: Maeva Pleines / Redaktor: Adrien Woeffray)
Mona Heiniger
Raluca-Ioana Mocanu
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6/2009
2/2014
DEZEMBER
APRIL
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31
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